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Fanfiction

Just as good as you - Der Kampf des Schicksals

von ~Cassiopeia~

Hallo ihr Lieben!
Dieses Kapitel war wirklich hart zu schreiben. Ich habe sehr lange daran gesessen, Geschriebenes verworfen, neu begonnen und nun noch einmal etwas überarbeitet. Ein großes Danke geht hier mit einem riesigen Blumenstrauß an meine süße Beta vojka, die mich auf einige Schwachstellen hingewiesen hat. Ich hoffe, ich konnte die meisten nun ausbügeln - ich habe mir zumindest Mühe gegeben.
Und bevor ihr nun am Ende alle aufschreit, es würde aber so viel fehlen - es geht ja noch weiter. Ein bis zwei Kapitel, denn so ganz ohne Abschluss wäre es ja auch blöd, jetzt nur den Epilog dran zu klatschen.
Dann wünsche ich euch starke Nerven beim Lesen, ich habe sie beim Schreiben gebraucht.
Alles Liebe,
eure Cas

58. Der Kampf des Schicksals

Nebel zog auf und ließ den Mond hinter einem Dunstschleier zu einer verzerrten Maske seiner selbst werden. Mitternacht war bereits lange überschritten, doch niemand schlief in dieser Nacht. Viele saßen in der Großen Halle zusammen und verbrachten die Stunden in Gesellschaft ihrer Freunde, jenen, mit denen sie sich zusammen gegen den Angriff Voldemorts und der Todesser stellen würden. Andere schmiedeten Pläne zur Verteidigung oder übten sich im Duellieren. Minerva McGonagall blickte stolz auf ihre Schüler, die wohl zum ersten Mal eine scheinbar unerschütterliche Einheit bildeten in ihrem Entschluss, Hogwarts und sich selbst zu verteidigen und bereit waren, dafür ihr Leben zu geben.

Ginny und Draco hatte seit Stunden niemand gesehen. Blaise war ein wenig hin- und her gerissen zwischen Sorge und einer Vermutung, die ihn lächeln ließ, als er um eine Ecke bog und prompt in jemanden hinein lief.

„Oh, tut mir - Weasley, was machst du hier unten?“, fragte er irritiert, als er Rons wütendes Gesicht sah und zog etwas die Augenbrauen zusammen. Immerhin waren dies die Kerker, kein Gryffindor verlief sich freiwillig hier hin.

„Ich hole meine Schwester aus den Fingern dieses Aas-“

Mit einem Griff nagelte Blaise Ron an der Wand fest. „Wer ist hier das Aas, wenn er so mit seiner Schwester umgeht, Weasley?“, fragte er gefährlich leise, spätestens jetzt bestätigte sich seine Ahnung und es gab kaum etwas, was er Draco mehr wünschte.

„Lass mich los, Zabini!“, fauchte Ron, doch Blaise ließ nicht locker.

„Sie ist nicht hier und wenn sie es wäre, ginge es dich überhaupt nichts an. Hast du einmal beobachtet, wie die beiden sich ansehen, Weasley? Hast du einmal über den Tellerrand deines eigenen Hauses hinaus gesehen? Vermutlich nicht. Der Sprung über deinen Schatten ist wohl ein Schritt zu weiter für dich.“

„Halt die Klappe, was weißt du schon über-“

„Ich weiß genug um dir zu sagen, dass deine Schwester, die du vom bösen, bösen Slytherin befreien willst, diesen Schritt offenbar schon lange gegangen ist. Und besagter böser, blonder Slytherin ebenfalls, auch wenn er dafür Kopf und Kragen riskiert hat. Wird Zeit, dass du erwachsen wirst, Weasley.“

Damit ließ er Ron stehen, den Zauberstab fest umklammert und ein leichtes Lächeln um den Mund. Seine Schritte hallten seltsam dumpf über den Steinboden, als sei es das letzte Mal, dass er sie hören würde. Und als er einen Blick durch eines der großen Bogenfenster nach draußen warf, blieb er erschrocken stehen.

