von Lilienblüte
RE-Kommis:
@AshLee: Ui, da ist mir aber ein ganz schöner Fehler unterlaufen … Da hast du leider Recht, habe ich in diesem Moment nicht dran gedacht … Ähm, ja … ich bin halt nicht fehlerfrei. xD
Schön, dass du das neue Kapitel trotz dieses Logikfehlers bezaubernd fandest. Als Sirius damals im fünften Band starb, gehörte er noch nicht zu meinen Lieblingspersonen, deswegen habe ich damals gar nicht so getrauert. Ich mag den erst seit ich Rumtreiber-FFs lese. xD Und gestern als ich das Kapitel geschrieben habe, war es einfach furchtbar. Ich hatte solche Angst, das zu schreiben und ich war den ganzen Abend dadurch sehr traurig…
Ja, endlich haben sie sich (wieder) geküsst. Ich habe mich auch gefreut, diese Szene schreiben zu können.
Vielen Dank für deinen Kommi. xD
P.S.: Gestern ist das erste Mal eine Tasse runtergefallen. Während ich mit der Kindergartenleiterin gerade darüber gesprochen habe, dass ich es sehr merkwürdig finde, dass ich bisher kein Geschirr zerdeppert habe …
@Lilly-Potter: xD So kannst du dich gerne weiter ausdrücken. Schön, und dass ich dich mit dem Kapitel begeistern konnte. Ja, Sirius wird in diesem Chap sterben… und hier kommt es. Ich war gestern in Stimmung, es zu schreiben … Und es ist mir nicht leicht gefallen, ihn zu töten. Ich glaube, ich habe noch nie einen Charakter, der mir sehr ans Herz gewachsen ist, umgebracht …
Vielen Dank für deinen Kommi und deine PN. ^^
@Moony_Child: Ja, dieses Chap ist für Sirius leider das Letzte. Aber hey, ich tröste mich damit, dass er jetzt wieder bei James ist…
Ja, die Beziehung zwischen Mad-Eye und Tonks ist sehr Vater-Tochter-like. Mad-Eye hatte ja nie Kinder und Tonks ist für ihn so etwas geworden. Dieses Verhältnis wird sich im nächsten Jahr auch noch etwas vertiefen.
@Angelina–Weasley: Wie wäre es bei diesem Chap mit „My immortal“? Oder noch besser mit „Goodbye my lover“ - unserer ultimativen „Harry-Potter – Ich trauere um meine Lieblingscharaktere – Musik“?
Für dich ist dieses Chap ja nicht mehr neu, du bist ja schon gestern beim Betan gestorben. Und ich frage mich, ob du es dir wirklich antust, das Chap jetzt nochmal zu lesen ^^ Nicht, dass du mir noch einmal stirbst …
Es tut mir ja auch sehr Leid, dass ich ihn sterben lassen muss … du weißt ja, wie es mir gestern damit ging … Aber die Vorlage von J.K sieht sein Weiterleben ja leider nicht vor *schluchz*
Danke für deinen Kommi, Süße.
@summer<3: Schön, dass du so auf mein neues Chap gewartet hast. Dieses Mal hat es ja nicht so lange gedauert, weil ich gestern Abend nicht weg war, sondern fleißig geschrieben habe ^^
Dieses Chap wird jetzt wohl keine witzige Stelle haben, denn es passiert das, worauf wir seit einigen Chaps nun hinarbeiten … *schluchz*
Danke für deinen Kommi.
@shaly: Familienfeier? Ui, das ist sehr grausam. Ich bemitleide dich sehr ^^ Und kein Ding, ich verstehe das, wenn man keine Zeit hat … geht mir selber im Moment genau so, ich finde ja kaum noch Zeit, meine neuen Chaps zu verfassen ….
