von MinaMi
Hey =)
Ihr seid echt tolle Reader. Danke für das viele positive Feedback und auch die konstruktive Kritik. Wir nehmen uns wirklich alles zu Herzen.
RE's gibt es leider mal wieder nicht *schäm* aber ich hab Abschlusszelten und bin deswegen nur kurz zuhause.
Ich hoffe ihr mögt das Chap trotzdem ein bisschen und es tut uns leid, dass sich im Moment alles so hinaus zögert, aber das wird bald besser. Versprochen.
Liebe Grüße
eure Mina && Jana
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*When all you gotta keep is strong*
*Move along, move along like I know you do*
*And even when your hope is gone*
*Move along, move along just to make it through*
Wir saßen noch eine Weile schweigend unter dem Baum, als die Jungs sich erhoben, um wieder in den Gemeinschaftsraum zu gehen. „Kommt ihr mit?“, fragte James und sah uns abwartend an. Wir drei warfen uns einen kurzen Blick zu und schüttelten gleichzeitig den Kopf, wir wollten noch eine Weile hier am See sitzen. James nickte uns zu und dann verschwanden die fünf in Richtung des Schlosses.
„Habt ihr seinen Blick gesehen?“, fragte Lily leise und der traurige Unterton in ihrer Stimme ließ mich zusammenzucken. „Wen meinst du?“, fragte ich vorsichtig. „Severus. Er…er sah so schadenfroh aus, so…als ob das genau das ist, was er erreichen wollte“, erklärte sie flüsternd, die Augen auf den See gerichtet. Alice legte einen Arm um sie.
„Das hast du bestimmt falsch interpretiert, das würde er nicht tun. Nicht Severus. Dafür steckt doch zu viel Anstand in ihm. Immerhin ist er mit dir befreundet, Lily.“
Lily lächelte matt und schüttelte den Kopf. „Diesen Anstand den er früher hatte, hat er schon lange verloren. Seit er mit diesen…diesen widerlichen Typen abhängt.“
Sie schwieg einen Moment. „Ich glaube nicht, dass wir noch lange befreundet sein können. Er…er glaubt doch diesen Reinblutquatsch. Und ich bin muggelstämmig. Nichts wert. Ein Haufen Dreck.“
„Lily, bitte, sag doch…“, setzte ich an, doch sie unterbrach mich. „Ich weiß, dass ihr das nicht so seht. Aber er. Und er wird sich entscheiden müssen, zwischen mir und den Slytherins. Zwischen mir und den Reinblütern“, sagte sie unwirsch und reckte das Kinn ein wenig in die Luft.
Ich schüttelte traurig den Kopf. Wenn Voldemort schon jetzt, kaum dass er sich gezeigt hatte, jahrelange Freundschaften aufs Spiel setzten konnte, was würde passieren, wenn das Ministerium nicht in der Lage war ihn zu stoppen?
Lily stand auf und klopfte sich das Gras vom Umhang. „Gehen wir?“ Alice und ich nickten und nahmen Lilys Hand, die sie uns entgegenhielt.
Wir schlenderten hoch zum Schloss und kaum hatten wir die Eingangshalle erreicht, lief er uns über den Weg. Ich seufzte. Es war ein bisschen viel für einen Tag, ich wusste nicht wie lange ich das noch aushalten konnte.
„Lily“, war das Einzige, was er sagte, sein Mund war zu einem Lächeln verzogen. Lily funkelte ihn an. „Severus“, sagte sie, der kalte Klang ihrer Stimme ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. Und auch Snape zuckte merklich zusammen.
„Ist…ist alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig und kam einen Schritt auf Lily zu. „Natürlich. Alles in bester Ordnung. 3000 Muggel sind grundlos gestorben. Emma's Mum und ihre kleine Schwester waren auch unter den Opfern. Oh ja…alles ist in Ordnung.“
Ich legte meine Hand auf ihre Schulter. „Lily, lass uns…“, flüsterte ich, doch sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich will hören, was er dazu zu sagen hat“, antwortete sie ebenfalls so leise, dass er es nicht verstehen konnte.
