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Fanfiction

Der Fluch - Hausaufgaben und andere Allergien

von lelle

Huhu ihr Lieben :)

Es geht schon früher als geplant weiter. Aber erstmal gibt es die Re-Kommis.

@ Eponine: Der Brief war für Severus wie eine Bestätigung. Er nähert sich ja schon an seine Tochter an. Es sind halt beide noch etwas verunsichert, was sie einander anvertrauen wollen und was nicht ;)
Danke auf jeden Fall für deinen Kommi und auch, dass du meine Beta bist *knuddel*

@ AshLee: Ein neues Gesicht *freu* Ich danke dir für deine beiden Kommis. Freue mich, dass dir die FF gefällt. Schön, dass ich zum Weiterlesen animieren kann.
Es schreiben viele, dass Snape kein guter Daddy ist. Aber zumindest sorgt er sich und beschützt Lucia ;) Er hat halt nur andere Erziehungsmaßnahmen...

@ Lilienblüte: Hee, du Ehehühnchen *lach* Das war mal ne süße Hochzeit... Dein Re-Kommi ist im Thread. Und was McGonagall angeht, tja, sie schreibt sich wie von selbst, ich kann nichts dagegen tun *gg*

@ libelle78: Ja, die kleine Lucia wird erwachsen. Mal schauen was daraus noch so wird ;) *knutsch dich*

Nun geht´s los mit dem 22. Chap

+++++++++++++++++++++++++++++++

Fröstelnd tapste Lucia ihrer Freundin Terra hinterher in den Waschraum. Über Nacht waren mehrere Zentimeter Schnee gefallen und es hatte stark abgekühlt, was natürlich auch innerhalb der Mauern deutlich zu spüren war.
Lucia hatte Terra bereits vom vergangenen Nachmittag und Abend erzählt, als sie endlich nach einer heißen Dusche und einem ausgiebigen Frühstück in den Unterricht kamen.

„Wie ich sehe, sind Sie wieder wohlauf, Miss Snape.“ Professor McGonagall schaffte es gleich in den ersten Minuten, Lucia diesen Morgen zu vermiesen.
„Ja, Professor. Mir geht es wesentlich besser als gestern.“
Um nicht wieder in Streit zu geraten, sah Lucia gleich wieder in ihr Schulbuch und Professor McGonagall begann ihren Unterricht.
Die Schulstunden bis zum Mittagessen vergingen und die Hausaufgaben häuften sich. Dementsprechend war auch die Laune der Mädchen, als sie sich in der Großen Halle ihren Platz suchten.

Der kleine Zettel flatterte aus Lucias Umhang heraus, ihr direkt vor die Augen. Schnell schnappte sie das Pergament und drehte sich von den anderen weg.
„Melde dich so schnell wie möglich. Geh zu deinem Vater. Und nimm Terra mit.“
Lucia durchfuhr ein flaues Gefühl, ein Hauch Angst und Übelkeit. Sie drehte sich zu Terra um: „Wir müssen gehen.“
„Ach, ihr geht wieder auf geheime Mission?“, stichelte Nelly und streckte ihre Nase empor.
Terra sprang auf. Aus Reflex zückte sie ihren Zauberstab und hielt ihn Nelly entgegen: „Halt den Mund, wenn du keine Ahnung hast, Summers!“, schrie Terra und blickte sie mit vor Zorn funkelnden Augen an.
Nelly wich zurück: „Das wagst du nur einmal. Ich werde das Professor McGonagall erzählen.“ Sie drehte sich um und verschwand, gefolgt von Celine, aus der Großen Halle. Getuschel war zu hören, viele hatten diesen Zwischenfall mitbekommen und sahen geschockt zu Terra.
Terra stand wie versteinert da und sah auf ihren Zauberstab: „Lucy, bitte sag, dass ich das gerade nicht getan habe.“
Lucia musste lächeln. Es war schon lange mal Zeit, dass Nelly einen Dämpfer bekommt. Die ewigen Sticheleien waren Lucia über: „Du hast es getan und jetzt komm mit.“

