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Fanfiction

Just as good as you - Die große Halle

von ~Cassiopeia~

So, nach einer langen Wartezeit für euch geht es hier auch endlich weiter. Ihr müsst entschuldigen, ich habe Momentan leider nicht sehr viel Zeit, da ich die Uni wechsel und wieder nach Deutschland gehe. Das gab etwas Probleme, Chaos, dann die Wohnungssuche… wenn das alles geklärt ist und ich endlich weiß, wo ich wohnen werde und etwas zur Ruhe komme, geht es hier auch wieder regelmäßig weiter. Bis dahin gebe ich mein Bestes, das verspreche ich.

Mein größter Dank gilt meinen lieben Reviewern, die hier auch endlich wieder eine Antwort bekommen sollen:

@Kleines_Steinchen: Hey, tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet, eher ging es leider nicht. Stimmt, Remus ist eindeutig der Beste für den Job *grins* Tja, was Luna angeht… da wird es noch einige Überraschungen geben *hust*

@Cura: Danke dir! *lach* Tjaja, Blaise und Draco sind wirklich ein besonderes Gespann. Wie besonders, erfährst du unten etwas genauer :) Neville wächst langsam aber sicher in seinen Stärken, das war sozusagen er Anfang^^. Und Luna… achja, was da wohl noch auf sie alle zukommt *pfeif*

So, ich wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen und hoffe, wir lesen uns bald,
eure Cas :)





35. Die Große Halle

James Potter seufzte. Er saß mit Lily und Sirius in dem Büro der Schulleiterin und wartete, dass das große Neujahrsmahl bald beendet sein würde. Er machte sich große Sorgen um Harry, wie erging es ihm in gerade diesem Moment? Nun, wo er wieder seinen Mitschülern gegenüber saß, welche er meinte, so bitter enttäuscht zu haben. Nun, wo ihn vielleicht nur wenige Plätze von Ginny trennten, der jungen Hexe, die Harry so verzweifelt liebte. James erinnerte sich mit einem flauen Gefühl im Magen an den Tag, als Harry spontan in den Gimmauldplatz gefloht war. Woher er genau gewusst hatte, dass etwas passiert war - mehr noch, dass es Hermine betraf - konnte keiner sagen.

Doch Harrys kurzes Aufeinandertreffen mit Ginny war nicht ohne Folgen für den Schwarzhaarigen geblieben. Beinahe den gesamten folgenden Tag hatte er sich geweigert, das Bett zu verlassen und bei dem Gedanken, dass Ginny bald wieder an der Schule sein würde, war ihm regelrecht übel geworden. Nur mit viel Geduld und Liebe hatten die drei es schließlich geschafft, Harry wieder halbwegs auf die Beine zu bringen.

Schließlich war er sogar bereit gewesen, heute Abend am Festmahl in der Großen Halle teil zu nehmen und James hoffte sehr, dass er diesen Beschluss nicht bereuen würde.

Sein Blick fiel auf Lily, welche nicht minder besorgt aussah und etwas lustlos in ihrem Essen herum stocherte.

Es war schließlich Sirius, welcher die angespannte Stille durchbrach. „Ich wünschte, wir wären nicht unsichtbar“, murmelte er und zermuste seine Kartoffel, als wolle er Voldemort persönlich unter seiner Gabel zerquetschen.

„Ich weiß, ich hasse verstecken.“ James' Stimme war dumpf und rau und Lily sah angespannt zu ihrem Mann und seinem besten Freund auf. Sie alle hatten erfahren müssen, wie es war, sich versteckt halten zu müssen, um am Leben zu bleiben.

