von Lilienblüte
Re-Kommis:
@Moony_Child: Jaaah, Teddy ist unterwegs. Die Kürbispastete mit Schokofröschen hat eine eindeutige Sprache gesprochen.
@AshLee: Danke für die Glückwünsche *Sekt raushol und anstoß* Wir sind sehr glücklich xD Schön, dass es dir gefallen hat.
@Legolas: Jaaaaaaah, süß :D Gleich von Anfang an freuen geht ja nicht. Leider …
@Lilly-Potter: Jaaaaah, Teddy ist unterwegs. Freut mich, dass es dir gefallen hat.
@Tonks.21: Hoffe meine Version der Schwangerschaft gefällt dir.
@black_swan: Jaaaah, grad die Dinge, die sie so genervt haben wird Tonks vermissen. Was ist den ein Ordensauftrag ohne die Flucht vor nicht vorhandenen Todessern und viele unnötige Umwege?
@Mme_Maxime: Schön, dass es dir gefallen hat.Wie genau Remus nun reagiert, wirst du jetzt erfahren.
@salatblatt: Ähm, bist du jetzt salatblatt oder Schwesterherz? *verwirrt*Jedenfalls danke für den Kommi
@LadyDora: Schön, dass dir die Gedankengänge gefallen haben. Ja, wie sie nun reagieren wird folgen. ^^
@summer<3: xD Ich liebe Cliffs halt. Ich kann‘s einfach nicht lassen. Schön, wenn ich dir die Krankheitslangeweile ein wenig vertreiben konnte.
@tonkspatschig: Japp, der lebt nicht mehr lange … Überhaupt geht es nicht mehr lange. xD
@all: Danke für eure tollen Kommis.
Ich mag dieses Kapitel sehr gerne. Das soll euch natürlich nicht davon abhalten zu kritisieren, wenn es euch nicht gefällt. xD
Hier sind Teile des Dialogs aus dem Original entnommen und Eigentum von J.K. Rowling. Des Verständnisses halber mussten sie aber in das Kapitel.
Danke an mein Ehehühnchen Monsterkrümel fürs Betalesen.
Liebe Grüße, Lilienblüte
Kapitel 23 - Späte Einsicht
- Remus -
Ich saß auf dem pinken Sofa in Doras Zimmer, als sie hereinkam und sich ungewöhnlich still neben mich setzte. Irgendetwas war geschehen. Aber auch wenn ich inzwischen Dora so gut kannte und sogar manchmal schon wusste, was sie dachte, war es mir in diesem Moment unmöglich zu erkennen, was mit ihr los war. in ihrem Gesicht spiegelten sich die verschiedensten Gefühle: Freude, Glück, aber auch ein bisschen Angst. Unschlüssig sah sie mich an, als überlege sie, wo sie beginnen sollte.
„Ich möchte dir etwas sagen, Remus.“ Nervös knetete sie die Hände in ihrem Schoß und ich überlegte mir, was zum Teufel sie mir sagen wollte, was sie derart nervös machen konnte. Dora war kein Mensch, der sich leicht aus der Ruhe bringen ließ.
„Es ist … du wirst dich vermutlich tierisch aufregen“, stieß sie hervor.
Ich nahm ihre Hände beruhigend in die meinen: „So schlimm wird es schon nicht sein, Dora. Sag mir, was du zu sagen hast.“
„Aber bitte, versprich mir, dass du uns nicht verlässt, wenn ich es dir jetzt sage.“
Was konnte so schlimm sein, dass ich Dora verlassen sollte? Ich war so glücklich mit ihr an meiner Seite wie noch nie in meinem Leben. Um jetzt noch einen Rückzieher zu machen, war es viel zu spät. Ich würde sie nie wieder verlassen, deswegen hatte ich sie ja geheiratet.
Gerade wollte ich ihr sagen, dass ich sie nicht verlassen würde, ganz gleich, was geschah, als ich mir ihrer Formulierung bewusst wurde.
Aber bitte, versprich mir, dass du uns nicht verlässt, wenn ich es dir jetzt sage, hatte sie gesagt.
„Wen meinst du mit uns?“, fragte ich sie verwirrt.
