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Fanfiction

Black Souls - Der Junge mit den meeresblauen Augen

von Lilienblüte

Hey, meine Lieben. Ja, ich bin ein wenig langsamer geworden, was das Schreiben neuer Chaps angeht ;-) Ich habe mir jetzt übrigens überlegt, dass ich ab nächster Woche immer an einem festen Tag meine neuen Kapitel hochlade und nach reiflichem Überlegen habe ich den Dienstag zum Aktualisierungstag bestimmt. Also ab jetzt gibt es jeden Dienstag ein neues Chap aus dem Leben der drei Blackschwestern. Dieses Chap kommt heute noch einmal außer der Reihe, da ich es der lieben Steffi alias cherry blossom zum Geburtstag widme… . Dir alles Liebe zum B-Day! *Liedchen anstimm und dir ein absolut schräges Geburtstagsständchen bring*

Re-Kommis:

@Monsterkrümel: Ich finde Druella auch mies und ihre Reaktion ganz schön überzogen.

@Angelina-Weasley: Ich freue mich total, dass du beginnst, Bella zu mögen. Und Druella … nun, auf eine gewisse Art und Weise hasse ich sie auch, aber sie ist dennoch einer meiner Lieblingscharaktere, gerade, weil sie so schön intrigant und fies sein kann.

@Addison_girlIch habe diese Frage schon mal in meinem FF-Thread beantwortet, weil ich mir denke, dass diese Frage für alle interessant sein könnte, aber da ich nicht weiß, ob du regelmäßig im Forum unterwegs bist, sage ich es hier einfach nochmal. Rodolphus ist vier Jahre älter als Bellatrix, er ist am 14. Februar 1947 geboren worden und Bellatrix am 2.Mai 1951.

@Lissa Snape:Ach ja, ich find das ja so toll, dass dich das Rod-Fieber gepackt hat, ne ^^ Da fühle ich mich gleich nimmer so alleine mit meiner Schwärmerei für ihn ;-) Und dass du der Meinung bist, ich habe Druella gut umgesetzt, freut mich wirklich sehr.

@LOLA: Und noch einmal mehr wird Druella gehasst… xD Jaja, sie ist schon böse… aber sie will ja nur das Beste für ihre Töchter… leider hat sie keine Ahnung, was das Beste ist. Aber vielleicht hat sie ja mal nen Glückstreffer gelandet?

@tonkspatschig: Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Es hätte viel schlimmer kommen können… zum Beispiel wieder zu einem neuen Fall von Inzucht dank einer arrangierten Heirat mit Evan oder dergleichen-… Nein, Rod ist schon toll.

@Bellatrix*Snape: Na du kleine Spoilerin^^ Nein, Scherz, mach ruhig weiter Werbung für die nächsten Chaps…

@Lila07: Grandma Georgina? Ja, die ist klasse… bin noch nie auf die Idee gekommen, sie mit Irma zu vergleichen… aber irgendwie hast du Recht… Da gibt es gewisse Parallelen.
Cygnus als verständnisvoller Vater? Ja, er ist schon toll… Aber leider hat auch er charakterliche Schwächen, auf deren Hervortreten wir nicht mehr lange warten müssen … *einen auf geheimnisvoll mach*
Und ob Bella sich je in Rodolphus verlieben wird… hm *wieder auf geheimnisvoll tu* Vielleicht geht ihre Beziehung irgendwann über magische Anziehungskraft hinaus… vielleicht auch nicht… aber auf jeden Fall hast du Recht: Sie findet ihn nicht scheiße.

Lange Vorrede, wenig Sinn, wir kommen jetzt endlich zu einem neuen Chap… und bitte, hier ist es:



