von cavendish1605
Der letzte Ferientag und es regnet ...
Dafür kommt nun gaaaaanz viel Romantik!!!
LG, cavendish
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Kapitel 11
Rose fieberte dem Wochenende entgegen. Zum ersten Mal in ihrem Leben wünschte sie sich, dass die Schulstunden so schnell wie möglich endeten und auch die Lernstunden mit Scorpius konnte sie nicht in dem Maße genießen, wie es in den letzten Wochen der Fall gewesen war. Alles in ihr konzentrierte sich auf den kommenden Samstag. Sie hatte sich sorgsam mit Lily beraten und sich für ein besonders hübsches Outfit entschieden. Dennoch kamen Bedenken bei ihr hoch, als sie am Samstag losgehen wollte und vorher noch einen kurzen Blick in den Spiegel warf. Zweifelsohne war sie zwar nicht ausgesprochen hässlich, aber sie war auch nicht gerade eine Schönheit. Es gab nichts an ihr, was besonders war. Sie hatte die buschigen Haare ihrer Mutter geerbt. Lily meinte zwar, dass sie sie um das Volumen beneiden würde, doch Rose fand es nur störend. Auch den leichten rötlichen Ton, den ihr Vater ihr vermacht hatte, erschien ihr an Lily als eine Bereicherung, bei ihr sah es einfach nur schrecklich aus. Sie hatte eine durchschnittliche Figur, ein durchschnittliches Gesicht, überhaupt war alles an ihr durchschnittlich.
Scorpius hingegen war perfekt. Er hatte ein perfekt geschnittenes Gesicht, in dem sich inzwischen schon einige markante Züge gebildet hatten und ihn sehr männlich wirken ließen. Er war groß und schlank, hatte einen relativ muskulösen Oberkörper, soweit Rose dies beurteilen konnte und besaß einfach jene Ausstrahlung und Wirkung auf andere Menschen, die Rose sich absprach. Wenn Scorpius in einen Raum hinein kam, bemerkte es jeder. Rose hingegen verschwand in der Menge. Wie konnte sie nur so anmaßend sein und glauben, dass ein Junge wie Scorpius sich wirklich für sie interessierte. Es konnte doch eigentlich nur so sein, dass er mit ihren Gefühlen spielte. Wahrscheinlich würde sie morgen aus dem Traum erwachen und zum Gespött der ganzen Schule geworden sein. Einen Moment überlegte sie noch, doch dann dachte sie an die Worte ihrer Mutter und ging los.
Pünktlich um drei war sie am Honigtopf angekommen. In einer Ecke im hinteren Bereich des Honigtopfs sah sie Scorpius auf sie warten. Der Tisch war bereits schön gedeckt, mit Blumen und mit einer Kerze. Scorpius sprang direkt auf und half Rose aus seinem Mantel. „Heute ist alles inklusive, Rose. Du siehst übrigens wunderschön aus. Aber was möchtest du trinken? Ein Butterbier?“ Rose blickte verlegen in die grauen Augen von Scorpius, die sie jetzt ganz sanft anschauten. Wie hatte sie nur an ihm zweifeln können? Sein Blick war echt. Irgendetwas musste er in ihr sehen. Irgendetwas, das sie hatte, aber keines der anderen Mädchen. Sie hoffte inständig, dass sie irgendwann einmal die Gelegenheit bekommen würde, ihn danach zu fragen.
Die beiden Butterbiere kamen und Rose und Scorpius unterhielten sich über die Schule, die Lehrer, die Mitschülern und über die bevorstehenden Prüfungen. Die Zeit verging wie im Fluge und es wurde draußen schon dunkel. Bald würden sie wieder zurück nach Hogwarts gehen müssen und obwohl der Nachmittag sehr schön gewesen war, war Rose doch ein wenig enttäuscht. Sie hatte sich mehr als nur eine Unterhaltung erhofft.
Doch dann wurde Scorpius mit einem Mal still und guckte Rose lange und eindringlich an. Schließlich holte er aus seiner Tasche eine kleine Schachtel hervor und stellte sie vor sich auf den Tisch. Rose bekam weiche Knie. „Als ich das letzte Mal hier in Hogsmeade war, habe ich etwas für dich bestellt. Ich habe mir so gewünscht, dass ich es dir irgendwann einmal geben kann. Ich hoffe, es gefällt dir.“ Mit diesen Worten schob Scorpius Rose die kleine Schachtel hin. Unsicher sah sie auf das kleine Päckchen und berührte es sanft mit den Fingern. „Scorpius, ich ….!“ „Mach' es bitte auf!“ Mit zitternden Händen öffnete Rose den Deckel und erblickte eine kleine silberne Kette. An ihr hing ein silbernes Medaillon. Auf dem Medaillon waren fünf Elemente miteinander verbunden dargestellt. Die Buchstaben R und S, eine Schlange, ein Löwe und ein Herz. „Rose und Scorpius, Gryffindor und Slytherin verbunden durch die Liebe.“ Er machte eine kleine Pause, hob ihren gesenkten Kopf und blickte in ihre Augen, in denen kleine Tränen glitzerten. „Ich habe mich in dich verliebt, Rose Weasley.“ „Und ich bin in dich verliebt, Scorpius Malfoy.“
Seine Hand, die ihr Kinn berührt hatte um ihren gesenkten Kopf zu heben, führte diesen nun sanft in seine Richtung. Rose merkte, wie sich ihre Gesichter immer näher und näher kamen. Nur noch Millimeter voneinander entfernt, hielt Scorpius in seiner Bewegung plötzlich inne und wartete. Rose wusste, dass dieser letzte Schritt von ihr kommen musste und sie wollte es. Schon so lange hatte sie davon geträumt ihn zu küssen und nun sollte es Wirklichkeit werden. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter und führte seine Lippen an ihre. Beide versanken in einen zarten Kuss. Sie spielten nur ganz leicht gegenseitig mit ihren Lippen und doch waren es Millionen von Schmetterlingen, die sich in ihrem Körper ausbreiteten. Rose hatte nicht gewusst, dass sie zu solchen Emotionen überhaupt fähig war. Sie wurde vollends von diesem einen Kuss eingenommen.
