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Fanfiction

Just as good as you - Abgrund und darüber hinaus

von ~Cassiopeia~

Hallo ihr Lieben!
Nach einiger Wartezeit melde ich mich nun auch wieder hier, ich hoffe, ihr habt mich noch nicht ganz vergessen? Lieben dank an meine Reviewschreiber, ihr bedeutet mir sehr viel!
Ganz liebe Grüße,
Cas

49. Abgrund und darüber hinaus


Severus' Büro war genau so, wie Lily es sich vorgestellt hatte. Einfach, fast spartanisch, dunkle Möbel, dunkler Boden. Ledersessel am Schreibtisch, Kirschholzregale. In Leder gebundene Bücher, vermutlich wahre Schätze, auf die sogar Madam Pince neidisch wäre.

Eine ganze Weile stand Lily einfach in dem Raum, ließ ihn auf sich wirken. Er spiegelte Severus' Leben wider, bis ins kleinste Detail. Sprach von so vielen Entbehrungen und Risiken, die er eingegangen war, um dem gerecht zu werden, was man ihm auferlegt hatte. Ein Mann, der verlernt hatte zu lieben und doch so voller schmerzlicher Liebe gewesen war. Der so voller Selbstverachtung gewesen war, dass er jegliche Achtung vor anderen verloren hatte. Der sich verboten hatte, nach dem Herzen zu handeln, der seit jener Nacht im Oktober vor sechzehn Jahren nie wieder gelächelt hatte oder ein freundliches Wort gesprochen hatte. Weil er selbst in seinen Augen keine Liebe, kein freundliches Wort, kein Lächeln verdient hatte. Mit dem Verrat der Prophezeiung an Voldemort hatte er sich selbst verraten und mit Lilys und James' Tod war auch er gestorben.

Ihr Herz schlug schwer, als all das auf sie einprasselte, sie konnte sich dessen nicht erwehren. Ein Mann, der so unglaublich viel geleistet hatte, der sein Leben für das einer Schülerin gegeben hatte - und der sein Leben lang Verachtung geerntet hatte. Vor allem von sich selbst. Kein lobendes Wort, nur Anweisungen, Befehle, die er ohne zu zögern ausgeführt hatte. Sogar Harry hatte er in Okklumentik unterrichtet - ein Projekt, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen war. Dazu quälte es Severus viel zu sehr.

Sie seufzte. Es waren traurige Gedanken, Gedanken an einen toten Freund, der so lange unter ihrem Tod gelitten hatte. Noch einmal sah sie sich um, nahm jedes Detail in sich auf. Dann ging sie zögernd, als müsse sie erst um Erlaubnis fragen, obwohl niemand mehr da war, zum Schreibtisch.

Schüleraufsätze, ordentlich in zwei Stapel geschichtet, korrigiert und noch unkorrigiert, Stundenpläne, eine Bestellliste, sogar einen Vollmondplan für Remus. Sie lächelte, ein rührendes Detail des sonst so unnahbaren Mannes.

Doch dann runzelte sie die Stirn, eine dunkelblaue Mappe lag akkurat mit der Kante abschließend oben rechts. Vorsichtig beugte sie sich darüber, bemüht, nichts sonst zu berühren. Und als sie den Titel las, wurden ihre Augen groß.

Vorsichtig, als könne sie etwas zerstören, öffnete sie die Mappe. Ganz obenauf lag ein Notizzettel neben einem in eine Tüte gepacktem Papier… Lilys Herz setzte einen Schlag aus. Dann klappte sie die Mappe zu, nahm sie an sich und ging zum Ausgang.