Hehe, ja Tonks‘ Stimmungen im letzten Chap waren wie eine Achterbahnfahrt … und Remus‘ in diesem auch ein bisschen … gut, nein. Eigentlich herrscht die traurige Stimmung vor. ^^
Ja, das mit BS finde ich auch traurig, aber es wird ja nur eine Pause von ein paar Wochen sein und kein langfristiger Abbruch. Es wäre einfach nur schade, die FF mit halber Kraft weiterzuschreiben, dafür ist sie mir einfach zu wichtig.
Und ich habe mich nach deinem Wunsch gerichtet: Es ging schnell weiter ^^
Danke für deinen Kommi.
@cherry blossom: Steffi in einem Kommikästchen… ein sehr ungewohnter Anblick. Habe schon gesehen, dass du dich sogar abwesend gemeldet hast, weil du immoment so viel zu tun hast … von da an freut es mich natürlich besonders, dass du trotzdem einen Kommie geschrieben hast.
Und heute wird es schon ein bisschen ausgebaut … ein kleines bisschen …
Vielen Dank für deinen Kommi und viel Glück bei der Stressbewältigung.
@black_swan: xDDD Wie konnte ich den nur vergessen? Apropos Geknutsche, muss dir unbedingt nochmal ne Pn schreiben von wegen knutschende Pärchen einem direkt gegenüber undso ^^
Danke für deinen Kommi.
@Lupinia: Ich finde auch, dass es ein Trost ist zu wissen, dass Sirius diesen Kuss noch mitbekommen hat. In diesem Chap ist es so weit … er verlässt meine Geschichte. *schluchz*
Hehe, und ja, Tonks und Lupin haben im letzten Kapitel beide gegen die Gegner gekämpft, gegen die sie zwei Jahre später ihr Leben lassen müssen.
Danke für das Lob und den Kommi.
@Legolas: Sorry, muss den Keks ablehnen. Wirst in diesem Chap lesen, warum. Naja, das mit Tonks … wird auch in diesem Chap vorkommen, die Buchbeschreibung lautet aber etwas in der Art wie „Mad-Eye war zu ihr gekrochen und versuchte, sie wieder zu beleben.“
Danke für deinen Kommi.
@Emmalina: Danke für deinen ausführlichen Kommi. So einen langen Kommi hatte ich noch nie in meinem Kommikästchen xD
Ja, Elternratschläge in der Liebe … darauf sollte man lieber nicht hören, oder?
Eine Hassliebe? Wieso das?
Dreimaliges danke von Tonks, einmaliges Danke von mir und einmaliges Danke von … öhm, meiner FF ^^ für die Liebeserklärungen.
Tonks spricht seinen Namen aus, ja. Das ist im Orden ja so üblich und außerdem ist sie echt kein Mensch, der Angst vor einem Namen hat.
@Eponine: xD Sorry ^^ Cliffs sind einfach toll. Ich liebe sie. Und diese Story ist irgendwie sehr cliffhaltig. Aber heute gibt es mal keinen. Ausnahmsweise ^^
Ja, Remus‘ Kapitel sind immer viel nachdenklicher und trauriger. Remus hatte in seinem Leben wenig zum Lachen und Tonks hatte ja ein sehr schönes, behütetes Leben und ist außerdem ein Mensch, der nicht gerne ernst ist, sondern lieber lacht.
Und habe mich mit Weiterschreiben beeilt.
Vielen Dank für deinen Kommi.
@Trauerweide: *dir einen Willkommenskeks reich, auch wenn du eigentlich schon von Anfang an mitliest* Schön, dass du dich jetzt auch einmal meldest. Ich freue mich, dass du die Geschichte schon von Anfang an verfolgt hast und sie dir gefällt. Dass du meine Charaktere als gelungen betrachtest, freut mich natürlich nochmal.
Vielen Dank für deinen Kommentar.
@Schwesterherz: Schön, dass es dir gefiel. Ich werde es versuchen xD Auch dir danke für deinen Kommentar.
@all: So, jetzt ist es so weit. Ich habe gestern das schwierigste Chap der ganzen bisherigen Story geschrieben …. Ich würde mich freuen, wenn es euch gefällt.
