von ~Cassiopeia~
*mich hinter dem Sofa versteck* Es tut mir furchtbar leid, dass es erst jetzt weiter geht, ich hoffe, ihr verzeiht es mir. Aber ich habe nun ein neues Kapitel und hoffe, meine Kreativität lässt mich nicht wieder zwei Monate im Stich.
Dafür möchte ich mich gerne für euch für die lieben Reviews bedanken:
@kleines_steinchen: Vielen Dank für dein Review! Tja, was Lily und Snape wohl entdecken werden? Es wird sich zeigen… jedoch war dieser Teil der Geschichte um die Longbottoms schon lange geplant und ich hoffe, ich kann es so umsetzen, wie ich es damals im Kopf hatte.
@Schwesterherz: Auch die vielen lieben Dank! Ob Lilys Verdacht sich bestätigt, wird sich zeigen, doch ich drücke ihr fest die Daumen! *lach* Hier geht es nun mit Draco und Ginny weiter…
Damit wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen, hoffentlich bis bald!
Eure Cas
44. Altes wieder entdeckt
Ginny rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Nur noch dieser eine Aufsatz, dann hatte sie die Hausaufgaben für heute hinter sich, sie musste sich nur noch ein bisschen konzentrieren.
Doch die Buchstaben verschwammen immer wieder vor ihren Augen, die Frage über ethische Konsequenzen vom Verwandeln von Menschen in Gegenstände wollte sich ihr einfach nicht erschließen. Immer wieder sah sie nervös auf die Uhr, nicht mehr lange bis zum Abendessen und dann… dann würde sie einen weiteren Abend im Raum der Wünsche verbringen.
Sie merkte, wie in ihr begann, etwas zu kribbeln und fragte sich, ob es ihr eigenes oder Isas Herz war, das plötzlich schneller klopfte.
Doch ihre Gedanken wurden unterbrochen, als Remus Lupin plötzlich hinter ihr stand und ihr vorsichtig auf die Schulter klopfte. Ginny sah ihn zunächst irritiert an, an den Gedanken, dass er nun wieder Professor und dazu ihr Hauslehrer war, musste sie sich erst noch gewöhnen.
„Re - Professor Lupin!“, grüßte sie überrascht, warum tat er so geheimnisvoll?
„Miss Weasley“, sprach er sie offiziell an, immerhin befanden sie sich im Gemeinschaftsraum, da musste nicht jeder mit kriegen, wie gut sie sich wirklich kannten. „Ich soll Ihnen von Professor McGonagall ausrichten, Sie mögen schnellstmöglich im Schulleiterbüro erscheinen, sie möchte etwas mit Ihnen besprechen.“
Täuschte sie sich oder hatte Remus gerade gezwinkert? Sie blinzelte, räumte ihre Sachen zusammen und murmelte „Natürlich, Professor“, ehe sie ihre Sachen in ihren Schlafsaal brachte. Was mochte so wichtig sein, dass die Direktorin sie in ihr Büro kommen ließ?
Zu ihrer Überraschung begleitete Remus sie sogar, doch um was es ging, wollte er ihr nicht verraten. Nach einer Ewigkeit, so schien es Ginny, erreichten sie den Wasserspeier und wenige Sekunden später klopfte Remus an die Tür zum Büro.
„Kommen Sie herein“, erklang die Stimme der ehemaligen Hauslehrerin von Gryffindor und Remus und Ginny traten ein. Kaum hatte Ginny das Büro betreten, wurden ihre Augen jedoch groß. Denn vor ihr saßen Draco, Harry, Sirius, James und Lily. Die beiden Freunde grinsten den Werwolf an, selbst Harry schaffte ein Lächeln, als er Ginny erblickte. Draco spannte sich kurz an und Ginny meinte, Lenos regelrecht zu spüren.