Kapitel 5 - Der Junge mit den meeresblauen Augen

„Kopf hoch, Bella! Lass dich nicht unterkriegen!“ Andromeda umarmte ihre ältere Schwester. Es war der Tag nach dem Ball, und die Osterferien waren vorüber. Sie und Narcissa mussten wieder zur Schule gehen. Andromeda hatte kein gutes Gefühl dabei, ihre ältere Schwester gerade jetzt allein zu lassen.
„Ich komm schon klar, Andy“, sagte Bellatrix, schaffte es aber nicht, dabei halb so gut zu klingen wie sonst. Andromeda wusste, dass es ihrer Schwester nicht gut ging. Nachdem sie die ganze Nacht auf dem Flur gestanden und hinter geschlossener Tür auf Bellatrix eingeredet hatte, hatte Bellatrix ihr in den frühen Morgenstunden die Tür geöffnet. Andromeda war erschrocken über das verquollene Gesicht ihrer älteren Schwester, die wohl seit dem Zwischenfall beim Ball, nur noch geheult hatte. Weinend war sie Andromeda in die Arme gefallen. Andromeda hatte ihre Schwester noch nie so aufgelöst erlebt. Bis es Zeit war zu gehen hatte Andromeda mit beruhigender Stimme auf Bellatrix eingeredet. Sie hatte zwar keine Ahnung gehabt, wie sie den Kummer ihrer Schwester hätte lindern können, aber Bellatrix hatte ohnehin nicht mitbekommen, was Andromeda genau zu ihr sagte. Ihr hatte es vollkommen genügt, dass jemand für sie da war, der sie verstand und die Entscheidung ihrer Eltern auch nicht in Ordnung fand.
„Wenn was ist… oder wenn du einfach jemandem zum Reden brauchst, du weißt, dass ich immer für dich da bin?“
Bellatrix umarmte ihre Schwester zum letzten Mal und schob sie dann Richtung Zug. „Jetzt mach schon, der Hogwartsexpress wartet nicht.“
Andromeda stieg in den Zug ein und wusste, dass sie ihre ältere Schwester erst in sieben Wochen wiedersehen würde, nur wenige Tage vor ihrer Hochzeit.
„Hilfst du mir mal bitte mit meinem Gepäck?“, fragte Narcissa hinter ihr. Statt wie alle anderen einen Koffer mit zur Schule zu nehmen, hatte Narcissa drei riesige Koffer mit.
„Was nimmst du auch immer so viel Gepäck mit?“, fragte Andromeda und dachte sich, dass wohl schon ein ganzer Koffer für all die Schminksachen draufging, die Narcissa so gerne benutzte.
„Kann ich helfen?“, fragte ein in diesem Moment Marius Nott, ein Junge aus Narcissas Jahrgang. Narcissa schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln und sagte dann: „Ich schaffe es nicht, meine Koffer in den Zug zu bekommen und meine Schwester will mir nicht helfen.“
Marius warf Andromeda daraufhin einen tödlichen Blick zu, und Andromeda beschloss, dass es an der Zeit war zu gehen. Mit einem gemurmelten „Wir sehen uns später“ ging sie durch die nächste Tür auf die Suche nach ihren Freundinnen. Ihre beste Freundin Elizabeth Burke saß zusammen mit zwei anderen Slytherinmädchen aus ihrem Jahrgang in einem Abteil. Als Andromeda die Tür aufmachte und ihren Koffer ins Gepäcknetz hievte, verstummten alle sofort.
„Ist es wahr, was Ulla gerade erzählt hat? Deine Schwester hat während eines Balls… ?“ Georgina Goyle, ein recht einfältiges und dümmliches Mädchen, sprach nicht aus, was genau Andromedas Schwester während eines Balls getan hatte. Andromeda warf einen giftigen Blick zu Ulla Gamp hinüber und sagte dann: „Meine Schwester heiratet den Kerl in zwei Monaten und daher ist das ja wohl völlig in Ordnung. Mehr werde ich zu diesem Thema nicht sagen, also vergesst es. Für weitere Informationen wendet euch an Narcissa, ich wette sie ist in dieser Angelegenheit gesprächiger als ich!“ Grimmig dachte Andromeda daran, dass die wohl inzwischen dem halben Zug schadenfroh über die Ereignisse des gestrigen Abends informiert hatte. Ulla und Georgina blickten sie enttäuscht an, und Andromeda musste beinahe lachen, weil man ihren beiden Freundinnen die Überlegung, Narcissa einen Besuch abzustatten, förmlich ansehen konnte. Ulla hatte die grenzenlose Neugier ihrer Mutter geerbt und Georgina interessierte sich für alles, was nicht über ihren Horizont hinausging, was bedauerlicherweise nicht sonderlich viel war. Letztendlich kamen die beiden aber wohl zu dem Ergebnis, dass sie Andromeda nicht verärgern wollten, denn die beiden wussten, dass Andromeda und ihre ältere Schwester sich sehr nahe standen und Andromeda das Ganze ziemlich traf. Andromeda wandte sich nun an Elizabeth und umarmte sie zur Begrüßung. Sie war froh, ihre beste Freundin wieder bei sich zu haben. Sie hatten sich während der ganzen Ferien nicht gesehen, weil Elizabeth mit ihren Eltern Urlaub in Canada gemacht hatte. Für zwei Menschen, die so gut miteinander befreundet waren, wie Andromeda und Elizabeth war das eine lange Zeit. In der Schule waren sie unzertrennlich und in den Ferien sahen sie einander gewöhnlich auch jeden Tag.
Als Andromeda sich auf den Sitz neben Elizabeth fallen ließ, setze sich der Zug gerade in Bewegung. Ihre drei Freundinnen grinsten, und als Andromeda ihren Blicken folgte, sah sie auf dem Gang zwei Jungen aus ihrem Jahrgang entlang laufen. Der eine, der größere und stärkere der beiden, wurde sofort rot, als er Andromeda erblickte. Elizabeth stieß sie in die Seite: „Ob Ullas Bruder sich wohl jetzt mal traut, dich anzusprechen?“
Ulla blickte Andromeda fragend an. Dass ihr Zwillingsbruder, Phineas Gamp schon seit längerem in Andromeda verschossen war, war kein Geheimnis, wofür im Übrigen nicht zuletzt sie selbst verantwortlich war, aber Andromeda hatte bisher zu diesem Thema immer geschwiegen.
„Würdest du mit ihm ausgehen?“, fragte Ulla und platzte beinahe vor Neugier.
Andromeda zuckte mit den Schultern: „Und wenn es so wäre, würde ich es bestimmt nicht ausgerechnet dir auf die Nase binden.“
„Darf ich ihm sagen, dass er dich beim nächsten Hogsmeadeausflug einladen soll?“
„Ulla, du darfst deine Nase aus meinen Angelegenheiten nehmen!“, erwiderte Andromeda zuckersüß. Elizabeth grinste.

