von Alice
„Und hast du’s ihm gesagt?“, fragte Harry beim Abendessen. (Ron war noch nicht da.)
„Ich hab ihm gesagt, dass ich nicht auf Seamus stehe. Aber den Rest noch nicht.“, antwortete Hermine.
„Wie noch nicht?“, wollte nun auch Ginny wissen die eng neben Harry saß. Etwas neidisch schaute Hermine auf die einander haltenden Hände von Harry und Ginny. Wenn sie Ron es gesagt hätte würde sie jetzt vielleicht auch hier sitzen mit Ron, würde sich gegen seine Schulter lehnen, seine Haut spüren, würde ihn küssen dürfen… Aber vielleicht läge sie dann jetzt auch im Bett und würde weinen, weil er ihre Gefühle nicht erwiderte?
„Hermine?!“ Ginny stieß sie an.
„Äh was?“, schreckte sie aus ihren Gedanken hoch.
„Möchtest du ein Stück Schnitzel?“, fragte Ginny noch einmal.
„Oh nein danke, ich hab nicht so viel Hunger.“, erwiderte Hermine. „Was soll ich denn jetzt mit Ron machen? Ich will es ihm einfach noch nicht sagen. Ich meine, wenn er mich doch – wie ihr sagt – auch liebt, kann er es doch sagen, oder?“
Ginny prustete in ihren Teller. „Ron, seine Liebe gestehen? Das stell ich mir lustig vor! Also, von alleine kommt er da nicht drauf! Ich weiß nicht genau, ob er weiß wie das geht. Da musst du was sagen, oder wenn du halt nicht willst, flirtest du einfach in nächster Zeit ein bisschen mit ihm! Dann tut sich bestimmt irgendwann was…“, schlug sie vor.
„Wie soll ich denn mit ihm flirten?“, sagte Hermine verzweifelt.
„Lächle ihn an, rede einfach ganz nett mit ihm, mach Andeutungen – obwohl – lass das mit den Andeutungen lieber! Ich bin mir nicht sicher ob er sie verstehen würde.“, kicherte Ginny. „Frag ihn, ob er mit dir mit nach Hogsmeade gehen will…“
Hermine nahm sich vor Ginnys Ratschläge so einigermaßen zu befolgen, denn sagen, dass sie Ron liebte, wollte sie noch nicht!
Also fragte sie ihn am nächstem Tag ob er mit ihr nach Hogsmeade gehen wollte (in den Ferien durften die Siebtklässler immer wann sie wollten dorthin).
„Ron?“, fragte sie ihn, als sie ihn das nächste mal im Flur traf.
„Hermine! Hi!“, sagte er und lächelte sie an.
Ohh! Dieses Lächeln! Das konnte Hermine wirklich total aus der Bahn werfen. Wie konnte man aber auch ein sooo schönes Lächeln haben?!
Auch sie lächelte und fragte: „Hast du morgen vielleicht Zeit?“
„Ja, warum?“
„Oh, äh, also, willst du, ich meine, wollen wir morgen nach Hogsmeade gehen?“
„Gerne! Kommt Harry auch?“, wollte Ron wissen.
Harry?! Warum Harry? Wollte er denn nichts mit ihr allein machen?!
„Ne, ich meinte eigentlich nur, naja, nur wir.“
Rons Gesicht hellte sich auf. Also war er doch froh nur mit ihr was zu machen! ‚Juchhu!!’, dachte Hermine im Stillen und grinste.
„Gerne!“, sagte Ron. „Dann also bis morgen!“
Ein letztes mal lächelte er sein bezauberndes Lächeln, was immer ein noch stärkeres Kribbeln in Hermines Bauch auslöste.
Am nächstem Morgen stand Hermine unschlüssig vorm Spiegel. Was um Himmels Willen sollte sie denn anziehen?!
Einen Rock? Oder lieber eine Hose?
Ein schwarzes Oberteil? Oder lieber das blaue?
Sie entschied sich schlieĂźlich fĂĽr ein rotes Oberteil (rot, die Farbe der Liebe!) mit einem kleinem Ausschnitt, der aber nicht zuviel zeigte und eine normale Jeans, die ihre schlanken Beine gut zum Ausdruck brachte.
Und ihre Haare?! Oh, nein, die waren eine Katastrophe! Hermine versuchte sie glatt zukämmen und steckte sie dann mit einer Spange zusammen. Zum Schluss noch etwas Haarspray und fertig! Es sah eigentlich gar nicht sooo schlecht aus, fand Hermine.
Ob sie sich noch schminken sollte? Vielleicht etwas Puder, aber sie wollte eher natĂĽrlich wirken!
SchlieĂźlich ging sie die Stufen zum Gemeinschaftsraum runter und sah Ron schon da stehen. Wieder breitete sich dieses wunderbare GefĂĽhl in ihr aus!
„Hi!“, sagte sie.
„Hi!“, erwiderte er schüchtern. „Wollen wir los?“
Hermine nickte und sie gingen Richtung Eingangshalle. Hermines Herz klopfte nervös. Wie würde ihr Treffen laufen? Würden sie sich näher kommen?
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