von lelle
Hallo ihr Lieben :)
Erstmal vielen Dank für die vielen Kommis, hab ich wieder mega-gefreut.
@ Emmalina: Schön, dass dir Lucia so gefällt *lieb drück* Was Draco betrifft, lasse ich es mir noch offen darauf zu antworten. Die Würfel sind noch nicht gefallen *gg*
Ich versuche wirklich jeden Charakter aus seiner eigenen Sicht zu präsentieren. Dauert dafür manchmal etwas länger es zu schreiben, aber dass es gefällt ist ein Zeichen dafür, dass es sich lohnt.
@ libelle78: Stimmt, so im nachhinein war es doch gar nicht so ruhig. Aber zumindest Lucia konnte mal ausspannen. Ich hoffe, dass ich dich weiter für Snape begeistern kann *knuddel*
@ MIR: Sorry für´s lange Warten *augenzwinker* Diese Mal geht es etwas schneller weiter. Ja, die munteren Antworten von Snape. Ich konnte es mir nicht verkneifen, ihn in diese "nervige" Lage zu bringen *lach*
@ Eponine: Meine Rettung *knuddel* Freue mich sehr, dass du dich so schnell gemeldet hast als Beta-Leserin. Vielen lieben Dank auch für deinen Kommi.
@ Monsterkrümel: Wusste ich doch, dass ich dir mit den ruhigen Chap eine Freude mache. Das mit McGonagall war erst anders geplant. Wollte aber nicht gleich die ganze Szene löschen. Ja, und Malfoy? Ich habe mir vorher eine Szene aus den Filmen angeschaut, da hat er mich so genervt, dass meine Finger ganz von alleine seinen "Fall" getippt haben.
So, nun soll es aber weitergehen mit Chap 17.
Eure lelle
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Die Einkaufsliste war abgearbeitet, alle vier wirkten müde vom Fußmarsch, den Lucia ihnen beschert hatte, weil sie alle Läden am liebsten dreimal besucht hätte. Ihr Vorhaben stieß aber bereits nach der zweiten Runde durch die Winkelgasse auf Ablehnung.
Wieder zurück in Hogwarts fanden sich die vier in der großen Halle ein. Lucia nahm die vielen Glückwünsche der anwesenden Lehrer freudig entgegen. Bei Dumbledore blieb sie schließlich länger stehen. Der Schulleiter sah sie über seine Halbmondbrille musternd an: „Morgen reisen die Schüler an, Miss Snape. Das heißt, dass morgen Abend die Entscheidung fällt, welchem Haus Sie zugeteilt werden. Und es bedeutet auch, dass Ihr Vater ab morgen Ihr Lehrer sein wird.“ „Das ist er doch jetzt schon, Professor.“, polterte es aus Lucia heraus. Dumbledore lächelte: „Ja, das ist er.“, seine Stimmer wurde schnell wieder ernster: „Wir haben ein schweres Jahr vor uns, Miss Snape. Versprechen Sie mir, dass Sie sich an Regeln und Abmachungen halten werden. Ab morgen beginnt verstärkt die Aufklärung des Fluches. Wir wissen nicht, was noch alles auf uns wartet und ich bitte Sie, möglichst verschwiegen mit dem Thema umzugehen.“ Lucia nickte. Es war ihr klar, dass sie mit ihrem Leben nicht hausieren gehen sollte. Aber was dachte Dumbledore von ihr, dass er sie darauf aufmerksam machen musste? Sie selbst wusste am besten, dass der Fluch sehr unberechenbar war. Endlich quälte sie die Antwort aus sich heraus: „Selbstverständlich, Professor.“
Fast mürrisch setzte sich Lucia zu ihrem Vater an den Lehrertisch.