Zögernd setzte sie sich auf den ihr angewiesenen Stuhl. Sie spürte Harrys Blick auf sich, der neben ihr saß, es war ihr unangenehm. Doch nachdem auch Remus sich gesetzt hatte, begann McGonagall zu erklären, weshalb sie die sieben zu sich gerufen.
„Sie wissen inzwischen alle von dem Brief des Ministers Thicknesse, der Miss Weasley und Mister Malfoy an das Ministerium ausgeliefert haben möchte.“ Eine kurze Stille entstand und Ginny fragte sich, wann sie das den anderen erklärt hatte. Vermutlich war sie die Letzte gewesen, die dazu gerufen worden war.
„Doch ich werde dem selbstverständlich nicht nachgeben, im Gegenteil. Ich hatte Ihnen, Miss Weasley und Mister Malfoy, angekündigt, Schüler und Lehrer um Ihren Schutz zu bitten, doch daraus entwickelte sich eine größere Idee. So fragte ich Mister Potter“, sie sah nun Harry an, welcher auf den Tisch vor sich blickte, „ob er sich vorstellen könnte, die Schülergruppe, welche Sie vor zwei Jahren gründeten, erneut ins Leben zu rufen.“
Ginny sah Harry überrascht an, er wollte die DA wiederbeleben?
„Dazu fragte ich Mister und Misses Potter, Mister Black und Mister Lupin, ob sie Ihnen allen beistehen und bei der Leitung helfen. Wenn Sie schon aus dem Reich der Toten wieder da sind, wird es Zeit, eine Aufgabe für Sie zu finden, denke ich. Sie sieben wären also die Ansprechpartner für Dumbledores Armee - ich denke, der Name ist durchaus immer noch sehr passend. Was meinen Sie?“
Ginny blinzelte und schluckte dann. Vorsichtig sah sie sich um, meinten die das ernst?
„Ihr… ihr habt vor aus eurer Deckung zu gehen?“, fragte sie an Lily und James gewandt; die Rothaarige nickte.
„Wir können nicht ewig die Unsichtbaren spielen, wozu wären wir dann hier?“
Ginny überlegte, Lily hatte Recht. Wenn sie sich weiterhin vor allen versteckten, konnten sie nichts ausrichten. Wenn sie aber ein Stück ihrer Deckung aufgaben, waren sie flexibler und das Risiko, entdeckt zu werden, bestand sowieso jederzeit.
„Wo sind Ron und Hermine?“, fragte Ginny, der plötzlich auffiel, dass diese fehlten. Wieso hatte man sie und Draco einberufen, aber Harrys beste Freunde nicht?
„Sie sagten, ich solle sie wissen lassen, was hier beschlossen würde. Sollte die DA wieder gegründet werden, wären sie dabei“, sagte Harry, wagte es jedoch nicht, Ginny anzusehen.
Lily indes machte sich Sorgen um ihren Sohn. Er saß hier und wollte stark sein für das, was vor ihm lag. Wollte stark sein für seine Freunde, selbst für seine Eltern. Doch hatte er wirklich schon die Kraft dafür? Er stand erst am Anfang und sie hatte Angst um ihn. Noch einmal wollte sie ihn nicht beinahe verlieren, er sollte erst einmal seine eigene Kraft wieder finden, ehe er sie an andere abgab.
Doch da hatte sie wohl wenig zu sagen, sie kannte ihren Sohn mittlerweile gut genug um zu wissen, dass er alles für seine Freunde tat, selbst, wenn es außerhalb seiner Kräfte lag. Er würde sich für sie aufgeben und das war es, was ihr Herz schwer werden ließ.
Er wollte sich keine Schwäche anmerken lassen, wollte stark sein für jene, die er liebte und sie nicht noch einmal im Stich lassen, wie er sagte. Sie sah seinen schmerzhaften Blick zu Ginny, wusste, dass sein Herz lange brauchen würde um zu heilen. Und sie hoffte, sie war da, wenn er sie brauchte.
Alle waren mit dem Vorschlag der Schulleiterin einverstanden und somit war es beschlossen - Dumbledores Armee würde wieder ins Leben gerufen werden.