Aus Gewohnheit sah Lucia zum Lehrertisch, doch gegen ihre Vermutung saß ihr Vater nicht dort.
„Er ist doch sonst immer mittags hier. Hast du ihn gesehen?“
Terra schüttelte den Kopf: „Heute noch gar nicht. Wir haben ihn ja erst heute Nachmittag im Unterricht. Dumbledore ist auch nicht da. Aber da ist Lupin.“
Um kein Aufsehen zu erregen, gingen die Mädchen ruhigen Schrittes zum Lehrertisch.
„Remus, weißt du wo mein Vater ist? Hast du ihn heute schon gesehen?“, flüsterte Lucia.
„Miss Stebbins, Miss Snape, Sie haben hier am Lehrertisch nichts verloren. Gehen Sie zurück zu Ihren Plätzen“, ertönte die Stimme von Professor McGonagall.
„Es ist wichtig, Minerva. Entschuldigen Sie uns“, wies Lupin sie gekonnt ab, als er in Lucias Hand den Zettel entdeckte.
Er stand auf und schob beide Mädchen aus der Großen Halle heraus in den Flur.
„Dein Vater und Professor Dumbledore sind im Ministerium. Sie sind erst zu den Unterrichtsstunden zurück. Hat Alastor sich gemeldet?“ Ein besorgter Blick traf Lucia, die mittlerweile blass und erschöpft wirkte.

Die Kopfschmerzen wurden stechender und in Lucia stieg wieder die bekannte Übelkeit hoch: „Wir müssen ihm antworten. Mein Vater muss herkommen, Remus.“ Sie hielt sich an der Wand fest, um nicht umzufallen. Dann, mit einem erlösenden Ruck, waren die Kopfschmerzen verschwunden.
„Ich weiß nicht was hier gerade passiert, aber es scheint nicht gut zu sein. Wir müssen uns beeilen.“

Lupin brachte Lucia und Terra in sein Büro und schickte sogleich eine Eule ins Ministerium. Lucia begann Mad-Eye zu antworten.
„Papa ist bald da. Sind bei Remus im Büro.“ Sie strich über den Zettel und die Schrift verschwand.
„Es gab ein zweites Buch. Eine Seite daraus habe ich gefunden. Lucy, gibt es mehrere Dinge als das Apparieren, bei denen dir schlecht wird?“
Alle drei sahen auf den Zettel, verwundert, überfragt.
„Denk nach, Lucy.“ Lupin legte seine Hand auf Lucias Schulter.
Sie nahm die Feder wieder in die Hand und schrieb an Mad-Eye:
„Eben gerade. Ich hatte wieder die Kopfschmerzen, dann wurde mir schlecht. Es passiert, wenn ich das Fieber bekomme und wenn ich mich verwandle.“
„Die Seite ist schwer zu entziffern. Hier steht etwas von Unverträglichkeit. Pass auf dich auf, Lucy. Und informiert deinen Vater und Professor Dumbledore.“
„Was soll das heißen? Unverträglichkeit?“
„Du wirst durch den Fluch eine mögliche Art von Allergie gegen bestimmte Zauber bekommen haben. Genaueres lässt sich daraus nicht schließen.“


Lucia versuchte vergebens mehr von Mad-Eye zu erfahren. Nachdenklich und enttäuscht legte sie die Feder zur Seite. Was sollte das bedeuten? Und was konnte sie dagegen tun?
„Lucy, du musst dich genau erinnern, wann das immer passiert. Nur dann können wir etwas unternehmen.“ Lupin klang besorgt.
„Ich versuch es ja. Wenn ich träume ist mir schlecht. Nein, kurz bevor es losgeht. Oder auch dabei?“ Lucia stand auf: „Verdammt! Ich weiß es nicht. Ich habe in dem Moment andere Sorgen, als zu überlegen, ob mir schlecht ist oder nicht.“
„Lucy, setz dich. Dein Vater wird gleich hier sein. Du musst die Nerven behalten.“

