von Alice
„Hast du Hunger?“, fragte Ron, nachdem sie schon einen ganzen Vormittag in Hogsmeade verbracht hatten.
„Ein bisschen.“, antwortete Hermine. „Sollen wir in die drei Besen gehen?“
Ron nickte und so schlenderten sie die StraĂźe entlang, die zu den drei Besen fĂĽhrte.
Es war ein schöner Vormittag gewesen. Sie hatten viel Spaß gehabt und waren beim Honigtopf, bei Zonko und noch bei ein paar anderen Geschäften gewesen. Aber es war noch nichts passiert, sie waren sich noch kein bisschen näher gekommen, es war eigentlich wie immer!
Was hatte Ginny gesagt? Flirten?! Vielleicht sollte Hermine mal darauf zurückkommen? Vielleicht würde dann ja noch was passieren. Doch wenn Ron gar nicht in sie verliebt war, würde sowieso nichts passieren! Aber wie sollte sie denn flirten?! Ihn einfach anlächeln? Das war auch irgendwie doof! Nachher würde er noch denken, sie würde über seine Frisur oder sonst was lachen. Ob er mit ihr nach Hogsmeade gehen wollte hatte sie ihn ja schon gefragt und jetzt, wo sie hier war wusste sie nicht, wie sie sich verhalten sollte! Das war aber auch total kompliziert mit der Liebe! Man konnte es nicht in einem Buch nachlesen, was Hermine nur zu gerne gemacht hätte!
Angekommen in den drei Besen setzten sie sich an einen Tisch und bestellten Butterbier und eine Kleinigkeit zum Essen.
„Du siehst echt toll aus.“, sagte Ron und seine Ohren nahmen ein leichtes rot an.
„Danke!“, sagte Hermine überrascht. „Du, äh, aber auch.“, fügte sie noch hinzu und blickte auf seine Jeans und auf seinen dunkelblauen Pulli. Eigentlich sah er ganz normal aus, aber gerade so gefiel er Hermine auch am besten.
Ihr Essen und Butterbier kam. Der Rest des Mittags verlief ganz normal, sie unterhielten sich ĂĽber verschiedene Dinge.
Nach dem Essen gingen sie Richtung heulende HĂĽtte und auf dem Weg dorthin kamen sie an einem Buchladen vorbei.
Hermine sah Ron fragend an. „Na gut, meinetwegen!“, meinte er und lachte.
Hermine grinste und betrat den Laden, er musste neu hier aufgemacht haben. Sie stöberte zwischen den Regalen und guckte sich einfach mal um, während Ron bei den Comicheften war.
Auf einmal stieß Hermine auf einen ‚Flirtratgeber’. Man konnte so was also doch nachlesen! Begeistert blätterte sie in dem Buch herum, musste aber enttäuscht feststellen, dass es für ihre Situation keine vernünftigen Ratschläge drinstanden!
Gesteh ihm einfach deine Liebe, er erwidert sie bestimmt.
Wenn du dich nicht traust ihm zu sagen was du empfindest mach ihm Komplimente, geh mit ihm an romantische Orte, stell dich nah neben ihn und guck ob er deinen Kuss, dem du ihm jetzt gibst erwiderst.
Totaler Schwachsinn! Das konnte sie wirklich nicht gebrauchen!
In diesem Moment kam Ron um die Ecke. Schnell versuchte Hermine den ‚Flirtratgeber’ wieder im Regal verschwinden zu lassen, doch Ron hatte gesehen, dass Hermine ein Buch schnell verschwinden lassen wollte und griff danach.
„Ein Flirtratgeber?!“, fragte Ron belustigt. „Was willst du denn damit?“
Hermine lief rot an. „Och, ich, also ich…“, stotterte sie. Was sollte sie denn jetzt sagen?
„Ich hab nur mal so zum Spaß reingeschaut.“, erklärte sie.
Ron grinste: „Und was steht da so drin?“
„Nur Quatsch!“, meinte Hermine, doch Ron hatte das Buch schon aufgeschlagen.
