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Fanfiction

Weasleys’ Wizard Wheezes – Wilde Weihnachten - Verschwunden ist verschwunden...

von S_ACD

Uff. Ich kann nicht mehr, ich bin tot.
Skifahren ist anstrengend.



~-~-~-~

Keine Ahnung, was ich erwartet habe.

Ich meine, wir kannten die ganzen Geschichten, die Charlie dauernd erzählt hat. Dass es hier unten in diesem ganzen Haufen von Drachenfanatikern hin und wieder ein bisschen drunter und drüber ging, wussten wir schon nach seinem ersten Arbeitsjahr.

Das war ja auch mit ein Grund, warum wir seinen Job immer so wahnsinnig cool fanden – Chaos war grundsätzlich toll und gefährliche, feuerspeiende, geflügelte Biester als Draufgabe… Mann. Solchen Dingen konnten wir schon was abgewinnen, da wussten wir noch nicht mal, wie man aufrecht läuft.

Wie gesagt, wir waren vorbereitet. Theoretisch zumindest.

„Tja“, sagt George neben mir in dem Tonfall, den seine Stimme immer kriegt, wenn er sich ziemlich sicher ist, dass er eigentlich schockiert sein sollte, es aus irgendwelchen Gründen aber nicht ist, „Also, das ist… hm. Wow.“

„Sehr beeindruckend“, gebe ich ihm Recht.

Wir stehen am Eingang eines… nun ja, seine wir mal höflich und nennen es Gebäudekomplex, bestehend aus: Einem kompakten, vierstöckigen Haus, das so aussieht, als wäre es früher das Hauptgebäude eines wohlhabenden Bauernhofes gewesen, jetzt aber durchaus ein paar Renovierungsarbeiten vertragen könnte, zwei flachen, einstöckigen Bauten, einer windschiefen Hütte und – das einzige Bauwerk, dass so wirkt, als wäre es irgendwann vor nicht allzu langer Zeit entstanden – einer gewaltigen Scheune.

Vom Bauernhaus weg schlängelt sich ein gepflasterter Weg, der nachlässig freigeschaufelt wurde und zwischen den restlichen Gebäuden sind im Schnee ein paar Trampelpfade zu sehen; zu der windschiefen Hütte führen bloß ein paar vereinzelte Fußspuren.

Alles sieht irgendwie so aus, als wäre es zwar nicht mehr völlig sauber… aber dann doch wieder nicht schmutzig genug, um den Aufwand irgendeiner wie auch immer gearteten Säuberungsaktion zu rechtfertigen.

Ein Sammelserum von diversen Dingen, denen der Schnee nichts anhaben kann steht (beziehungsweise lehnt oder liegt) in der Gegend herum – Schubkarren, Rechen, Harke, Besen, eine langsam um sich selbst rotierendes, anderthalb Meter hohes Gerät, das entfernte Ähnlichkeit mit einem Teleskop hat und ein Stück weiter hinten zeichnet sich sogar die rostzerfressene Karosserie eines Autos ab.

Der Himmel ist wolkenverhangen, die Temperaturen eisig kalt, alles ist irgendwie grau und rundherum gibt es (so kommt es mir zumindest vor) nichts als dunklen, dĂĽsteren Wald.

Hier arbeitet also Charlie.

George schlägt die Hände zusammen – das Geräusch ist wegen der Handschuhe ungewöhnlich dumpf.
„Also“, sagt er munter, „Ich würde sagen, wir gehen uns mal vorstellen.“

Wir folgen unserer Intuition und marschieren auf das große Bauernhaus in der Mitte zu. Die Holztür ist eingedellt und hat unzählige Kerben, der Fußabstreifer ist so dünn und abgenutzt, das er ohne weiteres als Putzlappen durchgehen könnte.
Die Fenster sind verschmiert (wenigstens dort, wo sie nicht von Eisblumen ĂĽberzogen werden) und, aus welchem Grund auch immer, stellenweise ruĂźig.

Ich klopfe etwas zögernd – nicht aus Schüchternheit, sondern viel mehr deswegen, weil ich alles andere als scharf darauf bin, einen Holzsplitter im Handballen stecken zu haben.

Als keine Reaktion kommt, klopfe ich erneut. „Hallo? Jemand da?“

Und tatsächlich, hinter der Tür sind mit einem Mal schwere Schritte zu hören.
„Ja“, ruft eine dunkle Stimme (Englisch, allerdings mit hörbarem Akzent), „Komme doch schon!“

Die Tür fliegt auf und vor uns steht eine Frau um die vierzig, groß und schlank, aber unglaublich sehnig. Ihre kastanienbraune Haarflut, die bereits von ein paar grauen Strähnen durchzogen ist, hat sie mit einem nachlässigen Pferdeschwanz gebändigt und ihre Füße stecken in unglaublich schweren, schlammverkrusteten Stiefeln – eindeutig Drachenhaut.

Das erklärt dann wohl auch die schwergewichtigen Monsterschritte.