Er hatte sie wieder zurück in die Realität geholt, es war Dumbledore, der diesem einen schönen Tag ein Ende bereitet hatte. Ihre Gedanken kreisten um ihre Ankunft, die bevorstehende Schulzeit, und um das, was sie möglicherweise erwartete. Ihr wurde unwohl beim Gedanken daran, ab morgen eine Schülerin von Hogwarts zu sein. Wie schön war doch die Zeit in Kiruna? Sie sehnte sich zurück. Zurück in die heile Welt, in der sie mit ihrer Mutter bis vor kurzem gelebt hatte. Zurück zu Svea, in der sie sich so getäuscht hatte, mit der sie aber eine schöne Zeit verlebt hatte.
Lucia riss sich selbst aus ihren Gedanken. Warum passierte nichts? Sie hatte an Svea gedacht, aber nichts geschah. Überhaupt war es an diesem Tag zu keinen Zwischenfällen gekommen. Wie war das möglich? Sie hatte von ihrem Vater die Bücher zum Geburtstag bekommen, er war mit ihr in Hogsmead gewesen und sie hatten einen ganz normalen Tag erlebt.
„Dein Essen wird kalt, Miss.“ Lucia schreckte hoch und sah ihren Vater an: „Ich muss mit dir reden“, versuchte sie ihm zuzuflüstern. Lupin, der gleich neben Lucia saß, wurde aufmerksam. Er sah Lucia fragend an, ebenso wie ihr Vater. Jetzt merkte auch Mad-Eye, dass etwas in der Luft lag. Nach und nach richteten sich die Blicke auf Lucia, auch Dumbledore sah an Professor McGonagall vorbei zu dem Mädchen.
„Erst wird gegessen, Miss“, Snapes Blick traf Lucia so fragend wie die von den anderen Anwesenden. Lucia wurde nervös, Angst stieg in ihr auf. Irgendwas stimmte nicht. Es konnte nicht einfach alles vorbei sein. „Sir, bitte. Ich…“ Die Augen ihres Vaters verengten sich: „Wir bleiben“, zischte er und wandte sich wieder seinem Essen zu.
Lucia ließ ihr Besteck auf den Tisch fallen und sprang auf: „Es ist aber wichtig!“ „Lucy!“ Lupin hielt Lucia an der Schulter fest: „Setz dich wieder. Bitte. Es hat alles Zeit.“ „Hat es nicht. Aber wenn es euch so egal ist…“, sie wand sich aus Lupins Griff und verließ die große Halle. Ein weiterer Streit war genau das, was jetzt niemand brauchte. Als Snape ihr folgen wollte, räusperte sich Mad-Eye: „Severus, wenn du erlaubst, dann gehe ich.“ Snape nickte nur und setzte sich wieder.
Noch nicht ganz aus der großen Halle heraus, hallte Mad-Eyes Stimme von den Schlossmauern wider: „Lucia Veritas Snape! Du bleibst augenblicklich stehen!“
Wie ein Gewitter donnerten die Worte den Flur entlang bis hin zu Lucia, die sofort erstarrte.
Auch am Lehrertisch war Ruhe eingekehrt, ein Schaudern überkam alle Anwesenden. Lupin sah zu Snape herüber: „Das hättest du nicht besser machen können, Severus.“ Ein Lächeln machte sich in Lupins Gesicht breit, doch er sah die Sorgen in Snapes Augen und das Lächeln verschwand: „Lass die beiden einen Moment allein. Ich bin sicher, dass Alastor gleich mit deiner Tochter zurück ist. Sie wird müde sein, es war ein anstrengender Tag.“ Snape nickte nur leicht. Er versank in seine Gedanken. Wie sollte es werden, wenn Lucia nicht mehr bei ihm wohnte? Wie sollte er dann bei ihr sein, so wie Mad-Eye es für richtig hielt? Wie würden die anderen Schüler damit umgehen? Gerade hatten sie den Kampf gegen Lord Voldemort hinter sich gelassen, nun würde erneut Angst in diesen Mauern verweilen. Niemand wusste was als nächstes geschehen würde. Hatten sie überhaupt eine Chance den Fluch zu bekämpfen?