Bellatrix sah, schon wieder mit Tränen in ihren Augen, dem Zug hinterher, der den derzeit einzigen Menschen von ihr wegführte, der ihr Leben nicht zerstören wollte. Dann riss sie sich zusammen und wandte sich zum Gehen, ohne noch einmal ihre Eltern anzublicken.
„Bellatrix… “ Todunglücklich lief ihr Vater ihr hinterher. „Können wir reden?“
Bellatrix warf ihm nur einen giftigen Blick zu und sagte dann: „Ich rede nicht mit Männern, die ihre Töchter mit völlig Fremden verheiraten!“ Ohne ein weiteres Wort disapparierte sie.
Cygnus sah traurig auf den Platz, wo sie verschwunden war. Wenn sie so unglücklich mit seiner Entscheidung war, tat er dann überhaupt das Richtige? Vielleicht war es ihr lieber eine Ausgestoßene zu sein, als die Ehefrau von Rodolphus Lestrange? „Vielleicht tun wir doch nicht das Richtige, Druella. Vielleicht sollten wir vergessen, was gestern vorgefallen ist und so tun, als wäre nichts passiert … .“
„Nein!“, unterbrach ihn Druella mit scharfer, keinen Widerstand duldender Stimme. „Bellatrix ist alt genug, die Konsequenzen ihres Handelns zu tragen. Komm, Cygnus, auf uns wartet viel Arbeit. Eine Hochzeit plant sich nicht von alleine.“