Das war nicht nur Nebel dort draußen, der wie eine Dunstglocke über der Umgebung hing. Da war noch etwas anderes. Etwas Dunkles, Schweres. Und dann, wie ein Funken im Dunkel der Nacht nur, sah er es.

Der Verbotene Wald brannte. Noch war es sehr weit weg, doch der Wald war groß und magisches Feuer hielt Feuchtigkeit nicht auf. Einen Moment war Blaise wie gelähmt durch den Anblick, bis er eine Hand auf seiner Schulter spürte und kaum überrascht war, Ron zu sehen.

„Komm mit, wir müssen in die Große Halle, die anderen warnen!“, sagte er und zog Blaise mit sich, die Gedanken an Ginny und Draco nun weit weg schiebend.

Gemeinsam rannten sie durch die verwaisten Flure, selbst einige Portraits waren leer, deren Bewohner sich der Versammlung in der Großen Halle angeschlossen hatten und sich dort in den vielen Portraits drängten.

„DER WALD BRENNT!“, rief Ron, kaum, dass sie die große Flügeltür durchstoßen hatten, erschrockene Blicke lagen nun auf ihnen, ehe ein Schwall an Stimmen erscholl und alle durch einander redeten.

„RUHE!“, erklang die Stimme der Schulleiterin und tatsächlich verstummten die Schüler sofort und sahen teils aufmerksam, teils ängstlich, zu der stets streng gekleideten Frau im Umhang mit Schottenmuster. „Der Wald ist weit weniger geschützt als das Schloss. Hier herein müssen sie erst einmal kommen. Doch wir werden sie aufhalten“, sagte sie mit überzeugter Entschlossenheit, die die ganze Halle auszufüllen schien. „Voldemort nährt seine Macht aus Angst und Hass, aus Leid und Schmerz. Die Leute laufen zu ihm über, weil sie Angst haben, sich gegen ihn zu stellen. Angst um ihre Familien, ihre Kinder, ihre Eltern haben. Wir alle hier haben ebenso Angst. Aber wir werden diese Angst in Mut wandeln und uns ihm entgegen stellen. Zu vielen von uns hat er diesen Schmerz, dieses Leid zugefügt. Dies wird heute Nacht ein Ende haben. Verteidigen wir Hogwarts, wie wir für jene kämpfen, die wir lieben und für jene, die ihren Kampf nicht zu Ende kämpfen durften. Sie alle sind heute Nacht bei uns und leiten unsere Herzen. Und wenn die Todesser vor den Toren Hogwarts stehen, zeigt ihnen, was Mut bedeutet!“

Begeisterter Jubel war die Antwort, während all diese Herzen, einander teils liebend, teils ablehnend, gemeinsam für ein Ziel schlugen. Nicht wenige hatten Tränen bei den Worten in den Augen, nicht wenige lagen sich nun in den Armen und weinten mit einander, gaben einander Halt, Kraft und Mut.

„Voldemort hat deine Eltern getötet. Er hat meine Eltern getötet. Er wird uns nicht auch noch töten“, wisperte Harry, als er Hermine im Arm hielt und zu James sah, der angespannt und zugleich liebevoll zu ihm blickte, einen Arm um Lily gelegt und Harry fragte sich, wie es wohl war, eine Familie zu haben, die einen liebte. Er hoffte mehr als alles andere, dass er es nach dieser Schlacht in aller Ruhe heraus finden konnte.

„Ich liebe dich“, flüsterte Hermine leise und Harrys Herz setzte einen Schlag aus. Drei Worte, die seine Knie weich werden ließ, die ihn einen Moment jeden anderen Gedanken vergessen ließen. Dann erst löste er sich leicht von ihr, sah sie wieder an, in ihre leicht geröteten Augen und lächelte. Wischte ihr zärtlich mit dem Daumen eine Träne von der Wange und küsste sie vorsichtig.

„Und ich dich“, sagte er leise und verlor sich einen Moment in diesem Strahlen in den Augen seiner Freundin, vergaß, wo er war, es gab nur sie und die Ewigkeit von Sekunden, die nur ihnen gehörten.
Dann waren sie da. Zuerst schien es wie ein Rauschen, dann spürten sie die Erschütterungen, als die Flüche auf die Schutzzauber trafen. Einige blickten hinaus, doch der Sonnenaufgang war noch lange entfernt, fast zwei Stunden.

