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Fanfiction

Just as good as you - Der Tag danach

von ~Cassiopeia~

Hey ihr Lieben!
Es tut mir furchtbar leid, dass ihr so lange habt warten müssen. Das Problem war, dass mein Laptop sich etliche Viren und Spyware eingefangen hatte (trotz Virenprogramm) und dann ziemlich lahm gelegt war. Schliesslich habe ich ihn weg gebracht und nun wartet er auf seine Reparatur und ich habe ein paar Tage nach den Klausuren bei meinen Eltern ausgespannt. Nun bin ich nach einer Woche wieder hier in Groningen und habe meine Eigenen Dateien auf einem Memorystick - und damit komme ich auch endlich wieder an meinen FF-Order heran. Somit kriegt ihr heute etwas verspätet das neue Kapitel. Tut mir leid, dass ich nicht bescheid sagen konnte.
Somit melde ich mich nun vom Uni-Rechner, auf dem es kein sz gibt, also nicht wundern^^

So, damit wisst ihr bescheid und ich mache mich ans Beantworten eurer Reviews:

@kleines_steinchen: Huhu, lieben Dank für dein Review! Jup, langsam bewegen sie sich auf einander zu, aber die letzten Tage im Grimmauldplatz sind ja noch nicht vorüber und dann geht es wieder nach Hogwarts, bis dahin kann noch viel passieren^^. Richtig erkannt, sie hat Draco als Engel im Traum gesehen, ihren weißen Gegenpart - nur weiss sie es noch nicht *g*. Aber unbewusst ahnt sie es bereits, kann damit nur auf bewusster Ebene nichts anfangen, da sie ja nichts über die Legenden weiss… noch nicht. Sirius? Mh, der kommt vor.. noch in diesem Chap^^ Aber ob dir sein Auftritt gefällt? *versteck*

@EvaMarín: Nein, Ginny hat nicht gebrannt. Ihre Frage war eher auf den Traum bezogen, da ihr nicht bewusst war, dass sie damit alle geweckt hat und ja ziemlich erschreckt aufgewacht ist. Kleiner Hinweis: ich liebe Cliffs =) *lol*

@Cura: Jup, Uni stresst immer, da hast du Recht. Auch, wenn es selten Bauchkrämpfe und Heulattacken als Folge hat… aber gut, Klausuren überstanden, eine bereits sicher bestanden und damit endlich wieder Zeit für FFs *grins*. Mh, der Traum als Voraussage ist ein naheliegender Gedanke, das muss ich zugeben, auch wenn es nicht direkt so gedacht war. Eher eine Mischung aus dem, was sie erlebt hat, ihren Gedanken und ihren Ängsten. Stimmt, damit rückt das Gespräch immer mehr nach hinten, tut mir leid. Aber es ist bereits geschrieben, also kommt es bald^^

@lily-luna: Danke, ich war mir schon beinahe unsicher wegen der vielen Perspekiven. Dadurch, dass ja nun die Rumtreiber wieder da sind, ist das ganze eine Spur komplexer geworden… und ich als Remus-Fan.. aber gut^^. Hier geht es auch wieder um Draco und bald bekommt auch Ginny wieder ihre Rolle *g*. Ja, der Alptraum war fies, aber ich glaube, das wäre nicht wenigen so gegangen, wären sie an Ginnys Stelle. Sie tat mir total leid, aber ich bin ja eine gemeine Autorin *fies grins*^^

@Schwesterherz: Trotzdem Danke für dein Review, auch wenn es kurz war! Ich hoffe, es ist alles gut gelaufen? Hier geht es nun endlich weiter mit dem neuen Kapitel, was hoffentlich in deine Augen genau so gut ist wie das Letzte^^


Bis zum nächsten Mal,
Alles Liebe,
Cassio



28. Der Tag danach

Auch Draco schlief in dieser Nacht unruhig. Immer wieder sah er den schwarzen Engel vor seinen Augen, dazu Ginnys panisches Gesicht. Andererseits waren da Todesser, die ihn suchten, Voldemort, der nach Rache verlangte und seine Mutter, die ihm erklärte, er sei der Nachfahre des Lichtboten.

