von Alice
In den nächsten Tagen versuchte Hermine Ron möglichst aus dem Weg zu gehen, doch das war sehr schwierig geworden, denn die Schule hatte wieder begonnen und Hermine konnte ja nicht aus dem Unterricht bleiben. Außerdem versuchte sie sich ganz normal zu benehmen und sich nicht anmerken zu lassen, dass sie Ron liebte und sie herausgefunden hatte, dass er sie nicht liebte. Sie wollte ihre Freundschaft aufrecht erhalten, wenn sie schon keine weitergehende Beziehung haben konnte. Also versuchte sie sich abzulenken. Mit Büchern. Das klappte sogar ganz gut, nur das Harry und sogar Ron bemerkten, dass etwas mit ihr nicht stimmte.
Ron hatte mehrmals versucht mit ihr zu reden, doch sie war immer wieder ausgewichen und hatte was von „Muss noch lernen…“ gesagt.
Doch jetzt war Wochenende und sie hatte gegenüber Ron schon erwähnt, dass sie ihre Hausaufgaben fertig hatte.
„Hermine?“, fragte er zaghaft, als er sie im Gemeinschaftsraum hinter einem Buch fand.
„Jetzt nicht Ron, das Buch ist gerade sehr spannend!“, wehrte Hermine ihn ab.
„Hermine, das Buch handelt über Muggelkunde! Das ist erstens sowieso total langweilig und zweitens weißt du in diesem Gebiet eh schon alles, also muss es noch langweiliger für dich sein!“
„Was ist denn?“, fragte Hermine und legte das Buch (über das sie wirklich fast eingeschlafen wäre) zur Seite.
„Ich wollt’ mal mit dir reden…“, meinte Ron und ließ sich in den Sessel neben sie nieder. Hermines Herz verkrampfte sich.
„Ja?“
„Also, ich wollte dich fragen warum du Harry und besonders mir in letzter Zeit immer aus dem Weg gehst!“
„Oh, tue ich das?“, fragte Hermine und tat ahnungslos.
„Hermine! Jetzt tu mal nicht so! Es ist doch irgendwas!“
„Warum, was sollte sein?“
„Keine Ahnung, deswegen frag ich dich ja! Ist es wegen Lavender? Weil ich letzte Woche mit ihr und nicht mit dir gelernt habe?“
„Naja…“ Was sollte sie darauf jetzt sagen?! „Ich fand es halt etwas doof, dass du mit ihr gelernt hast, obwohl ich mit dir als erstes verabredet war!“
„Aber, es geht dir doch nicht wirklich darum, dass du nicht lernen konntest, oder?“
„Nein, es geht mir allgemein darum, dass immer wenn Lavender was von dir will, du immer das machst, was sie will. Auch wenn wir verabredet waren!“
„Hör zu! Es tut mir Leid, aber das mit Lavender…“
„Jaja, ich weiß Lav-Lav… Du magst sie, was? Sie ist dir wichtiger als ich! Ich merk das schon!“
„Hermine, das ist kompliziert! Ich-“
„Ach komm schon Ron! Natürlich ist es kompliziert! Ich finde es auch kompliziert, aber das verstehst du ja sowieso nicht!“, sagte Hermine und stürmte in ihren Schlafsaal.
Diese dumme Pute von Lavender!! Was fand Ron bloß an der?
Na gut, sie sah besser aus als Hermine, weiblich und geschmeidige Haare… Sie war mädchenhafter, also sie legte mehr wert auf Make-up und Anziehsachen. Außerdem war sie eine Klette! Wollte Ron etwa jemanden, der ihm hinterherlief und alles für ihn machen würde? Sie würde ja auch viel für ihn machen, aber nicht so Sachen wie Lavender. Lavender würde ihm wahrscheinlich seine Schuhe mit der Hand putzen, wenn Ron es von ihr wollte. Das würde Hermine nie machen!
Sie war eher der Typ, der sich für ihn in Gefahr bringen würde.
Zu allem Überfluss traf sie Lavender auch noch im Mädchenschlafsaal.
„Hallo Hermine!“, rief sie überschwänglich. „Wie geht’s?“
„Spitzenmäßig, danke!“, erwiderte Hermine sarkastisch.
„Oh, was ist denn los?“, ohne eine Antwort abzuwarten fuhr sie fort: „Also, mir geht’s super im Moment. Weißt du, ich bin ja in Ron verliebt und ich glaube wir kommen uns im Moment wieder näher…“
„Das ist ja toll für dich!“, sagte Hermine ohne jegliche Begeisterung.
„Ist er nicht süüüüß?“, schwärmte Lavender.
Ja, allerdings das war er! Aber darüber wollte Hermine jetzt absolut nicht reden. Sie musste über Ron hinwegkommen, da half ihr Lavenders Geschwafel auch nicht weiter!
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