Die Nerven behalten. Das war leichter gesagt als getan, dachte Lucia bei sich und setzte sich wieder hin. Gleich darauf stürmten Snape und Professor Dumbledore in das Büro.
„Was ist passiert? Gibt es Neuigkeiten?“ Snape sah in die noch nachdenklichen Gesichter von Lupin, Lucia und Terra.
Lupin erzählte von Mad-Eyes Fund und von dem sich daraus ergebenen Rätsel.
„Ich werde das Kollegium informieren müssen. Wir werden Miss Snape von jeglichen Aufgaben im Unterricht freistellen, die mit Anwendungen von Zauberei am eigenen Körper zu tun haben.“
Alle sahen Professor Dumbledore an.
„Das wird uns nicht helfen, Professor“, sagte Lupin in sanftem Ton, um dem Schulleiter nicht zu harte Kritik zu zuspielen.
„Und was schlagen Sie vor, Remus?“
„Gerade jetzt sollten wir Lucia genau im Auge behalten. Wir müssen jede Situation wissen, in der die Übelkeit und die Kopfschmerzen auftreten. Und das schaffen wir nicht, wenn wir sie von allen Zaubern fernhalten.“

„Ich soll Versuchskaninchen sein? Nein, danke. Kein Interesse.“ Lucia sah Lupin grimmig an. Wie konnte er nur auf diese Idee kommen?
„Das heißt nicht, dass sämtliche Zauber an dir ausprobiert werden, Lucy. Es soll Alltag bleiben. Nur dann können wir erkennen, wann es geschieht.“
„Ich stimme mit Ihnen überein, Remus. Und Miss Snape, seien Sie wachsam“, betonte der Schulleiter.
Wie oft sie das nun schon gehört hatte. Sie war wachsam. Nur waren die Träume bereits eine Weile her und niemand wusste, ob sie wiederkehren würden.
Das Gespräch schien beendet und Lucia und Terra wollten das Büro verlassen.
„Wohin so schnell, Miss?“ Snape trat an seine Tochter heran. „Ihr geht mit mir. Der Unterricht fängt sowieso gleich an.“

Lucia dachte den gesamten Nachmittag an nichts anderes mehr, als an Mad-Eyes Nachricht. Er machte es so dringend. Lupin hatte sogar eine Eule ins Ministerium geschickt. Und dabei ging es nur um eine Unverträglichkeit. Es ließ ihr keine Ruhe. Immer wieder ging sie alle Situationen durch, in denen sie genau wusste, dass es ihr schlecht ging.

Lucia ging an Sveas Hand durch Kiruna. Beide hatten volle Einkaufstüten zu tragen und lutschten vergnügt auf Bonbons herum. Sie waren allein, Veritas war nicht mit dabei. „Wie lange wird Mama noch bei uns sein?“
Svea sah sie an: „Nicht mehr lange, meine Kleine. Aber ich werde immer für dich da sein. Das darfst du nie vergessen. Wir gehören zusammen.“


Der kalte Schweiß lief Lucias Gesicht hinunter, ihr Kopf schien zu zerbrechen. Schnell wischte sie mit dem Umhangärmel die Tropfen weg. Noch etwas benommen tastete sie nach Terras Arm.
„Mir ist schlecht.“
„Lucy! Nein!“ Terra sprang auf.
„Miss Stebbins, was ist da los? Seien Sie still und setzen Sie sich. Der Unterricht ist noch nicht beendet.“
„Entschuldigen Sie, Professor Sprout. Miss Snape geht es nicht gut. Ich würde sie gerne nach draußen begleiten.“
Die Lehrerin nickte zustimmend und beachtete die beiden Mädchen nicht weiter.
Terra packte Lucia am Arm und zerrte sie den langen Weg bis in die Kerker hinter sich her.

Am Ende des Flures erblickte Terra Lucias Vater.
„Professor! Es fängt wieder an.“
Terra zog Lucia weiter, doch ihre Kräfte ließen langsam nach. Im letzten Moment eilte Snape herbei und nahm Terra seine fast bewusstlose Tochter ab, bevor diese zu Boden stürzen konnte.
Erst auf dem Sofa kam Lucia wieder zu sich. Wie gewohnt war sie in die vielen Decken eingewickelt.
„Ich hab sie gesehen“, flüsterte Lucia. Nur mit viel Mühe konnte sie ihre Augen kurz öffnen, so sehr blendete sie allein das Kerzenlicht.