Narcissa saß derweil mit ihren Freunden in einem Abteil am anderen Ende des Zuges. Marius hatte mit tatkräftiger Unterstützung von Barty Crouch Narcissas Koffer in das Abteil geschafft, Narcissa selbst hatte nichts außer ihrer Handtasche getragen und teilte sich nun ein Abteil mit den beiden Jungen, ihrer Cousine Julietta Rosier, einem weiteren Slytherinjungen namens Brian Gamp, dem jüngsten der vier Gamps und Marianne Blaise.
„Dankeschön!“, bedankte sich Narcissa mit einem Lächeln, als die beiden Jungen ihre Koffer in die Gepäckablage gehoben hatten und den beiden Jungen war das mehr als genug Lohn für ihre Arbeit. Wie schön dieses Mädchen doch lächeln konnte, dachten sie beide.
„Und was ging gestern bei euch noch so ab?“, fragte Julietta. Ihre Mutter hatte ihr natürlich gestern brühwarm von dem Skandal im Hause Black erzählt, und Julietta wollte nun natürlich noch hören, wie es weitergegangen war.
Sie war nicht selber auf dem Ball gewesen, weil ihre Eltern sie mit fünfzehn Jahren noch zu jung für einen Ball fanden. Es war auch eher nicht die Regel, dass fünfzehnjährige Mädchen bereits in der Zauberergesellschaft eingeführt worden waren. Die meisten Eltern sahen das so wie Juliettas und nahmen ihre Mädchen erst wenn sie volljährig geworden waren mit auf gesellschaftliche Veranstaltungen. Alle Mädchen in Narcissas Jahrgang beneideten die blonde Schönheit dafür, dass sie schon an Bällen teilnehmen durfte.
„Mum hat beschlossen, Bella mit diesem Rodolphus Lestrange zu verheiraten. Meine Schwester hat die ganze Nacht rumgeflennt, aber ich finde, es geschieht ihr ganz Recht. Was muss sie auch mit diesem Kerl in die Kiste steigen?“ Schadenfroh grinste Narcissa.
„Meine Mum war total sauer. Sie hatte Bella und Evan wohl schon vor dem Traualtar gesehen“, sagte Julietta.
„Und jetzt heiratet deine Schwester diesen Rodolphus wirklich? Deine Schwester lässt sich das von ihren Eltern befehlen?“ Marianne hatte Narcissas Schwester nur ein paar Mal kurz gesehen und diese hatte auf sie nicht den Eindruck gemacht, als würde sie sich von ihren Eltern irgendetwas sagen lassen.
„Granddad hat sie vor die Wahl gestellt, entweder sie tut, was man ihr befiehlt, oder sie verlässt sein Haus. Bella hat nie viel auf die Familie gegeben, aber rausgeworfen werden will sie nicht. Also wird sie sich wohl fügen müssen.“
Barty, Brian und Marius hingen an Narcissas Lippen. Der Skandal im Hause Black interessierte sie herzlich wenig, aber alles, was Narcissa erzählte, begeisterte sie, da war es ihnen vollkommen gleichgültig, worüber sie redete.
„Du scheinst ja wenig Mitleid mit deiner Schwester zu haben“, bemerkte Marius.
Narcissa sah ihn an und er wurde bei ihrem durchdringenden Blick nervös. „Nein. Wieso sollte ich? Bella hat sich das alles selber zuzuschreiben“, giftete sie ihn an und Marius versank errötend in seinem Sitz.
Die Worte aus Bartys Mund bahnten sich ihren Weg nach draußen, bevor er sich darüber klar werden konnte, was er da sagte: „Würdest du so etwas auch tun?“
Ehe er sich versehen hatte, stand Narcissa direkt vor ihm, ihren Zauberstab in der Hand: „Ich bin keine dreckige Hure, so wie meine Schwester!“