Sie musterte uns einmal von oben bis unten, abschätzend, aber nicht unfreundlich.
Ich nehme mal an, dass Haarfarbe und Sommersprossen ein eindeutiger Hinweis sind, mal abgesehen davon, dass unser Kommen sowieso abgemacht war.

Ich weiß ja nicht, wie viel Besuch diese Leute hier sonst so bekommen, aber gemessen an der Einöde, in der dieses Drachenreservat angesiedelt ist… tja.
So zahlreich kann das Ein- und Ausgehen wohl nicht sein.

„Charlies Brüder“, stellt sie fest und mir kommt schon jetzt der Gedanke, dass diese Dame im Zweifelsfalle schwer an der Nase herumzuführen ist – in welcher Hinsicht auch immer.

George denkt offenbar dasselbe, denn er wirft mir einen raschen Blick zu, bevor er sein charmantestes Lächeln aufsetzt und unserem Gegenüber die Hand hinstreckt.
„Höchstpersönlich“, sagt er, „Es ist uns ’ne Ehre. Sie sind Ophelia?“

Mir ist absolut klar, dass er das nur geraten hat, aber das ist immerhin der einzige Name, den wir in Bezug auf Charlies Arbeitsplatz haben.
Sie nickt energisch und schĂĽttelt uns beiden die Hand.
(Ihr Händedruck ist… ähem. Autsch.)

„Ganz richtig.“
Es folgt eine weitere Musterung, dann tritt sie zurĂĽck, um uns hereinzulassen. Aus irgendeinem Zimmer lugt sekundenlang ein riesenhafter Kerl hervor, um zu sehen, was an der TĂĽr los ist, bevor er wieder verschwindet.
„Kommen Sie, ist kalt draußen.“, zum ersten Mal lässt sie ein Lächeln aufblitzen und plötzlich wirkt sie viel sympathischer als noch vor wenigen Sekunden, „Charlie erzählt oft über Ihnen.“


~-~-~-~


„Mann!“, George pfeffert den dunkelgrünen Seesack in die nächstbeste Ecke, „Blöde Reiserei. Ich sag dir, wir hätten ’nen Portschlüssel nehmen sollen.“

„Ach ja? Und wie lange hätte es auf offiziellem Weg gedauert, die Erlaubnis zu kriegen, hah? Fünf Tage mindestens. Da war’s auf die umständliche Art immer noch schneller.“

Er zieht eine Grimasse. „Ich hasse Bürokratie.“

Ich sehe mich mit begrenzter Begeisterung in der kleinen Kammer um, die Ophelia uns zugewiesen hat – vier Wände und Holzdielen, ein alterschwaches Regal, ein Fenster, zerschlissene Vorhänge.
„Amen, Bruderherz.“

„Und ich hasse es, wenn du Recht hast.“

Ich grinse und verpasse ihm einen RippenstoĂź.
„Komm schon, tu nicht so. Da stehst du doch drauf.“

Er wirft erst der alten, übergroßen und zugegebenermaßen ziemlich löchrigen Matratze, die beinahe die ganze Breitseite der Wand einnimmt (keine besonders große Kunst, denn das Zimmer ist echt winzig) und dann meiner Wenigkeit einen amüsierten Blick zu.
Glasklar, was das bedeutet – heute Nacht werden wir nach ’ner halben Ewigkeit mal wieder Schlafstätte teilen müssen.

„Vollkommen richtig, Darling. Und sobald es dunkel wird“, er zwinkert mir verschwörerisch zu, „…werde ich dir das auch beweisen, verlass dich drauf.“

„Kann’s kaum erwarten.“

Sobald es dunkel wird…
Das kann sowieso nicht mehr lange dauern. Mein herzallerliebster Bruder hatte doch nicht so Unrecht, was den Portschlüssel anging. Mit dem wären wir schon vor Stunden hier gewesen und hätten der Frage nachgehen können, wo Charlie abgeblieben ist. Stattdessen müssen wir jetzt im wahrsten Sinne des Wortes erst mal eine Nacht drüber schlafen.

Aber mit Percy (und den Schwierigkeiten, die er gerade am Hals hat) im Hintergrund sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es irgendwie doch besser wäre, das Schicksal nicht auch noch zusätzlich herauszufordern. Ärger wegen eines illegalen Portschlüssels würde Mum vermutlich den Rest geben.

Wobei… vielleicht auch nicht. Von uns ist sie solche Aktionen ja mehr oder weniger gewohnt.

Es klopft an der Tür, gerade als George zu einer Erwiderung ansetzen will (und das ist irgendwie schade, weil unser Gespräch gerade dabei war, eine absolut großartige Richtung einzuschlagen) und Ophelia steckt ihren Kopf ins Zimmer.
„Alles in Ordnung?“

„Alles bestens“, sagen wir gleichzeitig.