Vielen Dank an meine beiden BETA-Leserinnen Monsterkrümel und Angelina-Weasley.
Liebe Grüße von einer noch immer ein wenig deprimierten Lilienblüte.
Kapitel 14 - Der Tod meines letzten Freundes
-Remus -
Unaufhörlich schickte ich Flüche hinüber zu meinem Gegner Antonin Dolohow. In einem Kampf wie diesem galt es jede Sekunde aufmerksam zu sein. Alles andere könnte die schlimmsten Folgen haben – selbst wenn es nur der kleinste Moment der Unachtsamkeit war. Gerade war ich dabei, die Überhand im Kampf zu gewinnen .als ich auf der anderen Seite des Raumes etwas Furchtbares entdeckte: Tonks, ausgerechnet Tonks, die am heutigen Tage ihren ersten richtigen Kampf bestritt, kämpfte gerade gegen die schwierigste aller Gegnerinnen: Bellatrix Lestrange, die beste Todesserin des Lordes. Tonks schlug sich nicht schlecht, trotzdem bekam ich furchtbare Angst um sie. Was, wenn ich sie heute verlieren sollte, ausgerechnet jetzt, wo ich mich zum ersten Mal getraut hatte, zu meinen Gefühlen zu stehen? In diesem Moment machte ich mir aufgrund der letzten Monate noch mehr Vorwürfe, als ich es ohnehin schon tat. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn sie heute Abend sterben würde und das Einzige, was mir von ihr blieb die Gewissheit war, sie die letzten Monate unglücklich gemacht zu haben.
Plötzlich verfehlte mich ein grüner Blitz um Haaresbreite und weckte die Erinnerung in mir, dass ich noch immer mitten im Kampf steckte. Für Schuldgefühle musste später Zeit sein, jetzt musste ich kämpfen. Schweren Herzens richtete ich meine volle Aufmerksamkeit wieder auf meinen Gegner.
„Immer wachsam, Remus!“, schrie mich Mad-Eye an, der rasch vor mich gesprungen war und mein Duell wieder aufgenommen hatte, während ich meinen Zauberstab nutzlos in der Hand hielt.
Ich brauchte nicht lange zu suchen, um mir einen neuen Gegner zu suchen, denn noch immer waren uns die Todesser überlegen, auch wenn zwei von ihnen bereits ausgeschaltet waren. Kaum war Mad-Eye mit Dolohow beschäftigt, wandte sich mir ein neuer Todesser zu, der sein Gesicht noch hinter der Maske verborgen hatte.
Ich zwang mich nun, mich auf meinen Kampf zu konzentrieren und keine weiteren Blicke zu Tonks hinüber zu werfen. Damit riskierte ich nämlich nicht nur mein Leben, sondern auch Tonks‘ Leben. Ablenkung konnte die nämlich im Kampf gegen die skrupelloseste Todesserin, die es je gegeben hatte, auf gar keinen Fall gebrauchen.
Verbissen duellierte ich mich mit meinem Gegner. Auch ihn strengte der Kampf an. Seine Todessermaske verrutschte und ich erkannte das Gesicht von Crabbe. Ihm fehlte langsam die Ausdauer und seine Abwehrzauber wurden immer schwächer. Mit einem letzten Schockzauber gelang es mir, meinen Gegner außer Gefecht zu setzen, als plötzlich mein Herz stehen blieb. Sirius war mit Bellatrix kämpfend an mir vorbeigelaufen. Wenn Sirius mit Bellatrix kämpfte …. Wo war dann Tonks? Ich befürchtete das Schlimmste und sah mich verzweifelt nach ihr um. Schließlich entdeckte ich sie bewegungslos vor der Steintreppe liegend.