Barty setzte zu einer Entschuldigung an, doch so weit kam er erst gar nicht. Marius hatte ihm mit seiner Faust ins Gesicht geschlagen. Barty ließ das nicht auf sich sitzen und schlug zurück. Im Nu war eine Prügelei im Gange.
Narcissa warf einen Blick auf die beiden Jungen und ließ dann ihren Zauberstab sinken.
„Ich habe Hunger, kommst du mit nach vorne zum Servierwagen?“, fragte sie Marianne, die ihr sofort folgte. So verließ Narcissa den Raum, ohne noch einen Blick auf die beiden Jungen zu werfen, die sich ihretwegen prügelten.
Auf ihrem Gang durch den Zug begegnete sie vielen bekannten Gesichtern, und immer wieder musste Narcissa anhalten, um über die gestrigen Ereignisse im Hause Black zu berichten, was sie sichtlich gerne tat.
„… tja, und jetzt muss sie diesen Lestrange heiraten, ob sie will oder nicht. Wenn sie es nicht tut, fliegt sie raus“, schloss Narcissa mal wieder schadenfroh.
„Kannst du nicht ein Mal dein Schandmaul halten?“, hörte sie eine laute Stimme hinter sich. Narcissa drehte sich um und erblickte ihre ältere Schwester. Andromedas Augen blitzten vor Zorn, es war einfach unglaublich, was Narcissa sich herausnahm. Sie hatte noch nicht einmal mit ihrer besten Freundin über das Thema gesprochen und Narcissa erzählte es jedem, der es hören wollte.
„Es muss ja nicht gleich der ganze Zug darüber Bescheid wissen, oder?“
„Bald wird es ohnehin jeder wissen.“
„Dank dir. Cissa, sie ist unsere Schwester! Tut sie dir denn gar nicht leid?“
Narcissa zuckte die Schultern. Wieso sollte ihr Bellatrix leid tun? Sie verbrachte doch die Hälfte ihrer Zeit damit über sie, Narcissa, zu lästern, also warum sollte sie es andersrum nicht genauso tun?
„Ich gönne es ihr. Endlich wird sie mal in ihre Schranken gewiesen.“
Andromeda holte tief Luft. Sie musste sich wirklich beherrschen, hier nicht vor allen Leuten auszuflippen.
„Komm, Andy, es hat doch keinen Zweck“, meinte Elizabeth zu ihr.
Narcissa sah sie herablassend an. Sie konnte Andromedas beste Freundin nicht ausstehen. Dass Elizabeth und sie immer wie Kletten aneinander klebten und Elizabeth bei den Blacks ein und ausging, nervte Narcissa immer tierisch. Sie konnte durchaus nicht verstehen, was Andromeda an dieser grauen Maus fand. Dass es in einer Freundschaft auch um etwas Anderes als Äußerlichkeiten gehen konnte, konnte sich Narcissa nicht vorstellen.
So eine tiefe Freundschaft wie die zwischen Elizabeth und Andromeda hatte sie nicht und sie war noch weit davon entfernt, eine solche aufzubauen. Ihre so genannten Freundinnen waren Mädchen, die sie für ihr Aussehen und ihre Art bewunderten und sich in ihrem Glanz sonnen wollten.
„Und wer hat nach deiner Meinung gefragt, Burke?“, zischte Narcissa die beste Freundin ihrer Schwester an.
„Ich meine es ernst, Cissa. Hör auf über Bella zu lästern, sonst schreibe ich es Dad!“
Narcissa lachte nur. Selbst wenn Andromeda das tun würde, ihre Mum würde diesen schon wieder besänftigen.
„Grüß ihn von mir!“ , entgegnete sie darauf nur leichthin und ging mit ihrer Freundin davon.
Andromeda blickte ihr wütend hinterher und fragte sich, wieso sie diese ätzende Giftschlange zur Schwester hatte.

