von Lilienblüte
Oh Mann... heute gibt es zwei DIN A4 Seiten Kommis xD Ein ganz liebes Dankeschön an alle, die mir einen hinterlassen haben, ich habe mich unheimlich darüber gefreut.
@GinnyFan94: Freut mich, dass du meine Chaps originell und spannend finde. Und das mit Ted habe ich ja über PN erklärt, aber hier noch einmal die Info, auch an die anderen, die sich da nicht sicher waren *zu tonkspatschig schiel*: Ted Tonks war kein Muggel, sondern muggelgeboren, was aber für Reinblüter ja mindestens genauso schlimm ist. J.K. Rowling erwähnt dies im siebten Teil.
Narcissa wird sich noch einiges einfallen lassen müssen, um Lucius zu erobern. Aber ich weiß nicht, ob sie immoment intelligent genug ist, sich so etwa einfallen zu lassen ;-)
@Lila07: *knuddel* Das musste jetzt sein für die beste Blackgeschichte. Und Narcissa als eingebildete Ziege gefällt mir auch immer besser…. Ach, ist das herrlich alle meine Klischees einbringen zu können…
@tonkspatschig: Mal schauen, wie sich deine Sympathien im Laufe der FF verschieben. Vielleicht schaffe ich es ja auch ein wenig Sympathie für die ältere Bella in dir zu erwecken.
@Monsterkrümel: Ja, Narcissa hat das schwer getroffen. Ich zweifle trotzdem dran, dass sie was daraus lernt.
@Lady Black7, auch meine neuste längste Kommischreiberin genannt: *Sonnenblume dankend nehm, auch wenn du es mit deinem Mega-Kommi längst gut gemacht hast*
Und das mit der Sympathieverteilung geht mir ganz genauso. Aber vielleicht wird es sich aj noch ändern… die Charaktere werden sich ja im Verlauf der FF ziemlich verändern und vielleicht verschieben sich ja auch noch die Sympathien. Jedenfalls bin ich froh, dass du findest, dass ich die Charaktere gut in Szene setze und sie realistisch handeln, denn das ist mir sehr wichtig.
Wenn ich jetzt auf den langen Bella-Rod-Abschnitt eingehen würde, dann würde ich zu viel über Kapitel 7 verraten, aber ich stimme dir in vielem zu. Worin wirst du dann am nächsten Dienstag merken ^^
Ach, mit Narcissa werde ich, glaube ich, noch viel Spaß haben. Eigentlich (und das werden mir manche wahrscheinlich nicht glauben, wo ich sie so durch den Dreck ziehe und noch ziehen werde) mag ich Narcissa total. Aber sie ist ein vielschichtiger Charakter, den man auf unterschiedliche Arten und Weisen interpretieren kann. Und in dieser FF habe ich mal für das kleine Luder entschieden ;-)
Ich freue mich, dass ich mit meiner Story deine Erwartungen erfüllt habe.
Übrigens hat Irma ihr Hörgerät gefunden, allerdings erst am dritten Tag nach Ende der Osterferien. Als sie von Bellas bevorstehender Hochzeit erfahren hat, wollte sie es ihren Freundinnen erzählen (wovon die Hälfte schon nicht mehr lebt) und die noch lebende Hälfte wusste es bereits.
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommi.
@Mme Maxime: Schön, dass du jetzt auch dabei bist und dir die Zeit genommen hast, meine Chaps zu lesen. (Ich weiß, wenn man meine „Wie eine Blume im Sturm“ – Chap gewöhnt ist, sind diese hier etwas ungewohnt lang ^^)Hehe, und ich freue mich, dass du Rodolphus magst. Ich liebe ihn, obwohl ich ja eigentlich auch mehr Bellamort – Fan bin. Andromeda ist bei mir eine Slytherin, ja. J. K. Rowling sagt ja nie was über ihre Hauszugehörigkeit, aber da Sirius „der einzige Black war, der jemals in ein anderes Haus kam“ gehe ich davon aus, dass Andromeda ebenfalls eine Slytherin war. Ich stelle sie mir als eine der netten Slytherins vor …
@farfalle: Wow, danke für deine vier Kommis und deinen Kommi in meinem Thread xD Cissys inneres Leben… ich weiß, ich weiß, ich habe es sehr vernachlässigt… nur einen kleinen Einblick in Kapitel 5. Aber bald gibt es mehr Cissa – versprochen. Ich schreibe schon an Chaps, in denen es nur um sie geht. Und ihr Charakter… dem stehen noch schwere Veränderungen bevor…
„Hach, Rodolphus“… ja, mein Traumtyp ist er schon, egal, in welcher Situation ich mich befinde. *lach*
Und : Es IST Dienstag.
