von Lilienblüte
Re-Kommis:
@Mme Maxime: Hey, du bist jetzt vom Xperts-Team? xD Cool :D
Ja, und das mit Andromeda … Ja, Cygnus ist sozusagen das Oberhaupt, aber er kann auch nur in einem bestimmten Rahmen handeln. Und wenn es darum geht einen Reinblütigen in die Familie aufzunehmen, kann selbst Cygnus nichts mehr machen. Danach könnten die Blacks sich ja nirgendwo mehr blicken lassen und so Leid es ihm auch tun wird, Cygnus wird da wohl seiner Frau und seinem Vater nachgeben müssen. Er selbst weiß ja aus eigener Erfahrung, dass die Liebe zwischen einem Reinblut und einem Muggelgeborenen unmöglich ist. Er hat selbst eine Entscheidung gegen sein Herz getroffen und wird von Andra das Gleiche erwarten ^^
@tonkspatschig: Ob Rod es bereut, Todesser zu sein? Hm, sagen wir mal so, es ist nicht grad seine liebste Beschäftigung. Aber er weiß, dass es als Reinblüter nötig ist, sich dem dunklen Lord anzuschließen, er steht hinter den Idealen und er ist ein so guter Zauberer dass er keine Probleme hat. Nur seine Frau – die will er nicht dabei haben. Er weiß, wie jung und unerfahren, seine Bella im Grunde noch ist und dass sie nicht den geringsten Plan hat, auf was sie sich da einlässt.
Und Cygnus tut mir auch immer noch Leid. Er ist einfach mein Liebling in dieser FF :D
@Addison_girl: Ja, mein Cygnus unterscheidet sich von den übrigen. :D Aber ich mag meinen Cygnus so wie er ist xD
Und Rod tut mir auch Leid. Er will doch nur Bellas Bestes ….
@Bellatrix*Snape: Von Cissa kommt übrigens jetzt mal wieder was ^^ Sogar ne ganze Menge. Wenn auch noch nicht zu Lucissa.
Rodolphus … naja, er kennt nur eine einzige Frau, die bei den Todessern ist und die versagt halt total. Er hat wahnsinnige Angst, dass es seiner Bella genauso gehen würde.
@Emmalina: Hey, schön mal wieder was von dir zu hören. Bella hasst das Leben, was sie bei Rod hat. Alles außer Rod selbst nervt sie total an. Castor findet sie noch schlimmer als Druella und Pollux zusammen und in Lestrange Palace hat sie nicht mal als Ausgleich ihren Job.
Und ja, das hast du schön erkannt. Andromeda und Ted sind die Einzigen, die sich nicht von den ganzen verkehrten Idealen beeinflussen lassen, die einzigen, die einfach nach ihrem Herzen handeln und die beide einen echt guten Charakter haben ^^ Der Hoffnungsschimmer der FF, das finde ich schön ausgedrückt.
@Lacrimosa: Mh, also als ich deinen Kommi gesehen hab, wusste ich überhaupt nicht, wieso du die Rod/Bella-Szenerie nicht so gelungen fandest. Aber als ich sie dann nochmal gelesen hab, wusste ich, was du meinst. Weißt du, ich hab bei mir immer endlose Bella/Rod-Szenen in Gedanken und versuche dann das Wichtigste davon aufzuschreiben, aber bei dem hier ist mir das irgendwie nicht gut gelungen.
Hoffe, dass es mir bei diesem Kapitel besser gelungen ist. Danke für diesen sehr ehrlichen Kommi.
@all: Vielen Dank für eure Kommis. Es tut mir Leid, dass es mit den Updates nicht so schnell voran geht, wie ich es gerne tun würde.
Kapitel 18: Grausame Schwiegerväter und eine spionierende Schwester
Bellatrix saß in ihrem Zimmer und weinte. Sie hätte die Worte vom gestrigen Abend so gerne ungeschehen gemacht, aber sie wusste: Wenn Worte einmal ausgesprochen waren, würden sie nicht in Vergessenheit geraten. Glaubte Rodolphus jetzt, dass sie in diesem Haus von der ersten Minute an unglücklich gewesen war?