„Allerdings ergibt sich da eine Schwierigkeit“, sagte Sirius nach einer Weile. „Ich… ich habe keinen Zauberstab. Falls ich also den Schülern Flüche oder Verteidigungszauber zeigen soll, geht das schlecht, wenn ich James' oder Remus' Zauberstab nehme.“
„Dann würde ich sagen, machen wir so bald wie möglich einen Ausflug in die Winkelgasse“, sagte Remus und sah dabei irgendwie unglücklich aus. Machte er sich Sorgen?
Ginny erkannte, wie es in ihm kämpfte, er hatte seinen besten Freund schon einmal verloren… .
„Nimm meinen Umhang“, sagte Harry und wurde kurz darauf rot. „Ich meine…Dads Umhang, den er mir vermacht hat, somit bleibst du ungesehen.“
James lachte, Sirius' Augen hingegen leuchteten auf. „Der Umhang, klar! Kann ich dann nicht allein gehen?“
Doch nun war es McGonagall, die widersprach. „Nein, Sirius. Remus wird dich begleiten, auch wenn Harry Recht hat, der Umhang ist ein guter Schutz. Trotzdem möchte ich nicht, dass du allein gehst.“
Sirius seufzte und Remus nickte, damit war es abgemacht.
Die Runde wurde aufgelöst und Ginny war es irgendwie unangenehm, zwischen Harry und Draco zu stehen. Das ganze Gespräch über hatte sie es vermieden, einen der beiden anzusehen. Und nun sollte sie direkt vor Harrys Augen mit Draco im Raum der Wünsche verschwinden? Wie würde das aussehen?
Sie wäre beinahe rot geworden, als ihr einfiel, dass sie erst noch zu Abend essen mussten. War sie so sehr darauf erpicht, mit Draco zusammen zu sein?
Das bist du und nicht nur, weil ihr die Kräfte eurer Boten kontrollieren lernen wollt, erklang eine Stimme in ihrem Kopf, doch Ginny ignorierte sie. Es ging um die Boten, sonst nichts. Sie würde doch nicht wirklich Interesse an Draco Malfoy haben! …Oder?
Nein, dieser Teil ihres Denkens ging ganz allein von Isa aus… ganz sicher war es so, denn er war immer noch ein Slytherin und ein Malfoy.
Und er war ganz anders, als sie gedacht hatte…
Verdammt, nein, er war und blieb ein Malfoy und einen Malfoy mochte man nicht, man…
Hasste ihn? Nein, das tat sie nicht, musste sie sich eingestehen. Aber… an die andere Alternative mochte sie nicht einmal denken.
* * *
Sie hatte kaum einen Bissen herunter bekommen und nur am Rande wahr genommen, dass sie direkt neben Harry saß. Eine Tatsache, die ihr eigentlich noch immer unangenehm war, sie wusste, dass der Schwarzhaarige sie noch immer liebte. Doch so oft es ging, versuchte sie einen Blick auf den Slytherintisch zu erhaschen. Als Draco aufstand und sich von Zabini verabschiedete, begann ihr Herz zu klopfen. Sie wollte ihm fünf Minuten Vorsprung geben, sodass es nicht zu auffällig war, dass sie gemeinsam die Halle verließen. Nie war Warten ihr nervenaufreibender vorgekommen.
Sie versuchte innerlich, sich etwas zu beruhigen - es war nur Malfoy! Kein Grund für Herzklopfen! Ein wenig ärgerte sie sich über sich selbst, als sie schließlich ihrerseits aufstand und die Große Halle verließ um sich auf den Weg in den siebten Stock zu machen.
Als sie die verborgene Tür öffnete, wartete Draco bereits auf sie mit gespreizten Flügeln. Ein Feuer prasselte in einem Kamin, das Ganze hatte etwas Einladendes, beinahe… Romantisches.