@LOLA: Oh ja, … das wird schwer für Bella. Aber Rod ist so schnuckelig, mit dem würde ich gerne zwangsverheiratet werden^^ Und was Andromeda betrifft... ich mochte die beiden als Paar auch nie besonders… aber ich möchte mich ja an die Fakten aus dem Buch halten und da sind die beiden nunmal ein Paar… übrigens kann ich sagen, dass ich die beiden nach einigen Andy/Ted – Chaps liebe und ich hoffe sehr, dass ich dich nicht enttäusche, und dass du die beiden auch mögen wirst.
Narcissa und Lucius hast du beide noch nie so erlebt, ne? *heilig* xD Aber du kannst dich auf jede Menge mit den beiden freuen, die haben noch eine soooo lange Story… Und hey, mag Cissy doch bitte weiter, alle anderen hier können sie nicht leiden…. Und ihr Ego wird angekratzt, wenn sie keiner meiner Leser mehr mag….
@Lissa Snape: Ja, Lucius kann ja mal so gar nichts mit der wandelnden Barbie anfangen… *lach* Und ich kann nur zustimmen: Cissy ist hier unsympathisch… zumindest in der erstem Hälfte der FF….
Dieses Chap ist zwei Leuten gewidmet und zwar einmal farfalle, die mir unter ihren vier Kommis zu den letzten Chaps *hug* auch den fünfzigsten hinterlassen hat. Meine zweite Widmung bekommt Phoe, die bei der nächsten Veröffentlichung schon in Frankreich sitzt und die ich ganz furchtbar vermissen werde. (Auch wenn du jetzt in festen Händen bist, ich liebe dich über alles ;-))
An alle anderen, die mir bisher Kommis hinterlassen haben auch ein ganz liebes Dankeschön. *Butterbier hol und mit euch auf meinen fünfzigsten Kommi anstoß*
Nun wünsche ich euch viel Spaß mit dem neuen Chap.
LG, Nymphadora Tonks-Lupin!
Kapitel 6 - Süße Träume
Die Sonne ging über dem schwarzen See unter und tauchte das Wasser in ein rötliches Licht. Ihre Hand schob sich in seine. Er lächelte darüber und wandte sein Augen von dem schönen Naturschauspiel ab.
„Ich mag die Wunder der Natur“, sagte er. „Sie haben eine Magie in sich, die das, was Zauberer als Magie bezeichnen völlig in den Schatten stellt.“
Sie sah über das rötlich gefärbte Wasser, die Sonne, die am Horizont versank und verstand, was er meinte. Muggel kannten eine andere Magie. Eine Magie, die tatsächlich eindrucksvoller war.
Dann blickte sie in seine Augen. Diese blauen Augen, mit dem grünen Schimmer.
„Meeresblau“, sagte sie.
Er lachte.
„Ich habe gedacht, du hältst mich für verrückt und willst nichts mehr mit mir zu tun haben.“
Er hauchte einen Kuss auf ihr Haar.
„Das dachte ich zuerst auch. Aber ich fand dich einfach unglaublich süß.“
„Ich habe mich zuerst in deine Augen verliebt. Und dann in dich.“
Er schubste sie, spielerisch rauften sie eine Weile, dann gewann er die Oberhand. Er hielt ihre Arme fest.
„Nun kannst du dich nicht wehren.“
Er küsste sie.
Während er sie küsste, sah Andromeda in seine Augen. Sie hatten die Farbe des Meeres.
„Andra? Aufwachen!“ Elizabeth versuchte wie jeden Morgen ihre beste Freundin aus dem Bett zu bekommen. Es gestaltete sich immer als äußerst schwierig. Ohne ihren Kaffee war Andromeda morgens nur schwer wach zu bekommen.
„Ich schlafe noch!“, murmelte Andromeda verschlafen und zog sich das Kissen über den Kopf. Sie wollte nicht, dass dieser Traum aufhörte. Sie wollte nicht, dass sie in der Wirklichkeit landete, in der diese meeresblauen Augen sie niemals mit solcher Liebe mustern würden, in denen sie niemals den Jungen mit diesen wunderschönen Augen küssen würde.
Elizabeth griff gerade zu härteren Mitteln, um Andromeda aus dem Bett zu bekommen und zog ihr die Bettdecke weg.