Mad-Eye hatte zu Lucia aufgeschlossen: „Wir haben eine Abmachung und ich erwarte, dass du dich daran hältst. Du sollst hier nicht alleine rumlaufen. Wir können das Risiko nicht eingehen.“ In Lucia brodelte es: „Aber ich…“ Mad-Eye hielt ihr drohend den Zeigefinger entgegen: „Kein Aber! Es ist eine Abmachung, die notwendig ist. Ich will kein Aber hören, ich will nicht einmal, dass du das denkst. Es geht hier um dein Leben, Lucia.“
Es versetzte Lucia einen Stich ins Herz, als Mad-Eye ihren Namen aussprach. Sie war nicht mehr Lucy, wie er und Lupin sie liebevoll nannten. Nein, sie war Lucia.
„Haben wir beide uns jetzt verstanden?“, raunzte Mad-Eye weiter. Lucia nickte mehr eingeschüchtert als überzeugt.
Mad-Eye ließ seine Hand sinken. „Na los, komm her.“ Er legte seinen Arm um Lucias Schulter und Lucia entspannte sich wieder etwas.
„Warum passiert heute nichts? Keine Träume, keine Veränderungen?“, Lucia lehnte ihren Kopf an Mad-Eyes Brustkorb.
„Ich weiß es nicht. Es bleibt weiter unberechenbar. Und deswegen müssen wir vorsichtig sein. Ich reise morgen wieder ab, also versprich mir, dass du dich an unsere Abmachungen hältst. Und auch wenn es dir schwer fällt, höre auf deinen Vater.“ Lucia mochte diese Sätze nicht. Sie klangen nach Abschied, nach Pflichten und nach der ungewissen Zukunft in Hogwarts.
Beide saßen wieder am Lehrertisch. Snape warf seiner Tochter einen finsteren Blick zu. Wie nur sollte er sie jemals bändigen können? Lucia überkam Unbehagen als der Blick sie traf und sie versuchte erst gar nicht, sich aus der Situation herauszureden. „Wir reden später darüber, Miss. Und jetzt wird gegessen.“
Um guten Willen zu zeigen, nahm sie ihr Besteck wieder in die Hand und begann, den Inhalt des Tellers nach annehmbar und widerlich zu sortieren. Sich unbeobachtet fühlend, ließ sie einzelne Essensreste hin und wieder wortlos vom Teller verschwinden. Endlich hatte sie es geschafft und schob den Teller noch ins Leere kauend von sich weg.
Die ersten Lehrer verließen die große Halle und wieder blieb nur eine kleine Runde am Tisch zurück.
„Wir verfahren wie bisher, Severus?“ Mad-Eye wandte seinen Blick zu Lucias Vater, der nachdenklich dasaß, schließlich zustimmend nickte und sich dann räusperte: „Alles wie bisher. Vielleicht gehen wir noch auf ein Glas Wein runter? Lucia sollte langsam ihr Bett aufsuchen.“
Professor Dumbledore, Mad-Eye und Lupin folgten Snape und Lucia also hinunter in die Kerkerräume. Während die drei Gäste sich ins Kaminzimmer setzten, blieb Snape mit seiner Tochter im Flur stehen: „Du verschwindest in dein Bett. Es ist spät genug. Und damit wir uns verstehen, du bleibst in deinem Zimmer. Ich will kein Rumschleichen auf dem Flur haben. Morgen wird es wieder aufregend genug, wenn die anderen Schüler eintreffen. Du tust also gut daran zu schlafen. Gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Lucia sah ihrem Vater hinterher. Du tust gut daran zu schlafen. Ja, sie war mal wieder aus dem Weg. Es war so einfach. Nur das Kind ins Bett schicken und Ruhe ist. Lucias Neugierde auf das Gespräch im Kaminzimmer stieg weiter an, doch sie wollte sich nicht wieder den Zorn ihres Vater oder sogar von Mad-Eye zuziehen. In Gedanken an den kommenden Tag schlief sie letztendlich doch ein.