„Haben Sie Hunger?“

Nicht wirklich… aber erstens wäre Ablehnen unhöflich und zweitens haben wir sonst ohnehin nichts zu tun.
„Bärenhunger.“

Sie lächelt und seltsamerweise erinnert sich mich plötzlich an unsere ehemalige Hauslehrerin McGonagall – saumäßig streng, aber gerecht und im Grunde bei weitem nicht so humorlos, wie man auf den ersten Blick annehmen würde.
Auch, wenn Ophelia gut und gerne dreißig Jahre jünger ist und auch rein optisch um einiges mehr hermacht. (Zumindest befindet sie sich nicht so jenseits von gut und böse wie die aktuelle Hogwarts-Direktorin.)

„In zehn Minuten unten“, sagt sie, „Werde Sie auch den anderen vorstellen. Sie müssen verstehen, wir sind hier… na ja. Besser jedenfalls, Sie kennen alle.“
Ich nicke höflich. „Oh, vollkommen Ihrer Meinung.“

Mit einem letzten prüfenden Blick fällt die Tür ins Schloss.
George lässt sich auf die Matratze fallen. „Na, die sind hier aber gastfreundlich.“

Ich lehne mich mit dem RĂĽcken gegen die Wand und betrachte ihn mit schiefgelegtem Kopf.
„Was hast du erwartet? Dass sie uns zu Ehren ’ne Riesenparty schmeißen?“

Er verschränkt die Arme hinter dem Kopf und grinst zu mir hoch. „Wäre ja wohl das Mindeste gewesen.“

Exakt acht Minuten später machen wir uns auf den Weg nach unten. Ophelia hat uns zwar empfohlen, erst mal „auszupacken“, aber unser ganzes Zeug aus dem Seesack auf drei altersschwache Regalbretter zu verfrachten ist schlicht und einfach verschwendete Zeit. Die Flure sind weitläufig, schmucklos und genauso abgenutzt wie der Rest des Hauses… aber auf gewisse Art und Weise ist das sogar irgendwie gemütlich.

Auf der Treppe begegnet uns der massige Kerl von vorhin, der uns interessiert mustert, aber auf unser aufgesetzt fröhliches „Hi.“ nur bedächtig nickt.

„Und wer war das?“, raunt George leise, sobald wir auf dem nächsten Treppenansatz angekommen und somit außer Hörweite sind, „Der Riese vom Dienst?“
„Aus dir spricht der blanke Neid“, gebe ich genauso leise zurück.

„Jahh, das wird’s sein.“

Mittlerweile ist es beinahe finster geworden und das Erdgeschoss taghell erleuchtet. Aus einem Zimmer sind mehrere Stimmen zu hören – eine recht abenteuerliche Mischung aus allen möglichen Sprachen. Scheint ein ziemlich internationaler Haufen zu sein.

Gerade, als wir auf der letzten Stufe angekommen sind, ertönen von weiter oben hastige Schritte, dann poltert jemand ohne Rücksicht auf Verluste die Treppe hinunter, schlingert um den Absatz als gäbe es kein Morgen, bemerkt uns offenbar eine Sekunde zu spät und rennt uns beinahe um.

„Uwahh!“

George und ich schnellen reflexartig auseinander und damit aus der unmittelbaren Gefahrenzone. „Holla!“ „Woah!“

Der Angreifer hat definitiv zu viel Schwung drauf, erwischt die letzte Stufe nicht mehr richtig und überspringt sie kurzerhand, landet lautstark auf den altersschwachen Holzdielen und ist immer noch gefährlich nahe dran, das Gleichgewicht zu verlieren.

Geistesgegenwärtig streckt George die Hand aus und packt ihn am Oberarm. Das scheint den Unglücksraben einigermaßen zu stabilisieren.

Bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass die Bezeichnung Unglücksrabe so verkehrt gar nicht war, rein optisch gesehen zumindest.
Vor uns steht ein schmaler, blasser Bengel; ganz sicher noch keine zwanzig, mit (und das soll jetzt nicht unbedingt ein Kompliment sein) femininen GesichtszĂĽgen und einer wahren Flut kohlrabenschwarzer Locken auf dem Kopf.

Seine hellen Augen sind beinahe unnatürlich groß… aber vielleicht wirkt das auch nur so, weil er gerade verdammt erschrocken aus der Wäsche guckt.

„Äh“, binnen Sekundenbruchteilen steht er kerzengerade und zupft sich sein abgetragenes Karohemd zurecht (schön langsam beginne ich mich zu fragen, ob uns hier jemals etwas unter die Augen kommen wird, das auch nur ansatzweise neu ist), „Äh, hallo. I-ich meine, sorry. Also, hallo und tut mir Leid- argh, nein, anders herum- oder nein, halt, ich- ach, Mist.“

Die ganze Litanei kommt im Schnellfeuertempo und im besten britischen Oxford-Englisch. Ich kann deutlich sehen, dass George in sich hineingrinst und werfe ihm einen vielsagenden Blick zu.

Na, so was. Ein Landsmann.