„Und wenn wir uns doch melden?“

James sah Lily vorwurfsvoll an. „Schatz, dann können wir uns ebenso gleich an Voldemort ausliefern. Er überwacht das Ministerium, schon vergessen? Wenn er mit bekommt, dass wir wieder da sind, was denkst du, wird er tun? Mit Sicherheit alles andere als ruhig bleiben.“

Lily legte ihre Gabel ab und sah nun ihrerseits James ernst an. „Nur, weil er uns damals tötete, muss er es nicht noch einmal schaffen. Er wird es nicht schaffen, James. Bedenke, wer uns hier her schickte. Warum sollten sie dies tun, wenn wir bald wieder sterben würden? Das macht wenig Sinn.“

„Woher weißt du das, Lily?“, gab Sirius zu bedenken. „Wie willst du denn wissen, dass sie uns leben lassen? Was, wenn wir einfach nur Mittel zum Zweck waren, Harry wieder ins Leben zu holen? Ich traue ihnen nicht, sie haben nie gesagt, warum wir hier sind - “

„Doch, das haben sie“, unterbrach Lily ihn. „Du hast nur nicht zugehört.“

Der Hundeanimagus sah sie mit großen, vielleicht auch leicht spöttischen Augen an. „Ach, und was haben sie gesagt?“

Lily lachte geheimnisvoll. „Das, mein lieber Sirius, werde ich dir nicht verraten. Vielleicht kommst du ja von selbst drauf.“

Sirius sah sie nur beleidigt an und wandte sich Hilfe suchend an James. Doch der hatte wohl ebenfalls keinen Schimmer, wovon seine Frau eigentlich sprach.

Dann drehte er sich wieder zu Lily. „Also, ich weiß es nicht und ich traue ihnen nach wie vor nicht. Nur, weil sie uns zurück geschickt haben und wir etwas über die Zukunft wissen, was den anderen verborgen bleibt? Ist das eine Garantie, sich zu stellen? Was denkst du, ist im Ministerium los, wenn wir dort nach 16 Jahren ankommen und sagen: Hey, Leute, wir sind wieder da. Gebt uns doch bitte unsere Papiere und mir meinen Zauberstab zurück, das Totenreich hat uns wieder ausgespuckt?“

Nun war es Lily, die seufzte. „Himmel, ich weiß es doch auch nicht. Aber so kann es auf Dauer auch nicht weiter gehen, oder? In unserer Position können wir praktisch gar nichts ausrichten und das war nicht Sinn der Sache.“

James sah nachdenklich aus. „Was haben wir zu verlieren? Werden sie uns nach Askaban schicken? Wohl kaum.“

Sirius war bei diesen Worten kurz zusammen gezuckt, sagte jedoch nichts. Askaban war lange her - man hatte ihn nach seinem Tod im Ministerium für unschuldig erklärt. Er war ein freier Mann.

„Der Orden hat es auch ganz gut aufgenommen“, überlegte er nun und dachte grinsend an Hagrids rührselige Begrüßung.

Lily legte ihren Kopf leicht seitlich. „Aber der Orden ist nicht das Ministerium. Wir wissen, dass dort bereits einige unter dem Imperius stehen und es wird nicht mehr lange dauern, bis es gänzlich fällt. Eine Offenbarung an das Ministerium wäre in jedem Fall eine Offenbarung an Voldemort, so oder so.“

„Aber du sagtest doch, dass er uns nicht wieder töten wird?“ James wurde langsam ungeduldig. Er hasste es, eingesperrt zu sein, nicht handeln zu können.

„Das stimmt“, erklärte Lily weiter, „aber wir können, müssen sogar, davon ausgehen, dass er die Nachricht nicht ohne Vergeltung auf sich beruhen lassen wird. Andererseits - “, sie sah nun jedem von ihnen fest in die Augen, „sind wir so niemandem wirklich zu etwas nutze. Das war sicher nicht der Plan, uns herzuholen, aber handlungsunfähig zu lassen. Ich bin dafür, wir besprechen das mit Minerva, sie hat die nötigen Kontakte ins Ministerium, die uns dann weiter helfen können.“

Die zwei Männer nickten, somit war es abgemacht. Sobald das Neujahrsmahl in der Großen Halle beendet war und die Schulleiterin in ihre Räumlichkeiten zurück kehren würde, würden sie mit ihr besprechen, wie es weiter ginge.

