von Sethereth
Hermine wachte am nächsten Morgen auf und fühlte sich ausgeruhter den je. Sie kam sich vor, als hätte sie Tage und nicht nur ein paar Stunden geschlafen.
“wie Dornröschen, nur eben die Sparversion ohne die vielen Jahre und den Kuss“ dachte sie, lächelte vor sich hin und streckte sich. Dann verhedderte sie sich prompt in ihrer Decke.
Sie zog leicht die Nase kraus.
„Moment mal, warum Decke. Wieso bin ich zugedeckt?“ fragte sie sich und setzte sich leicht verwirrt dreinschauend auf. Sofort fiel ihr Blick auf einen noch selig vor sich hin schlummernden Draco.
„ Oh mein Gott sieht es süß aus!“ kam es prompt von einer Stimme in ihrem Kopf, und dieses Mal musste sie der Stimme Recht geben. Er saß/lag ganz ruhig da und sah wirklich einfach nur süß aus. Sein Kopf war ihm auf die Brust gesunken und er wirkte friedlich.
Hermine stand leise auf um ihn ja nicht zu wecken und sah sich etwas orientierungslos im Raum um.
Wo war hier bloĂź das Klo. Auch wenn es noch so gemĂĽtlich in der Kuscheldecke gewesen war, die hatte gestern Tee und Kaffee getrunken und war halt auch nur ein Mensch, der gewisse BedĂĽrfnisse hatte.
Wie aus dem Nichts tauchte vor ihr plötzlich die Hauselfe auf und tippelte leise auf sie zu. Einen Meter vor Hermine blieb sie stehen und verbeugte sich.
Hermine war noch nicht wach genug um sich schon mit B.Elfe.R zu beschäftigen und der Elfe einen Vortrag über total unnötige Unterwerfung, bezahlten Urlaub und Überstunden zu machen. Später vielleicht. Also so beugte sich nur zu der Elfe herunter um dieser etwas zuzuflüstern, doch die Elfe schüttelte nur den Kopf und machte eine Handbewegung dass Hermine ihr folgen sollte.
Leise verließ Hermine das Zimmer und die Hauselfe führte sie in ein schönes, hell gehaltenes und sehr geschmackvoll eingerichtetes Badezimmer.
„Wow“ entfuhr es ihr. Damit hatte sie nun wieder gar nicht gerechnet. Die Wohnung hatte gestern auf sie schlicht und nicht überdimensional wie sie es erwartet hatte gewirkt.
Doch dieses Bad war einfach so typisch Draco Malfoy, wie es gar nicht mehr ging.
Aber lästern konnte sie nicht, denn der Prunk sprang sie nicht an sondern alles wirkte eher „schlicht-protzig“ gehalten. Hermine überlegte kurz angestrengt, aber wenn es so einen Ausdruck gab, dann war er der einzige der wirklich passend war für all das hier.
„Der Junge hat Geschmack, das muss ich ihn lassen“ flüsterte sie und betrachtete eine große Zweimann-Dusche, ein kleinen Whirpool und den riesen großen Spiegel, der eine Seite des Badezimmers in Beschlag nahm. Zusätzlich waren an der anderen Wand drei kleine Schränkchen mit flauschig aussehenden Handtüchern und ein Regel wo alle möglichen Duschgels, Shampoos, Lotionen und Badezusätze standen.
Hermine konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als sie das Regal näher in Augenschein nahm. Der Gute hatte anscheinend ein Faible für Kräutershampoos. Denn sie konnte Angefangen von Minze, über Rosmarin, Lavendel und Zimt, zu Vanille, zwei Arten Art von Zitronenmelisse sowie Salbei und sogar Ingwer entdecken.
Das war ja der Hammer.
Die Elfe räusperte sich um Hermines Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.
„Miss ich lasse Sie jetzt alleine und gehe das Frühstück zuzubereiten. Wenn Sie etwas wünschen oder brauchen, dann rufen Sie einfach“ piepste sie, verbeugte sich erneut und mit einem plopp war sie verschwunden.
Hermine sah sich weiter um und entdeckte eine angrenze Tür vom Bad ins Klo. Sie summte zufrieden vor sich hin und spielte in Gedanken schon mit der Idee danach vielleicht diese tolle Dusche und eines dieser Kräutershampoos zu benutzen als sie durch die Tür ging.