Bellatrix Lestrange war kein Mensch, der oft Gewissensbisse hatte. Aber seit dem gestrigen Abend kämpfte sie mit sich, ob sie nicht zu ihren Mann gehen und sich bei ihm entschuldigen sollte. Sein verletzter Gesichtsausdruck, bevor er sich umgedreht und aus dem Raum gegangen war, ging der jungen Frau nicht mehr aus dem Kopf. Sie mochte Rodolphus und dass sie ihn so verletzt hatte, tat der jungen Lestrange selber weh.
Zögernd stand sie schließlich vor Rodolphus Arbeitszimmer. Sie hatte den Kampf gegen sich selbst gewonnen und sich tatsächlich aufgemacht, um ihrem Ehemann zu sagen, dass sie die Worte von gestern ehrlich bereute und nicht so gemeint hatte.
„Bellatrix“, stellte Rodolphus fest, als er ihren Schatten an seiner Tür bemerkte.
Zögernd trat Bellatrix in sein Zimmer. Sie wusste nicht, wie sie beginnen sollte.
„Was willst du hier?“, fragte er. Bellatrix schauderte, als sie den Klang seiner eiskalten Stimme vernahm. Er hatte ihre Worte von gestern leider noch nicht vergessen. Niemals hatte sie Rodolphus ihr gegenüber derart abweisend erlebt.
„Ich … wegen gestern…“, stammelte Bellatrix, bekam aber kein vernünftiges Wort heraus. Es war so furchtbar schwer, den ersten Schritt zur Versöhnung zu machen und jetzt machte Rodolphus es ihr noch schwerer.
„Lass uns nicht über gestern reden. Ich würde sagen, es ist ganz gut, dass ich weiß, wie du wirklich über dein Leben mit mir denkst. Du musst nun nicht mehr aus reiner Höflichkeit zwanghaft so tun, als würde es dir gefallen. Sei ruhig ehrlich zu mir, Bellatrix. Ich kann es viel besser haben, wenn du offen zugibst, dass du mich nicht magst, als dass du mir vorspielst, du wärst drauf und dran, dich in mich zu verlieben, nur weil ich dein Ehemann bin.“ Rodolphus zeigte keine Regung auf seinem Gesicht und Bellatrix konnte nur ahnen, dass ihn das alles keineswegs so kalt ließ, wie er gerade tat.
„Aber …Rodolphus ….“, startete sie einen neuen Versuch, wurde jedoch wieder
„Es ist gut, Bellatrix. Ich komme damit klar. Unsere Gesellschaft wimmelt nur so von Ehepaaren, die nur aufgrund gesellschaftlicher Zwänge zusammenbleiben. Das werden wir beide dann wohl auch aushalten können. Ich kann nicht leugnen, dass ich in letzter Zeit wirklich gehofft hatte, wir beide würden ein glückliches Ehepaar werden und dass wir uns beide in den ersten Wochen unserer Ehe sehr nahe gekommen sind. Aber wie es scheint, habe ich mich darin geirrt und dir geht es nicht so wie mir. Das hast du mir am gestrigen Abend deutlich bewiesen. Denn während ich mich in dich verliebt habe, hast du die Zeit damit verbracht, dein Leben mit mir zu hassen.“
„Ich … Rodolphus … wegen gestern Abend: Es tut mir Leid. Das war alles nur so daher gesagt ….“, stotterte sie, während sie gleichzeitig versuchte seine Worte zu verarbeiten. Rodolphus hatte sich in sie verliebt! Bellatrix konnte nach seinem Verhalten der letzten Wochen nicht sagen, dass es sie überraschte. Was sie viel mehr nicht erwartet hatte, war die Tatsache, dass Rodolphus es so offen aussprach.