Im Kaminzimmer war jedoch nicht an Schlafen zu denken.
„Severus, hast du Lucia eben noch angehört?“, Mad-Eye sah Snape fragend an. „Nein. Sie soll schlafen. Es wäre wieder zu einer Diskussion gekommen. Ich werde morgen früh mit ihr reden.“, Snape verteilte die Weingläser an seine Gäste. „Sie hielt es für sehr wichtig. Es macht ihr Sorgen, dass heute nichts geschehen ist“, sagte Mad-Eye ruhig. „Es bereitet uns allen Sorgen, Alastor. Ich rede morgen mit ihr.“ Snape setzte sich endlich.
„Ich werde für nächste Woche ein Treffen für die Ordensmitglieder einberufen. Alastor, ich gehe davon aus, dass du nicht dabei bist?“, richtete Dumbledore seine Worte an Mad-Eye. „Richtig, Professor. Ich reise bereits morgen wieder ab nach Durmstrang. Ich wollte eigentlich noch ein paar Tage warten, aber je früher ich da bin, desto besser.“ „Gut. Wir werden dich über Neuigkeiten unterrichten.“ Dumbledore nippte an seinem Wein.
„Der Zettel, den Lucy hat, bleibt weiter unser Kommunikationsmittel. Ich kann mir in Durmstrang keine Zwischenfälle erlauben. Sie sind dort eh schon hellhörig genug geworden wegen des Buches. Severus, achte bitte mit darauf, dass Lucy den Zettel immer bei sich hat.“ Snape nickte. Er würde in Zukunft auf so vieles achten müssen...
„Es gibt noch Neuigkeiten was das Kollegium betrifft. Remus, erlauben Sie?“ Lupin nickte Dumbledore zu. „Remus wird ab morgen erneut den Posten des Lehrers für die Verteidigung gegen die dunklen Künste übernehmen.“ Mehr überrascht als zufrieden blickte Snape zu Lupin: „Meinen Glückwunsch, Professor. Auf ein weiteres Jahr.“ Snape hielt ihm das Glas zum Anstoßen hin.
„Wir dürfen uns nicht darauf ausruhen, dass Voldemort nicht mehr da ist. Es liegen weitere mögliche Gefahren vor uns und Remus wird uns eine große Hilfe sein, die Schüler zu unterrichten, ohne für großen Wirbel zu sorgen“, sagte Dumbledore überzeugend. „Über meine Herkunft dürfte ja auch nun jeder Bescheid wissen“, bemerkte Lupin trocken. Es war Snape, der Lupins Werwolf-Dasein verkündete und dieser daraufhin Hogwarts verlassen hatte. Nach dem Kampf gegen den dunklen Lord zum Ende des Schuljahres wendete sich das Blatt jedoch wieder.
Snape wurde Vater einer dreizehnjährigen Tochter, er verzichtete ein weiteres Jahr auf seinen Posten des Lehrers für die Verteidigung gegen die dunklen Künste, er blieb Dumbledore zuliebe im Orden des Phönix und hatte somit den regelmäßigen Kontakt zu Hexen und Zauberern, die er nicht unbedingt zu seinen Freunden zählte. Trotz der Differenzen zwischen ihm und Lupin, waren beide um das Wohl von Lucia besorgt und sie schafften es, zumindest zeitweise gut miteinander auszukommen. Wieder versank Snape in seinen Gedanken.