Ich hatte das Gefühl meine Füße könnten mich nicht mehr tragen, so lange kam es mir vor, bis ich endlich den Raum durchquert hatte und bei ihr angelangt war. Das Erscheinen von Dumbledore bekam ich nur noch wie durch einen Schleier mit, das Einzigste, was in diesem Moment für mich zählte, war der leblose Körper des Mädchens mit den bonbonfarbenen Haaren vor mir. Zitternd kniete ich mich neben sie und tastete nach dem Puls. Tränen rannen mir über mein Gesicht, als ich keinen Puls zu spüren vermochte.
„Bitte nicht! Bitte lass sie nicht tot sein!“, flehte ich, ohne selber zu wissen, wen ich da gerade anflehte.
„Tonks! Bitte steh wieder auf!“
In diesem Moment jedoch wurde meine Aufmerksamkeit noch einmal von Tonks abgelenkt. Das Duell zwischen Sirius und seiner Cousine schien ausgeglichen gewesen zu sein, doch in diesem einen Moment, in dem ich aufblickte, traf sie ihn gerade mit einem Fluch gegen die Brust. Das letzte, was ich von Sirius sah, war das Erstaunen in seinem Gesicht, als er fiel … durch den Vorhang hindurch, in das Reich der Toten. Ich wusste nicht um alle Geheimnisse dieses Bogens … aber eines war klar … einmal dahinter und im Reich der Toten, kam man nicht wieder zurück. Die einzigen zwei Menschen, die ich liebte, hatte ich an einem einzigen Tag verloren …
Tiefe Trauer machte sich in mir breit, als ich plötzlich das ebenfalls unheimlich verängstigte Gesicht Harrys‘ sah, der auf den Torbogen zulief.
Meine Handlung war wohl eher instinktiv, als ich aufstand und ihn festhielt, denn in mir war nichts anderes mehr als eine große Leere. Das Letzte, was mir noch blieb, war dafür zu sorgen, dass Harry nicht selber hinter den Bogen fiel, um einen erfolglosen Versuch zu wagen, Sirius zurück zu holen. Denn Harry hatte gar nicht realisiert, dass Sirius wirklich tot war, sondern wartete noch darauf, dass dieser lachend hinter dem Steinbogen hervorspringen würde.
„Du kannst nichts mehr tun, Harry… “ Harry kämpfte in meinen Armen, versuchte immer noch, sich zu befreien, um Sirius zurückzuholen. Wie sehr wünschte ich mir, dass er Recht hatte und Sirius wirklich nur durch den Bogen gefallen war. Aber ich wusste eines ganz sicher: Sirius würde nie hinter diesem Bogen hervorkommen, er würde nie wieder mit Harry sprechen, er würde nie wieder versuchen, Dumbledores Anweisungen zu missachten oder mich mit meiner Schwäche für Tonks ärgern … Sirius war dort hingegangen, wo James und Lily schon lange waren … an den Ort, an dem auch Tonks, die kaum älter als Lily geworden war, nun hingegangen war, an einen Ort, an dem ich zweifellos glücklicher gewesen wäre. Was sollte ich noch auf dieser Welt, wenn alle Menschen, die mir je etwas bedeutet haben, schon in eine andere Welt gegangen waren? Was sollte ich auf dieser Welt als einsamer Mensch, der niemanden mehr hatte? Noch nie hatte ich mich so sehr nach dem Tod gesehnt wie in diesem Augenblick. Wenn schon einer von uns am heutigen Abend sterben musste, wieso konnte ich es dann nicht sein? Tonks war noch so jung, so voller Leben.
Harry schaffte es schließlich, sich aus meinen Armen zu kämpfen. Als er Bellatrix hinterher rannte, um Sirius zu rächen, konnte ich ihm nicht mehr folgen. Harry rannte in den sicheren Tod, aber ich war unfähig, ihn davon abzuhalten, denn alle Kraft hatte meinen Körper verlassen. Alles, was ich fühlte, war ein großes Gefühl der Einsamkeit.
