von Sethereth
Ron sah Lavender mit großen Augen an.
„Lav…Lavender, was machst du denn hier?“ brachte er schließlich raus und starte sie an.
Diese lächelte ihn nur an und zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung. Ich hatte einfach nur Lust einen Spaziergang um den See zu machen, hab dich hier sitzen sehen und mich dann einfach dazu gesetzt. Wie geht’s dir, du warst ja ganz in Gedanken als ich dich hier gefunden hab!?“ fragte sie und begutachtete ihn sich von oben bis unten.
Ron seufzte und lies den Kopf hängen.
„Wenn ich sagen würde, ich bin der größte Tölpel auf dieser verdammten Erde, wäre das noch die Untertreibung des Jahrhunderts…“ fing er an und wuschelte sich durch die Haare.
Lavender lächelte nur sanft.
„Das ist nichts neues für mich Ron, was ist passiert? Nun erzähl schon!“
forderte sie ihn auf und Ron betrachtete sie eingehend. Sie hatte sich fast überhaupt nicht verändert. Ihre Haare waren etwas länger geworden und sie wirkte allem in allem noch viel weiblicher als er sie in Erinnerung hatte. Doch am meisten fiel ihm ihr Lächeln auf. Sie lächelte ihn war und vollkommen ohne Zwang an.
So ein Lächeln hatte er von Hermine schon seit Ewigkeiten nicht mehr bekommen. Das brach auch das Eis. Ron begann ihr von seiner Beziehung zu Hermine zu erzählen, auch dem Streit. Es tat gut mit jemanden zu reden und so lies er sich von Lavender überreden in ein nahe liegendes Kaffee zu gehen um dort in Ruhe weiter zu sprechen.
***
Draco schlenderte währenddessen durch die Innenstadt und lies sich Zeit. Er genoss das Wetter und lief langsam an den Geschäften vorbei. An einem Juwelier blieb er stehen als er eine sündhaft teure, aber sehr geschmackvolle Uhr im Schaufenster sah. Sie war mit Juwelen besetzt, eingelassen in eine Silberfassung und kleinen goldenen Zeigern. Er hatte schon seit langem ein Faible für Uhren und diese hier war wirklich ein Meisterstück. Er überlegte nicht lange, sondern ging rein und nach Anfrage brachte ihm der Verkäufer das erwünschte Ausstellungsstück. Sie saß perfekt am Handgelenk und war trotz Juwelen Silber und Gold nicht zu protzig. Er kaufte sie. Beim bezahlen fielen ihm zusätzlich kleine Perlenohrringe auf. Sie waren klein und hingen an einem golden gedrehten Faden herab. Alles war sehr schlicht gehalten und es brauchte auch nicht mehr, denn die Perle war wahrlich Schmuck genug. Er nahm sie in die Hände und besah sie sich von allen Seiten. Keine Frage, schlicht aber sehr schön. Edel eben. Er legte sie neben die Uhr. Diese Ohrringe würde er Hermine als Wiedergutmachung schenken.
Sehr zufrieden mit sich, verließ Draco den Juwelier. Er bereute keinen seiner beiden Käufe. Geld hatte noch nie eine Rolle in der Mafoyfamilie gespielt. Draco selbst hatte ein erhebliches Erbe von seiner Großtante erhalten, nachdem diese kürzlich verstorben war. Zu Dracos Verblüffung war er sogar, abgesehen von seiner Mutter, als Haupterbe eingesetzt worden. Nicht dass es Draco wirklich nahe gegangen war, er hatte seine Großtante nicht sonderlich gut gekannt, geschweige denn dass er ihr nahe gestanden hatte.
Aber Familie blieb eben Familie. Und Draco war eben der einzige seiner Generation der zum erben da gewesen war. Sehr praktisch, das hatte er zugeben müssen.
Doch er war es von Kind an gewöhnt sich alles leisten zu können, was er haben wollte und so hatte ihn dieses Erbe lediglich milde überrascht. Er hatte gelernt, dass Reichtum zwar durchaus seine Reize hatte, aber das Geld keinesfalls glücklich machte.
Trotzdem sehr zufrieden mit sich, schlenderte er weiter und besah sich nun die verschiedenen Restaurants. Momentan käme fast jedes in Frage, aber er würde erst entscheiden wenn er von Hermine wieder weg gehen würde. Und dann würde sich zeigen in welcher Stimmung er dann sein würde.
Ganz in Gedanken versunken und sich überlegend wie er seine Entschuldigung am besten ausrücken sollte lief er an einem Kaffee vorbei und warf kurz einen Blick hinein. Er war schon ein Stück weiter gegangen als er plötzlich stockte und dann wie angewurzelt stehen blieb.
Hatte er jetzt schon Halluzinationen oder was? Er schüttelte den Kopf, er musste sich geirrt haben, denn er meinte gerade Hermines Freund, und Dumpfbeutel Ron Weasly in dem Kaffee sitzen gesehen zu haben, zusammen mit dieser anderen ehemaligen Gryfindor. Wie hieß sie doch gleich, ja genau. Lavender Brown. In ihrer gemeinsamen Schulzeit waren die beiden doch eine ganze Weile zusammen gewesen.
Er ging zurück und tatsächlich, da saßen die beiden, tranken Kaffee und waren in ein Gespräch vertieft. Draco beobachtete sie und seine Augen verengten sich. Sie wirkten für seinen Geschmack etwas zu vertraut, dafür dass es Ex-Freund- und Freundin waren. Eigentlich hatte es ihn noch nie wirklich interessiert, was mir Ron war. Aber seit dem er nun wieder mit Hermine zu tun hatte war es anders.
Draco setzte sich auf eine Bank in der Nähe. Von dort aus konnte er die beiden gut sehen, doch sie ihn nicht. Er beobachtete die beiden und seine gute Laune schwand. Ron war doch mit Hermine zusammen, wieso saß er hier mit anderen? Diese Lavender nahm nun auch noch seine Hand und die beiden sahen sich in die Augen. Sie lächelten.
“Na toll, wenn das Hermine sehen würde. Die würde ausrasten!“
dachte Draco und dann weiteten sich seine Augen überrascht, denn diese Lavender beugte sich jetzt über den Tisch und küste Ron. Dieser schien völlig überrascht, doch dann erwiderte er den Kuss.
Draco war baff.
“Er betrügt Hermine mit so einer? Idiot!“
Draco hatte genug gesehen. Er stand auf und rannte den restlichen Weg zu Hermines Wohnung. Dort angekommen klingelte er Sturm, lehnte sich an die Wand und atmete schnell. Er hatte schon eine ganze Weile keinen Sprint mehr eingelegt und war noch völlig außer Atem als die Tür mit einem Ruck aufgezogen wurde.
Hermine stand in der Tür. „Ron, du hast doch einen Schlüssel und ich hab nun wirklich…“ sie stockte als sie Draco sah.
„Draco?“ rief sie überrascht aus und starrte ihn verblüfft an.
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