„Bellatrix, ich habe es doch gerade deutlich gemacht, oder? Keine Lügen mehr! Ich möchte lieber die grausame Wahrheit wissen, als freundliche Lügen! Geh in dein Zimmer und lass mich alleine hier. Du brauchst keine Angst zu haben, dass ich mich scheiden lassen werde oder dergleichen. Ich werde dir und deinem gesellschaftlichen Ansehen in keinster Weise Schaden zufügen.“
Bellatrix verharrte einen Moment noch stumm an der Stelle, an der sie eben gestanden hatte. Dann drehte sie sich um und wollte den Raum verlassen. Sie war traurig und wütend. Es war ihr so schwer gefallen den ersten Schritt auf Rodolphus wieder zuzugehen. Sie war niemand, der gerne nachgab und sie war sich nicht sicher, ob sie sich überhaupt in ihrem Leben schon mal entschuldigt hatte. Konnte Rodolphus das nicht anerkennen? Warum musste er noch so erzürnt über ihre gestrigen Worte sein, dass er nicht einmal sah, dass eine Entschuldigung der größte Beweis war, dass Rodolphus ihr verdammt viel bedeutete – sogar mehr als ihr eigener Stolz?
Traurig war Bellatrix, weil sein abweisendes Verhalten sie verletzte. Rodolphus war der erste Mann gewesen, den sie in ihr Leben gelassen hatte und auch wenn sich Bellatrix dessen nie bewusst gewesen war, hatte er langsam ihr Herz erobert. Am Anfang war es nichts weiter als Faszination und körperliche Anziehungskraft gewesen, aber in ihrer Ehe hatte sie Rodolphus besser kennen und seine inneren Werte zu schätzen gelernt. Ohne dass Bellatrix es gemerkt hatte, waren für Rodolphus große Gefühle entstanden.
Sie war bereits schon an der Tür als sie sich erneut zu ihm umdrehte. Sie konnte es nicht aushalten, wenn ihr Verhalten von gestern alles zwischen ihnen kaputt gemacht hatte, was sie in den letzten Wochen gemeinsam aufgebaut hatten.
„Rodolphus … ich habe gelogen, als ich sagte mein Leben mit dir wäre furchtbar für mich. Ich komme nicht damit klar, dass ihr von mir erwartet Kinder zu bekommen, dein Vater bringt mich jeden Tag zur Weißglut und ich werde es niemals schaffen für ein solches Anwesen wie Lestrange Palace die Verantwortung zu tragen. Das alles trübt ein bisschen mein Glück, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass ich mich einfach wohl fühle, wenn ich mit dir zusammen bin.“
Bellatrix schluckte einen Moment. Ihr, die niemals über Gefühle sprach, fiel es unglaublich schwer all das auszusprechen, was sie in diesem Moment dachte.
„Auch wenn ich keinerlei Erfahrung in so etwas habe.“ Sie lächelte nervös und unsicher: „Ich glaube, ich habe mich in den letzten Wochen in dich verliebt, Rodolphus!“
Er schaute sie einen Moment lang ungläubig an, dann durchquerte er mit schnellen Schritten das Zimmer und sah ihr ins Gesicht.
„Ist das wirklich wahr, Bella? Sagst du das nicht nur, um deine Worte von gestern wieder gut zu machen? Ist es die Wahrheit, dass du dich in mich verliebt hast?“
Er gab ihr die Chance, ihre Worte zurück zu nehmen. Durch ihr Liebesgeständnis hatte sie sich unglaublich verletzbar gemacht. Was, wenn er das nun ausnützen würde, weil auch sie ihn gestern verletzt hatte? Aber Bella machte keinen Rückzieher. Was sie gesagt hatte war die Wahrheit gewesen.
„Ja, es ist die Wahrheit“, flüsterte sie leise. Ihr Herz schlug höher und sie hatte Angst, was nun geschehen würde.