Lucia hielt einen Brief in ihren Händen und begann zu lesen: „Ich hole dich da raus. Ich verspreche dir, dass alles gut wird.“ Sie sah aus dem Fenster und betrachtete den See, dann wanderten ihre Augen zurück zu dem Brief. „Niemand darf uns einfach trennen. Ich hole dich nach Hause, hab keine Angst in der Fremde.“
Lucia warf den Brief in den Kamin…


„Sie redet mit mir.“
Snape sah seine Tochter verunsichert an. Träumte sie noch? Oder redete sie mit ihm? Er beugte sich zu ihr herunter und strich ihre Haare aus dem Gesicht: „Mach deine Augen auf, Lucia.“
Wieder blinzelte sie nur durch die Augenlider hindurch: „Sie redet mit mir. Sie will mich holen.“
Das war es, das musste es sein. Snape richtete sich wieder auf, begann im Raum auf und ab zu laufen.
„Professor, kann ich etwas tun?“ Terra wartete angespannt auf eine Reaktion ihres Lehrers, der aber weiter damit beschäftigt war, eine beklemmende Art von Unruhe in das Zimmer zu bringen.

„Sie redet mit mir… Sie redet… Der Brief, ich hab den Brief noch nie gesehen. Sie hat ihn geschrieben. Ich hab ihn gelesen. Aber es gibt diesen Brief nicht. Ich habe ihn in den Kamin geworfen. Sie redet mit mir…“ Lucia wälzte sich auf dem Sofa, hielt sich immer wieder die Hände vor ihre Augen.
Snape war zurück zum Sofa gegangen und legte eine Hand auf Lucias Stirn. Eine stechende Kälte durchfuhr ihn, er wich zurück und sah zu Terra: „Du suchst Professor Dumbledore auf. Er soll in die Kerker kommen. Du gehst dann direkt wieder in den Unterricht.“
Terra sah ihren Lehrer wenig begeistert an: „In den Unterricht? Aber Professor, ich…“
„Ohne Aber! Geh!“

Kaum hatte Terra die Kerker verlassen, packte Snape seine Tochter fest an den Schultern: „Augen auf, Miss. Sieh mich an!“
Lucia war noch etwas benommen, doch sie öffnete die Augen ohne die vorherige Lichtempfindlichkeit.
„Sehr gut. Setz dich hin. Ich hole dir einen Tee.“
Sie richtete sich auf, gleich darauf folgte Snape mit dem Tee und den wärmenden Tropfen. Er selbst setzte sich in seinen Sessel.
Lucias Hände zitterten: „Ich hab von ihr geträumt. Sie will mich holen. Ich habe einen Brief gelesen, den ich aber noch nie gesehen habe. Ich hab ihn verbrannt.“
Genau wie zuvor klangen Lucias Sätze zusammenhangslos. Sie hat einen Brief gelesen, den sie aber noch nie gesehen hat. Bisher waren es Träume aus der Vergangenheit. Sie konnte sehen, wie ihre Mutter von den grünen Funken getroffen wurde, wie sie bei ihr am Bett saß. Es waren reale Träume.
Snape sah seine Tochter an, sein Blick wurde von ihr erwidert, ängstlich, verzweifelt.

„Wie geht es dir jetzt?“
„Etwas besser. Mir wird langsam warm.“ Lucia nippte nochmals an dem wohltuenden Tee.
„Stell den Becher ab.“ Eine unerwartete Entschlossenheit stieg in Snape auf. „Mach schon, stell den Becher ab, Miss.“
„Ich dachte, ich soll…“
Snape stand auf und zog mit einem gekonnten Griff seinen Zauberstab aus seiner Robe: „Den Becher weg!“
Lucia tat, wie ihr geheißen, sie ließ aber den Blick nicht von ihrem Vater.
„Sir, ich weiß nicht, was passiert ist. Der Traum… Was hast du vor?“
„Ruhe!“
Snape erhob den Zauberstab gegen seine Tochter, die ihn immer noch mit großen, ängstlichen Augen ansah:
„Legilimens!“

Lucia spürte, wie sie in den dunklen Tunnel gezerrt wurde, doch sie versuchte, sich dagegen zu wehren. Der kalte Schweiß lief ihre Stirn hinunter, die bekannte Übelkeit machte sich in ihrem Körper breit.
„Hör auf!“ Sie kämpfte gegen ihren starren Blick an, doch sie konnte die Augen nicht von ihrem Vater abwenden. Mit brennenden Kopfschmerzen ließ sie sich in den Tunnel fallen.