Er kicherte.
„Hier steht drin, dass du ihm deine Liebe gestehen sollst. Wem denn?“
„Niemandem.“, sagte Hermine knapp. Sie sah Ron in die Augen und ergänzte: „Außerdem finde ich, dass der Junge den ersten Schritt machen sollte und dem Mädchen seine Liebe gestehen sollte!.“
Ron lief rot an. Er hatte doch nicht wirklich verstanden was sie gemeint hatte?!
„Meinst du? Und wenn der Junge sich nicht traut, weil er sich nicht sicher ist, dass das Mädchen seine Liebe erwidert?“
„Und was ist wenn das Mädchen seine Liebe zwar erwidert, sich aber auch nicht traut ihm es zu sagen?“, erwiderte Hermine, ihr Herz klopfte nervös. Vielleicht verstand er wirklich was sie meinte?!
„Schwierig! Mhm, dann wird wohl nichts aus den beiden. Schade.“, sagte Ron und sah für einen Moment traurig aus. Doch dann grinste er wieder und meinte spöttisch: „Aber zu Not kann man dann Schritt zwei befolgen! Da muss man dann an romantische Orte gehen und ihm Komplimente machen. Ja, und schließlich küsst du ihn dann einfach mal und wenn er deinen Kuss erwidert, weißt du, dass er dich auch liebt!“
„Und wenn er den Kuss nicht erwidert? Dann geht die Freundschaft kaputt!“, brachte Hermine ihre Zweifel an.
„Aber dann hat man Klarheit! Vielleicht ist es ja einen Versuch wert.“, schmunzelte Ron.
„Ja, das stimmt.“, musste Hermine zugeben. „Trotzde-“
„Granger und Weasley?!“, reif auf einmal eine Stimme hinter ihnen. „Zusammen in Hogsmeade… Etwa ein Date?! Hätt’ ich ja nicht gedacht! Ihr habt beide keinen Geschmack!“
Es war Pansy Parkinson.
„Halt die Klappe!“, rief Ron.
„Ohh, hatte ich Recht? Da hast du aber echt eine sehr, sehr schlechte Entscheidung mit Weasley getroffen, Granger! Und er? Er ist sicher ganz froh eine spießige Streberin an seiner Seite zu haben, bei der er abschreiben kann! Schade nur, dass Granger so hässlich ist, was?!“, stichelte Pansy.
Hermine wollte gerade wĂĽtend etwas erwidern, doch Ron war schneller.
„Lass Hermine in Ruhe! Sie ist keine spießige Streberin, sie ist lediglich gut in der Schule! Wahrscheinlich bist du nur eifersüchtig! Außerdem ist Hermine auf keinen Fall hässlich! Sie sieht nämlich echt gut aus! Du bist die Hässliche!“
Hermine starrte Ron ungläubig an. Hatte er das gerade wirklich über sie gesagt?! Ihr Herz machte Freudensprünge.
Pansy erwiderte etwas fieses, doch Hermine überhörte es. Ron hatte tatsächlich gesagt sie sähe gut aus!!
Sie zog Ron aus dem Laden und flĂĽsterte ihm zu, dass er Pansy nicht beachten sollte.
Draußen wendete sie sich ihm zu und meinte: „Danke!“
„Wofür?“
„Für das, was du Pansy gesagt hast!“, lächelte Hermine.
„Ach, stimmt doch, dass sie hässlich ist!“
„Ich meinte, dass du mich verteidigt hast!“
„Naja, ich hab ihr ja nur meine Meinung gesagt!“, sagte Ron schüchtern.
„Danke, auf jeden Fall!“, meinte Hermine und gab Ron einen Kuss auf die Wange. Beide wurden rot und machten sich auf den Rückweg, denn es wurde langsam spät und Hermine hatte Ginny versprochen, ihr noch bei den Hausaufgaben, die sie über die Ferien aufbekommen hatte zu helfen.
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