von Alice
Hermine starrte die beiden entsetzt an. Wie konnte Lavender nur Ron küssen?!
Doch im Nächsten Moment schubste Ron sie weg und guckte unsicher auf den Boden. Hermine atmete erleichtert auf.
„Lavender, das meinte ich eigentlich nicht.“, begann Ron unbehaglich.
„Wie? Ich dachte du empfindest das Gleiche für mich, wie ich für dich?“, murmelte Lavender.
„Nein, das war einmal, und das ist vorbei. Ich liebe jemand anderen. Nicht dich.“, gestand Ron.
„Was? Wie kannst du mir das antun?!“, rief Lavender mit hoher Stimme und Tränen liefen ihre Wangen hinab.
„Bitte Ron, gib mir noch eine Chance!“
„Nein! Tut mir Leid!“, sagte Ron bestimmt und wandte sich ab.
Hermine lehnte sich erleichtert und voller Genugtun an die Wand. Endlich hatte er es ihr gesagt! Aber wen meinte er mit der anderen, in die er verliebt war? Gab es etwa noch jemand anderen oder hatte er tatsächlich sie gemeint?!
Plötzlich gab es ein dumpfes Geräusch und Hermine wurde aus ihren Gedanken gerissen.
Lavender stand mit erhobenem Zauberstab zehn Meter weiter weg von Ron der auf dem Boden lag und dem eklige Furunkeln aus dem Kopf wuchsen. Lavender musste ihn angegriffen haben, während er weggegangen war! Diese drehte sich jetzt um und lief Richtung Gemeinschafsraum davon.
Hermine stürzte besorgt aus ihrem Versteck und eilte zu Ron, der bewusstlos dalag.
„Ron?“
Er regte sich nicht und sie zog ihren Zauberstab, wobei sie fieberhaft an die richtigen Worte dachte, die ihr einfach nicht einfallen wollten. Doch schließlich konnte sie sich erinnern und heilte Ron erfolgreich.
Langsam öffnete er die Augen und blinzelte verwirrt.
„Hermine?“, flüsterte er.
„Ron? Geht es die gut?“
„Ja, ist schon OK, mein Gesicht brennt etwas, aber ansonsten… Was ist passiert?“
„Lavender hat dir Furunkel ins Gesicht gezaubert und wahrscheinlich hat sie dich auch geschockt.“, erklärte Hermine.
„Ich hab ihr gesagt, dass ich nichts von ihr will, aber davor hat sie mich geküsst und… auf jeden Fall war sie glaub ich ziemlich wütend auf mich oder sie war enttäuscht, naja, dann hat sie mich wohl angegriffen als ich weggegangen bin.“
„Ja, ich weiß“
„Wie, woher?“, wollte Ron irritiert wissen.
„Ich hab euer Gespräch unweigerlich mitgekriegt. Wäre ich woanders hingegangen, hätte ich euch unterbrochen und du hättest es ihr wahrscheinlich nicht gesagt. Ich wollte euch nicht stören, sorry.“, sagte Hermine schuldbewusst.
„Ist schon OK. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich diese dumme Kuh jetzt endlich los bin.“
Hermine grinste. Sollte sie ihn jetzt fragen, wer das Mädchen war, in das er sich verliebt hatte?
„Ron, du hast Lavender gesagt, du liebst eine andere. Wen?“, fragte Hermine mit ernster Stimme.
„Ich, naja, ich…“ Er blieb stehen und wandte sein Gesicht Hermine zu. „Ich liebe-“
„Mr. Weasley, Miss Granger?“, was haben Sie um diese Uhrzeit noch in den Gängen des Schlosses zu suchen?“, die gereizte Stimme, einer wütenden Professor McGonagall hallte durch den Flur.
„Das kann ich nicht verantworten! Zwanzig Punkte Abzug für jeden von Ihnen! Und Strafarbeiten! Gehen Sie jetzt unverzüglich ins Bett, bevor ich mir eine schlimmere Strafe ausdenke!“
„Entschuldigung Professor, wir haben die Zeit verpasst“, sagte Hermine entschuldigend.
Schweigend liefen Ron und Hermine nebeneinander her, bis sie ihre Hauslehrerin einen Korridor hinter sich gelassen hatten.
„Das ist gemein! Wir sind nur ne halbe Stunde über der Zeit!“, entrüstete sich Ron.
„Ja, und wir kriegen wahrscheinlich auch noch irgendwelche Strafarbeiten aufgehalst!“, beschwerte sich Hermine.
„Dann wird dir wertvolle Zeit für Hausaufgaben weggenommen, was?“, neckte Ron Hermine.
„Bei mir macht das ja nicht so viel aus, aber du brauchst die Zeit um deine Hausaufgaben vernünftig zu erledigen!“, konterte sie.
„Das ist gar nicht wahr!“, verteidigte sich Ron.
„Natürlich! Hast du denn gleich noch Zeit, oder musst du noch Hausaufgaben für morgen machen?“, wollte Hermine wissen.
„Ähm…“ Ron lief rot an und nuschelte etwas, worauf Hermine lachen musste.
Gespielt wütend stupste er sie an uns sie stolperte zu Seite und landete auf dem Boden.
„Hermine! Oh, Entschuldigung, das wollte ich nicht!“, rief er erschrocken. „Hast du dir wehgetan?“
„Nein, alles in Ordnung!“, beruhigte ihn Hermine und ließ sich von ihm hoch helfen. Bei der Berührung durchfuhr ein Blitz in ihrem Körper. Als sie wieder stand schien alles wie in Zeitlupe zu verlaufen und Hermine ließ langsam Rons Hand los.
Sie standen einfach nur da und blickten sich in die Augen. Sanft strich Ron Hermine eine Haarsträhne aus dem Gesicht und beugte seinen Kopf etwas nach vorn...
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