„Danke“, sagte sie mit einem traurigen Lächeln zu Minerva, die in der Tür gewartet hatte. Sie konnte es kaum erwarten, die Mappe genauer zu studieren und hoffte sehr, dass Severus nicht noch mitten in der Analyse gesteckt hatte…

* * *

Theodore Nott war nervös, als er auf den blonden Mitschüler zutrat. Draco Malfoy hatte sich verändert in den letzten Tagen und Wochen. Aus dem verzweifelten, jungen Mann war… ja, was eigentlich geworden? Draco strahlte Ruhe aus, Stärke, die er so noch nicht bei ihm gesehen hatte. Es war nicht die Arroganz und Überheblichkeit von früher, es war etwas… Tieferes. Etwas, dass Theodore Respekt einflößte.

„Hrm, Draco?“, fragte er etwas unbeholfen, als er an den Slytherintisch trat. „Kann ich dich kurz sprechen? Allein, wenn es geht…“

Draco legte sein Besteck zur Seite und drehte den Kopf in Theodores Richtung. „Muss es jetzt sein oder hat das Zeit bis nach dem Essen?“ Er hasste es, beim Essen unterbrochen zu werden.

Theodore senkte kurz den Blick. „Bitte“, sagte er leise, er wollte nicht noch mehr Wirbel machen. Die anderen würden ihn ohnehin zur Rechenschaft ziehen. Jene, die noch immer Voldemort treu waren und Verräter hart bestraften.

Er schluckte kurz und sah dann erleichtert, wie Draco sich erhob. „Siehst du hier irgendwo einen freien Platz, wo man uns nicht so leicht belauscht?“, fragte Draco, zögernd legte Theodore ihm eine Hand auf die Schulter als habe er Angst, es sei verboten.

„Das Essen fängt gerade an, daher sind jetzt alle hier. Vor der Halle gibt es diese Steinbänke an den Wänden -“

„Gut. Führ mich dort hin“, sagte Draco und ließ sich von Theodore durch die Halle führen. Er war wahrlich gespannt, was dieser von ihm wollte - ihn zurück zu Voldemort holen? Ihm drohen? Doch der andere schien eher unsicher, fast verschüchtert und ziemlich nervös. So wirkte niemand, der jemandem drohen wollte.

„Also?“, fragte Draco nach mit gewohnt kühler Stimme, die Arme vor der Brust verschränkt, als sie bei den Steinbänken angekommen waren.

Theodore trat von einem Fuß auf den anderen, wusste nicht, wie er anfangen sollte. „Ich… es geht um… um den Lord-“

„Ich arbeite nicht mehr für ihn, das sollte mittlerweile bekannt sein“, antwortete Draco kalt. „Wenn du über ihn sprechen willst, musst du dir jemand anderes suchen, Pansy hört dir sicher gern zu.“

„Nein, ich meine… mein Vater will, dass ich ihm beitrete. Im Frühjahr soll meine Weihe sein, aber ich… ich will das nicht! Vater meinte, du seiest sehr wichtig für den Lord geworden, fast so wichtig wie Potter selbst… und… es gibt doch diese Gruppe, die von Potter geleitet wird -“

„Komm auf den Punkt, Nott“, gab Draco missmutig zurück, was sollte dieses Geschwafel?

„Ich brauche deine Hilfe, Draco. Ich entkomme dieser Zange nicht so einfach wie du, ich muss… etwas tun. Gegen Voldemort und das möglichst bald.“ Fast unsicher war sein Blick, obwohl es ihm so wichtig gewesen war, es auszusprechen, merkte er, wie lächerlich seine Bitte klang.

„Was denkst du, was ich hier tue, Däumchen drehen?“, fragte Draco zischend zurück. „Sei versichert, Nott, ich tue mein Bestes, das tun wir alle. Aber Voldemort ist kein Kinderschreck. Er ist ein Monster, ein Unbesiegbares Monster. Und die Todesser sind keine Trolle, das weißt du so gut wie ich. Da geht man nicht mal eben hin und tötet sie. Aber verstehe ich dich richtig - du willst auf Potters Seite kämpfen?“ Er wusste, dass Nott die Wahrheit sagte, dass er wirklich Angst hatte vor dem, was ihn erwarten würde. Todesangst.