„Los, jetzt, aufstehen! Du willst doch nicht gleich wieder zu spät kommen!“
Andromeda hatte es in diesem Schuljahr, besonders montags, sehr oft nicht pünktlich zur ersten Stunde geschafft. Professor McGonagall, ihre Lehrerin in Verwandlung, bei der sie jeden Montag die erste Stunde hatten, war davon sehr genervt und sie hatte Andromeda bereits mit einem Brief an ihre Eltern gedroht.
„Andra, denk dran, dass die alte Eule dir einen Brief nach Hause schickt, wenn du nochmal zu spät kommst.“
„Ich habe gerade so schön geträumt“, seufzte Andromeda, noch immer war sie nicht ganz in der Realität angekommen.
„Haben wir heute Zaubertränke?“, fragte sie dann gespannt.
„Och, Andra, wir haben unseren Stundenplan jetzt schon neun Monate, wann willst du dir den mal merken?“
„Ich habe dich doch!“, grinste Andromeda und räkelte sich endlich aus ihrem Bett.
„Direkt nach Verwandlung haben wir beim Zaubertrankmeister“, informierte Elizabeth ihre Freundin und interpretierte das Grinsen, das sich auf Andromedas Gesicht stahl, als Freude darüber, ihr bestes Fach heute zu haben.
„Ich muss schnell ins Bad und mich fertig machen!“, rief sie aufgeregt.
Verwundert sah Elizabeth ihrer besten Freundin nach als diese Richtung Mädchentoilette davon stürzte. In der Hand hielt sie einen Schminkkoffer. Elizabeth hatte noch nicht einmal gewusst, dass sie so etwas besaß. Sie kannte die Freundin seit dem ersten Schuljahr, was ja nun schon beinahe sechs Jahre her war. Geschminkt an einem ganz normalen Tag hatte sie Andromeda noch nie erlebt. Bestimmt war es ein Junge, für den sich Andromeda so zurecht machte. Fühlte Andromeda für Phineas etwa doch mehr als nur Freundschaft?
Sie nahm sich vor, Andromeda danach heute zu fragen, wenn sie beide einmal alleine waren. Sie fand es nicht schön, wenn ihre Freundin ihr sowas verheimlichte. Wenn sie sich verliebt hätte, dann hätte sie es Andromeda sofort erzählt.
Als Andromeda eine kurze Zeit später ziemlich aufgedonnert an den Slytherintisch kam, fühlte sich Elizabeth in ihren Vermutungen bestätigt. Andromeda wollte Phineas erobern. Warum sagte sie ihm nicht einfach, dass nun auch bei ihr Gefühle mit ins Spiel gekommen waren? Dass er in ihr nicht nur eine Freundin sah, war allen schon lange klar und auch Andromeda wusste es doch eigentlich.
Ulla und Georgina war natürlich ebenfalls nicht entgangen, dass Andromeda heute sehr stark geschminkt war.
„Bist du in den Farbtopf gefallen?“, fragte Ulla sie. Elizabeth musste ihr Recht geben, Andromeda hatte es wirklich ein wenig übertrieben.
Andromeda wurde knallrot.
„Gefällt es euch nicht?“
Georgina sagte schnell: „Nein, nein, es steht dir schon gut.“ Die liebe Slytherin hätte niemals etwas gesagt, womit sie jemand anderen hätte verletzen können. Ulla sagte gar nichts dazu, sondern machte sich nun über ihren Toast her, ihre letzte Bemerkung hatte überdeutlich zum Ausdruck gebracht, was sie zu Andromedas neuem Styling zu sagen hatte und sie wollte die Freundin nicht verärgern.
Andromeda blickte nun fragend zu Elizabeth, von der sie die ehrlichste Einschätzung erwartete. Elizabeth musterte Andromeda, sie hatte sich deutlich zu viel Make-up ins Gesicht geklatscht und ihre Augen waren mit einer merkwürdigen Mischung aus grünem und blauem Lidschatten viel zu stark betont. Dazu dieser tödliche dunkelrote Lippenstift- es sah grauenvoll aus.
„Ein bisschen weniger würde besser aussehen“, sagte sie in einem verzweifelten Versuch zwischen Wahrheit und Diplomatie.
„Schön“, fauchte Andromeda und wandte sich beleidigt ihrem Toast zu. Das hatte Elizabeth nicht gewollt, auch wenn sie schon befürchtet hatte, dass ihre Freundin so reagieren würde. Wenn Andromeda mal etwas Neues probierte, ertrug sie keinerlei Kritik.