„Öffnet das Portal! Wir empfangen sie draußen!“, rief McGonagall und sofort entstand dichtes Gedränge. Niemand zögerte. Die Schutzzauber würden irgendwann brechen und dann wären sie auch hier drin nicht mehr sicher.

Die großen Türen des Portals flogen auf und die Schüler strömten in die kalte Luft des nahenden Morgens. Die feuchte Kälte drang in jede Pore und normalerweise hätten sie wohl allesamt bitterlich gefroren. Doch nun spürte niemand von ihnen die Kälte. Einzig Entschlossenheit spiegelte sich auf ihren Gesichtern wider. Die Zauberstäbe fest im Griff blickten sie nach oben, wo die Schutzschilde grell aufleuchteten, wenn ein Fluch sie traf.

„Harry!“, rief jemand und aus den Reihen stürzte Ron nach vorne, der den verblüfften Schwarzhaarigen kurz darauf in eine feste Umarmung zog. „Ich dachte schon, du wärst nicht hier! Ich kann da doch nicht alleine durch!“

Ziemlich zerknirscht sah er seinen besten Freund nun an. „Ich war ein Idiot, Harry“, murmelte er etwas betreten und wünschte sich, mehr Worte zu finden um zu erklären, wie sehr ihm sein Verhalten leid tat.

„Und ich ein unsensibler Egoist“, seufzte Harry und fragte sich, warum sie dies einander nicht schon viel eher zugegeben hatten.

Ron löste sich von Harry und sah nun auch Hermine entschuldigend an. „Auch, wenn der Gedanke noch immer etwas seltsam ist, gehört ihr irgendwie zusammen. Und ich sollte der Letzte sein, der sich dazwischen stellt und seinen Freunden böses wünscht. Wenn ihr… wenn ihr mich denn noch als Freund haben wollt…“ Ziemlich zerknirscht blickte er nun zu Boden und Harry hätte beinahe gelacht, wäre die Situation nicht so furchtbar skurril gewesen. Voldemort stand vor den Mauern Hogwarts und Ron entschuldigte sich für seine Eifersucht?

„Komm schon, Ron, natürlich sind wir noch Freunde!“, sagte er und klopfte diesem auf die Schulter, als es plötzlich einen ohrenbetäubenden Knall gab.

Das Aufblitzen über ihren Köpfen war verschwunden. Die Schutzzauber hatten den Angriffen nicht mehr stand gehalten und waren in sich kollabiert.

„Nun wird es ernst“, murmelte Harry und sein Blick war stur nach vorn gerichtet. Irgendwo dort war Voldemort, der Mann, der für all das Leid verantwortlich war. Doch heute Nacht würde er ihn leiden lassen.

„Hast du Ginny gesehen?“, fragte Ron leise und sehr besorgt, Harry schüttelte den Kopf.

„Sie wird hier irgendwo sein, weiter hinten vielleicht“, antwortete er, ohne den Kopf zu wenden, auch wenn er sich selbst bereits gefragt hatte, wo Ginny eigentlich war.

„Ich hab sie auch noch nicht gesehen“, erklärte Neville leise, Ron, der neben ihm stand, seufzte. Aber solang sie innerhalb des Schlosses war, war sie vielleicht sicherer als hier draußen.

Angespannte Stille senkte sich nun herab, während alle auf den Waldrand blickten, dessen Bäume mehr und mehr von Flammen zerfressen wurden. Ein unheimliches, rauchig-nebliges Zwielicht erfüllte die Luft, schuf wabernde Schatten und knisterndes Flüstern.

Harrys Herz schlug überraschend ruhig. Er hatte keine Angst. Nicht vor Voldemort, der ihm bereits so viel genommen hatte. Aber Harry hatte das Schicksal auf seiner Seite und diese Stärke würde er zu nutzen wissen.