„Hey, hey“, ich klopfe dem Jungen beruhigend auf die Schulter, „Atmen nicht vergessen.“

„Häh, was? A-ach so, ja- ja klar. Nein, keine Panik, vergesse ich bestimmt nicht. Hab ich nicht vor, nicht in nächster Zeit zumindest-“, er hält erschrocken inne, „Was nicht heißen soll, dass ich’s irgendwann später vorhätte. Also, ich meine, ich kann atmen, gar kein Problem… okay, das klang grade ziemlich bescheuert-“

„Aaach was“, George findet die ganze Sache anscheinend furchtbar witzig, „Gar nicht. Außerdem sind wir Typen gewohnt, die bescheuertes Zeug von sich geben.“
„Jahh“, pflichte ich ihm bei, „Mit einem davon hab ich zum Beispiel schon mein ganzes Leben verbracht.“

Auf dem Gesicht des Jungen breitet sich ein Grinsen aus – bisschen nervös und immer noch leicht außer Atem, aber alles andere als unsympathisch. Wäre ich ein Mädchen, würde ich höchstwahrscheinlich feststellen, dass er irgendwie Ähnlichkeit mit einem Plüschteddy hat.

Einem etwas… mageren, überdrehten Plüschteddy.

„Ihr seid die von Charlie, oder? Also, seine Geschwister… ich meine, die die ihn suchen wollen?“

Ich kann nicht anders.
„Wooow… woran hast du das denn gemerkt?“

„Äh“, der Junge rückt schon wieder sein Hemd zurecht und hat meinen (sehr, sehr, seeeehr subtilen) spöttischen Unterton offenbar nicht überhört, „Sie sehen ihm irgendwie ähnlich, ich meine, äh…“

Er fuchtelt Richtung seiner eigenen Haare (seine Bewegungen sind kein bisschen besser koordiniert als seine Sätze).
„Von wegen… na ja, von wegen, öh… rot und so…“

George hat Erbarmen. „Stimmt haargenau. Also, Kumpel, und du arbeitest hier?“

Vor lauter Stolz wächst er glatt um fünf Zentimeter.
„Yep, ganz genau. Schon seit fast ’nem halben Jahr – Hi.“
Er streckt die Hand aus, scheint dann fĂĽr einen Augenblick unschlĂĽssig zu sein, wem von uns beiden er sie zuerst reichen soll.
„Ähh…“

Ich nehme ihm die Entscheidung ab. „Hi. Ich bin Fred, das ist George und übrigens-“
„-wir sind per du. Wie war der werte Name noch mal?“

Jetzt läuft er doch tatsächlich rosa an und murmelt irgendwas Unverständliches.
„Wie bitte?“, hakt George nach.

„Lancelot“, wiederholt er etwas lauter (und okay, ich verstehe das Problem – ich glaube nicht, dass mir jemals irgendjemand untergekommen ist, der weniger nach einem legendären Ritter ausgesehen hat), „Aber, äh… alle nennen mich Lance. Is’ mir ehrlich gesagt auch lieber so, ich meine, heh… ähm. Ja.“

Wir reagieren gleichzeitig. „Verständlich.“

„Also dann…“, er schlägt die Hände zusammen, „Wollt ihr… wollt ihr reingehen? Die ganze Bande kennen lernen? Ophelia wartet schon seit ’ner halben Ewigkeit und irgendwer hat gekocht- keine Ahnung, wer’s war, aber es war nicht Luca und das ist gut, das könnt ihr mir glauben, der kann das nämlich so was von gar nicht… na ja, wie auch immer, also… äh. Ähm, kommt ihr?“

„Weißt du“, George grinst breit, „Eigentlich hatten wir ja vor, noch ’ne halbe Stunde hier dumm rumzustehen, aber wenn du uns so nett fragst…“

Auf Treppe sind wieder Schritte zu hören, dann taucht zum dritten Mal wie aus dem Nichts der riesenhafte Kerl auf und stapft gemächlich vorbei. Wir kassieren allesamt ein wohlwollendes Nicken.

„Das ist Traian“, flüstert Lance erklärend, sobald der Riese in dem Zimmer verschwunden ist, in dem Lautstärke-mäßig momentan anscheinend die ganze Truppe versammelt zu sein scheint, „Der redet nicht viel.“

Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Sag bloß.“

„Na ja“, Lance grinst verlegen, „Genaugenommen redet er nie. Also, wie sieht’s aus, gehen wir?“


~-~-~-~


Eine gute Stunde später sind wir pappsatt, kennen die gesamte Mannschaft mit Vornamen und sind in die diversen, zum Teil recht abenteuerlichen Lebensgeschichten, bis ins kleinste Detail eingeweiht. (Die einzige Ausnahme bildet der Typ namens Traian, der zwar Lebensmittel für mindestens drei Personen vernichtet und freundlich lächelt, aber so eisern schweigt wie der Blutige Baron.)

