von Alice
„Du, ich wollte eigentlich mit Hermine das machen, sie hat gesagt, sie hilft mir.“, erwiderte Ron auf Lavenders Angebot ihm zu helfen.
„Hey, nicht so schlimm! Sie hat es doch nicht nötig den Stoff noch mal zu wiederholen. Sie kann doch schon alles. Oder Hermine?“, fragte sie mit einem zuckersüßem Lächeln.
„Also, ich…“, begann Hermine, doch sie wurde von Lavender unterbrochen: „Siehst du? Dann ist es doch bestimmt langweilig wenn du das jetzt alles noch einmal machst! Ich mach das schon für dich!“, säuselte sie.
„Es geht schon in Ordnung, dass ich Ron helfe!“, meinte Hermine. Wenn diese Person sich jetzt zwischen sie und Ron schieben wollte… Wo es doch im Moment so gut lief… Aber jetzt kam sie und versaute alles!
„Ron entscheide du das. Hermine oder ich? Du willst Hermine doch bestimmt nicht so viel extra Arbeit aufhalsen, oder?“, sagte Lavender und sah Ron erwartungsvoll an.
Da konnte sie lange warten! Bestimmt wĂĽrde Ron jetzt sagen: Ich mach das lieber mit Hermine. Oder: Ne, nicht mit dir, du weiĂźt doch, dass es aus ist.
Ron stammelte: „Naja, natürlich will ich nicht, dass Hermine wegen mir mehr arbeiten muss! Aber-“
„Super, dann wäre das ja geklärt!“, sagte Lavender fröhlich.
Hermine war gerade dabei versuchen ruhig zu bleiben. Diese dumme Kuh! Wie konnte sie nur? Und Ron? Der war auch noch damit einverstanden!
Hermine sprang vom Gryffindortisch auf, drehte sich noch einmal zu Ron um und sagte kalt: „Na dann, viel Spaß!“
Sie verlieĂź die Halle.
Diese *piep*!! Und Ron! Das Leben war nicht fair!
Vielleicht musste Hermine einsehen, dass sie keine Chance bei Ron hatte. Er empfand nur freundschaftliche Gefühle für sie. Damit musste sie leben. Sie würde ihn nie mit ihm zusammen sein können. Es bestand nur eine freundschaftliche Basis!
Hermine traten Tränen in die Augen. ‚Das ist es nicht wert! Fang jetzt nicht schon wieder an zu heulen!’, dachte sie sich.
Doch so sehr sie auch versuchte die Tränen zurückzuhalten, es ging nicht.
Sie liebte Ron, Ron liebte sie nicht. Die ganzen Tage hatte sie sich falsche Hoffnungen gemacht! Es tat weh. Das GefĂĽhl, dass er sie nicht liebte.
Hermine hielt es nicht mehr aus. Sie ging in das erste lehre Klassenzimmer, setzte sich an einen Tisch und ließ ihren Gefühlen freien lauf. Tränen liefen haltlos an ihrer Wange runter.
Nachdem sie da so einige Minuten gesessen hatte, beschloss sie, dass sie Ablenkung brauchte! Es brachte nichts Ron nachzuheulen! Da musste sie jetzt durch!
Ein Buch. Sie würde lesen. Das lenkte sie immer ab! Doch alle Bücher, die sie besaß, hatte sie schon mehrmals gelesen, also wischte sie sich ihre Tränen weg und machte sich auf den Weg in die Bibliothek.
Dort angekommen stöberte sie zwischen den Regalen nach einem passendem Buch. In der Abteilung für ‚Zaubertricks’ hörte sie ein vertrautes Lachen. Lavender! Die hatte ihr gerade noch gefehlt! Lavender zog Ron an der Hand in die Reihe, in der auch Hermine gerade war. Nicht, dass sie daran gedacht hatte Rons Hand wieder loszulassen! Nein sie suchte förmlich seine Nähe. Machte sich total an ihn ran! Es versetzte Hermine einen Stich ins Herz. Ron Hand in Hand mit Lavender!
Diese schien Hermine gerade bemerkt zu haben.
„Hermine! Was machst du denn hier? Wir kommen ganz gut alleine klar!“, erklärte Lavender.
„Das sehe ich. Ich wollte mir auch nur ein Buch ausleihen.“, erwiderte Hermine kühl. Ron sagte nichts. Ihm war die Situation scheinbar sehr unangenehm.
Hermine nahm sich schnell ein Buch und verschwand aus der Bibliothek.
Wieder wurden ihre Augen feucht. Sie wischte sie trocken und versuchte an etwas anderes zu denken.
Im Gemeinschaftsraum setzte sie sich vollkommen fertig in einen Sessel am Kamin und versuchte sich auf das Buch zu konzentrieren.
Doch es klappte nicht. Immer wieder kamen ihr Lavenders oder Rons Gesicht in den Kopf.
Eine halbe Stunde später kam Harry und setzte sich zu ihr.
„Was ist denn mit dir los?“, fragte er, nachdem er Hermines Gesichtsausdruck gesehen hatte.
„Ach ist schon ok.“
„Hey, erzähl schon! Es tut gut sich etwas von der Seele zu reden.“
Hermine lief eine einzelne Träne die Wange hinab und sie begann Harry alles zu erzählen.
Als sie fertig war nahm Harry sie in den Arm und tröstete sie.
„Hey! Das mit Lavender… Er kann halt schlecht nein sagen! Gib die Hoffnung nicht auf, er empfindet bestimmt etwas für dich. Er weiß nur nicht wie er damit umgehen soll! Ich glaub ich red mal mit ihm. Und wenn er doch nichts für dich empfindet, dann musst du das akzeptieren, aber das ist ja noch gar nicht klar!“
Es tat gut von Harry getröstet zu werden. Jemanden zu haben, der für einen da war. Leider war es nicht Ron, der sie im Moment im Arm hielt…
Aber Harry hatte Recht! Sie sollte die Hoffnung erst aufgeben, wenn wirklich klar war, dass Ron sie nicht liebte!
„Danke Harry!“, sagte Hermine. „Es tat gut getröstet zu werden. Ich geh dann mal hoch in den Schlafsaal, ein Buch lesen.“
Doch nach einer Stunde gab sie auf. Hermine konnte sich einfach nicht konzentrieren! Sie wollte noch einmal in den Gemeinschaftsraum, vielleicht war Ginny ja da.
Doch sie war nicht da. Hermine machte sich auf die Suche nach ihr.
Auf einem Gang hörte sie Harrys Stimme aus einem Klassenzimmer. Vielleicht wusste er ja wo Ginny war.
Sie wollte gerade eintreten, da hörte sie noch eine Stimme. Ron!
Hermine blieb wie angewurzelt stehen. Eigentlich wollte sie direkt weitergehen, denn sie hatte nicht vor zu lauschen. Aber den nächsten Satz bekam sie mit. Es war Harry der sprach.
„Du musst ihr sagen, dass du sie nicht leibst! Das bist du Hermine schuldig! Sie sollte Klarheit haben.“
Mehr bekam sie nicht mit und mehr wollte Hermine auch gar nicht wissen! Jetzt war es klar. Er liebte sie definitiv nicht!
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