***
Draco wachte von einem vertrauten Geräusch auf. Er blinzelte sich den Schlaf aus den Augen und identifizierte das Geräusch als laufendes Wasser. Jemand hatte die Dusche angestellt und Draco lächelte als sein Blick auf Hermines leeren Platz fiel.
„Aha, sie hat mein Badezimmer also schon gefunden“ sagte er zu sich und streckte sich ausgiebig.
Er brauchte nicht lange zu warten und Hermine kam, frisch geduscht und noch mit leicht feuchten Haaren, ins Zimmer. Draco betrachtete sie kurz eingehend. Sie wirkte noch etwas blass und traurig aber ansonsten ausgeschlafen, frisch und munter. Kein Vergleich zu gestern.
„Guten Morgen“ begrüße Draco sie und schnupperte in der Luft.
„Aha, sie hatte Zitronenmelisse und Vanille genommen und miteinander kombiniert. Eine sehr gute Wahl“
Hermine konnte ein Anflug eines Lächeln bei Draco aufblitzen sehen.
„Guten Morgen“ sagte Hermine, lächelte zurück und setzte sich wieder auf ihre Seite vom Sofa. Doch dann schlug sie die Augen nieder.
Hermine war sich nun doch wieder etwas unsicher und sie wusste nicht genau wie sie sich in seiner Gegenwart verhalten sollte. Gestern war er einfach nur da gewesen und sie wĂĽrde ihm das auch nicht vergessen, doch jetzt und heute, da war alles wieder anders. Jetzt war sie nicht von innerlichen Schmerzen betrĂĽbt, sondern wieder klar im Kopf.
Sie fragte sich die ganze Zeit, wie würde er sie jetzt behandeln. Gut er war gestern wirklich wirklich lieb gewesen, hatte ihr Zeit gegeben und beide hatten stundenlang und ohne Probleme geredet, aber gestern war eben … gestern gewesen und heute war heute.
Doch sie wollte sich trotzdem ganz ehrlich und aus tiefsten Herzen bei ihm bedanken. Er hatte ihr sehr geholfen und ihr die Augen geöffnet was Ron getan hatte.
„Ron…“ ihr Herz krampfte sich zusammen und wieder kamen diese Bilder von ihm und Lavender, sie schloss gepeinigt die Augen.
„…weh“ hörte sie Draco sagen, fuhr aus ihren Gedanken hoch und schüttelte leicht benommen den Kopf. Sie hatte nicht den ganzen Satz mitbekommen.
„Entschuldige, was hast du gesagt“ fragte sie und wurde leicht rot.
Doch Draco lachte sie nicht aus sondern er wiederholte nur seinen Satz.
„Ich habe gesagt, es tut weh. Nicht wahr“
Hermine nickte und schluckte heftig.
„Was hast du erwartet?“
Hermine schaute Draco verwirrt an.
„Bitte?“
Doch Draco blieb ungerĂĽhrt und setzte sich wieder zu ihr.
„Hermine, er hat dich betrogen. Dieser Schmerz gestern ist nichts gegen den Schmerz der noch kommen wird. Ich weiss wovon ich rede…“ er beendete den Satz nicht, doch wandte er den Blick auch nicht von ihr ab.
„Du musst jetzt für dich ganz alleine eine Entscheidung fällen. Und da kann dir auch keiner helfen. Du musst wissen was du jetzt tun willst und dann musst du zu dieser Entscheidung stehen. Das ist die einzigste Möglichkeit mit einer Sache abzuschließen und eine neue anzufangen “
Hermine konnte Draco nur noch anstarren. Damit hatte sie nicht gerechnet.
„Woher weißt du dass es funktioniert?“ fragte sie nach einer langen Weile Schweigen.
„Gar nicht. Es gibt keine Garantie für so was. Aber ER hat seine Entscheidung doch schon getroffen, daher macht er die Sache leichter. Er hat dir damit praktisch die Karte zur Freiheit überreicht und du bist ihm nichts schuldig. Schließlich hat er DICH verlassen und nicht umgekehrt“
„Ja und nein. Ach verdammt Draco, so einfach ist das nicht. Ich kann die vergangenen Jahre nicht einfach so wegschmeißen“
Draco schĂĽttelte nur den Kopf. Er konnte sie ja verstehen, aber hier konnte er keine RĂĽcksicht nehmen, auch wenn er ihr damit wehtat.