Leise, sodass ich mich bemühen musste, Doras Worte zu verstehen, flüsterte sie: „Ich erwarte ein Kind.“
Sie schluckte und starrte mich dann ängstlich an, während sie auf meine Reaktion wartete. Ich jedoch hatte keine Ahnung, wie ich reagieren sollte. Dora bekam ein Kind von mir! Ich wurde Vater. Dieser Gedanke war einfach ungeheuerlich. Ich war ein Werwolf. Unmöglich konnte ich ein Kind in die Welt setzen. Ein Kind, welches mein Leiden erben würde, ein kleines, unschuldiges Kind, das ein grausames Leben erwartete. Ein wehrloses Wesen, das in eine Welt geboren wurde, in der für Ausgestoßene kein Platz war.
„Du musst es wegmachen, Dora“, sagte ich heiser. Schon für mich war es als Kind schwer gewesen, ein Werwolfsdasein zu ertragen. Dabei hatte ich noch in Zeiten gelebt, in denen Ausgestoßene ein wenig Chancen gehabt hatten. Wie normale Kinder hatte ich eine Schule besucht und Freunde gefunden und hatte unter Menschen leben können, weil es nicht öffentlich bekannt war, dass ich ein Werwolf war. Unter der Herrschaft Voldemorts jedoch würde mein Kind keine dieser Chancen haben. Es hätte nichts, woran es sich festhalten und was es aufmuntern konnte. Dieses Kind würde nur leiden und sich wünschen, niemals geboren worden zu sein. Diesen Wunsch wollte ich ihm gerne erfüllen.
Dora schien gegenteiliger Meinung zu sein, denn sie sah mich entsetzt an und rückte dann ein Stück weg von mir. Schützend legte sie ihre Hand auf ihren Bauch, als sie sagte: „Das kommt nicht in Frage, Remus!“
Eindringlich sah ich sie an: „Dora, es muss sein. Du kannst kein … kein Werwolfskind bekommen. Ich bin und bleibe ein egoistisches Monster, Dora. Wider jede Vernunft bin ich mit dir zusammen und nun habe ich tatsächlich riskiert, dass ein unschuldiges Kind mit meinen Leiden geboren wird … “
„Sag sowas nicht!“ Tränen standen in ihren grünen Augen. „Ich liebe dich. Es tut mir auch weh, wenn du so von dir redest. Und dieses Kind wird leben. Es hat Eltern, die es lieben werden und dann können wir alle Probleme überwinden.“ Zögernd sah sie mich an, wahrscheinlich ahnte sie, dass ich längst in einem Zustand der vollkommenen Selbstverachtung war, in dem mich ihre Worte nicht mehr erreichen würden.
„Zusammen werden wir das schaffen. Wir drei.“
Ich sprang auf: „Es wird kein „wir drei“ geben.“
Haltlos liefen ihr die Tränen nun über die Wangen. Ihre Miene war ebenso unglücklich wie entschlossen. Sie würde dieses Kind nicht abtreiben und weder mit Vernunft noch mit Gewalt würde man sie dazu zwingen können.
„Dora, entweder du machst es weg oder ich gehe“, startete ich einen letzten Versuch, dem armen Kind ein grausames Leben zu ersparen. Wenn sie nun eine Entscheidung zwischen mir und unserem Kind treffen musste, würde sie doch sicher mich wählen, wenn sie mich so sehr liebte, wie sie immer wieder sagte.
„Feigling!“, stieß sie hervor. Dann verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust und sah mich auffordernd an: „Dann geh. Ich glaube mit jemandem, der sein eigenes Kind umbringen will, kann ich ohnehin nicht glücklich sein.“
Meine hastigen Worte bereute ich jetzt schon. Ich wollte sie doch nicht verlassen, sondern nur von einer falschen Entscheidung abbringen.
„Du wolltest gehen, du Feigling“, erinnerte sie mich und in jeder Silbe schwang Verzweiflung und Trauer mit.
Unschlüssig sah ich sie an, eine Hand auf der Klinke. Doch ihr Blick musterte mich nicht bittend oder flehend wie früher, wenn mich Selbstzweifel gepackt hatten und ich die Flucht ergreifen wollte. Sie würde mich wirklich nicht aufhalten, sie wollte, dass ich ging. Es war zu spät, die ausgesprochenen Worte wieder zurück zu nehmen. Ich hatte sie vor die Entscheidung gestellt und sie hatte gewählt. Und jetzt musste ich mit dieser Entscheidung leben. Langsam drückte ich die Klinke herunter und ging aus dem Raum. Als ich mich noch einmal zu ihr umdrehte, begegnete ich einem starren und abweisenden Blick. Es zerriss mir das Herz, dass mich die Frau, die ich über alles liebte, so anschaute. So wie sie aussah, war es ihr scheinbar wirklich egal, dass ich ging.