Sein Kopf war weder leer noch gedankenerfüllt, er war dazu bereit, schnelle Entscheidungen zu treffen. Selbst, wenn es seinen eigenen Tod bedeutete. Er hatte keine Angst vor dem Tod. Zu oft schon hatte er ihn erlebt, war selbst seelisch tot gewesen und zu den Lebenden zurück gekehrt. Er war der Junge, der überlebt hatte und er würde auch dieses Mal überleben. Denn wenn einer überlebte, bedeutete dies den Tod es anderen.

Keiner kann leben, während der andere überlebt…

Die Worte aus Trelawneys Prophezeiung waren ihm noch nie so klar bewusst gewesen. Er war der Überlebende - und Voldemort würde sterben.

„Sie kommen.“

Moodys Stimme hatte wie knirschendes Glas geklungen und jeden in sofortige Alarmbereitschaft versetzt. Der Orden hatte sich am vorigen Abend im Schloss eingefunden, die gesamte Familie Weasley war hier und viele Auroren des Ministeriums hielten an Moodys und Kingsleys Seite Stellung. Sogar einige Eltern der Schüler waren hier, nicht nur Molly und Arthur, um ihren Kindern bei zu stehen und sie zu verteidigen.

Dann brach die Hölle los. Innerhalb eines Wimpernschlages war die Luft erfüllt von Blitzen und Schreien. Flüche, die Schutzschilde durchbrachen, die durch die Luft geschleudert und zurück geworfen wurden. Hinter ihnen splitterndes Gestein und Glas, Freunde, Geschwister, die verletzt zu Boden gingen und versuchten, sich in die schützenden Mauern zu retten.

Dann bebte die Erde und die Zentauren, wütend und bewaffnet, stellten sich zwischen die Schüler und die Todesser. Sie zögerten keine Sekunde und griffen an, schickten am magischen Feuer des Waldes entzündete brennende Pfeile und versuchten, den Flüchen der Todesser auszuweichen.

Aber Voldemort war gewissenlos. Gnadenlos.

Die Zentauren mochten magische Wesen sein, doch sie kämpften mit Pfeil und Bogen und konnten gegen Magie nichts ausrichten. Einer nach dem anderen fiel in seinem tapferen Versuch, die Einwohner des Schlosses zu verteidigen. Doch sie waren chancenlos. Die heranrückenden Werwölfe zerrissen ihre Körper förmlich, als sich ihnen ein einzelner Werwolf entgegen stellte: Remus Lupin, dessen Leben von klein Auf gezeichnet war durch den Biss Greybacks, wollte Rache für all die gestohlenen Jahre, die ihm ein normales Leben unmöglich machten.

Er hatte den Überraschungseffekt auf seiner Seite und schon bald entstand ein heftiger Kampf, in den nicht wenige Zauber eingriffen, um Remus zu unterstützen. Doch ein Ausgang war für keine Seite absehbar.

Voldemorts Front rückte immer näher, bis ihre in Kapuzen gehüllten Gestalten direkt vor ihnen standen.

„Ich verlange vier Dinge, dann können wir uns all das hier ersparen“, erklärte er mit kalter Stimme, verzerrt durch den Wind und erhaben über seine Macht. „Als erstes werde ich mir Harry Potter annehmen. Als nächstes verlange ich die Auslieferung von Ginevra Weasley und Draco Malfoy. Und als Letztes werdet ihr mir bei eurem Blute schwören, dass ihr ab sofort meinen Befehlen gehorchen werdet und meine bedingungslosen Anhänger werdet. Haltet ihr einen dieser Punkte nicht ein… werde ich euch leider töten müssen.“

„Du glaubst doch nicht, dass wir auch nur EINER deiner Forderungen nach kommen? Eher sterbe ich - FÜR HOGWARTS!“, schrie Neville und schickte eine ganze Fluchsalve auf Voldemort los; andere folgten seinem Beispiel und schon bald waren beide Seiten in einen hart erbitterten Kampf verwickelt, während über den brennenden Baumwipfeln langsam die Sonne aufging.

* * *

„Es hat begonnen“, sagte Lenos leise, Isa noch immer in seinen Armen haltend. So sehr hatte er diesen Augenblick gefürchtet, da sie ihre Zweisamkeit aufgeben mussten, nicht wissend, ob sie einander am Abend noch kennen würden. Oder, ihn überhaupt erlebten.