„Doch Hermine. Genau das kannst du, das musst du. Unter anderen Umständen würde ich das nie und nimmer sagen, aber das Wiesel hat eine Sache schneller und besser verstanden als du“
Hermine schnappte empört nach Luft.
„Ich weiss nicht ob es jetzt gerade hilfreich ist, mir zu erklären dass Ron eine super Auffassungsgabe hat“ schoss Hermine los.
Ihr Verhalten entlockte Draco ein Grinsen. So kannte er sie jetzt wieder zur GenĂĽge. Ja so war sie, wenn sie sauer wurde. Eine kleine Raubkatze, die durchaus auch mal ihre Krallen nicht nur ausfahren, sondern auch zuschlagen konnte, wenn sie musste.
„Hermine fahr deine Krallen wieder ein“ sagte er und grinste übers ganze Gesicht.
Hermine grummelte vor sich hin. Draco wurde wieder ernst und fuhr fort.
„Ich diskutiere mit dir jetzt nicht herum. Im Endeffekt musst du wissen was du tust, aber erwarte keine Hilfe oder Verständnis von mir wenn Ron wieder Scheiße baut, solltest du zu ihm zurückgehen“
„Das ist auch nicht gerade nett“ kam es sofort von Hermine
„Ich weiss, aber diese ganze Sache was Ron abgezogen war nicht nett, sondern tierisch beschissen ums genau zu sagen“
jetzt lächelte Hermine breit.
„Danke Draco. Ich würde dich für diesen Spruch gerade zwar liebend gern auf den Mond hexen aber trotzdem danke“
„Hab ich doch gern gemacht Streberlein“ fötzelte Draco und seine Augen leuchten auf als er sie fies angrinste.
Hermine stieg drauf ein.
„Ach ja…das muss gerade ein Fetchen wie du zu mir sagen“ konterte sie
Doch Draco zog nur eine Augenbraue hoch.
„Der Spruch war nicht gerade originell, den hatten wir schon. Bist wohl aus der Übung gekommen was, na ja ich kann’s ja verstehen. Bei Weasley … mein Beileid“
der saĂź.
Hermine verschoss dutzendweise Blitze auf ihn und rĂĽstete sich zum Gegenschlag.
„Mistkerl“
„Zicke“
„Angeber“
„Geschenkt“
Hermine verdrehte die Augen
„Dämlack“
„Egoistin“
„Bist du auch einer“
„Hmmm okey, der zählt nicht!“
„Finsterling“
„Laangweilig – ich steh dazu du hohle Nuss“
er lachte laut auf und auch Hermine konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen ehe sie wieder dran war.
„Tzzz der war auch nicht besser – du Dumpfbeutel“
„Giftzwerg“
„Schönling“ Hermine hatte sich warm geredet
„Mauerblümchen“
„Ahh das nimmst du zurück - du geiler Bock“ schimpfte Hermine doch Draco schüttelte nur lachen den Kopf.
„vergiss es, das ist mein Metier und ich setz noch einen drauf – Blümchensex“
Hermines Augen funkelten belustigt aber auch zornig, wenn der wĂĽsste
„Pha, hättest du gern. Ich geh mit – du Pussi“
Jetzt hatte sie sich tatsächlich auf dünnes Eis begeben, denn Dracos Augen verengten sich.
Jeder in Hogwarts wusste, dass er sehr auf sein Aussehen achtete und grundsätzlich gepflegt aussah. Er zupfte sich die Augebrauen und hatte auch immer sehr reine Haut und saubre gepflegte Hände. Nicht dass es Hermine etwas ausgemacht hätte im Gegenteil, Ron war dagegen ne richtige Pottsau, aber sie wusste auch wie allergisch Draco immer reagierte und das passte ihr gerade perfekt ins Konzept.
„Das ist kein Kritikpunkt“ giftete er drauf los, doch dann begann er mega fies zu grinsen
„Oho, die Dame steht eher auf den Männertyp Schwein, hätt ich nicht von dir gedacht. Vielleicht sollte ich das mit dem Mauerblümchen tatsächlich zurück nehmen und stattdessen ein - versautes Stück draus machen. Was hältst du davon?“
Hermine schnappte nur nach Luft. SO hatte sie das wieder nicht gemeint.
„Gar nichts halte ich davon, aber nicht jeder kann mit seinem Sex so offen umgehen wie du Draco“ ging es sofort weiter.
