von Kumkwat
Nach einer Woche hatte es Dädalus geschafft sich den Tag frei zu nehmen und mit Astoria in die Winkelgasse zu gehen. Astoria hatte sich sehr darauf gefreut, doch leider war die Winkelgasse nicht mehr der schöne, fröhliche und bunte Ort der sie mal war.
Viele Läden hatten geschlossen. Manche waren sogar mit Brettern vernagelt. Und die Menschen die sie sahen wirkten gehetzt und gestresst. Astoria vermisste den Trubel der hier steht’s geherrscht hatte. Nichts desto Trotz machten sie sich auf den weg zu Flourish und Blotts um Astorias Bücher zu besorgen. „Du möchtest sicher ein wenig stöbern“ sagte Dädalus fröhlich als sie den Laden betraten. „Ja!“, antwortete Astoria hoch erfreut. „Gut, dann werde ich deine Schulbücher holen und du kannst dich umsehen.“, sie gab ihm die Bücherliste und er verschwand daraufhin im hinteren Teil des Ladens um einen Angestellten zu suchen. Astoria hingegen verdrückte sich zwischen die Regale und überflog die Buchrücken. Es waren einige Bücher dabei die interessant klangen und hin und wieder zog sie eins hervor und las die Beschreibung.
Sie war gerade in ein Buch vertieft indem es um einen Muggel in der Zaubererwelt ging, als sie merkte dass jemand den Laden betrat. Doch sie hatte jetzt keine Lust sich zu konzentrieren und las weiter. Plötzlich sagte eine Stimme ganz nah an ihrem Ohr: „Eine Geschichte über einen Muggel? War ja klar für so eine Muggelvernarrte Spinnerin!“
Astoria war kurz zusammen gezuckt da sie so in das Buch vertieft war. Nun rollte sie mit den Augen. Malfoy stand direkt hinter ihr und sah über ihre Schulter hinweg in das Buch, was ihm viel besser gelang als es Onkel Dädalus gelungen war. Astoria gab einen genervten Laut von sich. „Nanu? Bist du so enttäuscht mich zu sehen? Jetzt bin ich aber verletzt!“, sagte Malfoy mit gespielt gekränkten Ton. Daraufhin ließ Astoria das Buch direkt an seiner Nase mit voller Kraft zuklatschen. Zack! Da war die Nase eingequetscht. Malfoy gab einen Schmerzenslaut von sich und trat zwei Schritte von Astoria weg. Sie drehte sich um und setzte ein überaus zufriedenes Lächeln auf und sagte dann mit unschuldigem Ton: „Upsi! Wie ungeschickt von mir!“ Malfoy funkelte sie wütend an und fauchte: „Man was sollte dass denn?“ „Ich wollte nur ein bisschen freundlich sein. So freundlich wie du es immer bist“, meinte sie in einem nüchternen Ton.
Dann ließ sie plötzlich das Buch auf einen Stapel fallen und wühlte hektisch in ihrem Umhang herum. „Was zum Teufel machst du da?“ „Moment!“, sagte Astoria nur und wühlte weiter. Dann fand sie schließlich was sie gesucht hatte.
„Hier.“, sagte sie und streckte Malfoy sein Taschentuch entgegen. „Das gehört dir.“ Er sah sie stirnrunzelnd an. „Ich hatte doch gesagt „schon okay“. Und außerdem will ich nichts anfassen was in den Händen einer Blutsverräterin war.“, er sah arrogant auf sie herab. Astoria hob eine Augenbraue und sah ihn nur an. „Fällt die nicht mal ne´ neue Beleidigung ein? Das wird auf Dauer langweilig, weißt du?“ Nun war es an ihm die Augenbrauen zu heben und er tat es. „Aber gut wenn du es nicht wiederhaben willst.“, sie drehte sich um und widmete sich dem Bücherstapel den sie schon angesammelt hatte und zog ein Buch daraus hervor. „Jetzt hab ich wenigstens die Gelegenheit dass hier mal auszutesten. Vodoo für Anfänger, dafür braucht man einen Gegenstand der betreffenden Person.“, sie grinste ihn überlegen an und hob ihre Hand. Darin hielt sie sein Taschentuch. Draco Malfoy sah auf einmal so aus als ob ihm ziemlich schlecht wäre. Dann sagte er mit einem besorgten und nervösen Lächeln: „Komm schon. Vodoo gibt’s nicht. Das ist nur Humbug.“ „Bist du dir sicher?“, erwiderte sie mit einem geheimnisvollen Blick.
Auf einmal drang eine Stimme an ihre Ohren. „Draco? Bist du hier?“ Narzissa Malfoy kam um ein Regal und schaute ihren Sohn fragend an. „Was ist denn hier los?“, fragte sie. Bevor Draco etwas erwidern konnte, ließ Astoria ihre Hand mit dem Tuch in ihrem Umhang verschwinden und schritt dann auf Narzissa zu und zog die Hand wiederhervor, ohne das Tuch, und ergriff die der blonden Frau vor ihr.