„Ich sehe Sorge in deinen Augen, Severus. Rede mit uns.“ Dumbledore sah Snape an. Dieser nahm einen weiteren Schluck Wein und stellte das Glas schließlich wieder auf dem Tisch ab: „Wie sollen wir Lucia in Zukunft im Auge behalten?“
„Wir müssen Lucia vertrauen. Sie muss sich bewusst sein, dass es für sie gefährlich ist, wenn sie alleine durch das Schloss läuft. Es liegt an ihr sich daran zu halten.“ Dumbledore klang zuversichtlich, Snape jedoch war nicht überzeugt davon. „Oder…“, ergänzte Dumbledore: „liegt deine Sorge eher in der Zuteilung des Hauses, Severus? In dem Fall kann ich dich beruhigen. Lucia hat die Eigenschaften aller Häuser in sich. Es ist also völlig gleich, wo sie einziehen wird.“
Lucias Vater schnaubte nur und nahm sich wieder sein Glas zur Hand.
Es war nach Mitternacht als Snapes Gäste die Kerkerräume verließen und er sich gedankenschwer ins Bett legte. Er strich über seinen Arm, das dunkel Mal war noch zu erkennen, jedoch wesentlich schwächer als er es sonst kannte. Bald würde es ganz verschwunden sein…
Lucia zog sich die Decke über den Kopf, sie Sonne warf ihre Strahlen in Lucias Zimmer. Nur nicht die Augen öffnen…, dachte sie sich, doch schon kurz nach diesem Gedanken sprang die Zimmertür auf: „Aufstehen, es ist spät genug.“ Ihr Vater ließ die Tür wieder ins Schloss fallen. Müde und genervt quälte sich Lucia aus dem Bett, verschwand ins Bad und kehrte fertig angezogen in den Flur zurück. Gemeinsam machten sich beide auf den Weg in die große Halle.
Das Frühstück verlief anders als sonst. Alle Lehrer waren nun anwesend und Lucia war erneut den neugierigen Blicken ausgesetzt. Ihr war unwohl, wie sollte es nur werden, wenn die Schüler anreisten?
„Darf ich gehen, Sir?“, flüsterte sie ihrem Vater zu. Doch schon sein Blick verriet die Antwort. Lupin stieß sie unbemerkt von ihrem Vater an: „Bleib ruhig, Lucy“, zischte er, „Sie sind alle nur neugierig. Mach dir keine Gedanken darüber.“ Lucia rutschte näher zu Lupin: „Sie starren mich an. Hab ich eine Eule auf dem Kopf?“ Lupin grinste: „Nein, aber Blumen.“ Er ließ seinen Zauberstab kurz aufleuchten und Gänseblümchen wuchsen auf Lucias schwarzen Haaren. Sie strich schnell mit der Hand darüber: „Hör auf.“ Ein Kichern entwich ihr und sie ließ die Blumen auf den Tisch fallen: „Jetzt gucken sie erst recht.“
„Hättet ihr die Güte diese Albernheiten zu lassen?“ Snape warf Lucia und Lupin einen ernsten Blick zu. „Severus, ich würde Lucia gerne noch nach dem Frühstück unterrichten. Ihr fehlen noch wichtige Zauber für das dritte Schuljahr. Wir könnten auch jetzt schon beginnen.“ Lupin klang ernster als er es wollte.
„Geht. Wenn es denn so wichtig ist.“ Snape wandte sich an Lucia: „Wir sehen uns pünktlich um 15 Uhr im Kaminzimmer. Und halte dich an die Abmachungen, sonst…“ „Ich werde Lucia selbst zu dir bringen, Severus. Und jetzt entschuldige uns bitte.“
Lupin verschwand mit Lucia. Sie setzten sich auf den Innenhof für Verwandlung. „Mach dir keine Sorgen um das Schuljahr, Lucy. Wir sind alle für dich da. Und denke daran, dass du nicht alleine durch das Schloss läufst.“ Lucia verdrehte die Augen: „Ich weiß. Das hatten wir doch schon alles. Ich bin unruhig, Remus. Ich habe Angst vor dem was kommt. Warum ist es so ruhig? Warum passierte erst so viel und jetzt gar nichts mehr?“ Lupin legte seinen Arm um Lucia: „Ich weiß es nicht, Lucy. Wir können nur warten. Und wir müssen vorsichtig sein.“
Beide verbrachten die Stunden bis zum Nachmittag gemeinsam. Lucia versuchte ihre Ängste zu vergessen, doch schon in den Kerkerräumen waren sie wieder präsent.