Draco zuckte nur mit den Schultern und grinste breit
„Das ist eine Gabe. Nicht viele haben so viel Charme wie ich“
„Ewwww, du triefst“ kam es trocken von Hermine
„Schätzchen, so was nennt sich Erfahrung“
„Nein, so was nennt sich billig“
„Du hast doch keine Ahnung, während du brav Bücher gelesen hast hab ich mich eben ausgelebt. So ist das eben, ich der Hengst und du der Bücherwurm“
„Pha, ich war immer besser als du“
„Streberin“ kam es prompt von Draco.
„Nummer 2“
„Klassenbeste“
„Snapes Liebling“
„Miststück“ Hermine lachte laut auf
„Fischkopf“
„Willst du mir unterstellen ich stinke oder was“ empörte sich Draco
„DAS habe ich nicht gesagt man könnte es eher vielleicht muffeln nennen aber…Ahhh“
Hermine quietschte auf als sich Draco mit einem Hechtsprung auf sie warf und sie nun durchkitzelte.
Als beide sich etwas beruhigt hatten ging es in die nächste Runde und von Hermine holte zum finalen Schlag aus.
„Um zum Thema zurück zu kommen, was aus der Übung kommen angeht; Also ich bin aus der Übung gekommen, ja das kann schon sein. Aber es tut mir einfach leid, dass ich nie so Kumpels hatte wie Grabble und Goyle die mir meinen Horizont erweitern konnten.
Aber so richtig beschützen konnte sie dich dann auch nicht, wenn ich an den Faustschlag denke…“ sie tat so als schwelgte sie in Erinnerungen und grinste genauso fies wie er es eben noch getan hatte.
Draco machte eine Miene, als hätte er in eine besonders bittere Zitrone gebissen.
„Vielen Dank auch“
„Gern geschehen“
Beide sahen sich für einen Augenblick lang stumm an und brachen dann in schallendes Gelächter aus.
„Ahh das hat gut getan. Ich hätte niemals in meinem Leben gedacht, dass ich es einmal mögen würde mit dir zu streiten“ lachte Hermine und ließ sich in die Kissen fallen. Draco tat es dir nach.
Beide sprachen nicht und genossen es beieinander zu sein. Dann kam wie aufs Stichwort die Hauselfe und rief zum Frühstück. Sie aßen und tranken in Ruhe und dehnten das Frühstück zu einem Bruch aus. Erst nach etwa 1 ½ Stunden stand Draco vom Tisch auf und Hermine folgte ihm. Sie setzten sich in zwei Sessel beim Kamin und Draco sah Hermine abwartend an.
Diese wusste worauf er wartete, aber es brauchte noch ein paar Minuten bis sie endlich sprach. Sie hielt ihre Augen auf einen Punkt am Kamin gerichtet
„Ich werde jetzt nach Hause gehen und mit Ron reden. Ich habe schon einen Schritt in die Richtung gemacht, für die ich mich entschieden habe, wie du gesagte hast. Ich habe Ron gestern im Cafe gesagt, dass er seine Sachen nehmen und verschwinden soll. Ich denke, du hast Recht, ich muss nun zu meiner Entscheidung stehen, auch wenn es verdammt weh tut“ sie hob den Kopf und schaute ihn bittend an.
„Würdest du mich bitte begleiten. Ich möchte nicht allein dort hin zurück. Du musst nicht mit rein kommen, es ist nur eine Gewissheit für mich, dass du da bist falls ich doch nicht mit ihm reden kann oder will. Würdest du das für mich tun?“ fragte sie leise und ihre rehbraunen Augen suchten seine grauen.
Draco musste dieses mal nicht lange ĂĽberlegen. Er hatte es sich gestern selbst geschworen, nicht noch mal zuzulassen dass Ron ihr wehtat.
„Gut ich komme mit. Aber eins sage ich dir. Auch wenn wir uns jetzt gut verstehen, Weasley kann von mir nichts, aber auch gar nichts erwarten, außer einen heftigen Arschtritt“
Hermine war aufgestanden und lächelte ihn dankbar an. Dann zog ihn nun ebenfalls auf die Füße, hackte sich bei ihm unter und sie gingen gemeinsam aus Dracos Wohnung heraus.
Hermine lächelte als sie sagte
„Danke, mehr erwarte ich auch gar nicht. Und das mit dem Arschtritt werde ich mir noch überlegen“
Man konnte Dracos laut lachen hören, als sich die beiden zu Hermines Wohnung aufmachten.
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