Isas Griff wurde etwas fester, sie wollte ihn nicht los lassen, nicht jetzt. Aber sie würde es müssen und sie hatte Angst, ihn dann für immer zu verlieren. Nein - sie würde ihn verlieren. Unausweichlich.

„Halt mich, Lenos“, flüsterte sie tonlos, spürte, wie er sich mit ihr aufsetzte und seine Flügel um sie beide schlang und fühlte sich so geborgen wie zuletzt vor tausend Jahren. Damals, als alles begonnen hatte.

Sie hatten so viel Leid hervor gebracht… nur wegen ihnen gab es die schwarze und die weiße Seite, ein Jahrhunderte langer Krieg, den nur sie wieder beenden konnten. Ihre Nachkommen hatten die Magie geprägt, die es so niemals hatte geben sollen. Ein Gegeneinander war niemals eine Option gewesen, doch alle Versuche der Schwestern, dies wieder zu richten, waren gescheitert.

Nun hatten sie sie, die Boten, erneut geschickt. Geschickt, das zu regulieren, was sie selbst geschaffen hatten. Dies war ihr Preis. Es würde kein Miteinander mehr geben, die Magie war für immer entzweit. Doch vielleicht würde es eine Annäherung geben, der den Hass beenden konnte.

„Wir müssen da jetzt raus, Isa. Die Sonne geht auf“, sagte Lenos leise, der Lichtbote spürte den Sonnenaufgang nur zu deutlich. Isa schluckte, nickte dann aber und löste sich zögernd von ihm, ehe sie noch einmal zu ihm trat und ihn mit all ihrer Liebe, die sie ausfüllte bis in die letzte Pore, küsste.

Ihr Blick sprach Bände und Lenos erwiderte ihn nicht minder intensiv. Dies war ihr Krieg, ihr Kampf und es wurde Zeit, dass sie eingriffen. Sie kannten ihre Rolle, ihre Aufgabe. Sie durften nicht scheitern.

Der Gang war verwaist, doch von draußen erklang der Lärm von Flüchen, Abwehrzaubern und Schmerzschreien. Draco trat an ein Gangfenster heran, dessen Seitenbogen und Glas heraus gesprengt worden war und nun über den Flur verteilt lag.

Wortlos stieg er auf das Fenstersims und blickte auf den Kampf hinab. Spreizte seine Flügel und stieß sich ab, dem Heer Voldemorts entgegen.

* * *

James sprach Fluch um Fluch, während er seine Freunde und seine Familie stetig im Auge behielt. Dieses Mal würde er nicht zulassen, dass jemandem seiner Freunde oder seiner Familie etwas passierte. Nicht noch ein Mal.

Vor siebzehn Jahren war er unvorbereitet, unbewaffnet und allein gewesen. Nun war er bereit und mit mehr bewaffnet als nur mit seinem Zauberstab. Doch noch war nicht die Zeit, dies zu enthüllen.

Dennoch konnte er nicht verhindern, dass rings um ihn herum zumeist Schüler verletzt oder gar tot zu Boden gingen. Amelia Warham, eine tapfere Fünftklässlerin, blickte nun aus stumpfen Augen in den Nachthimmel, den sie nie wieder sehen würde. Logan Dievers, ein Sechstklässler aus der Hufflepuff Quidditchmannschaft lag röchelnd am Boden und hustete Blut. James konnte ihm nicht helfen, so sehr es ihm auch das Herz heraus riss.

Ein Schatten legte sich auf ihn, nur kurz und als er aufsah, lächelte er. Dort waren sie, der schwarze und der weiße Engel. Endlich hatten sie sich offenbart und würden sie unterstützen, wie die Schwestern es versprochen hatten.

Keiner vermochte zu sagen, wie lange dieser Kampf dauern würde. Sie alle warteten auf den geeigneten Moment, ihn zu beenden, ihren letzten Trumpf auszuspielen. Die Sonne kletterte über den Horizont und schickte ihre Strahlen hinab; verwandelte die zuvor düstere Szenerie in milchiges, kaltes Licht, welches schonungslos enthüllte, welch brutalen Wunden dieser Kampf schlug.