„Das…das tut mir leid“, sagte er und blickte Lily aus seinen fast schwarzen Augen an. Lily lachte auf. „Ja, das hat man dir angesehen. Echt traurig sahst du aus“, sagte sie und ihre Stimme hatte immer noch diesen kalten Klang. Den Klang, den normalerweise James immer zu hören bekam. Obwohl, wenn ich darüber nachdachte, James hatte eher den genervten Unterton zu hören bekommen und nicht dieses kalte, unheimliche.
„Lily, ich…“, setzte Snape an, doch Lily ließ heute kaum jemanden zu Wort kommen. „Ja, Severus, du…du gehörst jetzt zu 'denen', stimmt's? Du hast leider keine andere Wahl, bist ja mit ihnen in einem Haus. Sind ja deine Kumpels, nicht wahr?“
„Nein , ich…“, setzte er wieder an. „Ja, genau, du. Du warst mal mein Freund. Vielleicht bist du es noch. Aber dafür musst du dich entscheiden. Wenn deine Entscheidung nicht schon längst gefallen ist. Aber vielleicht solltest du dir, was das angeht, mal ein Beispiel an Sirius nehmen.“ Snape starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an.
„Ja, das solltest du wirklich“, fuhr Lily fort, „er hat sich schon entschieden. Gegen seine Familie, gegen seinen Namen. Für sein Herz, für seine Freunde. Kannst du das auch, Severus?“, fragte sie und sah ihn traurig an, dann drehte sie sich weg und ging in die Große Halle. Alice folgte ihr und ich warf Snape einen letzten abschätzenden Blick zu.
„Entscheide dich für das Richtige“, sagte ich leise, bevor ich ihn ebenfalls stehen ließ.
In der Großen Halle war es unangenehm ruhig. Fast niemand redete, jeder schlang so schnell es ging sein Essen hinunter und verschwand dann wieder in seinen Gemeinschaftsraum. So auch wir. Wir saßen keine zehn Minuten, als wir unsere Teller von uns schoben und uns auf den Weg zum Porträt der Fetten Dame machten.
„Communitas“, sagte Lily und die Fette Dame nickte. Wir betraten den Gemeinschaftsraum, der ungewöhnlich voll und gleichzeitig ungewöhnlich still war.
Die Rumtreiber saßen ein wenig abseits und redeten leise miteinander, als wir uns ihnen näherten.
„Was ist los?“, fragte James sofort, als er Lilys trauriges Gesicht bemerkte. „Nichts. Ich hab mich nur…ich hab mich mit Severus gestritten“, antwortete sie und ich ahnte das Grinsen auf James Gesicht, bevor es wirklich da war. Ich stieß ihm meinen Ellenbogen in die Seite. „Trauermiene“, zischte ich ihm leise zu. Bewundernswert wie schnell er begriff und ebenfalls ein trauriges Gesicht machte. „Tut mir leid“, sagte er und Lily hob überrascht den Kopf. Sie musterte ihn einen Moment argwöhnisch, doch dann kam sie zu dem Schluss, dass er es wohl ernst meinte und lächelte leicht. James grinste mir dankbar zu, worauf ich lächelnd die Augen verdrehte.
„Gehen wir hoch?“, fragte Alice und war schon fast am Fuß der Treppe angekommen, wir wünschten den Rumtreibern eine 'Gute Nacht' und verschwanden dann in unseren Schlafsaal.
Es war noch früh am Abend, aber jeder von uns wünschte sich einfach, dass der Tag so schnell es ging zu Ende sein würde und sich morgen herausstellen würde, dass alles nur ein Alptraum gewesen war.
Als wir im Bett lagen, war es ganz ruhig, jede hing ihren Gedanken nach, bis ich es irgendwann nicht mehr aushielt und die Stille durchbrach.
„Habt ihr was von Emma gehört?“, fragte ich leise, und doch klang es in der Stille des Schlafsaals wie ein Donnerschlag. „Sie hatte einen Nervenzusammenbruch und wurde von ihrem Dad abgeholt“, wisperte Alice. „Sie tut mir so leid“, flüstere Lily. „Es hätte jeden von uns treffen können. Und jetzt ausgerechnet Emma. Sie war immer so nett und hilfsbereit und immer für andere da. Mir ist es nie so aufgefallen, aber sie war immer am Lachen. Habt ihr das bemerkt? Sie war wirklich immer fröhlich und keiner konnte ihr ihren Optimismus nehmen.“ „Es ist furchtbar“, flüstere ich.