„Es ist Zeit deine Sachen zu packen. Nach der Verkündung der Zuteilung wirst du bereits in das zugewiesene Haus einziehen. Wir werden uns erst morgen im Unterricht wieder sehen“, verkündete ihr Vater trocken. „Kann ich nicht doch hier…“ „Nein. So sind die Regeln. Beeil dich.“
Lucia packte ihre Sachen zusammen. Sie hörte ihren Vater mit Lupin im Kaminzimmer reden, doch alles verstehen konnte sie nicht.
Es klopfte an der Tür. Noch bevor Lucia öffnen konnte, kam ihr Vater herein: „Professor Dumbledore erwartet uns in der großen Halle. In etwa einer Stunde.“ „Warum denn so früh? Ich dachte erst abends.“ Lucia wurde nervös. „Er will die Zuteilung nicht vor den anderen Schülern machen. Er hat es eben erst verkündet. Also pack die restlichen Sachen ein.“ Ihr Vater klang ernst und kalt. Wollte er sie so schnell wie möglich loswerden? Seine Pflichten abgeben? Etwas enttäuscht über sein Verhalten packte sie weiter.
Sie stieß auf die Sachen ihrer Mutter. Mit zitternden Händen legte sie alles was sie noch von ihr hatte auf das Bett, Tränen stiegen in Lucias Augen. Warum blieb ihr nicht mehr Zeit mit ihrer Mutter? Sie brauchte sie so sehr. Nun war sie alt genug, um alles besser zu verstehen. Jetzt begann sie damit, selbst die Antworten zu suchen. Doch ihre Mutter hätte dabei helfen können. Sie war dabei, sie wusste, was vor genau dreizehn Jahren geschehen ist. Lucia sank vor das Bett, vergrub ihr Gesicht in die Kissen.
Sie wusste nicht mehr wie lange sie dort gekniet hatte, als mit einem Ruck ihre Zimmertür erneut aufsprang: „Wir sollten langsam…“ Snape erblickte Lucia. Sofort packte er ihre Arme, zog sie zu sich und gab ihr eine Ohrfeige: „Sie mich an.“ Die dunklen Augen von Vater und Tochter trafen sich. Lucia hielt ihre Wange: „Ich… Aber es war doch…“ Tränen liefen über ihr Gesicht, doch sie wandte den Blick nicht ab. Es schien ihr, als wenn ein Lachen durch ihren Kopf huschte. Snape ließ sie los und richtete sich auf. Lucia hatte nicht geträumt. Sie hatte nur dagesessen und geweint. Er räusperte sich: „Ich dachte, dass du… Wir müssen gehen.“ Lucia stand langsam auf und legte sich ihren Umhang um. Ihr Vater rührte sich nicht, er sah seine Tochter noch immer an. Wie konnte er sich so täuschen? Er hatte sie vor den Träumen beschützen wollen, doch nun hatte er sie verletzt. Ungewollt verletzt.
„Vielleicht kann ich… Die Sachen von Mama… Ich dachte, ich könnte…“ Lucia bekam keinen klaren Gedanken, sie schluchzte kurz auf. Statt seine Tochter für die unvollständigen Sätze zu tadeln, legte Snape seine Hand auf Lucias Schulter: „Die Sachen bleiben hier. Es ist dein Zimmer, das wird sich nicht ändern.“
In der großen Halle wurden sie bereits erwartet. Nur wenige Lehrer waren anwesend, doch alle Blicke richteten sich auf das verweinte Mädchen. Dumbledore kam sogleich auf Snape und Lucia zu: „Severus, was ist geschehen?“ „Es ist alles in Ordnung, Professor. Wir können beginnen.“ Lucia ergriff vor ihrem Vater das Wort. Sie wollte es nicht zu einem ausschweifenden Gespräch kommen lassen. „Nun gut, setzen Sie sich, Miss Snape.“ Dumbledore zeigte auf den Stuhl neben dem der sprechende Hut stand.