Lucia saß an dem Bett ihrer Mutter, sie hielt ihre Hand: „Bitte verlass mich nicht.“ Veritas lächelte unter großen Anstrengungen, ihr Gesicht sah eingefallen aus, die Stimme war schwach. „Ich werde immer bei dir sein. Aber jetzt wird es Zeit, dass du einen neuen Weg gehst.“
Die Bilder verschwammen.
Svea saß im Büro der Schulleiterin. Professor Linnea hatte einer Eule gerade einen Brief um den Fuß gebunden. „Bitte schicken Sie Lucia nicht weg. Sie gehört doch zu mir. Ich bitte Sie, Professor Linnea. Sie gehört hierher zu uns. Severus wird sich um das Kind nicht kümmern können. Nehmen Sie mir Lucia nicht weg.“
„Svea, das Kind gehört zu seinem Vater. Schon morgen wird sie abreisen. Veritas wollte es so.“ Die Schulleiterin hatte einen ernsten Gesichtsausdruck: „Und entsorge endlich dieses Buch. Ich will es hier im Schloss nicht mehr haben.“
„Aber es ist…“
„Ich weiß, dass du dich davon nicht trennen konntest. Spiele mir nichts vor, Svea. Das Buch wird verschwinden. Noch heute.“
Wieder verschwammen die Bilder.
Veritas schloss ihre Augen. „Mama, geh nicht! Lass mich nicht allein! Ich brauche dich doch!“ Lucia weinte, strich ihrer Mutter über die Wange. Langsam löste sich Veritas Hand aus der ihrer Tochter. Die neben dem Bett stehende Kerze erlosch.


Snape senkte den Zauberstab. Veritas war vor seinen Augen gestorben, ohne ihn anzusehen, ohne sich zu verabschieden. Ein stechendes Gefühl durchfuhr seinen Körper. Wie konnte diese Erinnerung nur so viele Gefühle in ihm wecken?
Er sah zum Sofa. Lucia lag bewusstlos da, schweißgebadet, und doch konnte er Tränen auf ihrem Gesicht entdecken.
Fast zögernd ging er zu ihr, kniete sich vor das Sofa und strich ihr erneut die Haare aus dem Gesicht. Was hatte er nur getan?

Die Tür sprang auf und der Schulleiter stürmte in das Kaminzimmer: „Severus! Was ist passiert?“ Ein befremdliches Bild erwartete Professor Dumbledore, als er Snape bei Lucia knien sah.
„Severus?“ Bedeutend langsamer näherte er sich den beiden.
„Legilimentik“, flüsterte Snape und stand auf.
Der Schulleiter ließ sich im Sessel nieder: „Das heißt…“
„Dass Svea sie damit beeinflusst.“ Snape setzte sich ebenfalls. „Miss Stebbins ist im Unterricht?“, fragte er, um erstmal wieder vom Thema abzulenken. Zu tief saß der Schmerz, der durch den Anblick von Veritas in ihm wachgerüttelt wurde.
Professor Dumbledore nickte: „Sie sagte, dass sie nicht zurück in die Kerker dürfe. Severus, Miss Stebbins macht sich schreckliche Sorgen. Sie wäre gerne mit mir mitgegangen, um bei Lucia sein zu können.“
„Professor, ich kann mich nicht um zwei Kinder kümmern. Sie muss dem Unterricht folgen, ihre Noten sind bereits katastrophal."

Der Schulleiter lachte auf: „Sehe ich etwa eine Sorgenfalte auf Ihrer Stirn, Severus? Helfen Sie dem Mädchen, indem Sie sie zu ihrer besten Freundin lassen. Oder meinen Sie etwa, dass Miss Stebbins jetzt gerade mit vollster Konzentration im Unterricht sitzt?“
„Ich nehme Miss Stebbins nach meinem Unterricht mit hierher. Aber dann möchte ich sie auch den Abend über hier behalten. Ein wenig Hausaufgabenkontrolle kann nicht schaden.“ Snape stand auf und ging zu seiner Tochter. Lucia lag noch immer regungslos da. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt, der Atem ging schwer.
„Miss Stebbins wird heute Abend bei Professor Vektor erwartet“, warf Professor Dumbledore ein.
Snape drehte sich zu ihm: „Dann werde ich wohl oder übel mit Professor Vektor sprechen müssen, dass ich die Stunde übernehme. Das Nachsitzen muss ein Ende haben.“
Dumbledore schmunzelte, behielt aber jeden Kommentar dazu für sich.

