von Angelina-Weasley
Dunkelheit umhüllte Fred. Die Schreie der anderen und der Lärm des explodierenden Korridors waren nicht mehr zu hören und hinterließen eine Angst einflößende Stille, die nichts Gutes bedeuten konnte…
Er hatte neben Percy, Ron, Harry und Hermine in einem der Korridore von Hogwarts gestanden und sich mit Todessern duelliert. Bis plötzlich dieser dröhnenden Knall zu hören war, eine Explosion, die eine solchen Druckwelle ausgelöst hatte, durch die er von den Füßen gerissen und in die Luft geschleudert wurde. Große Gesteinsbrocken der schweren Hogwartsmauern waren mit ihnen durch den Raum geflogen und hatten das Schloss zum beben gebracht. Einige kleinere Gesteinsteile hatten Fred hier und da getroffen und stechende Schmerzen hinterlassen. Alles war in sekundenschnelle abgelaufen und doch war es ihm vorgekommen, wie der Ablauf einer Zeitlupe.
Wie er am Boden angelangt war, wusste er nicht, denn zuvor hatte ihn ein weiterer Stein hart getroffen, woraufhin es dunkel um ihn geworden war…
Langsam versuchte er die Augen zu öffnen, doch ein helles Licht blendete ihn und machte die Zerstörung seiner Umgebung für ihn unerkennbar.
Fred rührte sich zögernd und wunderte sich darüber, dass sämtliche Schmerzen, die er gerade noch empfunden hatte, verschwunden waren. Er konnte nur erahnen, wie viele blaue Flecke, Schürfwunden und Kratzer er sich durch die Explosion zugezogen hatte, doch er spürte nichts von alledem. Das Einzige, das er jetzt wahrnahm, war der harte, kalte Steinboden unter ihm.
Allmählich hatten sich seine Augen an das grelle Licht gewöhnt und so blickte er sich langsam um. Ein Schock durchfuhr ihn.
“Was zum Teufel…“ Sein Herz raste schneller, weil er nicht begreifen konnte, was ihm seine Augen vorzuspielen versuchten. Das war unmöglich! Auf dem Boden lagen keine Trümmer und auch der Rest des Korridors wies nicht den geringsten Schaden auf. Im Gegenteil, alles war wie immer. Wie zu der Zeit, als er selbst noch zur Schule gegangen war, wie vor der Schlacht…
Und noch etwas stimmte nicht. Wo waren Ron, Percy und die anderen?
Vorsichtig und etwas unbeholfen stand er auf und taumelte ein wenig. Er war noch etwas wacklig auf den Beinen.
“Ron!?”, rief Fred laut. “Percy? Wo seid ihr?”
Niemand antwortete, kein Geräusch war zu hören. Nichts und niemand war hier, außer der anhaltenden Stille.
Panik breitete sich in ihm aus, doch er versuchte sich zu beruhigen und atmete tief durch. Seine Verwirrung vermischte sich mit der Sorge um seine Brüder und er hoffte inständig darauf, dass es ihnen gut ging, wo auch immer sie waren.
Noch einmal schweifte sein Blick durch seine unbeschädigte Umgebung, dann blickte er an sich selbst herab. Seine Kleidung war sauber, ohne jeden Staubkrümel und sein Körper hatte nicht die geringste Schramme.
“Was geht hier nur vor sich?”, fragte Fred sich selbst.
“Ich glaube, das kann ich dir beantworten!”, ertönte eine Stimme hinter ihm.
Rückartig drehte sich Fred in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Seine Augen weiteten sich, unfähig zu realisieren, wen er da vor sich sah. Die Person, von der die Stimme herruhte, blickte Fred direkt ins Gesicht und sein Mund formte sich zu einem Lächeln.
Fred kannte dieses Grinsen und erstarrte: “Sirius!”
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