Zögernd setzte Lucia sich und Professor McGonagall platzierte den Hut auf Lucias Kopf.
„Oh, eine Snape.“ Die Stimme des Hutes klang überrascht.
„Erraten“, murrte Lucia.
„Wo ich dich hinschicken sollte ist jawohl klar. Mit einem Slytherin als Vater. Du steckst voller schwarzer Magie, der Fluch liegt auf dir und du kennst deinen eigenen Weg, um an deine Ziele zu kommen.“
„Warum zögerst du dann? Sag es doch laut, dann kann ich wieder gehen.“
„Eine von der ungeduldigen Sorte, Miss Snape?“
„Sollen wir jetzt diskutieren oder machst du deinen Job?“ Lucia war genervt.
„Schon gut, schon gut. Also, eine Slytherin. Obwohl du genauso eine Rawenclaw sein könntest. Intelligent bist du, das haben deine Prüfungen ja gezeigt. Oder vielleicht eine Hufflepuff?“
„Du könntest dies, du könntest das. Rede doch nicht so drum herum.“
„Gut, du willst es nicht anders.“, der Hut richtete sich auf: „Gryffindor!“
Lucia erstarrte. Hatte er es wirklich gesagt? Gryffindor?
„Das ist nicht dein Ernst. Was soll das?“
„Du wolltest nicht, dass ich weiter überlege. Nun hast du deine Antwort.“
„Du hast erst was von Slytherin gesagt. Du kannst mich doch nicht nach…“
„Ich hab es doch noch gar nicht laut gesagt. Mädchen, sei nicht so nervös. Meinst du, ich will mir den Zorn deines Vaters zuziehen?“ Der Hut richtete sich erneut auf und verkündete seine Antwort nun für alle hörbar: „Slytherin!“
Professor McGonagall nahm Lucia den Hut ab: „Meinen Glückwunsch, Miss Snape.“ Lucia achtete gar nicht auf die Lehrerin. Sie stand auf, suchte den Blick ihres Vaters und fand ihn. Stolz und zufrieden. Und als Lucia genauer hinsah, erahnte sie sogar ein leichtes Lächeln.
Nach und nach füllte sich die große Halle mit Schülern und Lehrern. Lucia merkte wie langsam das Getuschel einsetzte um die Spekulationen, wer Lucia sein könnte und warum sie nicht unten an einem Schülertisch saß, sondern oben bei dem Lehrer für Zaubertränke stand.
„Geh runter. Wir sehen uns morgen im Unterricht.“ Snapes Stimme hatte wieder diese Kälte. „Können wir uns nicht später…?“, begann Lucia. „Geh.“
Zögernd ging Lucia hinunter zu dem Slytherin-Tisch und setzte sich neben ein blondes Mädchen, welches sie sofort musterte.
Plötzliche Ruhe kehrte ein, Dumbledore hatte das Wort ergriffen und kurz darauf traten die Erstklässler ein. Lucia kam alles vor wie in einem Traum. Sie ließ alles an sich vorbeirauschen, suchte immer wieder den Blick ihres Vaters.
„Das ist unser Lehrer für Zaubertränke und unser Hauslehrer“, flüsterte das blonde Mädchen. Lucia zuckte zusammen und sah das Mädchen an: „Ich weiß. Er ist mein Vater.“
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Ich hoffe, dass euch das Chap gefallen hat. Freue mich über jede Kritik.
Frohe Weihnachten Euch allen :)
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