Rodolphus nahm ihre Hand und sah ihr tief in die Augen: „Bella. Ich bin so froh, dass du mir das sagst. Ich hätte niemals gedacht, diese Worte aus deinem Mund zu hören.“
„Vermutlich, weil es mir selbst erst in diesem Moment bewusst geworden ist“, sagte sie leise und schaute ihn schüchtern an. „Das, was ich gestern gesagt habe, tut mir wirklich Leid. Nichts davon war die Wahrheit. Ich war nur so unglaublich wütend auf dich – du hast dich wie mein Vater aufgespielt und nicht wie mein Mann.“
Er drückte ihre Hand. „Und dafür muss ich mich entschuldigen. Du bist mir einfach unglaublich wichtig. Und der Gedanke, dass ich dich in Gefahr bringen würde, ist mir unerträglich. Bitte denk darüber nach, ob du das wirklich tun möchtest! Sei dir immer bewusst, dass es niemals einen Weg zurück geben wird. Bist du wirklich bereit, alles in deinem Leben dem dunklen Lord unterzuordnen?“
Bellatrix schwieg zunächst. Dann nickte sie: „Ich werde es mir in aller Rühe überlegen. Aber glaube nicht, dass das Thema damit für mich beendet ist. Ich möchte auch für unsere gemeinsamen Ideale kämpfen.“
Er strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht: „Aber du musst dir überlegen zu welchem Preis, Bella.“
***
Castor Lestrange entfernte sich langsam aus dem Flur. Er hatte die Auseinandersetzung und leider auch die Versöhnung seines Sohnes mit dessen Ehefrau mit angesehen. Im Grunde hatte er gehofft, dass die beiden sich entfremden würden, nachdem sein Sohn so abweisend reagiert hatte. Auch wenn er seinem Freund Cygnus diese Hochzeit vorgeschlagen hatte, war ihm inzwischen klar geworden, dass dieser Moment einer der größten Fehler seines Lebens gewesen war. Er hatte seinen ältesten Sohn, seinen Stammhalter mit einer Frau verheiratet, die sich weigerte Kinder von ihm zu bekommen und auch in jedem anderen Aspekt vollkommen unmöglich war. Was für eine Erziehung musste sie genossen haben, dass sie derart respektlos mit älteren Menschen redete! Castor wollte sich lieber nicht vorstellen, wie locker Cygnus seiner Lieblingstochter die Zügel gelassen hatte. In der ersten Zeit hatte Castor gehofft, dass sich Bellatrix langsam dem Leben als Frau eines Lestrange gewöhnen würde. Daran, dass fortan ihre Hauptaufgabe war dafür zu sorgen, dass sie gesunde Kinder bekam und ihren Ehemann und seine Familie zufrieden stellte. Aber statt dass sich die Frau seines Sohnes dem Leben in Lestrange Palace angepasst hatte, hatte sich sein Sohn mehrfach schützend vor seine Frau gestellt. Wenn Castor nicht rasch einschritt, würde er bald nicht nur die Kontrolle über seine Schwiegertochter, sondern auch über seinen Sohn verloren haben.
Hätte Bellatrix nicht am Ende nachgegeben wären die beiden erneut im Streit auseinander gegangen und Castor war sich sicher, dass er Rodolphus dann zu einer Annullierung der Ehe hätte bringen können. So aber standen die Chancen, dass Bellatrix aus eigener Schuld ihren Ehemann verlor eher schlecht. Trotzdem war Castor fest entschlossen, sie loszuwerden. Das belauschte Gespräch hatte Castor einiges an nützlichen Informationen geliefert. Noch während er über das Gespräch nachdachte, entstand bei ihm ein Plan, wie er es anstellen konnte, dass sein Sohn bald wieder zu haben war…
***
Narcissa Black hatte keine Menschen, die ihr besonders nahe standen. Daher merkte sie auch meistens nicht, wenn die Menschen in ihrer Umgebung etwas bedrückte. Aber wenn es einen Menschen gab, an dem Narcissa etwas lag, dann war das – trotz aller Differenzen – ihre Schwester Andromeda. Und tatsächlich merkte Narcissa, dass Andromeda sich seit der Weltmeisterschaft verändert hatte. Mal sang sie voller Freude vor sich hin – was bei Andromeda, die keinen richtigen Ton traf und Singen deswegen für gewöhnlich verabscheute schon recht außergewöhnlich war. Dann hatte sie ständig dieses seelige Lächeln auf den Lippen, wenn sie sich unbeobachtet glaubte. Manchmal jedoch huschte auch ein nachdenklicher und besorgter Ausdruck über ihr Gesicht und Narcissa wusste, dass Andromeda ein Geheimnis hatte.