Andromeda freute sich, als sie wieder durch das Schloss ging. Hogwarts war in all den Jahren zu einem zweiten Zuhause für sie geworden und ihre Freundesclique hier bedeutete ihr genauso viel, wie ihre Familie. Sie konnte es sich nur schwer vorstellen, dass sie in knapp einem Jahr Hogwarts verlassen würde und nie wieder zurückkehren würde und dass sich ihren Wege und die Wege ihrer Freunde dann vielleicht für immer trennen würden.
Am Haustisch der Slytherins saßen die vier Freundinnen in der Nähe der Slytherinjungen aus ihrem Jahrgang. Außer Phineas, Ullas Zwillingsbruder, waren es nur noch zwei weitere Jungen, Norbert Parkinson und Walden McNair. Norbert und Walden waren sehr gut miteinander befreundet und weil die beiden sehr oft alleine zusammen hingen, war Phineas des Öfteren bei den vier Mädchen zu finden.
Die Slytherins kamen untereinander sehr gut aus, immer wenn jemand Probleme hatte, waren sie füreinander da. Das war eins der Dinge, die Andromeda so sehr an ihrem Haus schätzte. Viele hatten diese Vorurteile gegenüber dem Haus Slytherin, aber es herrschte hier ein Zusammenhalt, wie es ihn in keinem der anderen Häuser gab und wie ihn auch keiner aus einem anderen Haus verstand.
Andromeda war an diesem Abend sehr froh, dass Narcissa mit den Leuten aus ihrem Jahrgang einige Plätze entfernt saß, von Narcissa hatte sie für heute genug. Noch immer wurde sie wütend, wenn sie daran dachte, wie Narcissa über Bella gesprochen hatte. Hatte sie kein bisschen Mitleid mit der Schwester, die nun ihr Leben mit einem Mann verbringen musste, den sie nicht liebte? Obwohl Andromeda für gewöhnlich niemandem etwas Schlechtes wünschte, konnte sie nicht umhin, Narcissa zu wünschen, dass sie auch einmal in eine solche Situation kam. Vielleicht würde sie dann endlich verstehen, wie unglücklich sich Bella fühlen musste.
„Mach dir nichts draus“, meinte Elizabeth, als sie sah, zu wem Andromedas Blick gewandert war. „Sie wird schon irgendwann merken, dass die wichtigste Person dieser Welt nicht Narcissa Black heißt.“ Die Blicke von Norbert und Walden straften sie Lügen, denn beide waren hingerissen von dem Aussehen der jüngsten Black, einzig Phineas sagte: „Ich finde es auch nicht richtig, wie sie über eure Schwester spricht.“
Ulla konnte ihren Mund mal wieder nicht halten und meinte: „Das sagst du doch nur, weil du in Andromeda verliebt bist“; woraufhin ihr Zwillingsbruder rot anlief und Ulla lachte. Andromeda lachte nicht. Sie fand nichts Lächerliches daran, dass Phineas sie liebte, allerdings würde sie ihn zu gegebener Zeit darauf hinweisen müssen, dass diese Verliebtheit nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Aber es lag einfach nicht in ihrer Natur, Menschen unglücklich zu machen und sie tat sich schwer damit ihm zu sagen, er solle seine Schwärmerei, die er für sie hegte, aufgeben.
Andromeda hatte überhaupt noch nie mehr als bloß gute Freundschaft für einen Jungen empfunden, obwohl sie schon sechzehn war. Immer hatte sie einige Kumpels und gute Freunde in ihrem Freundeskreis gehabt, aber niemals einen festen Freund. Das war wieder einmal etwas, was sie mit ihrer älteren Schwester gemeinsam hatte. Bellatrix hatte auch niemals einen festen Freund gehabt, und Rodolphus gestern war der erste Kerl in ihrem Leben gewesen.
„Andy?“ Elizabeth schreckte sie aus ihren Gedanken. Andromeda hatte gar nicht bemerkt, dass die anderen aufgestanden waren.
Auf dem Weg zum Slytheringemeinschaftsraum stieß Andromeda in der Tür versehentlich mit einem Jungen aus ihrem Jahrgang zusammen.
„Entschuldige“, murmelte sie leise.
„Kein Problem“, sagte der Junge freundlich und Andromeda blickte auf. In diesem Moment blickte sie in die wunderschönsten Augen der Welt.
„Wie das Meer“, stammelte Andromeda.
Verwirrt sah sie der Junge an: „Entschuldige?“
Oh Mann. Jetzt hielt er sie sicher für total gestört.
„Ähm… deine Augen. Diese Mischung aus grün und blau. Wie das Meer.“ Andromeda wurde knallrot. Was erzählte sie diesem Jungen mit den schönsten Augen der Welt denn bitteschön für einen ausgemachten Schwachsinn? „Deine Augen sind wie das Meer“? Oh, Mann, sie hätte sich ohrfeigen können für diesen Satz.
„Andy? Brauchst du heute ne Extraeinladung?“ Elizabeth war stehen geblieben, um zu gucken, wo ihre beste Freundin blieb.
„Belästigt dich dieses Schlammblut?“, fragte Phineas hilfsbereit.
„Nenn ihn nicht so!“, schrie ihn Andromeda, die dieses Wort selber ständig benutzte, völlig überzogen an. Aus irgendeinem Grund störte sie diese Bezeichnung bei dem Jungen.
Phineas und Elizabeth sahen sie verblüfft an. Seit wann war Andromeda denn unter die Muggelschützer gegangen?
Andromeda und der Junge sahen einander noch einmal tief in die Augen und in diesem Moment erkannten sie sich gegenseitig. Der Junge war in ihrem Jahrgang und ging nach Gryffindor. Mit den Gryffindors hatten sie kaum Unterricht zusammen, nur Zaubertränke und daher kannte Andromeda ihn nicht besonders gut. Trotzdem war es ihr unverständlich, warum ihr diese wunderschönen Augen nicht schon vorher aufgefallen waren. Wenn sie seinen Namen richtig in Erinnerung hatte, hieß er Ted Tonks.
Auch der Junge hatte sie erkannt. Anders als sie jedoch, schien er darüber wenig begeistert und wandte sofort den Blick ab.
„Hau ab, du Schlammblut!“, rief Phineas.
Ted, der bemerkte, dass sie drei gegen eins waren, drehte ihnen den Rücken zu und ging. Andromeda blickte ihm verträumt hinterher.
„Erde an Andromeda Black, was ist heute los mit dir?“ Elizabeth stieß sie in die Seite.
Andromeda riss sich zusammen. „Nichts!“, entgegnete sie und machte sich auf Richtung Kerker. Phineas und Elizabeth tauschten noch einen verwirrten Blick, dann gingen sie ihr hinterher. Manchmal war Andromeda ihren Freunden einfach ein Rätsel.