Der erste Eindruck war goldrichtig – die Leute kommen aus aller Herren Länder, was die Verständigung zu einem kunterbunt gemischten Kauderwelsch aus allen möglichen und unmöglichen Sprachen degradiert, das zusätzlich von ebenso entschlossenem wie begeistertem Herumgefuchtel mit allen zur Verfügung stehenden Gliedmaßen unterstützt werden muss.

Alles in allem sind es etwa an die zwanzig Leute (bei weitem mehr männliche als weibliche Mitglieder), die, abgesehen von ihrer unverhohlenen Leidenschaft für Drachen und allem, was damit zusammenhängt, eine überraschende Gemeinsamkeit aufweisen: Sie sind wahnsinnig angetan von unserem verschwundenen Bruder.

Irgendjemand fängt über dem Eintopf mit einer kurzen Geschichte an, was zu einer wahren Flut an Anekdoten führt. Charlie hier, Charlie da – keiner scheint ihn nicht zu mögen. (Und gut, schön, so viel zu der Theorie, dass ihn irgendein Konkurrent um die Ecke gebracht hat…)

Seinen allergrößten Fan scheint unser Bruder allerdings in Lance gefunden zu haben – der Junge betet ihn geradezu an und ich bin mir ziemlich sicher, dass George schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken spielt, ein paar von Charlies nicht ganz so ruhmreichen Jugendgeschichten zum Besten zu geben… aber das wäre ganz eindeutig fies, so lange er nicht hier ist, um sich verteidigen zu können.

Irgendwann (und keine Sekunde zu früh, weil ich die ewigen Und-dann-sind-Charlie-und-ich-dorthin-gegangen-und-da-ist-dann-das-und-das-passiert-Leiern bei aller Liebe schön langsam satt habe) winkt uns Ophelia unauffällig ins Nebenzimmer.

Die KĂĽche ist, wie sich gleich darauf herausstellt ganz am Rande auch noch der erste Raum, den ich hier sehe, der wirklich klinisch sauber ist.

Mal abgesehen von den drei Eimern dampfend roter Innereien, die auf der KĂĽcheninsel stehen und die, da gehe ich jede Wette ein, von irgendeinem bedauernswerten Exemplar der Gattung Drache stammen.

Urgs.

Dass wir etwas unbegeistert das Gesicht verziehen, scheint die gute Frau nicht einmal zu bemerken. Sie schnappt sich den ersten Eimer und fängt seelenruhig damit an, etwas zu zerhacken, das eventuell eine Leber sein könnte. (Eventuell aber auch nicht – in Drachen-Anatomie war ich noch nie besonderes gut.)

„Zur Sache“, beginnt sie in geschäftsmäßigem Tonfall, „Ich nehme an, Sie wollen genau wissen, was mit Ihre Bruder passiert ist.“

„Wenn’s nicht zu viele Umstände macht“, sagt George und ich kann ihm ansehen, dass er versucht, dem herumspritzenden Blut nicht allzu viel Beachtung zu schenken, „Dann wäre das ganz gut, ja.“

„Vor ein paar Tage“, sie öffnet eine Schublade und entnimmt ihr ein ziemlich großes Messer, „Ist Charlie ins Reservat gegangen, weil mit eine Drache etwas nicht in Ordnung war – Norberta. Er-“

„Moment, Moment“, unterbreche ich sie, „Nicht in Ordnung? Woher hat er das gewus…?“

„Gibt ein paar Möglichkeiten, so was festzustellen“, Ophelia angelt nach einer Plastikschüssel, „Drachenkot, zum Beispiel oder-“

„Oder dass sie weniger fressen als sonst“, mit einem Mal steht Lance im Zimmer, „Ihr äh, ihr müsst wissen, Drachen sind ziemlich streng mit ihren Reviergrenzen und ähm, und wenn in einem der Reviere weniger Wild verschwindet als gewöhnlich… na ja, dann stimmt was nicht. Ich meine, vor allem bei Weibchen ist so was ein Alarmzeichen.“

Ophelia wirft ihm einen missbilligenden Blick zu, offenbar verstimmt über die Unterbrechung, aber er ist so begeistert darüber, etwas beitragen zu können, dass es ihm nicht einmal aufzufallen scheint.

„Und Charlie ist… ins Reservat gerannt, weil irgendeines der Viecher krank geworden ist?“

Lance zupft sein Hemd zurecht und nickt wie aufgezogen.
„Yep, ganz genau. Also, äh… weil’s doch um Norberta gegangen ist und äh, er hat gesagt, da wäre es was Persönliches.“
Er starrt uns so hoffnungsvoll an, als erwarte er, irgendein Lob für diese Zusatzinformation zu kassieren und sekundenlang habe ich das dringende Bedürfnis, ihm den Kopf zu tätscheln.

Teddybär, echt jetzt mal.