Genauso hatte sich Rose ihren ersten Kuss immer vorgestellt. Bei romantischer Atmosphäre im Kerzenschein und noch dazu mit dem Jungen, in den man verliebt war. Es verging eine ganze Weile, bis Rose sich traute ihre Augen zu öffnen. Sie wollte Scorpius in die Augen sehen, damit sie wusste, was er dachte. Doch zu ihrem Erstaunen waren seine Augen geschlossen. Damit hatte Rose nicht gerechnet. Auch Scorpius schien sich völlig in diesen Kuss vertieft zu haben und so konnte Rose ihn noch viel mehr genießen als zuvor.
Fast eine Ewigkeit später, zumindest nach Rose' Empfinden, lösten sie sich voneinander und blickten einander in die Augen. Scorpius lächelte sie an. „Ich bin glücklich.“ „Ich bin auch so glücklich, aber irgendwie kann ich es noch gar nicht richtig glauben.“ „Stimmt, ein wenig verrückt ist es schon, da redet man jahrelang nicht miteinander, sieht den anderen praktisch als Feind an und dann irgendwann stellt man fest, dass man sich in den anderen verliebt hat. Man merkt plötzlich, dass alles andere total unwichtig ist. Es ist unwichtig, was die Eltern sagen, unwichtig, was die Freunde sagen, es ist einfach nur noch wichtig, dass man mit dem anderen zusammen sein kann. Weißt du was ich meine?“ „Ja, ich weiß genau was du meinst. Mich haben sehr viele gewarnt, dass ich heute mit offenen Augen hierher kommen soll. Al hat gesagt, dass es auch dann nicht einfach werden wird, wenn du es wirklich ernst meinst.“ „Ich meine es ernst, Rose. Aber ich muss Al Recht geben. Es stimmt, dass es nicht einfach werden wird, wenn wir öffentlich zu uns stehen.“ „Heißt das, dass du möchtest, dass wir uns nur heimlich treffen?“ „Ich möchte, dass wir zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen und uns dann erst entscheiden.“ „Ich weiß nicht, am liebsten würde ich der ganzen Welt entgegen schreien, wie glücklich ich bin.“ „Ja, das würde ich auch gerne, aber leider weiß ich, dass sich nur wenige in dieser Welt darüber freuen würden. Denen kann man es ja erzählen, aber es werden nicht viele sein. Ich jedenfalls kenne keinen, wenn ich ganz ehrlich sein muss, du?“ „Na ja, Al, Lily und Hugo und vielleicht meine Mum würden sich darüber freuen.“ « „Wie wäre es dann, wenn du es zunächst nur ihnen sagst und wir damit warten, es dem Rest der Welt zu erzählen?“
Rose merkte, dass Scorpius nervös geworden war. Irgendetwas stimmte nicht mit seinem Verhalten. Rose wurde unsicher. „Was ist los mit dir? Hast du vor irgendetwas Angst?“ „Ja, dass habe ich und zwar vor meinem Vater. Du solltest ihn nicht unterschätzen. Er ist immer noch in den alten Werten gefangen und kann sich nicht davon lösen. Er hat es mir nie verziehen, dass ich sie nicht von ihm übernommen habe und weiterführen werde. Rose, nach außen wahrt er die Fassade, doch eigentlich hasst er deine Eltern und deinen Onkel. Er sieht es so, dass er ihnen den Tod seiner Mutter, den Wahnsinn seines Vaters und fünf Jahre Gefangenschaft in Askaban zu verdanken hat. Ich weiß, dass das nicht stimmt, aber mein Vater sieht es so und ihn und seine Freunde darf man nicht unterschätzen.“ „Was meinst du damit? Es gibt doch keine Todesser mehr. Sie sind verboten und alle Ehemaligen sind tot oder in Askaban.“ „Pah, verboten! Ja und? Natürlich gibt es keine Todesser mehr, aber wer hindert sie denn daran einfach nur einen anderen Namen zu nutzen? Nein Rose, ganz ehrlich, mein Vater darf nicht wissen, was zwischen uns ist. Er darf es nicht wissen, bis ich 17 bin und das dauert noch fast ein ganzes Jahr.“ „Du machst mir Angst, Scorpius.“ „Hab' keine Angst, wir werden es schon schaffen - zusammen.“ Mit diesen Worten zog Scorpius Rose erneut zu sich und sie versanken in einen zweiten Kuss, der noch intensiver und liebevoller war als der erste.
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