Neugierig wie sie war, beschloss sie diesem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Sie wusste noch nicht, dass die Entdeckung von Andromedas‘ Geheimnis sie in einen Gewissenskonflikt bringen würde.
Inzwischen war der Sommer vergangen und Andromeda und Narcissa wieder zurück in Hogwarts. Andromeda war jetzt schon aufgeregt, da für sie schließlich das letzte Schuljahr begonnen hatte. Zielstrebig wie sie war, wusste sie, dass sie einen UTZ mit den bestmöglichsten Leistungen machen musste, wenn sie ihren Traum, Heilerin zu werden, verwirklichen wollte.
Aber in diesem Schuljahr saß Andromeda nicht immer strebsam im Gemeinschaftsraum herum. So viel Zeit wie es ihr möglich war, verbrachte sie mit Ted. Sein Verständnis, dass sie ihn als Muggelgeborenen nicht in der Öffentlichkeit sehen durfte, war geradezu rührend. Statt sich darüber zu beschweren, dass Andromeda nicht zu ihm stand, schlug er die romantischsten und ausgefallensten Treffpunkte vor. Nachdem die ersten Verabredungen mit Ted um Mitternacht am großen See, drei Uhr nachts im Vertrauensschülerbad und bei einem Mondscheinspaziergang im verbotenen Wald ohne Komplikationen abgelaufen waren, begannen die beiden mutiger zu werden. Außer Elizabeth, die Andromeda natürlich eingeweiht hatte, hatte niemand etwas bemerkt. Ihre beste Freundin freute sich sehr für Andra, sie stand dem Ganzen allerdings auch mit großer Besorgnis gegenüber. Ihr war nicht entgangen, dass Ted keine Schwärmerei war, von der sich Andromeda nach wenigen Wochen erholen würde. Die beiden liebten sich wirklich und je länger die beiden zusammen waren, desto schwerer würde die Trennung werden. Denn, dass es zu einer Trennung kommen würde, daran zweifelte Elizabeth keine Sekunde. Andromeda war eine Black und Ted ein Muggegeborener – eine langfristige Beziehung war ausgeschlossen. Doch trotz der ganzen Skepsis, gab sich Elizabeth die größte Mühe, sich ehrlich für die Freundin zu freuen, die sie noch niemals so glücklich gesehen hatte.
Die letzten Treffen waren also komplikationslos abgelaufen. Und weil sowohl Ted als auch Andromeda unter den seltenen Treffen litten, beschlossen sie, sich auch mal am Tag zu treffen. Solange sie vorsichtig waren, gab es keinen Grund, der dagegen sprach. Was jedoch keiner der beiden ahnte war, dass Narcissa beschlossen hatte, Andromedas Geheimnis herauszufinden. Und der einzige Grund, warum sie es bisher nicht geschafft hatte, war, dass Andromeda und Ted sich nur nachts getroffen hatten und Narcissa keine Wache am Bett ihrer Schwester schob.
An einem Samstagnachmittag Ende September als die Schüler den ersten Ausflug nach Hogsmeade machen durften, behielt Narcissa ihre ältere Schwester im Auge. Sie wusste, wenn Andromeda tatsächlich jemanden kennen gelernt hatte, dann würde sie sich an diesem Tag ganz bestimmt mit ihm verabreden.
Zunächst war alles noch ganz harmlos. Narcissa überredete ihre Freunde mit ihr in die „Drei Besen“ zu gehen, obwohl sie und ihre Freundinnen sonst Cafés wie Madam Puddifoot’s her bevorzugten, weil sie gesehen hatte wie Andromeda das Lokal betreten hatte.
„Ich habe einfach keine Lust darauf, heute den ganzen Tag angeflirtet zu werden“ erklärte Narcissa Julietta und Marianne. „Wenn wir in Madam Puddifoot’s sitzen kann Barty bei der allgemeinen Ermunterung um ihn herum doch immer kaum noch die Finger von mir lassen.“
„Du warst auch nicht immer sehr abgeneigt“, erinnerte sie Marianne an den letzten Hogsmeadebesuch, bei dem Narcissa und Barty sich eine stille Ecke gesucht hatten, um ungestört knutschen zu können.