Dieser schluckte angespannt, nickte dann aber, ehe ihm einfiel, dass Draco diese Geste gar nicht sehen konnte. „Das möchte ich.“ Mehr brachte er kaum heraus, zuzugeben, dass es gerade Dracos Wandel war, der ihn endlich hatte aufwachen lassen und erkennen lassen, was wirklich vor sich ging, wagte er nicht. „Und ich weiß, dass ich nicht der einzige bin… aber sie haben Angst…“

Draco seufzte. Wieso musste ausgerechnet er diesem Kindergarten helfen? „Nott, es gibt wohl niemanden in diesem Schloss, der keine Angst hat. Nur die wenigsten geben es zu. Diejenigen, die erkennen, dass Angst nicht nur eine Schwäche ist, sondern auch eine Stärke sein kann. Nur, wer sich von ihr einschüchtern lässt und aufgibt, ist wirklich schwach.“

Fast erstaunt hielt er inne, woher kamen diese Worte plötzlich? Da erst wurde ihm bewusst, dass er als Lenos gesprochen hatte, ohne es zu merken.

Theodore jedoch schien wahrlich erleichtert. „Danke, Draco. Vielleicht schaffen wir es ja bis April…“

„Höchst unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Ist noch etwas? Sonst würde ich gern weiter essen.“ Ungeduldig klopfte er mit den Zehen in seinen Schuhen, konnte sich gerade noch zurück nehmen und nicht mit dem ganzen Fuß wippen.

„Nein, natürlich…“, haspelte Theodore und wollte ihm wieder die Hand auf die Schulter legen, doch Draco schüttelte sie ab.

„Danke, ich finde den Weg.“ Er musste nach denken und mit Blaise sprechen. Vielleicht sogar mit Potter. Und mit Ginny… bald.

* * *

Aufgeregt ging Neville die Gänge entlang. Es war Unterrichtsschluss und er hatte eine Nachricht von Lily bekommen, die mit ihm sprechen wollte. Er mochte sie und er fand es gut, dass Harry seine Eltern nun wieder hatte. Wie auch immer das möglich war, im Schloss erzählte man sich, dass diese damals doch nicht gestorben waren, sich nur versteckt hatten… doch wieso hatten sie sich dann nicht um Harry gekümmert? Oder vielleicht waren sie auch von Voldemort fest gehalten worden? Schließlich hieß es, dass er Harry wollte und nicht seine Eltern…

Aber das war nun nicht wichtig. Wichtig war, dass Lily ihn sprechen wollte. Zögernd klopfte er an das Büro von Professor Lupin, dort wollte sie ihn treffen, hatte sie gesagt.

Mit einem müden Lächeln öffnete dieser ihm die Tür und bat ihn schließlich herein. Etwas unsicher sah Neville sich um, strahlte dann aber, als er Lily sah.

„Guten Tag, Mrs… äh, Lily“, verbesserte er sich und sah sich um. Was jetzt? Doch Lily stand bereits auf.

„Neville, schön, dass du kommen konntest“, begrüßte sie ihn mit einem Lächeln, welches jedoch zugleich traurig wirkte. Noch immer leicht nervös nickte Neville.

„Sie… du hattest gesagt, du wolltest mich sprechen?“, fragte er zögernd, sah kurz zu Professor Lupin, der auf der anderen Seite stand.

„Neville, ich habe Professor Snape vor seinem Tod eines der Kaugummipapiere gegeben, die deine Mutter dir immer gibt und ihn gebeten, es zu analysieren“, begann Lily vorsichtig. „Wie es scheint, wurde er kurz vor seinem Tod mit den Untersuchungen fertig.“ Sie holte kurz Luft, das würde nicht einfach für den Jungen werden.

Neville sah die rothaarige Frau nervös an. Wollte er das Ergebnis wissen? Wenn es nun hieß, dass alles vergeblich war… er schluckte kurz, nickte dann angespannt.