Mit einigen Zauberstabbewegungen von Snape lag Lucia einen kurzen Moment später in trockenen Decken.
„Ihr Körper wehrt sich dieses Mal stärker gegen den Zauber.“ Dumbledore sah nachdenklich zu Snape.
„Ich stand auch unmittelbar vor ihr.“ Snape erzählte dem Schulleiter den genauen Hergang der Geschehnisse und von seiner Vermutung, die sich nun bestätigt hatte.
Gleich danach informierte er Mad-Eye.

„Es wird noch mehr auf uns zukommen, Severus. Wir müssen dieses Buch finden. Und Lucy muss Okklumentik beherrschen. Kümmere dich darum.“

Snape schnaubte. Ja, er würde sich kümmern. Er streunte auch nicht in der Gegend herum und suchte nach einem verschollenen Buch. Wütend legte er die Feder zur Seite.
„Ich muss in den Unterricht. Die nötigen Schutzzauber sind eingerichtet, damit ich Lucia alleine lassen kann.“ Er erhob sich und verließ gemeinsam mit Dumbledore die privaten Räumlichkeiten.

Die Unterrichtsstunden wollten für Terra nicht vergehen. In jedem Fach regnete es Hausaufgaben. Sie war genervt, müde und sie sorgte sich um ihre beste Freundin. Am Ende der Zaubertrankstunde trat Snape zu ihr an den Tisch: „Ich übernehme die Stunde von Professor Vektor. Das Abendessen in der Großen Halle fällt für dich ebenfalls aus.“
Terra starrte ihren Lehrer an: „Ich darf zu Lucia?“
„Ich habe gesagt, dass ich das Nachsitzen übernehme, mehr nicht. Wir gehen gemeinsam nach dem Unterricht.“
Was war nun besser? Schulunterlagen sortieren oder den bösen Blicken des Zaubertrankmeisters ausgesetzt sein? Terra blieb nicht viel Zeit zum Überlegen, seine Ansage war eindeutig und sie würde es eh nicht rückgängig machen können.

„Scheint, als hätte Snape eine neue Lieblingsschülerin“, flüsterte Nelly.
„Halt bloß den Mund. Du hast ja keine Ahnung.“ Terra sah Nelly verärgert an.
„Hört auf“, mischte sich Celine ein, „Es merkt doch jeder, dass etwas mit Lucia nicht stimmt. Terra ist nun mal ihre Freundin, Nelly. Du musst nicht alles wissen. Außerdem geht es ums Nachsitzen und nicht um das, was du vermutest.“
„Ach, was vermute ich denn?“, stichelte Nelly.
„Du redest immer von geheimen Sachen. Meinst du, wir haben einen neuen Lehrer und ab und zu einen Auror hier in Hogwarts, weil alles so toll ist? Es geht um Lucia. Und sie hätte uns sicher etwas darüber erzählt, wenn es uns etwas angehen würde.“ Celine lief rot an, nie hatte sie es gewagt, gegen ihre Freundin anzugehen.
„Und ein Schlammblut wie du kann das beurteilen?“ Nelly lachte.
Terra sprang auf und zog, wie schon in der Großen Halle, den Zauberstab aus ihrem Umhang: „Nimm das sofort zurück!“

Die gesamte Klasse drehte sich zu Terra und den anderen beiden um.
„Du wirst dich entschuldigen! Sofort!“, schrie sie und hielt Nelly den Zauberstab entgegen.
Snape stürmte auf die Mädchen zu: „Schluss damit! Und weg mit dem Zauberstab!“
Terra ließ den Blick nicht von Nelly ab: „Sag es! Damit es die ganze Klasse hört, wie du über einige deiner Mitschüler denkst! Na los!“
„Miss Stebbins, legen Sie den Zauberstab weg.“ Snape wusste nicht, was geschehen war, doch er sah Celines Tränen, Terras Wut und Nellys Unsicherheit.
„Nicht bevor sie sich entschuldigt hat! - Opuggno!“