Als sie den Boten erblickte, der Feuerschein auf der bronzenen Haut, die stolzen Schwingen, übernahm Isa sofort ihren Körper. Ihre Flügel durchstießen ihre Kleidung, das Licht um sie herum wurde dunkler.
Draco lächelte. „Das ging schnell“, sagte er und stand auf, kam mit anmutigen Schritten auf sie zu. Ihre Flügel bebten leicht, es war jedes Mal überwältigend, Lenos nach all der Zeit wieder zu sehen und dieser jugendliche Körper verlieh ihm etwas Stolzes, Elegantes. Nicht, dass er dazu einen Körper wie den des jungen Malfoy gebraucht hätte, Lenos war immer elegant und anmutig.
„Mit wem habe ich denn nun die Ehre?“, fragte er und sah sie aus silbernen Augen an. „Isa oder doch Ginny, die Botin der Dunkelheit?“
Isa spürte, wie etwas in ihr flackerte, sie aus ihrer Konzentration riss. Ein seltsames Gefühl durchströmte sie, als der Geist des Mädchens sich mit dem ihren verband und eine Sekunde später erfasste sie eine wohlwollende Wärme. Endlich fühlte sie sich wieder ganz.
Ginny lächelte, als sie Draco anblickte. Dann neigte sie leicht den Kopf. „Ginny, Botin der Dunkelheit“, stellte sie sich gespielt förmlich vor und sah den Lichtboten aus brennenden Augen an.
Auch Draco verneigte sich nun, senkte selbst seine Flügel. „Willkommen zurück, Botin“, sagte er und sah sie danach wissend an. Sie wusste genau so gut wie er, was jetzt kam.
Ginny streckte ihre Glieder durch bis in die letzte Flügelspitze. Es war lange her, dass sie sich so gefühlt hatte, so… vollkommen. Endlich hatte sie es geschafft, nun konnte ihre Arbeit beginnen.
Der Raum reagierte augenblicklich auf die Anwesenheiten der Boten von Licht und Dunkelheit und aus dem gemütlichen Kaminzimmer wurde eine große Halle, mit Streben verstärkt und Fackeln an den Wänden.
„Ah, ich hatte es fast vergessen“, sinnierte Ginny, die dem Schauspiel fasziniert zusah, als wäre es das erste Mal. „Der Raum, den wir selbst einst schufen… lange ist es her…“
Sie ging einige Schritte, nun, wo Ginny und Isa nicht länger getrennt waren, musste sie sich an ein ganz neues Körperbewusstsein gewöhnen. Probeweise schlug sie mit den Flügeln, Draco trat einen Schritt zurück. Die Bewegungen waren, obwohl nur zögernd, doch kraftvoll, Dracos Augen leuchteten auf. Er wusste, wozu die Botin fähig war, wenn Ginnys Körper die Fertigkeiten genug trainiert hatte.
„Gut, womit wollen wir beginnen?“, fragte er und blickte auf ihr leuchtendes Mal am Handgelenk, das Labyrinth, in welches sie ihre Gegner sinngemäß schicken konnte.
Ginny war noch immer überwältigt von dem Gefühl, es endlich geschafft zu haben. Doch sie wusste, was nun kam und zögerte keine Sekunde.
„Fliegen!“, sagte sie aufgeregt und freute sich darauf, wenn ihre Flügel die Luft zerteilen würden und sie empor hoben. Es war viel zu lange her…
Doch es war ein Kraftakt, an den sie ihren Körper erst gewöhnen musste, da es weit über normales, einfaches Flügelschlagen hinaus ging. Die Bewegungen bisher waren zögernd gewesen, doch um sie in die Luft zu heben, brauchte es weitaus mehr.
Wieder veränderte der Raum sich, der Boden wurde weich, um Stürze abzufangen.
„Gut, dann wollen wir es versuchen“, sagte Draco und trat neben sie, warf ihr einen vielsagenden Blick zu. Endlich hatte es begonnen, endlich konnten sie ihrer Bestimmung folgen.
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