Die ersten Tränen bahnten sich den Weg meine Wangen hinunter. Das Leben war so verdammt unfair. Grausam, wie oft ich in meinem Leben schon diese Erkenntnis bekommen hatte – und wie sehr sie mich noch immer traf. Ich hatte es bereits im Alter von sieben Jahren gewusst, als ich mich plötzlich einmal im Monat in ein Monster verwandelte, nur weil mein Vater einen Werwolf beleidigt hatte. Die Erkenntnis war wieder gekommen, als mein Leben mit einem Schlag zerstört war, als Lily und James gestorben waren, als man Peter für tot erklärte und Sirius in Askaban landete. Meine Welt war in diesem Moment zusammengebrochen und ich hatte nicht gedacht, dass ich es schaffen würde, weiter zu leben. Immer wieder hatte ich mir die Frage gestellt, warum nicht ich derjenige gewesen sein konnte, der gestorben war. Wie viel einfacher wäre es gewesen, tot zu sein, als mich alleine durchs Leben zu kämpfen. Und doch war es irgendwie weitergegangen. Es waren sinnlose Jahre gewesen, Jahre, in denen ich kaum Kontakte zur Außenwelt hatte, in denen ich mich hatte zwingen zu müssen, weiterzuleben und nicht aufzugeben. Vor zwei Jahren hatte sich dann begonnen, etwas zu ändern: Mein erstes Treffen mit dem Sohn von James und Lily hatte mir wieder ein wenig meines Lebensmutes wiedergegeben, denn ich erkannte so vieles von ihnen in Harry.
Am Ende des Jahres hatte ich dann die wahre Geschichte um den Verrat von Lily und James erfahren und plötzlich meinen besten Freund wieder gehabt. Dann war Voldemort zurückgekehrt und ihm war mein Wiedereintritt in den Phönixorden gefolgt. Ab da hatte ich mit Sirius zusammengewohnt – und Tonks kennen gelernt Tonks, die Frau bei der ich nun – zu spät – überzeugt war, dass sie die Liebe meines Lebens war.
Mein Leben war in diesem Jahr so perfekt gewesen wie zuletzt zu meiner Schulzeit. Vielleicht sogar noch ein wenig schöner, denn in meiner Schulzeit hatte mich kein Mädchen so geliebt wie Tonks es getan hatte. Und jetzt sollte all das Schöne vorbei sein? Sirius und Tonks waren fort – und ich wieder so allein wie im Rest meines Lebens.
Doch noch einmal würde ich das nicht aushalten, mein Leben hatte jeden Sinn verloren.
Wie lange ich so dastand und mir nichts sehnlicher wünschte, als tot zu sein, weiß ich nicht. Es konnte nur eine Minute vergangen sein, seit Harry sich aus meinen Armen gerissen hatte oder auch Stunden, es war mir vollkommen gleichgültig. Mir war alles gleichgültig. Nichts hatte mehr einen Sinn.
„Remus?“
Ich starrte die Person an, die mit mir zu kommunizieren versuchte, nur stumm an. Wer auch immer es war – ich war in diesem Moment so ohnmächtig vor Schmerz, dass ich nicht vermochte zu sagen, ob es Kingsley, Mad-Eye oder ein Todesser waren. Sie sahen für mich alle gleich aus, denn ich gehörte nicht mehr zu ihnen. In dieser Welt, in der Welt der Lebenden, kam ich mir vollkommen fehl am Platze vor. Alle Menschen, die ich je geliebt hatte, waren gegangen und auch ich gehörte nicht mehr hierher.
„Remus …sie lebt. Tonks lebt.“ Ich starrte den Mann, der mit mir sprach, wortlos an, seine Worte schafften es nicht zu mir durchzudringen. Es war als hätte ich diese Welt schon verlassen, als hätten Tonks und Sirius mich mitgenommen und nur meine leere Hülle auf der Erde gelassen.
„Remus! Kannst du Tonks ins St.Mungo bringen?“
In diesem Moment drangen seine Worte endlich zu mir durch.
„Tonks ist nicht … “, stammelte ich verblüfft. Sie hatte doch keinen Puls mehr gehabt!