Narcissa und ihre Klassenkameraden saßen bereits im Gemeinschaftsraum, in der gemütlichen Sesselecke nahe dem geöffneten Fenster, durch die eine warme Frühlingsluft hereinströmte. Narcissa, Marianne und Julietta lasen. Narcissa hatte die „Witch’s Style“ aufgeschlagen, ihrem Lieblingsmodemagazin, in dem sie die meisten ihrer Kleider bestellte, Julietta las „Die Hexenwoche“ und Marianne, die äußerst intelligent war, hatte ein Schulbuch zur Hand genommen. Marius, Barty und Brian erledigten Hausaufgaben, die für die Ferien auf gewesen waren. Netterweise schrieben sie ihre Hausaufgaben für Narcissa noch einmal ab, da die in den Ferien mit neuen Frisuren und Shopping zu beschäftigt gewesen war, um auch nur an Hausaufgaben zu denken. Andromeda, die kurz nach ihnen hineingekommen war, hatte einen wütenden Blick zur ihr herüber gesandt und war dann mit ihrer Busenfreundin im Schlafsaal verschwunden.
Die drei Jungen, die an Narcissas Hausaufgaben für verschiedene Fächer saßen, unterbrachen ihre Arbeit hin und wieder und hofften auf einen Blick oder ein Lächeln ihrer Angebeteten, doch Narcissas Blicke huschten während sie in ihrem Modemagazin blätterte, immer wieder hinüber zu Lucius Malfoy. Der blonde Slytherin saß alleine in einem Sessel an der anderen Ecke des Raumes und las eifrig in einem Buch. Obwohl Narcissa ihn nun bereits seit einer halben Stunde beobachtete, hatte er kein einiges Mal von seinem Buch aufgeschaut.
Dieser mysteriöse Junge, war der Einzige, für den Narcissa sich wirklich interessierte. Die anderen ihrer Bewunderer waren alle ihr alle viel zu unreif, Narcissa hatte für keinen der Jungen ein ernsthaftes Interesse. Unreif, kindisch und nicht hübsch genug, so lautete Narcissa stillschweigendes Urteil über ihre Bewunderer. Doch Lucius Malfoy war anders. Leider war er der einzige Junge, der sich nicht für sie interessierte. Er war im gleichen Jahr wie Narcissa und trotzdem redete er kaum mit den anderen. Narcissa war sich sicher, ihn in den fast vier Jahren, die sie nun schon gemeinsam zur Schule gingen, niemals über Privates reden gehört hatte. Im Unterricht redete er viel, allerdings nur mit den Lehrern. Sobald jemand hinter seinen Rücken flüsterte, warf er ihnen einen vernichtenden Blick zu und das wirkte sogar besser als McGonagalls Blicke, um die anderen zum Schweigen zu bringen.
Warum Narcissa sich für ihn interessierte, konnte sie selbst nicht sagen, ihre Freundinnen waren sich jedenfalls sicher, dass sie ihn nur interessant fand, weil er der einzige Junge war, der sich nicht für sie interessierte und womöglich, das sei an dieser Stelle angemerkt, hatten sie mit dieser Vermutung ins Schwarze getroffen.
Als er nach einer ganzen Stunde immer noch nicht aufgeblickt hatte, entschloss sich Narcissa zu ihm hinüberzugehen.
Die Sessel in seiner Ecke waren frei. Jeder machte um den mürrischen, schweigsamen Jungen lieber einen Umweg, denn wenn man sich dem Jungen näherte, lief man Gefahr, gleich einen seiner Zauber spüren zu müssen, oder doch zumindest eine Ermahnung zu bekommen, und wenn man ihm nur zu laut geatmet hatte.
„Hey, Lucius!“ Narcissa setze sich ihm gegenüber und entschied sich, das Gespräch auf ein Thema zu lenken, was ihm sicherlich gefallen würde.