Das ganze Frühstück redete sie kein Wort mit Elizabeth und bevor Elizabeth sich von Ulla loseisen konnte, die ihr grad wieder eine ihrer Klatschgeschichten erzählte - die Sängerin der „Terrifying Purebloods“ hatte sich von ihrem langjährigen Lebensgefährten getrennt - war Andromeda fertig mit ihrem kurzen Frühstück und hatte die Große Halle verlassen.
Im Verwandlungsraum saß sie auch noch nicht, als Elizabeth ankam, und auch noch nicht, als Professor McGonagall den Raum betrat. McGonagalls Blick entging dies natürlich nicht und mit missbilligender Stimme erkundigte sie sich nach dem „Verbleib von Miss Black“. Erst um viertel nach neun jedoch klopfte es an der Tür und Andromeda trat ein.
„Miss Black.“ Professor MacGonagall blickte sie zornig an.
„Entschuldigen Sie die Verspätung, Professor!“ Andromeda ging zu ihrem Platz neben Elizabeth. Sie hatte sich das ganze Make-up abgewaschen und offensichtlich auch ihre Augen wieder abgeschminkt. Als Elizabeth ihren Blick suchte, lächelte Andromeda ihr wieder zu. Elizabeth war beruhigt, Andromeda war also nicht mehr sauer wegen ihres Ratschlags beim Frühstück. Vermutlich hatte sie in den Spiegel geguckt und festgestellt, dass Elizabeth Recht hatte.
„Ich entschuldige Ihre Verspätung nicht, Miss Black. Ich habe Ihre ständigen Sondertouren satt. Leider muss ich Sie enttäuschen: Sie mögen bei gewissen anderen Lehrer aufgrund Ihres reinen Blackbluts Sonderrechte haben, bei mir jedoch genießen Sie die gleichen Rechte und Pflichten wie jeder Schüler." Auf welchen Lehrer Professor McGonagall damit anspielte, war allen klar: Professor Slughorn war dafür bekannt, Reinblüter zu bevorzugen und Andromeda war von all den Reinblütern sein erklärter Liebling.
„Und ich habe Ihnen gesagt, was beim nächsten Mal passiert, wenn Sie nicht pünktlich zum Unterrichtsbeginn an Ihrem Platz sitzen.“
„Das war keine Absicht. Ich habe verschlafen, Professor.“
„Seltsam, ich war mir sicher, Sie beim Frühstück in der großen Halle gesehen zu haben.“
„Ich… .“
„Oder irre ich da?“
„Nein. Also ich war da… aber ich hatte danach noch etwas zu erledigen.“
Professor McGonagall war dadurch nicht im Geringsten besänftigt.
„Sie hatten etwas zu erledigen? Dann entschuldigen Sie bitte, dass ich tatsächlich erwarte, Sie würden Ihre privaten Probleme aufgrund einer so völligen Nebensache wie meinen Verwandlungsunterricht verschieben, Miss Black.“ Die Stimme ihrer Verwandlungslehrerin tropfte vor Zynismus. „Wenn Sie nun Zeit haben, meinem Unterricht zu folgen, setzen Sie sich bitte auf Ihren Platz. Ich werde Ihren Eltern noch heute schreiben, dass Sie leider nur äußerst selten die Zeit finden, meinen Unterricht zu besuchen.“
„Aber das ist unfair… ich….“
„Und Sie werden morgen Abend bei mir Nachsitzen, weil Sie mich angelogen haben.“
Den Rest der Stunde verbrachten sie mit Stoffwiederholung. Alle schwierigen Fragen musste grundsätzlich Andromeda beantworten und am Ende der Stunde zweifelte sie daran, ob sie von diesem Schuljahr in Verwandlung überhaupt etwas behalten hatte.
„Das wird schon. Mach dir keine Sorgen wegen der Prüfung, Andra, die schaffst du mit links! Die alte Eule nimmt niemals so schwierige Fragen dran, das hat sie nur gemacht, um dir eins auszuwischen“, redete ihr Elizabeth auf dem Weg zu Zaubertränke gut zu, und Andromeda nahm die katastrophale Stunde Verwandlung gerne als Ausrede für ihre merkwürdige Verfassung. In Wirklichkeit war sie einfach nur nervös. Gleich würde sie Ted zum ersten Mal sehen, seit sie mit ihm zusammen gestoßen war.