Während ich die Treppe hinunterging, merkte ich, wie nun mir die Tränen in die Augen stiegen. Heute Morgen war noch alles so perfekt gewesen. Ich war neben meiner Frau, die ich über alles liebte aufgewacht und nun? Nun war alles zerstört: Unsere Ehe, unsere Beziehung, unsere Liebe. Einen Moment lang verfluchte ich den Streit von eben. Vielleicht sollte ich hochgehen und mich bei ihr entschuldigen? Ihr sagen, dass ich es nicht so gemeint hatte und sie nicht verlassen würde, egal, wie sie sich entschied? Doch dann sah ich wieder die Zukunft unsers Werwolfskindes vor mir und wurde in dem Gedanken bestärkt, dass ich Recht hatte. Warum nur konnte Dora das nicht so sehen wie ich?
Ich wollte mich leise am Wohnzimmer vorbeischleichen, doch meine Schwiegermutter bemerkte mich sofort.
„Ist etwas geschehen, Remus?“, fragte sie mich, kaum, dass ich in Sichtweite kam. Ich hätte lügen und ihr weismachen können, dass alles in Ordnung war. Stattdessen trat ich zu ihr. Wenn ich Dora schon verlassen musste, um ihr zu verdeutlichen, wie ich die Sache sah, konnte ich vielleicht wenigstens dafür sorgen, dass meine Frau jemanden hatte, der ihr in den schlimmen Zeiten, die nun kommen würden, beistand?
„Andromeda … versprechen Sie mir, dass Sie sich um Dora kümmern werden“, flüsterte ich.
Überrascht sah sie mich an: „Willst du etwa gehen, Remus?“
Ich sah auf meine Füße, als ich nickte. „Passen Sie bitte auf Dora auf. Und versprechen Sie, dass Sie Dora nicht verstoßen, egal, was passiert. Bitte.“
„Ich würde Nymphadora niemals verstoßen, das musst du doch wissen“, entgegnete sie mit einem erstaunten Blick. „Was ist denn geschehen? Habt ihr euch gestritten?“
Ich schüttelte stumm den Kopf: „Bitte. Geben Sie mir Ihr Wort.“
„Ich verspreche dir, dass ich mich um Nymphadora kümmern werde und sie niemals verstoße. Bist du nun beruhigt?“
„Danke.“
„Und nun setz dich zu mir und erzähle mir, was geschehen ist. Remus, wo willst du hin?“, rief sie mir noch hinterher, doch da war ich schon hinaus gegangen und hatte die Tür hinter mir geschlossen.
Auf der Straße angekommen, blickte ich nach oben zu Doras Zimmer. Sie stand nicht am Fenster und sah mir hinterher, wie ich es vielleicht gehofft hatte. Dora war es wirklich Recht, dass ich gegangen war. Energisch wischte ich mir die Tränen fort. Immer wieder hatte ich versucht, Dora davon zu überzeugen, dass unsere Beziehung nicht gut für sie war und wir sie besser beenden sollten. Und ausgerechnet jetzt war es zu Ende. Jetzt, wo ich nicht mehr ohne sie sein konnte. Erst hatte ich ihr Leben zerstört, indem ich sie mit einem Werwolf schwängerte und nun auch noch unsere Ehe, weil ich sie zwingen wollte, das Kind abzutreiben. Traurig blickte ich hinauf zu dem Fenster, dessen Vorhänge nun den einzigen Menschen verbargen, der es nach dem Tod meiner Freunde geschafft hatte, mich wieder glücklich zu machen. Nach einer Ewigkeit wandte ich mich schließlich ab und ging. Fort aus Doras Leben, in das ich nichts als Unglück gebracht hatte.
Ich wusste nicht, wo ich hingehen sollte. Schließlich kam mir die Idee, mich Harry anzuschließen. Ich wusste, dass Dumbledore ihm eine Aufgabe hinterlassen hatte und er versuchen würde, sie zu erledigen. Wenn ich schon nicht dazu im Stande war, meine Frau glücklich zu machen, konnte ich vielleicht wenigstens dazu beitragen, dass sie und das Kleine es leichter haben würde. In einer Welt, in der Voldemort herrschte, würde es für einen kleinen Werwolf nichts als den Tod geben.
Harry würde sicher die Hilfe eines erwachsenen Menschen benötigen, jemanden, der die ausreichende Erfahrung mitbrachte. Wie ich es mir gedacht hatte, fand ich ihn und seine beiden Freunde im Grimmauld Place. Leider reagierte Harry auf meinen Vorschlag nicht ganz so erfreut, wie ich erwartet hatte.