George grinst mich an, bevor er sich wieder Ophelia zuwendet, die inzwischen beim zweiten Eimer angekommen ist.
„Und seitdem habt ihr ihn nicht mehr zu Gesicht gekriegt?“

Sie nickt. „Ganz genau. Ist eigentlich nicht so ungewöhnlich… kommt oft vor, dass jemand ein paar Tage draußen bleibt, das Reservat ist ziemlich groß. Wir haben Zelte für so was und… nun ja, wie sage ich das… niemand hier ist aus Zucker.“

„Aber es ist Winter!“, werfe ich ein.
Und auĂźerdem saukalt drauĂźen.

Sie wirft mir einen halb strengen, halb belustigten Blick zu. „Ihre Bruder ist nicht unfähig“, sagt sie, stellt den dritten Eimer zurück auf den Boden und zum ersten Mal stechen mir ihre schwieligen Hände ins Auge, „Ganz im Gegenteil, er ist eine der fähigsten Männer, die wir hier haben.“

„Aha“, George klingt wenig überzeugt, „Und warum dann das ganze Drama?“

„Weil normalerweise-“, setzt Ophelia an, aber sie wird von einem übereifrigen Lance unterbrochen.

„Normalerweise ähm, melden sich die Leute hin und wieder“, er fuchtelt mit den Armen herum, „Also, so ’ne Art Lebenszeichen, damit äh… na ja, damit wir wissen, das alles in Ordnung ist, aber Charlie… also der hat ganz gerne mal drauf vergessen.“

Seine Wangen färben sich hellrot, so als wäre es ihm peinlich, gerade etwas gesagt zu haben, dass unseren Bruder womöglich nicht ganz so perfekt erscheinen lässt.
„Ich meine er… nicht aus böser Absicht, er hat eben, ähm…“

„So oft war es gar nicht“, fällt ihm nun Ophelia ins Wort, „Du übertreibst.“

„Oh“, sagt Lance und zieht die Schultern ein, „Schon klar. ’Tschuldigung.“
Er scheint ja mächtig Respekt vor ihr zu haben. (Und ich kann’s ihm nicht mal verdenken… in einem Faustkampf würde sie ihn ungespitzt in den Boden rammen.)

„Okaaay“, sagt George gedehnt, „Alles klar… und was-“
„-was heißt das jetzt im Klartext?“

„Nun… Sie werden die Route mit Besen folgen“, Ophelia rauscht an uns vorbei (George und ich sind schlau genug, rechtzeitig auszuweichen, während Lance etwas unsanft aus dem Weg geschubst wird), „Sehen, ob sie ihn finden können, gleich morgen früh. Wenn wir Glück haben ist alles in Ordnung. Werde Ihnen ein paar Leute mitgeben, immerhin kennen Sie sich hier ja nicht aus.“

Ganz abgesehen von den blutrünstigen Untieren, die in diesen Wäldern hausen, aber das erwähnt natürlich niemand.


~-~-~-~


Es ist absolut und vollkommen stockdunkel.

Zwar ist der Vorhang zugezogen (sofern dieses zerschlissene Stück Stoff eine solche Bezeichnung überhaut verdient hat), aber selbst wenn nicht…
Kein Mond, keine Sterne, kein gar nichts.

Pechschwarz.

„Mann“, murmelt George neben mir, „War’s bei uns jemals so finster?“

Ich zucke mit den Schultern. „Keine Ahnung.“

Es ist finsterste Nacht, das Haus ist mucksmäuschenstill, das Bettzeug kratzig und die Wand keine drei Zentimeter neben meiner Hand strahlt feuchte Kälte aus.
Na ganz toll.

Ich versuche, so unauffällig wie möglich davon wegzurücken – was nicht besonders weit ist, bevor ich irgendwas zwischen die Rippen gerammt kriege.
„Hey, bleib gefälligst drüben.“

„Aber mir ist kalt!“
„Mir auch.“
„Na und?“

Eigentlich bin ich hundemĂĽde. Wirklich.
War ja auch ein verdammt anstrengender Tag.

Aber aus irgendeinem Grund kann ich nicht schlafen. Liegt vielleicht auch nur daran, dass es so unnatürlich dunkel ist. Oder vielleicht auch… ach, keine Ahnung.

„Verdammt“, sage ich laut, „Was machen wir hier eigentlich?“

„Hmm“, ich kann ihm mehr als deutlich anhören, dass er grinst, „Hab ich mich heute auch schon paar Mal gefragt.“

„Das wird was werden.“
„Kannst du laut sagen.“

Ein paar Sekunden lang herrscht Schweigen.

„Aaach.“
Er rutscht herum, zieht ein StĂĽck der Decke weg und knallt mir dann um ein Haar seinen Ellenbogen ins Gesicht, als er sich den linken Arm unter den Kopf schieben will.