Vor dem Klassenraum sah sie ihn. Er lehnte an der Wand und unterhielt sich mit zwei Gryffindorjungen. Himmel, solche Augen gehörten verboten. Andromeda starrte den Jungen an und der bemerkte ihren Blick. Automatisch lächelte Andromeda und als der zurück lächelte, lief Andromeda knallrot an. Sich fragend umschauend entdeckte Elizabeth Phineas, der gerade zu ihnen kam. Auch der bemerkte Andromedas verlegenes Gesicht und genau wie Elizabeth dachte er, endlich hätte sich bei Andromeda auch mal was getan. Glücklich begrüßte er die beiden.
Doch Andromeda beachtete ihn kaum und war darauf konzentriert, nicht noch einmal zu dem Jungen mit den meeresblauen Augen hinüberzuschauen.
Als Professor Slughorn fünf Minuten nach Unterrichtsbeginn endlich die Tür aufschloss -seine Unpünktlichkeit war einer der Gründe, warum er Andromedas Lieblingslehrer war - und sie alle in den Raum gingen, stellte Andromeda zu ihrer großen Freude fest, dass der Platz neben dem Jungen mit den meeresblauen Augen leer war und ohne darüber nachzudenken, ließ sich Andromeda auf diesen Platz fallen.
„Entschuldige, das ist mein Platz!“, sagte eine Stimme neben ihr und Andromeda blickte auf, um zu bemerken, dass ein anderer Gryffindorjunge neben dem Tisch stand und darauf wartete, dass sie seinen Platz räumte. Natürlich, wie hatte sie erwarten können, dass Ted allein saß?
„Jetzt nicht mehr“, sagte sie an seinen Freund gewandt, so nett wie man so etwas sagen konnte.
Ted Tonks neben ihr lachte laut auf, offenbar amüsierte ihn die Dreistigkeit seiner Mitschülerin und sagte dann zu seinem Freund: „Setz dich doch heute mal woanders hin.“ Der zuckte nur mit den Schultern und ließ sich dann auf einen Platz in der letzten Reihe fallen.
In Zaubertränke war Andromeda für gewöhnlich die Beste, aber heute stand sie völlig neben sich.
Erst vertauschte sie Zutaten, dann vergaß sie den Blutegelsaft und schließlich schnitt sie beim Zerschneiden der Wurzeln beinahe in Teds Hand.
„Achtung, Black! Wenn du so weitermachst, passiert heute noch ein Unglück." Andromeda gab einen merkwürdigen Ton von sich, denn sie war in seiner Gegenwart nicht in der Lage einen vernünftigen Satz herauszubringen.
„Wie bitte?“, fragte Ted, der natürlich nicht verstanden hatte, was sie gesagt hatte. „Noch nicht die Nieswurzeln!“ Ted packte sie am Arm, um sie daran zu hindern, dass sie schon wieder die falsche Zutat hinzufügte.
Andromeda wurde noch röter, als sie ohnehin schon war und stammelte ein „Entschuldige!“.
„Eigentlich bist du doch eine recht gute Zaubertrankbrauerin, oder, Black?“, fragte Ted sie.
Andromeda nickte, sie brachte immer noch kein Wort heraus.
„Was bitte soll das sein, Mr. Tonks?“, fragte Slughorn mit einem Blick auf ihren Trank.
„Der Trunk des Vergessens, Sir.“
„Sie beide arbeiten nicht noch einmal zusammen. Andromeda Black hat ein Talent für Zaubertränke, man merkt, dass sie das feine Gefühl für die richtigen Zutaten ihrer Mutter hat und das Talent ihres Vaters, jedem Trank das gewisse Extra hinzuzufügen. Mr, Tonks, Sie ruinieren gerade den Trank von Miss Black, ich bin mir sicher, Sie hätte einen hervorragenden Trank hinbekommen.“
Ted Tonks schwieg zu den Vorwürfen seines Lehrers, denn es war sinnlos, etwas anderes zu behaupten. Dass Andromeda Black, die Beste der Klasse, sein absoluter Liebling, gerade den Trank eines nur mittelmäßigen Zaubertrankbrauers, der außerdem muggelgeboren war, verdorben hatte, würde ihm Professor Slughorn nicht glauben.
„Das ist eher meine Schuld, Professor. Es ist heute nicht mein Tag.“ Endlich hatte Andromeda ihre Stimme wiedergefunden. Es war unfair, wie Slughorn dem Jungen die Schuld gab, obwohl sie doch die gewesen war, die alles ruiniert hatte.
