von cavendish1605
Kapitel 14
Nach diesem Gespräch wurde Rose ruhiger. Sie konnte nun viel besser mit den anderen Mädchen in Scorpius' Nähe umgehen und war nicht mehr verzweifelt, wenn eine Andere einen Annäherungsversuch startete, sondern konnte am nächsten Tag mit Scorpius zusammen darüber lachen.
Die Tage wurden länger und wärmer und mit jedem Tag rückten die Prüfungen näher. Scorpius und Rose verbrachten nun beinahe jede freie Minute miteinander, aber da beiden ihre Noten sehr wichtig waren, lernten sie die meiste Zeit.
Eine Woche vor den Ferien war es soweit. Die Prüfungen für die ZAG's wurden geschrieben. Jeder war sehr nervös und es wäre sogar beinahe zu einem Streit zwischen Rose und Scorpius gekommen.
Alle waren sehr erleichtert, als die Prüfungen endlich vorbei waren und gespannt darauf, wie sie wohl abgeschnitten hatten.
„Hast du es auch schon gehört, dass am letzten Samstag vor den Ferien eine kleine Prüfungsfeier für die Schüler der fünften Klasse stattfinden soll?“ „Ja, warum?“ „Ich möchte mir dir dahin gehen, Scorpius. Ich könnte es nicht ertragen, den ganzen Abend so tun zu müssen, als wärst du mir egal.“ „Rose, wie oft muss ich es dir noch sagen, meinem Vater würde es nicht gefallen, wenn er mitbekommen würde, dass wir zusammen sind. Bitte hab' doch noch ein wenig Geduld.“ „Geduld, Geduld, ich habe seit über einem halben Jahr Geduld. Ich habe Geduld, wenn wir im Unterricht so tun, als wären wir Konkurrenten. Ich habe Geduld, wenn ich nur ein kurzes Kopfnicken bekommen, wenn wir uns im Schulgebäude sehen. Ich habe Geduld, wenn alle anderen mit ihrem Freund Händchen haltend durch die Gegend gehen und ich es nicht kann und ich habe auch Geduld, wenn mich die anderen mitleidig ansehen, weil ich immer noch keinen Typen abbekommen habe. Und hauptsächlich habe ich Geduld, wenn ich zusehe, wie die anderen Mädchen dir schöne Augen machen. Nein, Scorpius, ich will das alles nicht mehr. Warum können wir nicht diesen einen Abend genießen? Was sollte so falsch daran sein?“ „Ich weiß. Meinst du vielleicht mir gefällt es. Meinst du vielleicht, dass ich es schön finde, mit meinen Freunden in der Ecke zu stehen und Butterbier zu trinken und so tun zu müssen, als wäre ich froh, dass die Lernerei mit der Weasley endlich vorbei ist?“ „Also was hindert uns daran? Und jetzt fang nicht wieder von deinem Vater an. Er wird ja wohl kein Monster sein, dass seinem Sohn das Glück missgönnt.“ Scorpius war zwar noch nicht ganz überzeugt, aber er willigte ein, diesen Abend mit Rose gemeinsam zu verbringen.
Rose und Scorpius legten einen perfekten Auftritt hin. Die Party hatte bereits angefangen, die einzelnen Gesprächsgruppen unterhielten sich angeregt und es hatten auch schon einige den Mut gefasst und tanzten. Als Rose und Scorpius Hand in Hand den Raum betraten ging ein Raunen durch die Menge. Die Gespräche verstummten, die Tänzer erstarrten und man meinte, die Musik würde leiser werden. Alle Blicke waren auf die Beiden gerichtet. Während Rose sich wünschte, der Erdboden würde sich unter ihr auftun und sie sich innerlich für diese Schnapsidee verfluchte, legte Scorpius den Arm um sie, zog sie zu sich heran und küsste sie. Anschließend wandte er sich der Menge zu und fragte: „Was ist das denn hier für ein müder Haufen. Meine Freundin und ich dachten, dass man hier feiern könnte. Na los, Rose, willst Du tanzen?“ Mit diesen Worten schob er Rose in Richtung Tanzfläche und beide bewegten sich zur Musik. So waren sie zunächst den neugierigen Fragen entkommen.
Die Feier hatte eindeutig ihre Sensation und alle Gespräche kreisten um das eine Thema: „Rose Weasley aus Gryffindor und Scorpius Malfoy aus Slytherin waren ein Paar.“
Es dauerte nicht lange, da wurde Scorpius von seinen Freunden auf die Seite genommen. „Sag mal Alter, geht es noch. Du und die Weasley. Hast du zuviel gelesen und brauchst nun eine Brille, oder was?“ „Mann, du kannst jede haben und da nimmst du dir die? Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein!“ „Ey, ich schenke dir ein Handtuch zum Geburtstag, du wirst es brauchen!“ Scorpius musste sehr an sich halten, um keine Prügelei anzufangen.
Rose hingegen musste von Al vor den eifersüchtigen Mädchen ihres Jahrgangs gerettet werden. Nie hätte sie damit gerechnet, dass so viele in Scorpius verliebt waren und ihren Neid nun unverhohlen zur Schau stellten. „Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass du ihn halten kannst. Warte nur ab, bis ich richtig loslege.“ „Den wirst du nicht lange halten können. Jetzt, wo ich meine Gegnerin kenne, habe ich Scorpius schon so gut wie da, wo ich ihn haben will. Wo, dass kannst du dir sicher vorstellen.“ Doch es gab auch einige warnende Stimmen. „Wie kannst du etwas mit ihm anfangen? Rose, ich hätte dich wirklich für klüger gehalten. Du weißt doch wie die Slytherins sind und er ist doch einer von ihnen.“ „Er wird dich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Typen wie er brauchen doch ständig Abwechslung, das weiß anscheinend außer dir jeder.“
Scorpius und Rose waren sehr niedergeschlagen, als sie sich nach einiger Zeit wieder trafen. So hatten sie sich den Abend wirklich nicht vorgestellt. Sie hatten zwar mit erstaunten Gesichtern und einigen Kommentaren gerechnet, aber sie waren nicht darauf vorbereitet gewesen, dass ihnen komplette Ablehnung und sogar blanker Hass entgegenschlagen würde. Da wäre es wahrscheinlich noch netter gewesen, wenn sie getrennt hingegangen wären. Doch nun konnte man es nicht mehr ändern, sondern nur noch versuchen, dass Beste aus diesem verkorksten Abend zu machen.
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