Lily holte das kleine Tütchen mit dem silbernen Papier darin hervor. „Hier drin ist kein Kaugummi gewesen. Hier drin ist Gift.“

Erschrocken weiteten sich Nevilles Augen. „Gift?“, keuchte er, das konnte doch nicht sein! Auch, wenn die Vermutung bereits im Raum gestanden hatte. Es so direkt zu hören, war … ein Schock.

Lily sah Neville ernst an. „Ja, Gift. Hoch dosiertes Gift, welches den Verstand vernebelt und das Gedächtnis angreift. Und auf Dauer…“, sie ließ den Satz unbeendet. Es war nur zu deutlich, was auf Dauer mit den Opfern geschah. Frank und Alice waren das lebende Beispiel.
„Es… es tut mir so leid, Neville. Selbst, wenn wir die Vergiftung stoppen können, was bedeutet, dass wir den Schuldigen finden, werden sie auf immer geschädigt bleiben.“ Es waren harte Worte, das wusste sie und vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätte Neville gar nicht erst mit hinein gezogen. Nun musste sie seine ganze Hoffnung wieder zerschlagen.

Neville war wie erstarrt. Das konnte nicht sein, es musste doch einen Weg geben! Doch wie er es auch drehte und wendete, es blieb kein Ausweg.
„Ich… ich verstehe“, sagte er leise, blickte starr auf den Fußboden. In ihm brach alles zusammen, was ihn die letzten Tage aufrecht gehalten hatte.

„Wir werden den oder die Schuldigen finden, das verspreche ich“, sagte Remus nun leise, der Junge tat ihm leid. Doch für Frank und Alice würde jede Hilfe zu spät kommen und damit auch für Neville.

Wie er sich schließlich aus dem Büro verabschiedet hatte, wusste Neville nicht mehr. Ziellos lief er durch die Gänge, seine Gedanken bei seinen Eltern. Bei den Jahren, in denen die Hoffnung nie ganz erloschen war. So viele Abschiede, die er genommen hatte, nie wissend, ob es vielleicht der Letzte sein würde.

Nun, wo er eine Erklärung hatte für all das, war auch die Hoffnung zerschlagen. Er wusste, was toxische Substanzen auf Langzeit für Wirkungen haben konnten. Sechzehn Jahre waren eine verdammt lange Zeit…

Wütend schlug er gegen eine Säule, das Leben musste ihn hassen. Aber er würde für sein Leben kämpfen, für das seiner Eltern! Noch war der Plan unfassbar, nur vage. Die Gedanken schwirrten, zu erfüllt war er von Emotionen, Trauer und Liebe. Doch zugleich wuchs die Kraft in ihm, der Wille, es nicht alles hin zu nehmen, wie es gerade passierte. Wenn man es eher erkannt hätte, wären sie wohlauf… keine zugrunde gerichteten Seelen, die Zentimeterweise auf ihren eigenen Abgrund zu krochen…

Nein, so sollte es nicht enden. Wer auch immer das seinen Eltern und ihm angetan hatte - ihn würden sie nicht klein kriegen, das schwor er sich mit jedem Schritt, den er auf den gesprungenen Fliesen des Bodens ging. Er hatte schon zu lange im Schatten gestanden, unfähig, sich selbst zu behaupten. Aber genau das würde er jetzt ändern, ehe man auch sein Leben vergiftete, bis er sich selbst nicht mehr daraus befreien konnte.

Er atmete tief durch und hob dann den Kopf, als ein Lächeln seine Lippen umspielte. Er würde sich nicht länger verstecken. Er war stolz auf seine Eltern und erinnerte sich einmal mehr an das, was Harry ihm in ihrem fünften Jahr gesagt hatte: nun würde er seine Eltern stolz machen. Das war ein Versprechen gewesen und es wurde Zeit, dass er es einlöste.


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