* * *

Unsicher sah Ginny sich um. Wie selbstverständlich unterhielten sich alle um sie herum, wurden Weihnachtserlebnisse ausgetauscht oder einfach das wunderbare Festmahl genossen. Selbst Harry gab sich alle Mühe, seine Nervosität zu verbergen und zwang sich dazu, eine mit Käse überbackene Entenbrusthälfte zu verspeisen. Doch er kämpfe, das erkannte Ginny sofort. Er kämpfte mit dem Essen, mit den vielen Menschen, die die Hälse reckten, um zu sehen, ob er auch wirklich an seinem Platz saß - und er kämpfte mit ihr.

Es tat ihr weh, ihn so zu sehen und zu wissen, dass sie der Grund war, dass er sich so quälte. Sie selbst hatte keinen wirklichen Hunger. Sahen die Blicke nicht eben so sie an? Durchbohrten sie und verhöhnten sie? Warteten gierig darauf, wann sie das nächste Mal in Flammen aufging und die großen, schwarzen Flügel aus ihrem Rücken hervor brachen?

Nein, riss Ginny sich zusammen, das war nicht wirklich. Wirklich ist das hier, die Schüler in der Großen Halle, aber keine Engelsflügel oder Flammen, ebenso wenig wie die Eiswinde, welche ebendiese Flammen erlöschen - erzeugt von Draco, der weiße Engel, der so hell war, dass er erblindete -

STOP!

Behutsam, damit niemand sah, dass ihre Hände zitterten, legte sie das Besteck auf dem Tellerrand ab. Erstaunt sah Hermine sie an, doch Ginny murmelte eine Entschuldigung und verschwand. Sie musste aus diesem Raum, wo unzählige Augen sie zu verbrennen schienen, ihr keine Luft zum Atmen ließen. Wo sie Angst hatte, erneut die Kontrolle zu verlieren, was wenn sie jemanden verletzte?

Sie rannte beinahe aus der Halle, hinaus auf den Gang, hinaus vor das Schloss. Sie brauchte frische Luft, musste jetzt allein sein. Als hätte sie gerade einen Marathonlauf hinter sich, ließ sie sich erschöpft auf die unterste der Steintreppen fallen. Es war schon lange dunkel und bitterkalt, doch das machte ihr nichts. Wozu kannte sie Wärmezauber?
Aber sie hatte ihren Zauberstab noch nicht einmal aus ihrem Umhang geholt, als die Kälte schlagartig zurück wich und es angenehm warm um sie herum wurde.

Irritiert sah sie sich um, war da etwa jemand hinter ihr? Schließlich schüttelte sie den Kopf und zuckte mit den Schultern. Ihren Blick wandte sie wieder nach vorn, starrte in die Dunkelheit. Obwohl ihre Augen nur Schwärze sahen, wo die Lichter des Schlosses den Kampf gegen die Nacht verloren, sah sie in ihren Gedanken immer dieselben Bilder.

Warum holten sie sie immer wieder ein? Die Flammen, die Kälte, die lichtlosen Augen Draco Malfoys… blonde Haare, eine schlanke Figur. Hände, die ein Flaschenetikett ertasteten, ein Brennen im Arm, als sie sich berührten -

Sie fluchte unterdrückt, versuchte die Gedanken abzuschütteln. Das war doch lächerlich, sie saß hier in der Dunkelheit und dachte über Draco Malfoy nach! Sollte sie nicht lieber an ihre Freunde denken? An Harry, der so verloren und verzweifelt am Tisch gesessen hatte, es nicht einmal geschafft hatte, in ihre Richtung zu sehen. An Hermine, die tapfer gegen die Tränen angekämpft hatte und alles tat, um von der Trauer um ihre Eltern nicht verschlungen zu werden, welche sie im Grunde noch gar nicht wirklich zulassen konnte.

Und sie saß hier und sah Gespenster! Blonde Gespenster mit weißen Flügeln, die ihre Flammen erstickten -

AUFHÖREN!