Die Fassade des Schlosses bröckelte, hier und da waren bereits Mauern eingestürzt, Türen aus den Angeln gerissen. Verwundete, Sterbende, Trauernde kauerten sich auf der Krankenstation zusammen oder versuchten verzweifelt, sich an den Rand des Kampffeldes zu bringen, was ein Vorhaben der Unmöglichkeit war: der Kampf war überall.

„Sie sind im Schloss! Die Bibliothek brennt!“, rief jemand in Panik, woraufhin etliche abrupt kehrt machten und ins Schloss rannten um zu sehen, wie sie das Unheil aufhalten konnten. Viele Bilder waren ebenfalls zerstört oder angesengt, ihre Bewohner waren längst geflohen und versuchten, sich in unbeschädigte Rahmen zu retten.

Und über all jenem kreisten zwei Engel mit mächtigen Flügeln, die versuchten, ihre Kräfte gegen jene einzusetzen, die sich gegen das Schicksal stellten. Sie retteten Leben, sie töteten Seelen, sie gefroren und verbrannten die Körper vieler Todesser. Doch es würde nicht reichen.

Sie mussten handeln, ehe die Sonne ihren höchsten Punkt erreichte. Sie entfesselten ihre Kräfte, die Magie wankte, schien zu flackern und drohte, in sich zusammen zu brechen. Dies war ihr Weg, der einzige, den sie gehen konnten. Die Magie zu zerstören, um sie dann neu zu schaffen.

* * *

„Lily!“, rief James angestrengt, ehe er einen weiteren Fluch abblockte und zugleich nach Sirius und Harry Ausschau hielt. „Wir haben keine Zeit mehr! Wir müssen es tun! JETZT!“

„Er ist dort vorn!“, schrie Sirius und zu dritt bahnten sie sich einen Weg zu Harry, der von alledem gar nichts mit bekam. Erst, als sie bei ihm waren, sah er sie beinahe überrascht an.

„Ihr… ihr kommt mit?“, fragte er leise, den Zauberstab beinahe nutzlos in der Hand. Er würde niemanden töten diese Nacht. Er wollte nur einer Person das Leben nehmen und das war Voldemort selbst.

„Natürlich“, sagte Lily beinahe sanft und lächelte.

„Wir lassen dich nicht allein, Harry. Wir sind bei dir. Bis zum Ende.“ James nickte und hatte beinahe Tränen in den Augen aus Stolz und Liebe um seinen Sohn.

„Er kommt aus seiner Deckung hervor. Wir sollten nicht länger warten“, unterbrach Sirius die Szene und trat zu Lily und James. Nun mussten sie hoffen, dass ihre Suche nicht umsonst gewesen war.

Harry atmete tief durch und schloss ein letztes Mal die Augen, eine Sekunde nur, um sich zu sammeln. Und als er sie wieder öffnete, spürte er eine seltsame Veränderung in sich. Er meinte regelrecht zu fühlen, wie die Magie ihn durchströmte, ihn erfasste und mit einem Mal fühlte er sich ungeheuer mächtig. Irritiert blickte er zu seinen Eltern und Sirius und erkannte, dass diese ihre Zauberstäbe erhoben hatten - und auf ihn richteten.

Es dauerte geschlagene zwei Sekunden, bis Harry begriff, was hier passierte. Sie gaben ihm ihre Kraft. Schickten ihre eigene Magie durch das Ventil ihrer Zauberstäbe direkt an ihn. Das war unglaublich und Harry war kurz davor, sie davon wieder abzubringen, als ihm aufging, wie sehr sie ihm damit halfen. Sie gaben ihre Magie für seinen Sieg gegen Voldemort.

* * *

Auch oben in der Luft trafen die Mächte des Schicksals zusammen, als Isa und Lenos begannen, über der Szenerie zu kreisen und die Magie der fünf dort versammelten Menschen abzutasten. Von Lily, James und Sirius ging ein stetiger Strom zu Harry, der leuchtend grell war. Harrys Magie füllte sich immer mehr auf und obwohl er es nicht wusste, war er im Moment der stärkste Zauberer der weißen Seite an diesem Ort, vermutlich überhaupt.