Zunächst wirkte er sehr angetan von dem Gedanken, dass jemand mitkommen würde, der in der Lage war, sie so gut es geht zu beschützen. Doch seit Hermines erster Erwähnung von Dora veränderte sich sein Gesichtsausdruck.
„Du willst Tonks im Haus ihrer Eltern zurücklassen und mit uns weggehen?“, fragte Harry mich mit vorwurfsvoller Stimme.
„Sie wird dort vollkommen sicher sein, sie kümmern sich um sie.“ Immerhin hatte Andromeda mir ihr Versprechen gegeben. „Egal, was passierte“ schloss auch die Schwangerschaft mit einen Werwolf ein. Bei Ted brauchte ich kein Versprechen. Dora und ihr Vater standen sich so nahe, dass ich mir sicher war, dass er für immer an ihrer Seite war.
„Harry, ich bin sicher, dass James gewollt hätte, dass ich bei dir bleibe“, wagte ich einen weiteren Versuch.
„Also ich nicht. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass mein Vater hätte wissen wollen, warum du nicht bei deinem eigenen Kind bleibst.“
Ich erblasste. Harry hatte seinen Vater nicht kennen lernen dürfen und trotzdem wusste er besser, was James getan hätte, als ich. James hätte Lily niemals in Zeiten des Krieges allein gelassen, egal was passierte.
Er war auch kein Werwolf, schoss es mir durch den Kopf. Aber dieses Argument war sogar zu schwach, um mich selber davon zu überzeugen. Denn ich wusste, dass James einer der vorurteilslosesten Personen war, die ich je hatte kennen lernen dürfen. Wäre er ein Werwolf gewesen und Lily schwanger von ihm, hätte er trotzdem an ihrer Seite gestanden und sie bei allem unterstützt. Und eines hätte er gewiss niemals getan: Sie zu überreden, ihr Kind abtreiben zu lassen.
Ich schrumpfte um einige Zentimeter, während ich nach einer Antwort für Harry suchte. Ich konnte ihm schlecht sagen, dass er Recht hatte und ich einfach mit ihm gehen wollte, weil ich zu feige war, mich bei Dora zu entschuldigen.
„Du verstehst das nicht.“ Insgeheim verfluchte ich mich für diese Antwort. Etwas Dümmeres konnte man nicht mehr sagen, wenn man merkte, dass der Andere im Recht war und nicht man selbst.
„Dann erklär’s“, erwiderte Harry auch sofort, wie ich es erwartet hatte.
„Ich – es war ein großer Fehler von mir, Tonks zu heiraten. Ich habe es wider bessere Einsicht getan und bereue es seither zutiefst.“
„Ich verstehe. Du lässt sie und das Kind jetzt also einfach im Stich und haust mit uns ab?“
Es so von Harry ausgesprochen zu hören, war noch viel schlimmer als es selbst zu denken.
„Begreift ihr nicht, was ich meiner Frau und meinem ungeborenen Kind angetan habe? Ich hätte Tonks nie heiraten dürfen, ich habe sie zu einer Ausgestoßenen gemacht.“ Aber jetzt war es leider zu spät, alles wieder rückgängig zu machen. Hätte ich Dora mit meiner Flucht wieder zu einem Mitglied der Zauberergesellschaft machen können, so hätte man diese Entscheidung wenigstens noch irgendwie rechtfertigen können. Dann wäre mein Weggehen nicht viel schlimmer gewesen als meine Rückzieher bei den Malen zuvor, als ich noch versucht hatte mich gegen meine Gefühle zu wehren, um sie zu beschützen. Aber jetzt war meine Frau schwanger, würde für immer von der Gesellschaft ausgestoßen sein und ich ließ sie im Stich.
„Ihr habt mich immer nur unter den Ordensleuten erlebt, oder unter Dumbeldores Schutz in Hogwarts. Ihr wisst nicht, wie die meisten in der Zaubererwelt Kreaturen wie mich betrachten! Wenn sie von meinem Gebrechen erfahren, können sie kaum mehr mit mir reden! Seht ihr nicht, was ich getan habe? Sogar ihre eigene Familie ist von ihrer Heirat angewidert, welche Eltern wollen schon, dass ihre einzige Tochter einen Werwolf zum Mann nimmt? Und das Kind – das Kind – “ Ich brach ab. Mir fehlten die Worte, um meine Situation einem Außenstehenden zu beschreiben. Harry hatte das alles nicht erlebt. Ihm war nicht klar, wie man sich als Ausgestoßener fühlte. Ich musste an den Mann bei unserer Hochzeit denken, an Doras entsetzte und wütende Miene.