„Uff. Mensch, pass doch auf!“
„Sorry, Bruderherz.“

„Nimm den anderen Arm oder so was.“
„Oder so was? Wie darf ich das denn verstehen?“
„Vergiss es.“

Er lacht leise.
„Mann“, sagt er dann, „Ich kann nicht pennen.“

„Tjaaha… willkommen im Klub.“
„Wow, tausend Dank. Da geht’s mir doch gleich viel besser.“
„Sollte es auch.“

Er liegt so nahe, dass ich die Wärme spüren kann, die sein Körper abgibt und das ist ziemlich beruhigend. (Vor allem, weil ich aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen schon jetzt das Gefühl habe, dass morgen ein verdammt chaotischer Tag werden wird… ich schätze mal, mit der Zeit entwickelt man ein Gespür für so was.)

„Hey“, sagt er langsam, „Denkst du…“
„Was?“
„Na ja… keine Ahnung. Denkst du ihm geht’s gut?“
„Ich… hm. Ganz ehrlich?“

Er schnaubt – nicht ungehalten, sondern viel mehr so, als wäre allein der Gedanke daran, dass ich ihn anlügen könnte, absolut lächerlich.
Oder zumindest der Gedanke daran, dass ich ihn anlügen könnte, ohne dass er es mitkriegen würde.

„Weiß nicht“, murmle ich, „Vielleicht… ach, weiß nicht.“
„Hn.“

Und uns ist beiden klar, dass die paar Sätze mehr oder weniger alles sind, was wir hier und heute an das Szenario eines Ernstfalls verschwenden werden.

„Das wird was werden“, sagt er nach ein paar Augenblicken zum zweiten Mal – wohl um mir klarzumachen, dass er die aufkommende Katastrophe auch im Gefühl hat - und schafft es damit irgendwie, meine seltsam gedrückte Stimmung ein gewaltiges Stück weit anzuheben.

„Merlin, jetzt werd mal nicht zu optimistisch“, ich verpasse ihm einen leichten Stoß und bleibe dann gleich so liegen, dass unsere Schultern sich berühren, „Du steckst mich sonst noch an.“

„Und das wäre doch wirklich schrecklich“, ergänzt er in gespielt alarmiertem Tonfall, „Nicht wahr?“

Ich grinse in mich hinein. „Vollkommen richtig.“
„Na dann…“
„Na dann.“

Stille.

„Und übrigens, Georgie, gute Nacht.“
„Hältst du bitte endlich mal die Klappe?“
„Dachte, du könntest sowieso nicht schlafen?“
„Wie denn auch, wenn du dauernd-“
„Klaaar, gib ruhig mir die Schuld.“
„Mach ich auch, keine Panik.“
„Na dann… wäre doch alles geklärt.“
„Wunderbar.“
„Ganz meine Meinung.“
„Nein, nein… ganz meine Meinung.“

…

„Du musstest unbedingt das letzte Wort haben, oder?“
„Ja. Und du hast es grade versaut.“
„Ich bin beinahe untröstlich.“
„Beinahe? Mann, ich fühle mich geehrt.“
„Solltest du auch.“
„Gut.“
„Schön.“
„Bist du jetzt endlich ruhig!“
„Ja, ja…“

Für etwa fünf Minuten herrscht Ruhe. Ich bin gerade am Wegdämmern, aber George gibt sich nicht so einfach geschlagen.

„Nacht, Bruderherz.“

Etwa für den Bruchteil einer Sekunde überlege ich, etwas zu erwidern – das letzte Wort ist wichtig, zumindest in unserer kleinen Welt – aber dann stelle ich fest, dass ich dafür zu müde bin.

Blöder Idiot, denke ich grinsend, während er die verrutschte Decke über uns beide zieht, das kriegt er noch zurück…

Und dann bin ich endgĂĽltig weg.


~-~-~-~


Das Frühstück ist eine weitaus einsamere Angelegenheit als das gestrige Abendessen. Abgesehen von zwei Belgiern, die uns zwar freundlich guten Morgen wünschen, ansonsten aber unter sich bleiben, um das wahnsinnig wichtige Gespräch fortzusetzen, in das sie anscheinend gerade vertieft sind, haben wir… Lance.

Der Junge ist für diese frühe Morgenstunde beinahe schon unheimlich munter. (Inzwischen bin ich mir allerdings ziemlich sicher, dass er das immer ist – unabhängig von der aktuellen Tages- oder Nachtzeit.)

Zu Essen gibt es ĂĽbrigens die kalten Reste des gestrigen Eintopfs.
Lecker…

„Und Ophelia kommt nicht mit?“, erkundigt sich George gerade, während ich mir Mühe gebe, das krümelige Schwarzbrot, das als Beilage fungiert, mit einigermaßen begeistertem Gesichtsausdruck hinunterzubringen, „Warum?“

„Na ja, äh, also… weil doch dieser Sponsor kommt“, sagt Lance, der vollkommen aus dem Häuschen ist, weil er unsere „Expedition“ (wie er uns gleich eingangs eröffnet hat) begleiten darf, „Eigentlich hätte ja Charlie mit ihm reden sollen, der macht das immer, aber ähm… ich meine, das geht ja jetzt irgendwie nicht weil… uh. Weil er weg ist und so.“