Ihm gegenüber jedoch stand Voldemort. Und dieser sandte pure, schwarze Magie aus, so böse und voller Hass, dass Isa beinahe zusammen zuckte. Niemals hätte sie zulassen dürfen, dass ihre Magie derart missbraucht wurde. Für Macht, für Tod. Alles andere hatte sie ausgelöscht.

Harry starrte Voldemort an, jenen Menschen, der seine Eltern getötet hatte, der auch ihn hatte töten wollen. Der seit Jahren nach seinem Leben trachtete und es ihm zur Hölle machte.

„Es ist zu Ende, Riddle“, sagte er gefährlich ruhig und riss seinen Zauberstab los, schickte gewaltige Flüche auf sein Gegenüber, von denen ein einzelner gereicht hätte, einen gewöhnlichen Zauberer zu töten.

Doch nicht so Voldemort. Weiße Magie prallte an ihm ab und er antwortete mit derselben Brutalität, die keine Gnade zuließ. Dies hier war ein Duell auf Leben und Tod und er würde nicht zulassen, dass der verfluchte Junge noch einmal überlebte. Dieses Mal würde er ihn töten und er würde über ihn triumphieren.

„Du bist ein Feigling, Potter! Hast du nicht den Mumm, mir allein gegenüber zu treten? Müssen deine Eltern dir den Rücken frei halten? Weil du weißt, dass du mir nicht entkommst… niemand tut das!“, zischte Voldemort wütend, die roten Augen unverwandt auf Harry gerichtet, das Gesicht vor Anstrengung verzerrt.

Wut stieg in Ginny auf, ließ sie auflodern in dunklen Flammen und als Lenos ihre Hand nahm, flimmerte die Luft um sie herum. Wurde heller und gleißender und im selben Maße wurde Voldemorts Magie immer schwächer. Bis sie schließlich ganz versiegte.

Harry war verwirrt, doch sein Kopf schaltete schnell. Er durfte Voldemort nicht am Leben lassen. Er musste ihn töten.

„Jemand, der ohne Magie ist, kann dennoch durch Magie sterben, Riddle. Das Schwert kehrt sich mit der Spitze zu seinem Angreifer… es ist vorbei. Du kannst das Schicksal nicht hintergehen. Die Schwestern allein entscheiden über Leben und Tod, aber niemals ein Sterblicher.“

„Ich bin nicht sterblich!“, kreischte Voldemort in Panik über den Verlust seiner Magie.

„Oh doch, das bist du. Deine Horkruxe sind vernichtet und bald wird es auch dein jämmerlicher Körper sein, der leblos im Deck liegt.“

Voldemorts Augen weiteten sich, den Bruchteil eines Sekunde nur. Erst dann blickte er nach oben und erkannte, was geschah. Die Boten… dort waren sie, jene mächtigsten aller Wesen, die er auf seiner Seite hatte wissen wollen. Aber er hatte versagt und nun wendete sich das Schicksal gegen ihn.

Er sah den Schlag kommen. Den letzten, vernichtenden Schlag des Jungen, den er bis heute nicht hatte besiegen können. Der eine konstante Bedrohung gewesen war, seit seiner Geburt. Der sein Untergang gewesen war. Sein Schicksal.

Mit einem stummen Schrei auf den Lippen fiel er zu Boden, beinahe lächerlich lautlos. Fiel in sich zusammen, der Hand entglitt der Zauberstab, die Augen weit geöffnet in einem Ausdruck der fassungslosen Erkenntnis, dass er alles verloren hatte. Noch ehe er auf dem Boden aufkam, hörte sein Herz bereits auf zu schlagen.

Im selben Moment schien die Magie um Lenos und Isa herum zu explodieren, tauchte alles in grelles Licht und fiel dann in sich zusammen. Wie leblos fielen zwei Gestalten vom Himmel, die Hände fest mit einander verbunden schlugen sie schließlich auf dem harten Boden auf, die blassen Gesichter umrahmt von blondem und rotem Haar.


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