Slughorn nickte nur kurz, und ging dann weiter. Ted grinste sie an. Merlin, konnte der süß lächeln.
„Nicht dein Tag ist ziemlich milde ausgedrückt. Was ist denn los mit dir?“
„Unwichtig.“
Oh Gott, sie führte eine richtige Unterhaltung mit ihm.
„Unwichtig?“
War es unwichtig, dass sie ihn liebte? Nein, eigentlich war es ziemlich wichtig. Immoment war es das Wichtigste in ihrem Leben.
„Also eigentlich ist es schon ziemlich wichtig.“
„Du kannst dich nicht entscheiden?“
Jetzt hielt er sie bestimmt für total beschränkt. Das ist unwichtig, aber eigentlich ist es schon ziemlich wichtig? Warum erzählte sie immer so einen Blödsinn? Am Besten sagte sie gar nichts mehr. Ob man immer so neben sich stand, wenn man verliebt war?
Ted bemerkte, dass keine Antwort mehr kam und wandte sich wieder dem Trank zu. Eine Weile arbeiteten sie schweigend weiter.
Doch als Andromeda den Trank, der statt der erwarteten Farbe Lila eine grünliche Färbung angenommen hatte, gerade vom Feuer neben wollte, rutschte ihr der Kessel aus der Hand und landete – wie konnte es auch anders sein – auf Ted Tonks, der vor Schmerzen laut aufschrie und Andromeda, der die ganze Geschichte inzwischen dermaßen peinlich war, flüchtete aus dem Kerker.
„Andra?“ Elizabeth wusste genau, wo sie zu finden war. Immer, wenn es ihnen nicht besonders gut ging und sie nachdenken wollten, kamen sie hierher, zu diesem einen bestimmten Baum unten am großen See. Hier unter diesem Baum hatten die beiden Freundinnen schon viele Stunden verbracht, hier trafen sie sich immer, wenn eine von ihnen etwas auf dem Herzen hatte, was die anderen Slytherins nicht erfahren sollten.
Elizabeth setzte sich neben Andromeda und reichte ihr ihre Tasche. Eine Weile blickten sie schweigend auf den See. Andromeda wusste, dass ihre Freundin darauf wartete, dass sie etwas sagte. Sie hatten bisher jedes Geheimnis geteilt und dass Andromeda ihr nichts von ihrer neuen Schwärmerei erzählt hatte, empfand Elizabeth sicherlich als Vertrauensbruch. Oder hatte sie vielleicht noch gar nicht bemerkt, dass Ted ihre neue Schwärmerei war? Aber ein Blick in Elizabeth‘ Gesicht sagte Andromeda, dass sie es wusste.
„Wie geht es ihm?“, fragte Andromeda zögernd.
„Slughorn musste ihn in den Krankenflügel bringen. Der Trank hat merkwürdige Furunkeln auf seinem ganzen Körper verursacht und sein Gesicht ist grün geworden“, informierte sie Elizabeth und versuchte nicht, zu lachen.
Die beidem Mädchen schauten wieder über den See, doch dann fragte Elizabeth: „Warum hast du nichts gesagt?“
„Weil es nichts zu erzählen gibt.“
„Du findest ihn toll, oder?“
„Wen?“
„Ted Tonks. Seit wann magst du ihn schon?“
„Das kam ganz plötzlich. Ich habe ihn gestern gesehen und… seitdem habe ich dieses Kribbeln in Bauch. Und ich träume von ihm. In seiner Gegenwart kriege ich kein vernünftiges Wort raus und bekomme keinen Trank hin.“
„Du bist verliebt.“
„Ja… ich denke schon. Aber das Ganze ist so albern… ich meine, ich kenne ihn kaum. Und er will jetzt sowieso nichts mehr von mir wissen.“
„Nur weil er mit grünen Furunkeln auf der Krankenstation liegt?“, grinste Elizabeth.
Andromeda knuffte sie in die Seite und war erleichtert, dass ihre Freundin nicht sauer war.
„Du sagst es niemandem, oder? Ich meine, … niemand sollte wissen, dass ich ihn mag. Du weißt… was er ist.“
Elizabeth nickte. Sie würde niemandem etwas sagen, da war sich Andromeda sicher. Auf Elizabeth war immer Verlass und sie würde niemals ein Geheimnis ausplaudern. Wieder ein Herz und eine Seele, blieben die beiden Freundinnen noch eine Weile so sitzen, genossen den schönen Sommertag und die innige Vertrautheit, die zwischen ihnen herrschte.
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