Die Blicke der Slytherins im Gemeinschaftsraum folgten ihr. Narcissa Black musste wirklich mutig sein, dass sie es wagte, Lucius Malfoy bei seinen Studien zu unterbrechen.
„Was liest du denn da?“, fragte sie und versuchte, Interesse vorzutäuschen, auch wenn sie sicher war, dass sie von dem Buch noch nie etwas gehört hatte.
Lucius blickte auf und fragte sich, warum diese eingebildete Kuh, die nur etwas von Mode und Make-Up verstand, sich plötzlich für hochkomplizierte Flüche interessierte, deren Ausübung ihre Intelligenz weit überschritten.
„Dunkle Flüche des ersten Jahrhunderts und warum sie im Laufe der Zeit verloren gingen“, antwortete er unfreundlich und wand sich dann wieder seinem Buch zu. Dieses Blackmädchen sollte ihn gefälligst in Ruhe lassen.
Narcissa ließ sich von seiner unfreundlichen Antwort nicht entmutigen. Das hier war Lucius Malfoy, was erwartete sie? Dass er überhaupt geantwortet hatte, deutete sie schon als gutes Zeichen. Immerhin tat er das nicht mit jedem, meist griff er gleich zum Zauberstab und ließ die Verursacher ungewünschter Unterbrechungen verstummen.
„Und worum geht es da?“
„Um dunkle Flüche des ersten Jahrhunderts und warum sie verloren gingen“; sagte er sarkastisch.
„Ist es interessant?“
Lucius blickte genervt von seinem Buch auf: „Für dich jedenfalls nicht, denn es enthält keine Make-up Tipps und auch nicht die Kleider der neusten Mode! Und wenn du mich jetzt nicht in Ruhe lässt, dann werde ich dem Autor des Buches beweisen, dass die Macht mancher Flüche nicht mit den letzten Jahrhunderten verloren gegangen ist!“
Narcissa stand auf. „Dir ist echt nicht mehr zu helfen. Ich wollte nur nett sein!“, sagte sie verletzt und ging zurück zu ihren Freunden.
Lucius starrte in sein Buch und las weiter. Froh, dass er wieder seine Ruhe hatte. Was dachte sich diese Modetussi eigentlich dabei, ihn anzusprechen? Hatte er in den letzten vier Jahren nicht deutlich gemacht, dass er keine Freunde wünschte?
Narcissa war beleidigt. Wieso behandelte sie dieser Lucius Malfoy derart abweisend? Hatte sie ihm etwas getan? Sie war doch sehr nett zu ihm gewesen. Obwohl sie sich in diesem Moment schwor, kein einziges Wort mehr mit ihm zu wechseln und ihn zu ignorieren, warf sie den ganzen Abend wieder Blicke zu ihm hinüber. Sie konnte es einfach nicht lassen, sein Desinteresse erweckte ihr Interesse.


Das war’s dann auch schon mal wieder… ein bisschen länger als bei mir üblich, und ich hätte von der Handlung her auch noch das nächste Chap hinzu nehmen können, denn die beiden Chaps gehören vom Thema her zusammen. Dennoch habe ich sie getrennt und das neue wird es dann am nächsten Dienstag geben.
Mein Dankeschön geht hier wie immer an meine BETA-Leserinnen Bellatrix*Snape und Lissa Snape, die in diesem Chap so einige Fehler entdecken mussten, ohne sie hätte Narcissa ihr Schandmaul geheiratet anstatt gehalten… xD Manche Fehler sind einfach nur panne…
Über Lob, aber gerne auch Kritik und Anregungen, da ich mit diesem Chap selber nicht si zufrieden bin, würde ich mich sehr freuen, egal ob hier oder in meinem FF-Thread: ~Bitte hier klicken, um auf meinen FF-Thread zu gelangen~


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Susanne Gaschke, Die Zeit