Unruhig wälzte er sich in seinem Bett hin und her. Die Todesser und Voldemort erschreckten ihn, aber was ihm wirklich Angst machte, war, dass es ihm weh tat Ginny so panisch, so voller Angst zu sehen. Er verstand nicht wirklich, warum dies so war, was das alles sollte und eigentlich wollte er nur, dass es aufhörte, dass sie lächelte und fröhlich war. Aber wie konnte man das sein, wenn man noch keine Ahnung von seinem Schicksal hatte, einem Schicksal das ihr Angst machte, obwohl sie es noch nicht kannte?

Er fragte sich, wie viel er eigentlich selbst über sein so genanntes Schicksal wusste. Und musste zu dem Ergebnis kommen, dass es nicht besonders viel war.
Er war der Bote des Lichtes. Er konnte Ginny sehen, er konnte den Boten der Dunkelheit, seinen Gegenpart, sehen.
Und er liebte sie.

Aber wirklich viel mehr war es nicht und er musste zugeben, dass das nicht wirklich viel war. Gewiss, seine Mutter hatte ihm in Severus' Räumen vor noch nicht sehr langer Zeit von der Legende erzählt… was genau es jedoch bedeutete, wusste er nicht. Was hieß es wirklich, ein Bote des Lichtes zu sein, beziehungsweise, ein Bote der Dunkelheit?
Was passierte zwischen ihnen, wenn sie ihren Gefühlen nach gaben?
Waren es wirklich allein seine Gefühle? Welche Rolle spielte der Bote in ihm - und was war sein Ziel?
Waren er und Ginny am Ende nur Marionetten eines undurchschaubaren Spiels? Wer steckte dahinter, warum hatte es gerade sie getroffen?

Draco seufzte, er wusste, er würde in dieser Nacht keine Antworten auf all diese Fragen finden. Er fragte sich, wie viel Ginny bereits wusste nach ihrem Besuch bei der Heilerin. Was wohl deren „Diagnose“ gewesen war?
Dieser Gedanke brachte ihn zu einer anderen Frage.
Was für magische Folgen hatte diese Co-Existenz? War es nachweisbar, für andere aufspürbar, vielleicht sogar fühlbar? Er ahnte, dass die letzten… Reaktionen… seitens ihm und Ginny nur die winzige Spitze des Eisberges waren, die sich in ihrem Inneren immer mehr an die Oberfläche drängte, bis sie diese durchbrechen würde.
Was dann?

Würden er und Ginny Tag und Nacht mit Flügeln an dem Rücken durch Hogwarts marschieren und wie zwei Magnete an einander kleben? Oder aber sich immer weiter abstoßen, wie gegensätzliche Pole und somit niemals erreichen?
Wieder war da dieses Ziehen in seiner Brust, so ungewöhnlich stark, wie er es vorher nicht kannte. Sicher, er hatte gewusst, dass er Ginny mochte. Aber die Worte seiner Mutter schienen sich wie ein Pfeil in sein Herz gebohrt zu haben - von welchem er bis vor kurzem noch nicht einmal sicher gewesen war, dass er eines besaß.

Du siehst mit dem Herzen, hatte sie gesagt. Lebhaft erinnerte er sich an den Moment auf dem Gang, die nie gekannte Sehnsucht, die in ihm erbrannt war und das plötzlich gleißende Licht, die unbekannte Macht, die er gespürt hatte, das Verlangen, sie zu beschützen, um jeden Preis - doch wie hoch würde dieser sein?

Wütend drehte er sich auf den Rücken. Er wusste weder, warum die Boten ausgerechnet sie auserkoren hatten, noch, was ihr genaues Ziel war und wohin sie dieser Weg führen würde.
Was würden sie am Ende dafür zahlen müssen? War seine Blindheit erst der Anfang gewesen? Was war mit Ginny?

Welche Rolle in diesem Krieg war für sie bestimmt? Potter galt als der Auserwählte - doch aus welchem Grund waren die Boten nun erschienen? Hatte es überhaupt etwas mit dem Krieg zu tun? Oder verfolgten die Boten andere Ziele, von denen niemand etwas wusste? Auf welcher Seite standen sie, waren ihre Entscheidungen wirklich noch die ihren?
Wieder fragte er sich, was er wirklich fühlte. War es wirklich Liebe? Wie konnte jemand, der nie Liebe erfahren hatte, lieben? Oder war am Ende alles nur ein Trick?
Seine Eltern hatten ihn enterbt, bevor er blind geworden war, doch spielte das nun wirklich noch eine Rolle? Irgendwie hatte man ihm den Boden unter den Füßen weg gezogen und Draco versuchte verzweifelt, wieder aufzustehen.

