von Alice
Es war nicht Ron. Es war Dan Stuarts aus Ravenclaw, der angeblich ein so brillanter Spieler war. Sein Bein war komisch seitlich abgeknickt und aus seiner Nase tröpfelte Blut. Außerdem war er leicht qualvoll am Stöhnen.
Madam Pomfrey kam herbeigewuselt, kopfschüttelnd darüber, was man sich beim Quidditch doch alles einfangen konnte.
„Legt ihn da hinten hin. Ich werde ihm sofort einen Trank geben, das wird alles ganz schnell heilen, allerdings, diese Wunde am Bein…“
Professor McGonagall ließ Dan auf das Bett neben Hermine sinken und verließ mit einem „Gute Besserung“ den Krankenflügel.
Madam Pomfrey war dabei die Wunde an Dans Bein zu versorgen und als sie gerade wegging um einen Trank zu holen erhaschte Hermine einen Blick auf die Wunde, wobei sich in ihr alles zusammenzog. Der Unterschenkel, der etwa in einem 50° Winkel vom Körper abstand, war verziert von einer schlimmen Wunde. Sie breitete sich über den gesamten Unterschenkel wie eine Kluft aus. Wie konnte man sich beim Quidditch solch eine Verletzung einholen?
Die Krankenschwester kam zurück und tupfte das Bein mit einem nassen Tuch ab, wobei Dan die Zähne zusammenbiss und sich leicht krümmte.
„Wie haben sie es geschafft, sich so eine Verletzung, plus gebrochenes Bein zu holen? Dazu auch noch eine blutende Nase, die wohl unser kleinstes Problem wäre!“, regte Madam Pomfrey sich auf. „Quidditch sollte verboten werden! Ich sag’s jedes Mal! Aber nach allen Spielen ist bei mir nach wie vor Hochsaison!“
Hermine musste über die Unverständnis lächeln. Obwohl ihr wirklich nicht sehr viel an Quidditch lag, waren die Spiele doch immer recht spannend und über die Stimmung dabei konnte man auch nicht meckern.
Aber das einzige, was Hermine jetzt interessierte, war wie das Spiel lief und ob mit Ron, Harry, Ginny und natürlich dem Rest der Mannschaft alles in Ordnung war.
Doch bevor Madam Pomfrey sie nicht alleine ließ war es wohl besser sich erstmal zurückzuhalten!
Als diese zurück in ihr Zimmer ging wandte Dan sich an Hermine.
„Musstest du auch schon mal so ein ekliges Zeug schlucken?“
Hermine nickte und verzog das Gesicht.
„Wie ist das Spiel bis jetzt verlaufen?“, fragte sie besorgt.
Dan räusperte sich. „Ähm, um genau zu sein, ist das was da Abläuft ‘ne Katastrophe!“, antwortete er mit schwacher Stimme. „Ich wird’s dir erzählen! Also... Man sieht so gut wie gar nichts mehr, es gießt in Strömen. Es ist ein einziges Kuddelmuddel! Der letzte Spielstand, den ich mitbekommen habe war 90:90, die Mannschaften sind so ziemlich gleich stark. Aber den Schnatz zu fangen wird schwierig... Den wird man kaum erkennen können!“
„Wie hast du dir diese Verletzung am Bein nur geholt?“, erkundigte sich Hermine.
„Naja, es hatte gerade geblitzt und ich konnte nichts erkennen, genau in dem Moment traf mich dann ein Klatscher.“
„Aber daher bekommst du doch nicht so einen... Riss auf dem Bein!“
„Hätte ich auch eigentlich nicht. Wenn ich nicht gegen Weasley geknallt wäre. Er hat mich mit seinem Besen so gestreift, dass ich blutend vom Besen gefallen bin“
Hermine konnte seiner Stimme entnehmen, dass er etwas sauer auf Ron war.
„Aber das hat er doch nicht mit Absicht gemacht, oder?“, fragte sie nach.
„Ach, wahrscheinlich nicht, nur wie dieser Trottel da in der Luft rumhing... Da konnte ja nichts anderes passieren!“, entgegnete Dan leicht aufgebracht.
„Hey! Er ist bestimmt kein Trottel und mit Absicht hat er das auch nicht gemacht!“, entrüstete sich Hermine. Dan hob beschwichtigend die Arme. „Sorry, ich hab vergessen, dass du ja mit ihm gehst. Tut mir echt Leid, ich war nur noch etwas wütend, weil naja...“, er deutete auf sein Bein. Hermine verzieh ihm. Seine Antwort klang ehrlich.
„Und sonst? Ist mit den anderen alles in Ordnung?“
„Naja, ein paar Leute haben mal einen Klatscher abbekommen, aber es ist nichts weiter Schlimmes passiert!“
Hermine verstand sich ziemlich gut mit Dan und sie redeten die ganze Zeit, wenn Madam Pomfrey gerade mal nicht da war. Beide waren sehr gespannt wie das Spiel weiterhin verlief, doch bis jetzt war ihnen noch nichts zu Ohren gekommen.
Ziemlich spät am Abend kamen Harry, Ron und Ginny jubelnd und verschmutzt ins Zimmer. Ginny hatte eine blutige Nase und Ron und Harry hatten ein paar Schrammen im Gesicht.
„Wir haben gewonnen!“, rief Ron überglücklich und umarmte Hermine, die danach nass und schmutzig war.
„Oh, sorry“, sagte Ron und fügte hinzu: „Aber wir haben gewonnen, es war so knapp! Und ich hab sogar ein paar gehalten, nun gut, ich war nicht überwältigend, aber immerhin!“
Hermine grinste, auch sie freute sich wirklich, dass sie gewonnen hatten.
„Das ist super!“, meinte sie begeistert und gab Ron einen Kuss.
„Harry hat den Schnatz den Ravenclaws vor der Nase weggeschnappt!“, grinste Ginny.
„Aber du warst auch echt gut!“, meinte nun Harry zu Ginny und küsste sie glücklich.
„Wir müssen jetzt aber auch gleich weiter, im Gemeinschaftsraum steigt ‘ne Party!“, erklärte Ron.
„Wie geht’s dir?“, erkundigte sich Harry bei Hermine.
„Eigentlich schon ganz gut...“, erwiderte sie. „Und jetzt erst recht! Wie geht’s euch? Alles noch dran?“
„Passt schon“, meinte Ron und machte ein gleichgültige Handbewegung.
„Naja, bis dann!“, verabschiedete sich Ginny und die drei wünschten Hermine noch gute Besserung und wollten den Krankenflügel verlassen, jedoch stellte sich Madam Pomfrey vor die drei und sagte mit wütender Stimm: „Muss ich Sie daran erinnern, dass dies hier ein Krankensaal ist?! Hier liegen Leute, die ihre Ruhe brauchen!“
„T’schuldigung...“, murmelten sie kleinlaut und die Krankenschwester ließ sie vorbei.
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