„Moment“, ich schlucke das Brotstück beinahe unzerkaut hinunter und schiebe den Rest dann ohne schlechtes Gewissen von mir, „Sponsor? Wofür? Ich dachte, diese Reservate kriegen Unterstützung von der Regierung? Von wegen Geheimhaltung von Drachen gegenüber Muggeln und so weiter…“

Einer der Belgier (der Tomas heißt, wenn ich mich richtig erinnere) an der anderen Seite des Tisches schnaubt abfällig.
„Jaah“, steigt er mit hörbar französischem Akzent in unser Gespräch ein, „Aber das ist eine Witz. Das bisschen Geld… damit kriegt man doch nichts fertisch. Das Wichtigste läuft alles über die Sponsoren.“

„Aha“, sagt George, „Und warum – versteht das jetzt nicht falsch – sollte euch irgendjemand sponsern wollen? Ich meine… was hat man davon?“

Tomas grinst, Lance antwortet.

„Nja, kommt schon… Drachenherzfasern, Drachenhaut und so weiter… ist alles, äh… ziemlich lukrativ und äh… der Vorrat ziemlich begrenzt. Um dieses Zeug prügeln sich die Leute. Tja, also… und wenn wir n’bisschen finanzielle Unterstützung von jemandem kriegen, ähm… dann kriegt derjenige natürlich eine Vorzugsbehandlung von uns, wenn’s darum geht, einen Käufer zu finden.“

Das macht sogar irgendwie Sinn.
Mann. Sieht so aus, als ob unser Zweitältester hier unten tagtäglich doch mehr macht, als bloß „in der freien Natur rumzurennen“, wie Percy das mal so treffend formuliert hat.

„Jungs, auf ein Wort“, ruft es aus der Küche und obwohl wir erst seit gut einem Tag hier sind, ist die Stimme unverkennbar.

Glücklicherweise stehen diesmal keine Gedärme herum.

„Ich nehme an, sie haben euch aufgeklärt, wie das so läuft“, sagt Ophelia (ich kann mich zwar nicht wirklich erinnern, seit wann wir denn nun eigentlich per du sind, aber es stört rein gar nicht), „Kann leider nicht mit, weil ich mich um diese Geschäftsmann kümmern muss.“

Sie verdreht die Augen. „Liegt mir gar nicht, so was. Eure Bruder war da immer besser als ich, aber wir brauchen dringend das Geld … also muss es wohl sein.“

„Wir verstehen schon“, sagt George, „Gar kein Problem, ehrlich.“

„Jahh“, ergänze ich, „Wäre ja noch schöner, wenn-“

In diesem Moment fliegt die KĂĽchentĂĽr auf und Lance stolpert herein. Ophelia starrt ihn missbilligend an, sagt aber nichts. Offenbar sind sie Unterbrechungen dieser Art von seiner Seite schon gewohnt.
„Was denn?“

„Er, ähm… also, ich meine, er ist da. D-der… der Typ, der…“

„Komme“, ist alles, was Ophelia sagt, bevor sie aus der Küche hinaus und hin zur Haustür marschiert.

Wir folgen ihr zu fünft (George, Lance, ich und im Esszimmer schließen sich uns Tomas und der zweite Belgier an.) und spähen so unauffällig wie möglich auf den Gang hinaus. In der Ecke sitzt, wie mir erst jetzt auffällt, der riesige Kerl namens Traian, der Zeitung liest und uns allen einen amüsierten Blick zuwirft, als er uns am Türspalt kleben sieht.

Ich grinse zurück… und kapiere deshalb im ersten Moment auch nicht, warum George plötzlich erschrocken Luft holt.
„Was?“, flüstere ich und versuche, durch den Wald aus Köpfen etwas zu sehen, „Was ist denn?“

Bevor mein Zwillingsbruder allerdings antworten kann, hat ihm diese Aufgabe schon jemand abgenommen.

„Ah“, sagt eine eingebildet klingende Stimme, die mir nur zu bekannt vorkommt, „Ich hoffe, ich mache Ihnen, ah, keine Umstände so früh am Morgen.“

„Nein, nein“, sagt Ophelia, „Überhaupt keine Umstände.“

„Nun“, erwidert die Stimme, „Das ist, ah, in der Tat wirklich sehr erfreulich.“

Und auf der Schwelle steht, abermals mit perfekt sitzenden Haaren und perfekt sitzendem Nadelstreifumhang, Eduard D. Fleury und sieht so distanziert aus wie eh und je.


~-~-~-~


Keine Kraft mehr. =D

Awww, ich hab das letzte fehlende Ska-P Album gekriegt, endlich! (Gleichzeitig auch das Zweitälteste oder so, aber was soll's.)
Und jetzt hab ich das Gefühl, dass meine Ohren anfangen zu bluten, wenn ich "Insecto Urbano" oder "No te pares" noch ein einzige Mal hören muss, yeah!!


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