Wieder sah er den am Boden liegenden und bewusstlosen Harry Potter vor sich. Was war zwischen ihm und Ginny passiert? Was trieb den Goldjungen zu solch einer Tat - Ginny? Er konnte es sich nicht vorstellen und er würde sich eher die Zunge abbeißen als die Rothaarige danach zu fragen. Aber es nagte an ihm, er musste es wissen.
Denn wenn sie nicht mehr zusammen waren… nein, Draco verbot sich den Gedanken, ehe er ihn ausformulieren konnte. Er würde niemals eine Chance bei ihr haben, immerhin war er ein Malfoy und sie eine Weasley, gegensätzlicher ging es kaum!

Doch der Gedanke tat weh, ungeheuer weh - mehr weh, als er sollte. Seit wann konnte er derart intensiv fühlen? Es verwirrte ihn. Er wollte nicht fühlen, erst recht nicht lieben, das machte ihn schwach und angreifbar. Er gab sich preis, zeigte mehr, als er bereit war und konnte doch nichts dagegen tun. Schwach und hilflos ruderte er durch die Welt, ohne an ein Ufer zu stoßen, welches ihn auffing, wo er Halt fand.

Was war mit seinen Eltern? Seine Mutter zeigte sich ihm von einer Seite, die er nicht kannte, noch mehr verunsicherte. Sein Vater hingegen… machte ihm Angst.
Es war keine Schande, vor Lucius Malfoy Angst zu haben, erst Recht nicht, wenn man sein Sohn war. Aber niemals hätte Draco diese Angst zugegeben. Nun war er soweit, dies zu tun und neben Ginny gab es noch eine Person, die er schmerzlich vermisste, mit der er aber nicht in Kontakt treten konnte - Blaise. Sein Freund hatte in Hogwarts alles versucht, hatte zu ihm gestanden und ihn ein wenig aus seinem schwarzen Loch herausgeholt. Doch nun waren Ferien, Draco im Grimmauldplatz und Briefe schreiben unmöglich, dabei wäre er jetzt vielleicht bereit gewesen, zu reden. Die Tage bis zum Wiedersehen im Schloss schienen noch so unendlich weit weg… .

Sein Herz wurde schwer, als die Last der Fragen immer erdrückender zu werden schien. Wer würde ihm darauf antworten können?
Seine Gedanken drehten sich im Kreis und endlich, als er meinte, der Morgen müsse bald sein erstes Licht aussenden, fielen ihm vor Erschöpfung die Augen zu. Mit einem letzten Gedanken an Ginny, welche schwarze Flügel auf ihrem Rücken trug, schlief er ein.

* * *

Das Frühstück am nächsten Tag wurde in den Vormittag verlegt, da niemand in der letzten Nacht wirklich hatte Schlaf finden können. Niemand wusste, wann die Ordensmitglieder wieder in den Grimmauldplatz zurückgekehrt waren, jedoch hatte es James und Lily nicht lang gehalten, denn sie waren bereits wieder in Hogwarts bei Harry.

Arthur und Molly saßen mit tiefen Augenringen am Frühstückstisch, genau wie Sirius und Remus, welche sich mit starkem Kaffee versuchten wach zu halten.

Alle waren sehr schweigsam und niemand der Erwachsenen wollte wirklich Auskunft geben über das, was letzte Nacht geschehen war. So wurden auch die Kinder nach und nach von der bedrückten Stimmung angesteckt und schon bald hatte keiner mehr wirklich Appetit.

„Wie habe ich die Morgende danach doch vermisst“, sagte Sirius dumpf, schob seinen Stuhl zurück und disapparierte, noch ehe er ganz aus der Küchentür war. Kurz darauf war ein lauter Knall einer der Türen aus dem oberen Stockwerk zu hören, Remus seufzte.

„Sirius hat gekämpft?“, fragte Ginny verwirrt und sah Remus nun offen an.

Dieser schüttelte den Kopf. „Nein, schließlich hat er keinen Zauberstab. Er war mit Lily und James bei Harry, konnte jedoch nicht verhindern, dass - “ Er unterbrach sich und biss sich auf die Unterlippe.

George jedoch fragte nach. „Dass was, Remus?“ Er selbst hatte in Hogsmeade gekämpft und wusste nicht, was im Schloss vor sich gegangen war. Er hatte gehofft, dass alles gut gehen würde, doch Remus' Andeutung klang alles andere als gut.

Der Werwolf fuhr sich durch die Haare, ehe er antwortete. „Dass es ihnen irgendwie gelungen ist, eine Schülerin aus dem Schloss zu locken und zu entführen.“

„Wen?!“, fragten fünf Münder auf einmal, als Molly aufstand.

„Remus, das reicht. Es sind Kinder, willst du sie genau wie Sirius noch weiter in die Sache hinein ziehen?“

Es schien Remus unendlich viel Kraft zu kosten, den Kopf in ihre Richtung zu drehen, doch seine Stimme war fest und deutlich, als er sprach.
„Sie werden es sowieso erfahren, Molly. Albus wird eine Ankündigung machen müssen und vielleicht wäre es besser, wenn sie es schon jetzt wissen, eher als der Rest der Schülerschaft.“

Ergeben ließ Molly ihre Hände wieder sinken, ließ ihre Kinder bei den folgenden Worten jedoch nicht aus den Augen.

„Wer ist es, Professor? Wen haben sie verschleppt?“, hakte Hermine nach und sah Remus aus großen, aber auch ängstlichen Augen an.

Dieser schluckte, ehe er antwortete.

„Luna Lovegood.“

* * *

Gegen Mittag hatten sich alle irgendwelchen Beschäftigungen im Haus zugewandt und Narcissa machte sich auf die Suche nach Sirius. Sie fand ihn in seinem alten Zimmer, wo er auf einem Bett saß und ein Foto anstarrte.

Verlegen räusperte sie sich, sie hatte nie so viel Kontakt zu ihm gehabt um ihn gut genug zu kennen und zu wissen, wann sie ihn stören durfte und wann nicht. Eine leise Stimme in ihrem Kopf sagte ihr, dass dies ein Moment gewesen wäre, in welchem sie sich besser zurück gehalten hätte und lautlos wieder gegangen wäre, doch es war bereits zu spät - Sirius drehte sich zu ihr um, mit dunklen Augen und finsterem Blick.

Als er erkannt hatte, wer ihn in seiner Ruhe gestört hatte, drehte er sich wieder zu seiner Wand um und starrte sie an, als sähe er dort etwas, was sich nur ihm zeigte.

„Was willst du?“, fragte er kalt und ohne jede Regung.

Narcissa seufzte innerlich - wie hatte sie auch erwarten können, dass Sirius ihr so schnell vergeben konnte, wie Draco es getan hatte? Er kannte sie nur als kalte, rachsüchtige Frau, die Ehefrau des Todessers Lucius Malfoy, die einst seine Ideale vorgegeben hatte zu teilen. Die Schwester Bellatrix', die vor dem Lord zu Knien kroch. Bellatrix, die Frau, die ihn getötet hatte ohne jegliche Skrupel, wegen ihr war er hinter dem Schleier gefangen gewesen, anstatt bei Harry sein zu können.
Seine Cousine, die einst ebenfalls nach den alten Idealen der Familie Black gestrebt hatte - doch nun stand sie hier vor ihm, um genau das zu ändern.

„Ich werde mich von Lucius scheiden lassen“, sagte sie gerade heraus.

Sie hoffte, dass er ihr Anliegen verstehen würde, doch alles, was er nach scheinbar endlosen Momenten der Stille sagte, war: „Und - was habe ich damit zu tun?“

„Nun“, begann Narcissa und fühlte sich immer unwohler. Sie hätte gehen sollen, auf der Stelle umdrehen und ihn zu einem anderen - vielleicht besseren Zeitpunkt - ansprechen. „Nun, du bist neben Lucius der einzige Mann, der diese Ehe annullieren lassen kann.“

Sie atmete einmal tief durch und wartete auf seine Antwort.

„Bin ich nicht“, brummte Sirius in seinen nicht vorhandenen Bart, ohne sie anzusehen.

Verwirrt blinzelte sie. „Bitte?“

Nun fuhr er doch herum, seine Augen waren beinahe schwarz vor unterdrückter Wut. „Ich sagte, ich kann dir nicht helfen, ich bin der Falsche, den du suchst. Wenn du endlich zur Besinnung gekommen bist, gratuliere ich dir, auch, wenn die Einsicht etwas spät kommt. Aber bedenke, ich bin immer noch tot und kann daher nichts ausrichten - gar nichts.“

Die letzten Worte hatte er mehr zu sich selbst gesprochen und eine nicht zu überhörende Bitterkeit schwang in ihnen mit.

Narcissa biss sich auf die Lippen, sie war die letzte Person, solch ein persönliches Gespräch mit Sirius zu führen, doch sie musste eine Antwort haben.

„Wer kann mir dann helfen? Hast du einen Erben bestimmt, als du… naja… starbst?“ Ihre Hände krallten sich in einander und sie wappnete sich davor, dass Sirius explodieren würde.

„Harry“, sagte dieser jedoch nur schwach. „Harry ist mein Erbe. Nicht einmal das habe ich richtig gemacht, er wollte es nicht.“
Dann drehte er sich wieder zu ihr um. „Wenn du dich also scheiden lassen willst, musst du warten. Harry steht an erster Stelle, alles andere kommt danach.“

„Natürlich“, sagte Narcissa hastig. „Entschuldige“, murmelte sie, ehe sich beeilte das Zimmer zu verlassen und die Treppe wieder nach unten stieg.

Ein Stockwerk tiefer traf sie auf ihren Sohn, welcher sich den Flur entlang tastete. Als er ihre Schritte kommen hörte, hielt er jedoch inne.

„Mutter? Du kommst… von oben“, sagte er nur, doch dieser Satz beinhaltete die nicht ausgesprochene Frage, wo sie gewesen war.
In ihrer Familie waren diese Art doppeldeutiger Sätze durchaus üblich. Es ging nicht darum, was man sagte, sondern, was man meinte.

„Ja“, sagte Narcissa mit seltsam trockener Stimme, wieso erschreckte sie Dracos Satz auf einmal so? „Du weißt, dass ich mich von Lucius scheiden lassen werde. Doch ich muss warten, bis es dem jungen Potter wieder besser geht - er ist jetzt das Familienoberhaupt der Blacks und somit obliegt es ihm, die Ehe zu lösen.“

Dracos Augen wurden groß. „Potter?“, fragte er verwundert und ignorierte den Stich in seiner linken Brusthälfte, „aber… ich meine…. Und jetzt?“

Narcissa seufzte. „Jetzt heißt es, warten. Mehr können wir nicht tun, wir müssen warten, bis es ihm besser geht und er bereit ist, sich mit etwas so Nebensächlichem wie der Annullierung meiner Ehe aus einander zu setzen.“

Draco nickte nur stumm, als er wieder leise Stimmen aus dem Nebenzimmer hörte. Ginny weinte leise um ihre Freundin, Hermine tat ihr Bestes um sie zu trösten.
In Draco verkrampfte sich alles. Wieder sah er jene Nacht vor sich, als Harry am Waldrand gelegen hatte und er nichts unternommen hatte um ihn zu retten. Stattdessen war er hilflos ins Schloss geflüchtet und diese Handlungsunfähigkeit, zusammen mit der Tatsache nun blind zu sein und tatsächlich nicht mehr zaubern zu dürfen, machte ihn rasend.

Narcissa sah überrascht, wie Draco die Ohren förmlich spitzte und etwas zu hören schien, welches ihren Ohren entging. So sehr sie sich auch anstrengte, sie hörte nichts, was verdächtig gewesen wäre. So murmelte sie eine Verabschiedung und trat rastlos ihren Weg durch das Haus an, immer auf der Suche nach irgend einer Aufgabe, etwas, dass ihr das Gefühl gab, nicht völlig nutzlos zu sein.

Auf der untersten Etage hörte sie gedämpfte Stimmen aus der Küche; es waren Arthur und Molly, die dort sprachen.
Und obwohl sie es nicht wollte, musste sie zuhören, denn als ihr bewusst wurde, dass die beiden sich über die Legenden der Boten unterhielten, war sie plötzlich wie fest gewachsen.

„Arthur, jetzt sprich endlich. Was willst du mir sagen? Was konnte Poppy mir nicht sagen und warum nicht? Was ist… ist mit Ginny? Bitte, sag es mir!“, flehte sie und schluchzte leise, die Angst um ihre Tochter war beinahe greifbar.

„Ich… es ist lange her und ich habe dir nie etwas davon erzählt, weil ich selbst nicht daran glaubte… bis heute“, antwortete Arthur zögernd.

Wieder war es einige Minuten still, bis Narcissa es nicht mehr aushielt, nur stumm vor der Tür zu stehen.
Sie trat einen Schritt vor, stieß die Tür auf und fragte mitten in den Raum hinein: „Vielleicht kann ich euch helfen?“


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