„Mrs. Malfoy! Wie schön sie wieder zu sehen!“, sagte Astoria mit einem strahlenden Lächeln. „Guten Tag Astoria. Wie geht es dir? Ich hab gestern deine Mutter getroffen weißt du?“, ihr Gesicht hatte einen etwas säuerlichen Ausdruck angenommen. Auch sie war auf der Dinnerparty gewesen und hatte Astorias unpassenden Umhang höchst widerwillig zur Kenntnis genommen. Sie hatte sich mit Sicherheit darüber gefreut dass Mirabelle ihre Tochter rausgeschmissen hatte, dachte Astoria. Doch statt dessen sagte sie, nun mit einem etwas gezwungenen Lächeln: „Ach tatsächlich? Ich hoffe es geht ihr gut. Und mir...“, sie zögerte. Es war wohl nicht sehr klug zu sagen dass sie sich nun sehr befreit fühlte, wenn gleich sie ihre Familie sehr vermisst. „...nun ich denke man könnte sagen es geht mir den Umständen entsprechend.“ „Das freut mich.“, sagte Narzissa. Doch sie sah überhaupt nicht so.
Dann wand sie sich an ihren Sohn. „Nun ich denke wir haben hier alles. Lass uns gehen.“, sie nickte Astoria kurz, diese sagte kurz mit einem Lächeln „auf wieder sehn“, aber Mrs. Malfoy war bereits hinter einem Regal verschwunden. Malfoy ging ihr langsam hinterher. Während er um das Regal ging machte er noch eine Rüde Geste in Astorias Richtung und war verschwunden.
Sie sah ihm nur genervt hinterher. „Wie kindisch kann man sein?“, dachte sie sich. Sie widmete sich nun wieder dem Bücherstapel und zog ein weiteres mal Vodoo für Anfänger hervor, dann legte sie es zurück zu der herab gesetzten Ware. Sie hatte nie wirklich vorgehabt es zu kaufen oder gar auszuprobieren. Aber Malfoys panisches Gesicht war es wert gewesen. Sie grinste, was ihr viel leichter fiel als Narzissa Malfoy gegenüber. Es war gar nicht leicht gewesen ein Lächeln aufzusetzen. Schließlich war Astoria nicht gern in der Gegenwart einer Frau die mit einem Todesser verheiratet war. Todesser....Plötzlich hielt Astoria inne und riss die Augen auf. Malfoy! Als er den Laden betreten hatte, hatte sie zwar kurz Etwas gemerkt aber nicht genau drauf geachtet. Und als er mit ihr geredet hatte, war sie abgelenkt gewesen. Aber es war da gewesen! Sie war sich sicher. Es hatte sich genauso angefühlt wie bei Snape!
Sie dachte nach. Das konnte nicht sein. Zwar ist sein Vater einer, aber er doch nicht. Er ist zwar ein Mistkerl aber so etwas, traute sie ihm nicht zu. Außerdem, warum sollte Du-weißt-schon-wer so etwas tun. Malfoy war sechzehn! Quasi noch ein Kind! Nicht mal voll ausgebildet! Es war einfach absurd. Aber Astoria wusste nun mal was sie gespürt hatte.
Ohne auch nur einen weiteren Moment zu zögern flitzte sie zu ihrem Onkel. Sie rief ihm nur kurz zu: „Bin gleich wieder da“ und war schon aus dem Laden gestürzt.
Sie sah die Straße rauf und runter und entdeckte schnell den blonden Harrschopf. Er stand vor einem Laden und sah sich das Schaufenster an. Sie rannte los. Sie hatte keine Ahnung was sie machen sollte, aber das würde sich schon irgendwie ergeben. Malfoy hatte offensichtlich gehört das jemand in seine Richtung rannte, denn er wand sich um. Bevor er überhaupt erkennen konnte wer da auf ihn zu raste, war Astoria bereits bei ihm, packte ihn am linken Oberarm und zerrte ihn in eine leere Seitengasse. „Hey, was soll das?! Willst du mich jetzt in einer dunklen ecke umlegen?“ „Sei ruhig!“, zischte sie nur und drückte ihn dann grob gegen die Wand. „Was ist denn mit dir los?“, fragte er und sah sie zornig an.
„Ich weiß Bescheid!“, sagte sie leise. „Was meinst du?“ er sah sie immer noch zornig an. Sie ließ seinen Oberarm los und packte statt dessen seinen linken Unterarm. „Das!“, sagte sie schlicht und sah ihn eindringlich an. Einen Moment lang glaubte sie so etwas wie Furcht in seinen grauen Augen zu erkennen, doch bevor sie auch nur darüber nach denken konnte riss er sich los und sah sie wieder von oben herab an. „Du bist völlig durchgeknallt!“, fauchte er, dann beugte er sich zu ihr runter und flüsterte nun: „Und selbst wenn es so wäre, wer würde dir schon glauben? Die haben doch alle viel zu viel Schiss um jemanden anzuzeigen. Und bedenk doch mal. Deine Familie hat dich schon vor die Tür gesetzt. Was würde wohl passieren wenn jetzt auch noch Diggel verschwinden würde?“
Astoria war völlig geschockt. Malfoy richtete sich nun wieder zu seiner vollen Größe auf und lächelte zu ihr runter. Man konnte ihm eindeutig ansehen dass er sich gerade als Sieger fühlte. Sie flüsterte nun, doch ihr war klar das Malfoy sie nur allzu gut hörte: „Drohst du mir?“ und es lag keinerlei Angst oder Besorgnis in ihrer stimme, nur pure Verachtung. Sie sah ihn von unten her an. Ihr Blick zeigte nicht Wut, es war blanker Hass. „Wer weiß?“, sagte er schlicht und verließ die Gasse.
(Nur so nebenbei. Ich beantworte alle Kommentare und Fragen im Vorwort. Ich will den lesefluss nicht stören^^. Mir passiert das oft, wenn ich grad richtig drin bin und dann unterbrochen werde komm ich nur schwer wieder rein. Also viel spaß noch^^)
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