Erneut fluchte sie, vielleicht würde sie in der Großen Halle Ablenkung finden, obwohl sie gerade erst aus der geflohen war.

So stand sie auf und trat durch die große Flügeltür wenig später wieder in die Halle, in der das Festessen langsam zu Ende ging. Unbewusst wanderte ihr Blick zum Slytherintisch, ihre Augen erkannten blonde Haare, sie meinte sogar, über alle anderen Stimmen die seine zu hören, welche sich leise mit Zabini unterhielt. Eine ruhige, beinahe vertraute Stimme…

Abrupt wandte sie den Kopf ab und hielt zielstrebig auf den Gryffindortisch zu. Das war ja nicht zum Aushalten, ihre Gedanken trieben sie noch in den Wahnsinn!

„Ginny, was war denn los? Wo warst du?“, fragte Hermine und sah sie von der Seite her an, doch die Rothaarige schüttelte nur den Kopf. Das würde vorüber gehen, sie war nur müde, durch einander, machte sich zu viele Sorgen… ja, das würde es sein. Morgen begann die Schule wieder, dann war sicher alles wieder beim Alten, ganz bestimmt…

Beinahe trotzig löffelte sie ihren Nachtisch, ohne einmal aufzusehen. Sie würde jetzt keine fragenden Blicke ertragen, nicht von Hermine, nicht von Harry und nicht von Ron. Sie wollte einfach ihre Ruhe haben und konnte gleichzeitig nicht mit ihren Gedanken allein sein.

Sie seufzte leise, eine unangenehme Zwickmühle. Vielleicht sollte sie früh schlafen gehen, dann entging sie der ganzen verwirrenden Situation und hoffentlich auch ihren Gedanken.

Sie saß mit dem Rücken zum Slytherintisch, sodass sie nicht sehen konnte, wie um Draco Malfoy ein kleiner Tumult entstanden war, als dieser sie angesehen hatte. Stimmen wurden laut, mancher zog sogar seinen Zauberstab, doch schon bald hatten sich die Gemüter wieder beruhigt dank eines souverän auftretenden Blaise Zabini.

Doch Ginny aß ihr Schokoladensoufflé und kümmerte sich nicht um den plötzlich ansteigenden Lärmpegel in der Halle, sie war wieder in Gedanken versunken….

* * *

Draco war noch nie so froh gewesen, einen Freund wie Blaise zu haben. Die Ferien ohne einen Brief von ihm waren beinahe unerträglich gewesen und Draco war mehr als glücklich, dass sein bester Freund sich gegen seine Eltern durch gesetzt hatte und nach Hogwarts zurück gekehrt war.

„Ich kann doch meinen blinden Blondschopf nicht sich selbst überlassen“, hatte dieser erklärt und gelacht. Es war schade, dass Draco ihn nicht mehr sehen konnte, denn er liebte Blaise, wenn er lachte. Gut, er tat es öfter, als Draco - was auch nicht sonderlich schwer war - aber immer noch selten genug, vor allem in der Öffentlichkeit. Zu gern hätte Draco dabei in die tiefen, braunen Augen gesehen, die immer eine Zuversicht ausstrahlten, welche Draco all seine Zweifel vergessen ließen.

Doch nun blieb ihm nur Blaises' Stimme, wie er bitter fest stellen musste. Seit sieben Jahren teilten sie sich ein Zimmer in Slytherin, kannten einander in und auswendig. Da war es grausam, wenn das Gegenüber nur noch aus einer körperlosen Stimme bestand…

Aber Draco wusste, dass zu dieser Stimme auch immer ein Körper gehörte und das beruhigte ihn. Viele ehemalige Mitschüler waren für ihn bereits körperlos geworden, eine schwebende Stimme, die keinen Besitzer zu haben schien.
Doch bei Blaise war das anders, ihre Freundschaft war anders. Besonders. Sie stellte keine unterschwelligen Fragen und erhob keine missbilligenden Vorwürfe. Sie spottete nicht, sie verurteilte nicht. Sie schenkte das, was Draco all die Jahre über als einziges die Gewissheit gegeben hatte, noch nicht so zu sein wie sein Vater: Wärme.