„Sie ist nicht tot, Remus! Der Fluch hat sie ziemlich schwer getroffen und sie sollte auf dem schnellsten Wege ins Krankenhaus. Aber sie lebt.“
Mit wenigen Schritten stand ich wieder neben der Frau, die ich über alles liebte und kniete mich neben sie. Mad-Eye hatte tatsächlich Recht. Tonks war zwar bewusstlos, aber sie atmete. Ich war doch nicht allein. Meine Feigheit rächte sich doch nicht, denn Tonks und ich würden eine Chance haben. Sie war der Sinn meines Lebens und nun, da sie lebte, würde auch ich weiterleben können.
Ich hob sie auf meine Arme und verließ den Raum, um mit ihr ins Krankenhaus zu apparieren.
Eine Stunde später saß ich vor der Tür ihres Krankenhauszimmers und wartete voller Sorge auf die Diagnose. Im ersten Moment hatte die Freude überwogen, dass sie noch lebte, doch nun, wo ich Zeit hatte nachzudenken, wurde mur bewusst, wie schwer verletzt sie gewesen war. Ein Fluch von Bellatrix Lestrange hatte sie mitten in der Brust getroffen – sie musste die schlimmsten Verletzungen haben. Was fehlte Tonks? Würde sie bleibende Schäden davon tragen?
Ich bemerkte, wie meine Hand zitterte und fragte mich, ob die Heiler denn niemals aus ihrem Zimmer kamen. Sie waren nun schon über eine Dreiviertelstunde drin. So lange würden sie nicht brauchen, wenn es mit einigen einfachen Heilungszaubern wieder gut zu machen war.
„Wie geht es Nymphadora? Was ist geschehen?“ Die aufgeregte Stimme von Tonks‘ Mutter riss mich aus meinen Gedanken.
„Ich weiß nicht… die Ärzte sind gerade bei ihr. Ich hoffe so sehr, dass alles in Ordnung ist. Bellatrix Lestrange hat sie mit einem Fluch erwischt und …“ Ich unterbrach, als ich den entsetzen Blick Andromedas sah. Für einen Moment hatte ich vergessen, dass Bellatrix Lestrange, die gerade beinahe ihre Tochter getötet hatte, Andromedas Schwester war.
„Bella … “, flüsterte Andromeda, dann wandte sie sich mit Tränen in den Augen ihrem Mann zu: „Das war einer der Gründe, warum ich gegen ihren Einstieg in den Orden war. Ich wusste, dass Bella es auf sie abgesehen hat.“
Ted Tonks legte seiner Frau beruhigend den Arm um die Schulter.
„Ich finde Doras Entscheidung noch immer richtig. Es ist mutig von ihr, sich gegen Voldemort zu stellen und zu kämpfen.“
Danach verfielen auch die beiden in Schweigen und wahrscheinlich malten sie sich ebenso wie ich aus, warum es nur lange dauerte, bis die beiden Heiler wieder da waren.
Eine weitere Viertelstunde verstrich, bis die endlich vor uns standen.
„Sie ist aufgewacht. Sie können jetzt zu ihr Sind Sie Angehörige?“
Ted und Andromeda nickten, ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Angehöriger war ich nicht, aber trotzdem wollte ich zu ihr. Ich musste ihr sagen, dass ich sie liebte und dass mir all das, was in den letzten Monaten passiert war, unendlich Leid tat.
„Und Sie sind … ?“, wandte sich der Heiler an mich.
„Er geht zuerst. Remus ist der Freund unserer Tochter.“
Dankbar sah ich Ted Tonks an, dann wandte ich mich zur Tür und betrat Tonks‘ Krankenzimmer.
Sie lag in dem weißen Bett und wie sie so da lag mit Wunden im Gesicht, einen Verband um den Kopf und so blass, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte, sah sie plötzlich unheimlich zerbrechlich aus. So hatte ich Tonks noch nie wahr genommen – sie war für mich immer dieses unheimlich starke Mädchen gewesen.
„Tonks … “ Es gab so vielen, was ich sagen wollte, doch ich brachte nichts von alledem über die Lippen. „Wenn du hier bist, um mir zu sagen, dass der Kuss eben ein Ausrutscher war und du es nur gemacht hast, weil du dachtest, dass einer von uns beiden den Kampf vielleicht nicht überlebt, dann kannst du gleich wieder gehen“, begrüßte sie mich und zeigte mir damit, dass sie vielleicht äußerlich paar Wunden des Kampfes davon getragen hatte, aber sonst ganz die Alte geblieben war. „Ich habe dank der ersten Begegnung mit meiner sanftmütigen Tante nämlich ziemliche Kopfschmerzen und befürchte, dass der Blödsinn, den du in einer solchen Situation immer von dir gibst, dies noch weiter verschlimmern könnte.“
Ich lächelte. Gerade war Tonks beinahe gestorben und jetzt lag sie hier in ihrem Bett und machte Witze. Das war diese lebendige Art, die so anders als die meine, war, in die ich mich aber so sehr verliebt hatte.
Ich schüttelte den Kopf. Es war Zeit, ihr das zu sagen, was ich mich in den letzten Monaten nie zuzugeben getraut hatte: „ Das wollte ich dir nicht sagen …. Ich … ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich dir in den letzten Monaten so sehr weh getan habe. Ich war dumm, uns keine Chance zu geben. Ich liebe dich mindestens genauso, wie du mich liebst – ich war nur einfach feige, weil ich dachte, wir könnten nie glücklich zusammen werden.“
„Kannst du mir mal verraten, warum Todesser dich von unserer Liebe überzeugen können, während ich das nicht geschafft habe? Ich muss mir ernsthaft überlegen, ob ich weiter gegen sie kämpfe, denn dann habe ich ja irgendwann niemanden mehr, der dich zur Vernunft bringt.“
Tonks‘ Stimme war leicht vorwurfsvoll, doch das strahlende Lächeln in ihrem Gesicht zeigte, wie sehr sie sich freute, dass ich endlich zu meinen Gefühlen stand. Sie betrachtete mich einen Moment lang glücklich, dann fielen wir uns gegenseitig in die Arme. Es tat so gut, ihre Nähe zu spüren und zu wissen, dass sie mir nichts nachtrug. Für einen Moment lang war ich glücklich. Doch dann wurde mir bewusst, dass längst nicht alles gut war. Auch wenn Tonks den Kampf überlebt hatte und wir nun die Chance hatten, zusammen glücklich zu werden, war es unheimlich traurig, dass ein Mensch diesen Tag nicht zusammen mit uns feiern konnte. Der Mann, der mein bester Freund gewesen war, fehlte mir in diesem Moment so sehr, dass mein Herz schmerzte, obwohl ich die Frau, die ich liebte, gerade in meinen Armen hielt. Und nun musste ich ihr auch noch diese schreckliche Nachricht übermitteln, denn mit einem Schlag war mir bewusst geworden, dass sie noch nichts davon wusste.
„Sirius ist tot“, stieß ich hervor. Ohne jede vorbereitenden Worte, ohne mir eine schonende Formulierung zu überlegen. Ich war ohnehin davon überzeugt, dass es solche Worte nicht gab.
Tonks stiegen die Tränen in die Augen und ich umarmte sie noch fester. Sie hatte noch nie einen Menschen verloren, der ihr viel bedeutet hatte und entsprechend traurig war sie. Tonks weinte lange. Als mein Pullover bereits nass von ihren Tränen war, hob sie schließlich den Kopf und sagte leise: „Wenigstens hat er noch mitbekommen, dass du nicht ganz alleine bist.“
Ich sah sie fragend an, denn ich verstand nicht sofort, was sie meinte.
„Eine seiner letzten Erinnerungen ist unser Kuss. Er weiß, dass er dich nicht alleine zurückgelassen hat, sondern du jemanden hast, der dich liebt.“
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