„Meine Sippe pflanzt sich normalerweise nicht fort! Mein Kind wird wie ich sein, davon bin ich überzeugt – wie kann ich mir je verzeihen, dass ich es wissentlich riskiert habe, mein eigenes Leiden an ein unschuldiges Kind weiterzugeben? Und falls es, durch irgendein Wunder nicht so ist wie ich, dann wird es besser dran sein und zwar hundertmal besser, ohne einen Vater, für den es sich schämen muss.“
Als ich damals von dem Werwolf gebissen wurde und ich mich langsam von den äußeren Verletzungen erholte, wäre ich lieber gestorben, anstatt als Werwolf weiterzuleben.
„Remus! Sag das nicht – wie könnte sich irgendein Kind für dich schämen?“, warf Hermine ein, offensichtlich in dem Bestreben, das Gespräch ein wenig zu beruhigen, was jedoch gründlich misslang.
„Ach, ich weiß nicht, Hermine! Ich würde mich ziemlich für ihn schämen.“ Obgleich Harry nur das aussprach, was ich noch eben selbst gesagt hatte, machten mich seine Worte wütend.
„Wenn das neue Regime Muggelstämmige für böse hält, was werden sie dann erst mit einem Halb-Werwolf machen, dessen Vater im Orden ist? Mein Vater ist bei dem Versuch gestorben, meine Mutter und mich zu beschützen, und du meinst, er würde dir sagen, dass du dein Kind verlassen und mit uns zu einem Abenteuer kommen sollst?“
„Wie – wie kannst du es wagen? Hier geht es nicht um ein Verlangen danach – nach Gefahr oder Ruhm für mich – wie kannst du es wagen, etwas Derartiges zu – “
„Ich glaube, du kommst dir ein bisschen wie ein Draufgänger vor. Du träumst davon, in Sirius‘ Fußstapfen zu treten.“
„Harry, nicht!“ Doch keiner von uns beiden beachtete Hermine.
„Das hätte ich nie gedacht. Der Mann, der mir beigebracht hat, wie man kämpft – ein Feigling.“
Feigling! In diesem Moment explodierte ich und ehe ich recht darüber nachgedacht hatte, was ich tat, hatte ich Harry mit meinem Zauberstab gegen die Wand knallen lassen und rannte aus dem Haus. Feigling. Das war Doras letztes Wort gewesen. So hatte sie mich genannt. Und sie hatte so verdammt Recht. Sie und Harry – sie beide hatten Recht. James war für seine Frau und seinen Sohn gestorben. Und ich verließ Dora, gerade in dem Moment, in dem sie mich am dringendsten brauchte. Nur, weil ich Angst hatte, dass mein Kind so wurde wie ich, hatte ich mich feige davon gemacht.
„Du weißt, was du nun zu tun hast. Wenn dir noch irgendetwas an Dora liegt, dann kehrst du noch in dieser Minute um und hoffst, dass sie dir deine harten Worte von heute Morgen verzeiht!“, sagte eine innere Stimme zu mir, die verdächtig nach James klang. Ich gehorchte ihr.
Als ich bei den Tonks klingelte, öffnete Ted mir die Tür.
„Remus“, nickte er. Kein Lächeln, keinen freundlichen Gruß. Natürlich musste er mich hassen, weil ich seiner einzigen Tochter so verdammt weh getan hatte. Seine Sympathien schien ich mir verspielt zu haben.
„Es tut mir so Leid“, begann ich, aber Ted unterbrach mich schon.
„Sag das Dora und nicht mir.“ Einen Moment lang sah er mich noch mit seiner ernsten Miene an, dann begann er zu lächeln. „ Ich bin so froh, dass du da bist.“
„Wie geht es ihr?“ Ich schluckte und wusste, dass ich die Antwort darauf lieber nicht hören wollte.
„Wenn sie sieht, dass du wieder da bist, wird es ihr bedeutend besser gehen“, antwortete er. „Sie ist in ihrem Zimmer. Dromeda ist bei ihr.“
Ich holte tief Luft, dann ging ich die Treppe hoch. Ich wurde nervös, wenn ich an das Gespräch dachte, was mir nun bevor stand. Beschimpfungen, Anschuldigungen, das würde ich mir nun alles anhören müssen. Aber ich würde alles ertragen, denn mit jedem Wort würde Dora Recht haben.
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