Auch jetzt, obwohl nur noch eine Stimme, schenkte Blaise ihm diese Wärme, die auf beruhigende Weise Dracos Herz erreichte. Kein Nervenflattern, keine Schmetterlinge, sondern einfach die Gewissheit der Sicherheit, Geborgenheit - erschreckend bewusst jetzt, da er selbst auf andere angewiesen war.

Sie kümmerten sich nicht um die anderen, welche die beiden ebenfalls geflissentlich ignorierten, als wären weder Draco noch Blaise in irgend einer Weise existent. Doch das war beiden sehr viel lieber als wenn man sie anpöbelte oder gar angriff.
Draco fürchtete sich insgeheim schon lange vor dem Tag, an welchem Blaise das alles zu viel war und er nicht länger bereit war für Draco den Kopf hin zuhalten.

„Hey, warum lachst du?“, wollte der Blonde beinahe entrüstet wissen und vermisste es erneut, die vermutlich sehr amüsierte Miene seines Banknachbarn sehen zu können.

Blaise gluckste noch einmal. „Ich versuche einfach, mir dich im Orden des Phönix vor zu stellen. Letztes Jahr hast du noch gegen sie gewettert und nun wirst du von ihnen beschützt. Das ist irgendwie … ich weiß nicht.“ Er verstummte und wurde nachdenklich. Wagte es jedoch nicht, die Frage zu stellen, die ihm auf der Zunge lag. Noch nicht.

Draco zuckte mit den Schultern. „Lag vermutlich an Potter“, räumte er ein und merkte, wie sich Eifersuchtsgedanken einschleichen wollten, der Morgen, als er am Frühstückstisch aufgetaucht war… er schob sie zur Seite, das war jetzt kein Platz um darüber nachzudenken.

„Ah“, war Blaises einziger Kommentar. Dann wechselte er überraschend das Thema: „Wer hat eigentlich erlaubt, dass du wieder nach Hogwarts darfst?“

Verwundert hob Draco den Kopf. „Wie?“

Blaise rutschte etwas auf seinem Stuhl herum. „Naja“, sagte er etwas leiser, „du bist blind. Es gibt keine blinden Zauberer, Draco. Normalerweise hätte man dich in die Muggelwelt ausgewiesen, aber du bist noch hier und darfst, wie es aussieht, deine Ausbildung sogar mit deinem Zauberstab fort setzen. Tut mir leid, das wundert mich nur etwas.“

„Da ist es wohl mein Glück, dass das Ministerium zur Zeit anderes im Kopf hat, als mir den Zauberstab weg zu nehmen, oder?“

Scheinbar gleichgültig spießte er eine inzwischen kalte Kartoffel auf und steckte sie in den Mund.

„Scheinbar“, sagte Blaise nun mit eindringlicher Miene, „ hat er das Ministerium fester in seiner Hand als gedacht. Du bist der Sohn deines Vaters, Draco und er weiß das. Er hatte Pläne mit dir, ehe das hier passierte. Dein Vater mag dich verstoßen haben, aber keiner von uns weiß, ob er nicht immer noch Pläne mit dir hat und wie diese aussehen. Ich glaube, du musst sehr vorsichtig sein.“

Während Draco Blaises Worten gelauscht hatte, war ihm innerlich eiskalt geworden. Er musste zugeben, dass sein bester Freund Recht hatte und hatte gleichzeitig Angst davor, was dies bedeuten mochte. Denn dass er hier saß, war keine Selbstverständlichkeit. Und wenn wirklich Voldemort dahinter steckte, konnte niemand sagen, was er damit bezweckte.

Sollte er Blaise davon erzählen, was im Grimmauldplatz geschehen war? Wie er Ginnys Flammen gelöscht hatte, das schwarze Feuer des schwarzen Engels, welches nur durch sein Eis erstickt werden konnte?