„Das war einmal, Marianne. Und dieses eine Mal wird keine weiteren solcher Tage zur Folge haben“, sagte Narcissa in einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
Danach war Marianne überzeugt und Julietta hatte sowieso nie einen Einwand gegen Narcissas Vorschläge. Die drei Jungen aus ihrem Jahrgang folgten den Mädchen in die Drei Besen, auch wenn sie nicht verstanden, warum.
Während Barty, Marius und Brian an der Bar etwas zu trinken holten, schaute Narcissa sich suchend nach Andromeda um. Es war so voll, dass sie Schwierigkeiten hatte, ihre Schwester zu finden. Wenn die Hogwartsschüler nach Hogwarts durften, waren die drei Besen meistens ziemlich überfüllt, denn sie waren allgemein der beliebteste Pub. Doch schließlich entdeckte Narcissa ihre ältere Schwester. Merkwürdigerweise saß sie zusammen mit Elizabeth, Ulla und Georgina zusammen und nicht mit einem geheimnisvollen Jungen. Das verwunderte Narcissa, sie beschloss jedoch, Andromeda im Blick zu behalten. Vielleicht stahl sie sich ja im Laufe des Nachmittages noch davon, um jemanden zu treffen.
Zwei langweilige Stunden verbrachte Narcissa in den „Drei Besen“, bevor sie sah, wie Andromeda aufstand und aus dem Laden ging. Es war mehr Zufall gewesen, dass sie es bemerkte, denn eigentlich hatte sie es längst aufgegeben, dass sich Andromeda am heutigen Tage noch mit einem ihr unbekannten Jungen treffen würde.
Als Andromeda jedoch den Laden verließ, schnappte sich Narcissa mit den Worten „Muss noch mal weg“ ihre Jacke und folgte ihrer Schwester. Sie hoffte sehr, dass ihre Verehrer ihr nicht hinterher laufen würden. Wieder draußen auf der Straße wunderte sich Narcissa wie weit Andromeda schon von ihr entfernt war. Fast sah es so aus, als würde sie verfolgt und auf einmal war sich Narcissa sicher, dass Andromeda sie nun zu ihrem Geheimnis führen würde. Um sie ja nicht zu verlieren, rannte sie hinter Andromeda her und war schon hinter der nächsten Straßenecke abgeblieben, als Marius und Barty aus den Drei Besen traten, um ihre Herzensdame zu suchen.
Andromeda ging durch einige stille Gassen, die Narcissa während der gesamten vier Jahre, die sie bereits in Hogwarts gewesen war, niemals gesehen hatte. In sicherem Abstand folgte ihr Narcissa, als Andromeda schließlich auf den Pfad hinter dem Dorf abbog, der zu dem kleinen Wäldchen außerhalb von Hogsmeade führte. Einmal war sie mit Marius auf einem ihrer Dates dort gewesen. Ein Picknick war nun nicht gerade das, was Narcissa von einem Date erwartete und mit Marius war sie nach diesem Tag nie wieder ausgegangen. Narcissa näherte sich dem Ende des Weges. Ihr Herz schlug höher und sie war mehr als neugierig, welches der Geheimnisse ihrer Schwester sie nun zu sehen bekommen würde.
Doch so schlimm, wie es schließlich war, hatte Narcissa es nicht erwartet. Als sie hinter den Bäumen hervortrat, konnte sie ihren Augen kaum trauen. Ihre Schwester, ihre reinblütige Schwester, saß dort auf einer Picknickdecke, versunken in einen Kuss mit einem Muggelgeborenen.
„Nein! Das hast du nicht getan!“, rief Narcissa.
Andromeda und der Gryffindor fuhren auseinander. Noch niemals hatte Narcissa ihre Schwester so blass erlebt.
„Andromeda, sag, dass das nicht wahr ist!“
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel