von ~Cassiopeia~
Hey ihr Lieben!
Heute kommt mein Kapitel schon am Freitag - ich hoffe, es gefällt euch, nach dem actionreichen Kapitel letztes Mal *g*
Aber erst einmal zu euren lieben Reviews:
@Marry63: Danke, dass dir das Kapitel gefallen hat, das freut mich! Lucius hat einen bestimmten Plan, ohja. Welchen? Er hat mir verboten, etwas zu verraten, das müsst ihr schon lesen.. aber erinnere dich einmal an seinen Auftrag, den er von Voldemort bekam.. stimmt, die Verwandlung der Boten wird sich häufiger zeigen und es wird noch die ein oder andere brenzlige Situation geben *g*.
@lily-luna: Ui, mein bestes Kapitel bisher? Vielen dank! Oh, genau diese Gegensätzlichkeit wollte ich heraus heben, danke! Mh, Lucius' Plan ist noch nicht ganz offenbart, aber das wird er bald… sehr bald, keine Sorge^^.
Damit verabschiede ich mich wieder von euch, wünsche euch ein schönes Wochenende und hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen,
liebste Grüße,
Cassiopeia
31. Phineas Nigellus Black
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Minerva McGonagall las verwirrt die kurze Notiz der Heilerin und schüttelte dann den Kopf. Mit den Worten konnte sie nur wenig anfangen, aber sie hatte jetzt keine Zeit, ihr zu folgen, so sehr es sie auch reizte zu erfahren, weshalb diese in den Grimmauldplatz gerufen worden war.
Doch vorher musste sie etwas anderem auf den Grund gehen.
Aufmerksam sah sie sich in dem kreisrunden Büro um, die großen Fenster ließen bei Tage viel Licht herein, spiegelten nun jedoch die Inneneinrichtung wieder, da es draußen bereits dunkel geworden war.
Der große Schreibtisch stand noch dort, wo Albus ihn zurück gelassen hatte, nur einige Regale hatte Minerva umgeordnet und etwas entrümpelt. Der Raum wirkte nun ihrer Meinung nach offener und etwas größer, aber durchaus gemütlich, freundlich. Und doch änderte das nichts an der Tatsache, dass etwas nicht stimmte.
Im Raum selbst hatte sich nichts geändert, nichts Äußerliches.
Minerva schüttelte den Kopf, es gab schließlich nichts Inneres an einem Schulleiterbüro und doch war es ihr, als habe sich an der grundlegenden Struktur etwas geändert, wie unter der Oberfläche, unsichtbar und doch eine Tatsache.
Sie schloss die Augen und rief sich den Moment noch einmal in Erinnerung. Sie hatte am Schreibtisch gestanden und war über den neuen Plan der Lehrerbesetzung gebeugt, als sie plötzlich einen heftigen Ruck gespürt hatte. Es war, als sei die Welt für den Bruchteil einer Sekunde aus den Fugen geraten und noch ehe ein Mensch blinzeln konnte, hatte sie sich wieder zusammen gesetzt. Jedoch nicht vollständig, irgendetwas war… anders. Auch, wenn sie keine wirkliche Veränderung fest stellen konnte, wusste sie, dass etwas passiert war.
Sie ging zu einer Wand und legte die Hand auf den kühlen Stein. Konzentriert schloss sie die Augen, atmete langsam ein und aus und sprach in Gedanken die Wörter vor sich hin, welche nur eine Person der Schule kannte: der Schulleiter.
Conexio magicus.
Es war ein simpeler Zauberspruch, der jedoch nur innerhalb dieser Wände angewandt wurde, zu dem einzigen Zweck, die Magie des Schlosses zu erfühlen - und dazu war nur der Direktor der Schule fähig.
Minerva McGonagall als derzeitige Schulleitern oblag nun die Aufgabe, die Schutzzauber der Schule zu bewachen und in Stand zu halten.
Es dauerte einige Minuten, doch dann fühlte sie es… wie eine Unebenheit, feine Veränderungen in der magischen Struktur der Zauber und Banne, die auf den Mauern lagen. Minerva schüttelte erneut den Kopf, was hatte das zu bedeuten? Oder war es nur eine Sinnestäuschung gewesen?
Sie beschloss, wachsam zu bleiben und machte sich auf den Weg in den Krankenflügel. Bevor sie in die Große Halle ging um dort mit den wenigen Schülern, welche über Weihnachten geblieben waren, zu Abend zu essen, wollte sie noch einmal bei Harry, James, Lily und Sirius vorbei schauen.
Sie hatte sich mit der Tatsache, dass die drei aus dem Reich der Toten zurück gekehrt waren, abgefunden. Es gab keine plausible Erklärung dafür, doch sie waren eindeutig sie selbst, daher freute Minerva sich um so mehr, dass sie wieder da waren - und dass es, dank ihnen, Harry endlich besser ging. Neue Hoffnung keimte in ihr auf, Hoffnung, die sie schon beinahe verloren geglaubt hatte.
Denn ohne Harry waren sie verloren in diesem Krieg gegen eine Macht, die niemand bezwingen konnte. Alles ging von einem einzigen Mann aus, jener, der sich als Tyrann der Zauberergesellschaft Schritt für Schritt nach oben arbeitete und schon bald als alleiniger Herrscher über allem thronen würde, wenn ihn niemand aufhielt.
Das Problem war nur, dass die Mächte sehr ungleich verteilt waren. Sie hatten Voldemort wenig entgegen zu setzen und viele Projekte verloren sich im Sande. Verbündete verschwanden spurlos oder wurden tot aufgefunden, die Medien waren schon längst nicht mehr auf der neutralen Seite. Nicht mehr lange und auch der letzte Winkel des Ministeriums war unter Voldemorts Hand und dann mussten sie bereit sein.
Unruhe wuchs in ihr und wurde mit jedem Tag größer. Sie wusste nicht, was sie lieber täte: alle Schüler nach Hause schicken oder von eben dort zurück holen und sie sicher in Hogwarts wissen. Auch Hermine, Ginny und Ron und Draco wollte sie schnellstmöglich wieder im Schloss sehen, andererseits war zur Zeit nur der Grimmauldplatz sicher, da sie, Minerva McGonagall, die Geheimniswahrerin war und somit niemand außer ihr das Versteck dieses Hauses weiter geben konnte.
Gerade erreichte sie die Tür zum Krankenflügel, als sie von Innen Stimmen hörte. Sie hielt im Klopfen inne und lauschte - sprach Harry Potter etwa? Eine zweite Stimme - James - lachte sogar, Minerva ging das Herz auf. Wie lange hatte in diesen Mauern niemand mehr gelacht?
Schließlich hob sie doch die Hand, klopfte gegen das schwere Holz und trat ein. Dort saßen die drei Erwachsenen - Verzeihung, vier Erwachsenen, schließlich war Harry bereits 17 - und aßen gemeinsam zu Abend.
Ein wundervolles Bild, welches Minerva für einen Augenblick vergessen ließ, worüber sie sich soeben noch den Kopf zerbrochen hatte.
Harry saß neben Sirius, seine Eltern saßen ihm gegenüber. Minerva sah, dass Harry sich zunächst an seinen Paten hielt, war er doch die Person, die er von allen am besten kannte. Auch, wenn Lily und James seine Eltern waren, hatte Harry keinerlei Erinnerungen an sie - außer den Moment ihres Todes.
Wie grausam musste so etwas sein? Nun saßen sie bei einander und aßen zu Abend, versuchten, sich an das zu gewöhnen, was sie nie hatten teilen dürfen.
„Minerva, schön, dich zu sehen“, sagte James und begrüßte sie freundlich strahlend, Harry jedoch zuckte beinahe zusammen und verkrampfte sich leicht.
Sirius jedoch merkte dies und strich seinem Patenkind über den Rücken. Es hatte eine enorm beruhigende Wirkung auf Harry und nach einigen erschreckten Sekunden trat Minerva schließlich näher.
„Ich sehe, Sie sind auf, Mister Potter. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, Sie hier an einem Tisch, essend und mit anderen sprechend zu sehen“, sagte sie sichtlich erleichtert und warf den anderen dreien dankbare Blicke zu.
„Ich wollte sehen, wie es Ihnen geht, aber wenn ich Sie nun hier mit einer lecker aussehenden Fleischbrühe vor der Nase sitzen sehe, bin ich sehr erleichtert.“ Sie sah Harry nun mit warmen Augen an. Auch, wenn sie ihn nie vor anderen Schülern bevorzugt hatte, musste sie sich eingestehen, dass dieser Junge etwas Besonderes war. Nicht nur, weil er die Zaubererwelt retten konnte, sondern auch, weil er immer wieder aufstand. Dieses Mal brauchte es viel Hilfe und Zuwendung, aber es sah sehr danach aus, als sei er wieder auf dem Wege der Besserung.
„Willkommen zurück, Mister Potter“, sprach sie leise und lächelte sanft, verabschiedete sich schließlich und ging in die Große Halle, wo sie ihren Schülern bei bringen musste, dass man Luna Lovegood entführt hatte….
* * *
Das Abendbrot war eine sehr schweigsame Angelegenheit am zweiten Weihnachtsabend. Es war so viel geschehen, dass man die Gedanken gar nicht ordnen konnte. Draco und Ginny hatten sich beide geweigert, aus ihren Zimmern zu kommen; die anderen hatten es nach langen Diskussionen notgedrungen akzeptiert. Hermine und Ron saßen schweigend neben einander, Molly sah noch immer ziemlich blass und verschreckt aus und Arthur schien gänzlich verstummt zu sein. Narcissa hingegen murmelte immer wieder etwas Unverständliches und sah sehr nachdenklich aus. Plötzlich sprang sie auf und rannte in den zweiten Stock. Sie riss die Tür zu dem Zimmer auf, in welchem Ron nun schlief und stellte sich direkt vor ein nun leeres Portrait.
„Professor Phineas Nigellus Black, ich wünsche, Sie zu sprechen“, sagte sie mit fester, aber freundlicher Stimme.
Kurz darauf erschien das Gesicht eines alten Mannes mit einem Spitzbart, dessen Miene derart unfreundlich war, dass Narcissa ihren Beschluss für eine Sekunde bereute.
Dann jedoch hellte sich das Gesicht des Portraits ein wenig auf. „Narcissa, wie schön, endlich wieder ein ehrwürdiges Familienmitglied zu sehen. Obwohl - “, plötzlich verzog er sein Gesicht, als habe er in eine Zitrone gebissen, als er sich an Narcissas Besuch im Büro der Schulleiterin erinnerte, „ich deine Entscheidungen aus letzter Zeit nicht gut heiße. Aber nun sprich. Warum bist du hier?“
Sein Ton war nun um eines unfreundlicher und Narcissa musste sich bemühen, nichts zu entgegnen, was ihn verärgern konnte, schließlich brauchte sie Informationen von ihm.
„Professor, ich bin eine geborene Black, genau wie Sie. Ich habe eine Frage an Sie, die von Äußerster Wichtigkeit ist, was meinen Sohn betrifft… Draco. Ich - “
„Draco?“, unterbrach sie Phineas, „Natürlich, der junge Malfoy. Wie ich höre, hat auch er sich erweichen lassen, anstatt für die alten Regeln einzustehen. Nun, wo Dumbledore tot ist, scheint er nicht länger die Familienehre hoch halten zu wollen, noch so ein Schwächl-“
„Sir!“, sagte Narcissa laut und ein wenig verärgert, niemand sollte so über Draco sprechen! Doch sie wusste, wie sie ihren Ärger verbarg, wenn sie eines an der Seite von Lucius gelernt hatte, dann, wie sie ihre Emotionen kontrollierte. „Sir, bitte, ich brauche Ihre Hilfe. Sie lebten zu einer Zeit, in der die Familienlegende noch sehr viel lebendiger war, stimmt das?“
Phineas Nigellus' Gesicht zeigte sich überrascht, seine Augen wurden groß. „Die Familienlegenden? Natürlich kennst du sie… jedem Black wird die Geschichte der Boten erzählt, so auch dir und deinen Schwestern. Doch was betrifft es deinen Sohn? Er ist nicht länger ein Black, du darfst ihm die Geschichte nicht erzählen, sie muss in der Familie bleiben!“
Narcissa schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe Draco die Geschichte nicht als Kind erzählt, ich weiß, dass sie nur innerhalb der Familie weiter gegeben darf. Und doch musste ich es tun.“
Sie machte eine Pause und fragte sich mit einem Mal, warum sie überhaupt hier war? Was genau wollte sie von dem alten Professor, der mehr als einhundert Jahre vor ihr gelebt hatte? Wissen? Was konnte er ihr sagen?
Sie schüttelte unmerklich den Kopf, schloss kurz die Augen und entschied, es zumindest zu versuchen.
„Was heißt das, du musstest die ihm erzählen? Er ist kein Black, er ist ein - “
„Er ist der Bote.“ Vier Wörter, welche eine beeindruckende Wirkung auf Phineas Nigellus Black hatten. Der alte Mann erschrak so sehr, dass er beinahe aufquiekte, sich den Kopf am Rahmen des Portraits stieß und schließlich recht benommen dreinblickte, sich die Stirn rieb und Narcissa regelrecht anstarrte.
„Sag das noch einmal“, verlangte er, langsam wiederholte Narcissa ihre Worte.
„Es ist wirklich wahr?“, murmelte das Portrait und sah beinahe ehrfürchtig drein. „Beschreibe ihn mir, hast du ihn… gesehen?“
Belustigt stellte Narcissa fest, dass der sonst so missmutige und unfreundliche ehemalige Direktor mit einem Mal Neugierde zeigte, sie konnte sich gerade ein Schmunzeln verkneifen.
„Er ist blind, seit einigen Wochen. Wir schoben es auf einen Unfall, bei welchem er ungünstig auf dem Hinterkopf aufschlug. Doch spätestens seit heute Nachmittag wissen wir, wie er wirklich aussieht, wenn der Bote sich zeigt. Ein… ein weißer Engel mit gewaltigen Schwingen, der die Luft gefrieren lässt…“
Phineas erschrak. „So weit schon? Er muss sich sicher in großer Gefahr befunden haben, als es passierte. Weißt du, ob dein Sohn bereits…. Sich mit dem Boten arrangiert hat?“
Traurig schüttelte die blonde Frau den Kopf. „Nein, das hat er nicht. Er weigert sich, sein Zimmer zu verlassen, der Bote hat ihn völlig übermannt und ich denke, er hat Angst, noch einmal die Kontrolle zu verlieren. Er weiß, dass wir, das heißt, die Weasleys und ich, ihn so gesehen haben, seit dem hat er sich eingeschlossen.“
Phineas tat etwas, dass Narcissa nun gar nicht erwartet hatte: er seufzte schwermütig. „Es ist genau wie damals“, sagte er leise, Narcissa jedoch horchte auf.
„Wie damals, Sir? Was meinen Sie?“
Phineas sah sie ernst an. „Lange vor meiner Zeit zeigten sich die Boten schon einmal. Es war während der Entstehung des Reiches, welches du heute als Groß Britannien kennst. Etwa eintausend Jahre vor meiner Zeit herrschte hier Terror und Chaos zwischen Dänen, Angeln, Sachsen und Schotten. Grausame Raubzüge vernichteten ganze Dörfer, sowohl auf Muggelebene, als auch in der Zaubererwelt. Die ersten kleinen magischen Gemeinschaften wurden sehr schnell zerschlagen, als die Wikinger das Land auf blutige Weise eroberten. Es wird erzählt, dass als sich Alfred der Große gegen die Dänische Besatzung erhob, er Unterstützung hatte von zwei geflügelten Wesen, welche unter den Dänischen Truppen regelrechte Verwüstungen anrichteten, die Feuer und Eis verbreiteten und sogar, wenn man den Zungen Glauben schenken darf, die Magie bannten. Es war ein wichtiger Sieg für Alfred den Großen, der Vorfahr des großen Æthelstan, welcher als König aller Briten bekannt wurde, dessen Tributforderungen von Schottland jedoch schließlich zur Gründung Hogwarts führten, um die magische Gemeinschaft zu einen…“
Narcissa konnte den Schilderungen des ehemaligen Schulleiters kaum folgen. Es war ein komischer Gedanke, dass die Boten des Lichtes und der Dunkelheit Alfred dem Großem zum Sieg gegen das Dänische Heer verholfen hatten und in dieser Weitentwicklung an der Entstehung einer renommiertesten Zaubererschule Europas beteiligt waren.
„Sir, verzeihen Sie meine Frage, aber in welcher Weise betrifft das nun Draco? Was Sie erzählten, spielte vor über eintausend Jahren, heute ist die Situation eine ganz andere.“
Phineas sah sie an. „Ist sie das, meine Liebe? Ich mag zwar nur ein Portrait sein, doch ich weiß, was dort draußen vor sich geht. Aber du sagtest eben etwas, dass nicht stimmen kann. Dein Sohn soll ein weißer Engel sein? Wie das, wenn doch die Blacks mit dem schwarzen Engel verbunden sind?“
Narcissa holte tief Luft. „Er ist der Bote des Lichtes. Ich heiratete damals Lucius Malfoy, dessen Stammbaum wiederum mit dem Boten des Lichtes verknüpft ist.“
Phineas nickte. „Ich verstehe. Doch wer ist dann der Bote der Dunkelheit? Ist er ebenfalls unter den Menschen? Er muss es sein, wenn sie sich verbinden wollen…“
„Ich weiß nicht, ob es mir zusteht, Ihnen das zu sagen, Sir“, entgegnete Narcissa leise. Sie fragte sich bereits, ob es nicht ein Fehler war, hier her zu kommen und mit ihrem Vorfahr zu sprechen, hatte sie nicht bereits zu viel verraten?
„In Ordnung.“
Sie schwiegen eine Weile, bis Narcissa fragte: „Sie sagten vorhin es ist genau wie damals. Wie meinten Sie das?“
Sie musste zugeben, dass sie innerlich nervös wurde. Kannte Phineas die ersten beiden Zauberer, bei denen die Boten sich gezeigt hatten? Nein, er konnte niemanden kennen, der tausend Jahre vor ihm gelebt hatte… doch woher wusste er so gut über die Gründung Hogwarts bescheid?
„Es wird aus jener Zeit von einem Jungen berichtet, welcher mit seinem Vater in einer Hütte lebte. Es zeigte sich, dass der Bote des Lichtes ihn auserkoren hatte, durch ihn zu handeln. Zunächst waren es unscheinbare Veränderungen, doch nach und nach nahm die Kraft und Magie des Jungen derart zu, dass er drohte, die Kontrolle zu verlieren. Als er schließlich mitten im Hochsommer das ganze Tal zufrieren ließ, besuchten ihn drei Frauen, so heißt es, und lehrten ihn das Fliegen und das Beherrschen der Magie des Boten. Schnell sprach sich die Gabe des Knaben herum und man ersuchte ihn um Hilfe gegen die Dänischen Truppen, welche er schließlich gemeinsam mit dem Boten der Dunkelheit zurück drängte.“
Narcissas Augen waren groß geworden, Besorgnis war nun in ihnen zu lesen. „Die Kontrolle verloren? Aber was… wie kann ich ihm helfen?“ Verzweiflung sprach nun aus ihrer Stimme, sie wollte Draco beschützen und doch wusste sie nicht, wie. Erst Recht nicht, wenn er sie nicht an sich heran ließ und war er erst einmal in Hogwarts, wäre es beinahe unmöglich… sie musste mit Minerva und Madam Pomfrey und auch mit Ginny sprechen.
„Alles, was du tun kannst ist, ihn dazu zu bringen, mit dem Boten zusammen zu arbeiten, sich von ihm leiten zu lassen aber auch zu lernen, ihn zu leiten. Sie müssen eins werden. Warum auch immer die Boten sich entschlossen haben, das Geschick der Menschen zu beeinflussen und warum sie deinen Sohn wählten, weiß nur das Schicksal. Aber wenn er nicht eines Tages ganz London, oder auch Hogwarts und Hogsmeade mit all seinen Ländereien, in eine Eiswüste verwandeln will, in der es keinen Hauch Magie mehr gibt, dann sollte er sich beeilen. Denn es hat bereits begonnen, wie mir scheint. Wer auch immer sein Gegenpart ist, muss sich mit ihm zusammen schließen, denn nur gemeinsam können sie agieren und bewirken, wozu sie geschickt wurden.“
Narcissa sah den ehemaligen Direktor etwas ratlos an, sie hatte kaum ein Wort verstanden. Und doch war die Botschaft hinter diesen Worten, so rätselhaft sie auch sein mochten, mehr als deutlich. Draco und auch Ginny durften sich nicht länger gegen die Boten in sich wehren. Die Flammen und das Eis heute waren ein eindeutiges Warnzeichen, wenn sie dies ignorierten, wären die Folgen sehr viel schlimmer. Nur, wenn sie sich mit den Boten, aber auch als Menschen, zusammen taten, konnten sie ihre Aufgabe erfüllen, deren Ziel sie noch nicht einmal kannten.
„Ich danke Ihnen, Sir. Sie haben mir sehr geholfen.“ Sie nickte Phineas zu und verließ das Zimmer, seine Verabschiedung hörte sie nur mit halben Ohr.
Doch heute würde ein Gespräch wenig Sinn haben, so ging sie in ihr Zimmer und setzte sich an den alten Schreibtisch. Sie zog ein schon etwas vergilbtes Pergament, eine Feder und ein eingetrocknetes Tintenfass hervor, welches sie mit einem Schlenker ihres Zauberstabes wieder benutzbar machte.
Sie überlegte kurz und tauchte schließlich die Federspitze in die nachtschwarze Tinte, ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie ersten Buchstaben schrieb. Selbst die Tinte hier war schwarz, was sie im Grunde nicht weiter verwunderte.Â
Mit gewählten Worten schrieb sie schließlich in geschwungenen Lettern, rau kratzte die Feder über das Pergament, welches die schwarze Tinte aufsog wie Lebenssaft, die Botschaft, welche diese Worte bargen, für immer zu verwahren.
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