Ein Schwarm Mücken stob aus der Spitze des Zauberstabes und schwirrte auf Nelly zu.
Snape entwaffnete Terra und packte sie grob an ihrem Umhang: „Das war vorerst Ihr letzter Zauber, Miss Stebbins. Setzen.“
Er drehte sich zu Nelly und befreite sie von dem Mückenschwarm, wandte sich dann an die gesamte Klasse: „Morgen früh habe ich einen Aufsatz auf meinem Schreibtisch über die Zaubertränke, die Sie heute gelernt haben. Zu jedem eine Seite. Fehlerlos! Und nun raus!“

Terra hatte ihren Zauberstab in ihrem Umhang verstaut und saß zusammengekauert auf ihrem Stuhl.
„Wie ich hörte, war es nicht das erste Mal, dass du den Zauberstab gegen deine Klassenkameradin erhoben hast.“ Snape stand vor Terra und fixierte sie mit funkelnden Augen. „Du hilfst Lucia nicht damit, wenn du dich in Schwierigkeiten bringst. Zauberverbot bis zu den Weihnachtsferien. Ohne Ausnahme.“
Terra schnappte nach Luft: „Was fällt Ihnen ein mir…“
Snape stütze sich auf den Tisch und lehnte sich hinunter zu Terra: „Was mir einfällt? Sehr viel, Miss Stebbins. Nämlich, dass du in meinem Unterricht unaufgefordert den Zauberstab erhebst. Und wenn wir schon dabei sind – über sämtliche Zwischenfälle in letzter Zeit, hätten deine Eltern informiert werden müssen. Ich bedaure, dass dies nicht möglich ist. Mehr noch bedaure ich aber, dass du genau wie Lucia nicht dazulernen willst! Zumindest macht es den Anschein. Und damit das aufhört, wirst du diesen Abend bei mir, statt bei Professor Vektor verbringen. Und glaube mir, wenn wir fertig sind, wirst du dir wünschen, nie wieder nachsitzen zu müssen.“

Terra sah ihren Lehrer mit großen Augen an. Was war nur in sie gefahren? Warum ließ sie sich von Nelly derart reizen? Und nun das Zauberverbot für fast eine Woche. Erteilt von Snape…
„Gehen wir.“
Terra zuckte leicht zusammen, entschloss sich aber dann doch aufzustehen, um ihrem Lehrer zu folgen. Statt zu Lucia ins Kaminzimmer zu gehen, lotste Snape seine Schülerin direkt in sein Arbeitszimmer.
„Setzen.“
Terra ließ Snape nicht aus den Augen und sank zögerlich auf einen Stuhl.
„Schulsachen raus.“
Der Befehlston gefiel Terra überhaupt nicht, aber sie hatte auch nicht mehr den Mut gegen anzureden.
„Du wirst die Zeit nutzen, dich um die Hausaufgaben zu kümmern. Ich gehe davon aus, dass der Aufsatz nicht die einzige Aufgabe ist.“
Terra schüttelte den Kopf.

Snape ließ Terra allein. Er ging in das Kaminzimmer zu seiner Tochter. Lucia lag noch genauso auf dem Sofa, wie zu dem Zeitpunkt, als Snape den Raum verlassen hatte. Er legte seine Hand auf ihre Stirn, doch an ihrem Zustand hatte sich nichts verändert. Es musste Hilfe her. Snape ging zurück zu Terra: „Ich gehe und hole Madam Pomfrey und Professor Dumbledore.“ Er warf einen Blick auf das leere Blatt Papier, das vor Terra lag: „Hausaufgabenallergie, Miss Stebbins?“
„Nein, Professor. Es ist nur…“
„Ich kann mich daran erinnern, dir gesagt zu haben, dass die Aufgaben erledigt werden. Und wenn es bis in die Nacht hinein dauern sollte“, unterbrach Snape forsch.
Terra nickte, was ihn mehr erstaunte als zufrieden stellte. Etwas misstrauisch verließ er die Kerker.

+++++++++++++++++++++++++++++++

Ich hoffe, dass es euch wieder gefallen hat. Freue mich wie immer über Kommis, gerne auch im Thread.

Liebe Grüße
lelle


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