Auf einmal kam ein leises Schluchzen von Lilys Bett. Ich richtete mich in meinem Bett auf und starrte in die Dunkelheit, dorthin wo Lilys Bett stand.
„Lily“, sagte ich entsetzt und krabbelte aus meinem Bett zu ihr rüber. Auch Alice war aufgestanden und wir legten uns rechts und links neben sie.
Lily schluchzte noch einmal. „Tut mir leid“, entschuldigte sie sich. „Tut mir leid.“
„Hey, schhhht, du brauchst dich nicht dafür zu entschuldigen“, sagte Alice leise und strich ihr übers Haar. Lily schluchzte noch einmal.
„Es ist nur…es hätte wirklich jeden treffen können, oder? Auch meine Eltern und Tunia. Und ich hätte mich nie mit ihr ausgesprochen. Was wenn ihr was passiert? Was wenn mir was passiert? Ich hätte ihr nie gesagt, dass ich sie lieb habe und das mir unsere blöden Streitereien leid tun.“ „Das weiß sie Lily, davon bin ich überzeugt und im Grunde tut es ihr auch leid. Ganz sicher“, erwiderte ich.
Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Ihr habt ja recht, nur, das ist im Moment alles ein bisschen viel. Vorgestern war alles so normal und dann … dann kommt Voldemort und bringt mal eben 3000 Menschen um…und die Sache mit Sev wird dadurch auch nicht einfacherer. Es ist alles so…kompliziert. Es ist als würde sich von heute auf morgen die ganze Welt um 180 Grad drehen, als würden wir mit einem Schlag erwachsen werden“, sagte sie leise.
„Ich habe immer noch Angst“, flüsterte ich, „Angst vor der Zukunft. Vor dem was sein wird. Vor allem wenn wir Hogwarts verlassen.
Ich sah Alice im schwachen Mondlicht nicken. „Ich glaube nicht, dass uns hier etwas passieren kann. Dumbledore ist hier. Er wird nicht zulassen, dass irgendjemandem etwas geschieht. Aber nach Hogwarts…wir werden auf uns selbst gestellt sein. Dann haben wir niemanden der auf uns aufpasst.“
„Wir haben uns“, erwiderte ich leise. „Wir werden immer aufeinander aufpassen und füreinander da sein, versprochen?“ „Versprochen“, sagten Alice und Lily gleichzeitig.
„Glaubt ihr, das Ministerium schafft es Voldemort zu stoppen?“, fragte ich nach einer Weile des Schweigens. „Wir können nur darauf hoffen. Wenn an all den Gerüchten auch nur ein bisschen was dran ist, und es stimmt was Voldemort plant, dann würden uns sehr dunkle Zeiten bevorstehen“, antwortete Alice.
„Wisst ihr, ich mache mir nicht mal so viel Sorgen um mich selbst. Ihr seid meine größte Sorge, ihr und meine Familie. Und ja, sogar um die Rumtreiber mache ich mir Sorgen“, flüsterte ich und ein klitzekleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen.
Die beiden nickten zustimmend.
„Wir müssen es schaffen“, sagte Lily. „Wir müssen es alle schaffen. Nur einen von uns zu verlieren, wäre…schrecklich. Wir gehören zusammen. Wir müssen es schaffen.“
„Wir werden es schaffen“, antwortete ich zuversichtlicher, als ich es wirklich war.
Würden wir das wirklich? Würden wir es alle schaffen, würden wir niemanden verlieren?
Sollte Voldemort seine Pläne verwirklichen können, wäre niemand mehr sicher.
War es wirklich zu rechtfertigen, zu glauben, dass wir es alle schaffen würden?
Ich gab mir die Antwort selbst.
Nein, war es nicht. Aber es war die einzige Hoffnung, die uns blieb.
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