Nein, das wäre nicht gut. Blaise kannte das Tattoo, er hatte die Krone gesehen. Aber er wusste nicht, was sie bedeutete, hatte keine Ahnung davon, was sie bewirkt hatte. Nein, es war besser, wenn Blaise nicht davon erfuhr, noch nicht.

In der Sekunde nahm er eine Bewegung wahr und schon aufgrund dieser Tatsache war ihm klar, von wem sie stammen musste. Er wollte nicht hinsehen, doch er konnte den Blick nicht abwenden, als der schwarze Engel die Halle betrat, zuerst drohend und wütend und dann immer mehr in sich zusammen schrumpfte, bis dort nur noch die kleine, unsichere Ginny zu sehen war. Sie saß nun an ihrem Tisch und Draco glaubte beinahe, ihre Stimme zu hören, wie sie versicherte, es sei alles in Ordnung, sie brauche nur etwas Ruhe.

Doch er wusste, dass es eine Lüge war. Es war nichts in Ordnung, gar nichts. Sie war aufgewühlt, verunsichert, gereizt. Verleugnete, was mit ihr geschah, was das Ganze nur schlimmer machte. Der Bote kämpfte um Anerkennung, er wollte, brauchte ihre Akzeptanz. Doch sie ignorierte ihn und dies machte ihn wütend. Unberechenbar.

Erschreckt fragte Draco sich, woher er all dies wusste.
Er registrierte nicht, dass er mit großen Augen zu der Rothaarigen hinüber starrte und erst, als ein unsanfter Schlag ihn auf die Schulter traf, tauchte er aus seinen Gedanken auf.

„Scheiße, hier ist ja alles gefroren!“, rief jemand, der ihm gegenüber saß, mit einem Mal.

„Das war sicher Malfoy, ich hab doch gesehen, wie er etwas gemurmelt hat - “

„Er ist blind, du Idiot, wie soll er denn da - “, versuchte Blaise abzuwehren und Draco spürte, wie er sich verspannte.

Die Stimme von gegenüber schnaubte. „Klar. Darum hat er auch noch seinen Zauberstab.“

Noch mehr Stimmen, noch mehr Anschuldigungen. Wütende Stimmen, laute Stimmen. Draco wurde es zu viel, was war hier passiert, wieso hatte er das Essen der anderen eingefroren, ohne es zu merken? Er hatte doch nur zu Ginny hinüber gesehen, hatte gar nichts gemacht, wollte doch niemandem schaden…

„Genug jetzt!“, brüllte Blaise auf einmal und Draco wäre beinahe zusammen gezuckt. Wie peinlich! Er konnte die bohrenden, hasserfüllten Blicke der anderen regelrecht spüren und wusste trotzdem, dass sein Freund wie eine Wand hinter ihm stand. Egal, was er tat, egal, was passieren würde.

„So, euer Essen ist jetzt wieder aufgetaut und nun hör tauf mit dem Schwachsinn. Draco hat mit dem Ganzen nichts zu tun, klar? Und jetzt wendet euch wieder euren eigenen Angelegenheiten zu.“

Erstaunt erkannte Draco, wie es sich tatsächlich wieder beruhigte, die Stimmen verstummten und wandten sich nach kurzem Maulen wieder anderen Gesprächsthemen zu.

Draco war mulmig zumute, er schaffte es ja nicht einmal, sich selbst zu verteidigen! Was war er nur für ein Weichei geworden, wo war der stolze Malfoy hin, bei dem es niemand gewagt hätte, ihn so anzugreifen?

Er spürte, wie seine vorher noch gute Laune sank, er wollte plötzlich nur noch aus der Halle verschwinden, irgendwo, wo er allein war und niemand sah, wie verletzlich er doch war…

„Komm, wir gehen“, hörte er Blaise sagen und stand ohne zu zögern mit auf. Manchmal war er sich sicher, dass Blaise Gedanken lesen konnte und so folgte er seinem Freund dankbar in die Kerker, froh, endlich allein sein zu können.


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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
Helena Bonham Carter