von LittleElventhing
sooo... dieses Kapitel wird mal etwas anders als vielleicht erwartet und hoffentlich nicht zu nachdenklich...aber lest selbst.
(btw: dieses chap ist nur der erste Teil der kompletten Songfic...je mehr Kommentare desto schneller folgt der zweite...)
Good Charlotte - The Anthem
Das mit dem Kommentieren hat aber auch schon mal besser geklappt xD Danke an die beiden, die mir trotzdem eifrig Kommentiert haben.
@shaly: jo.. hast recht.... na ja.. vllt ist remus ja auch ne schulte.. oder so....*sich versuch rauszureden* ;-) schön, dass du sally und meine songs magst =)
@Tainted_Love: Ja, mein Sirius ist schon etwas verpeilt - zumindest was zwischenmenschlcihe Dinge angeht... wolln wir hoffen, dass es Remus nicht zu sehr zusetzt.
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It's a new day
But it all feels old,
It's a good life,
That's what I'm told,
But everything, it all just feels the same...
Remus lag auf einem der roten Sofas im Gemeinschaftsraum.
Er fühlte sich kraftlos und ausgelaugt. Doch er war sich nicht sicher, ob das nun an der Uhrzeit lag, oder an dem was gerade passiert war.
Im Moment war ihm sowieso alles egal. Er wollte einfach nur seine Ruhe haben.
Zum ersten Mal war er richtig froh über die Erfindung des Quiddicht.
Remus blickte sich im Gemeinschaftsraum um.
Ein Sofa weiter blätterte Sally, auf dem Bauch liegend in irgendeinem Buch über magische Geschöpfe. Irgendwie kam ihm die Situation bekannt vor.
Sowieso wirkte, allmählich alles in diesem Schloss wie schon einmal gesehen, schon einmal erlebt. Die ehemals verwirrenden Flure, die immer gleich aussehenden Lehrer, die Hut-Zeremonie und die neuen Mitschüler, die Geheimgänge, die Regelbrüche, die Strafpredigten, sogar die Abende in den drei Besen und vor allem natürlich der, trotz neuem Stoff, immer gleich monotone Unterricht.
Was vor ein paar Tagen, lediglich Enttäuschung über nicht existierende Veränderungen war, gab Remus inzwischen mehr und mehr das Gefühl sich im Kreis zu drehen.
Das Gefühl aus diesem Schema F nicht mehr rauszukommen.
And my high school
It felt more to me
Like a jail cell,
A penitentiary
My time spent there, it only made me see…
„Warum bist du noch hier?“
Remus schrak hoch. Er hatte Lily gar nicht kommen hören. Was machte sie überhaupt im Gemeinschaftsraum? Hatte sie nicht Training? Und wenn nicht - wo waren die Anderen?
“Die Anderen sind schon alle unten in der großen Halle.“, beantwortete Lily seine Frage, bevor er sie stellen konnte. „Ich bin etwas spät dran, obwohl John uns Siebtklässlern heute extra früher freigegeben hat“
Remus verstand zu nächst gar nichts, dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Die Berufsberatung! Das war ja heute! Remus hatte die, vom Zaubereiministerium eingeleitete, Veranstaltung, über die sich James und Sirius schon seit Wochen lustig machten, total verdrängt.
„Kommst du jetzt mit?“, fragte Lily, die bereits am Portal stand.
„Nee, ich glaub ich bleib lieber hier.“
„Es ist eine Pflichtveranstaltung.“, sagte Lily mit Nachdruck.
„Hmmm…“, machte Remus nur und zuckte mit den Schultern, was im Liegen wahrscheinlich reichlich dämlich aussah.
Lily zog eine rote Augenbraue nach oben und musterte ihn skeptisch, bevor sie sich umdrehte und auf den Gang hinaus stieg.
Remus wusste was sie dachte.
So war er doch sonst nicht.
Aber, das Letzte was er wollte, war jetzt in einem Raum mit all seinen lärmenden Stufenkameraden zu sein und sich Dinge anzuhören, von denen er das meiste wahrscheinlich eh schon wusste.
Berufsberatung.
Remus versuchte sich vorzustellen, wie sein Leben eigentlich nach Hogwarts verlaufen sollte.
Er musste sich eingestehen, dass er sich darüber noch nie wirklich viele Gedanken gemacht hatte. Er hatte immer genug Probleme oder Beschäftigungen in der Gegenwart gehabt und nun war sein letztes Schuljahr angebrochen und er wusste nicht wohin er wollte.
Er hatte darauf geachtet, dass seine Schulnoten dem Durchschnitt entsprachen, was schon mehr war, als diverse andere Leute taten, und war unterbewusst immer davon ausgegangen, dass sich so nach der Schule schon irgendwas finden lassen würde.
Arbeitslosigkeit war bei einer so vergleichweise geringen Anzahl von Zauberern, nicht annähern so verbreitet wie in der Muggelwelt und man konnte eigentlich sicher sein, dass man schon irgendwo, seinen Noten entsprechend, unterkommen würde.
So einfach verhielten sich die Dinge bei ihm natürlich nicht. Schließlich war er ein Werwolf und auch wenn er laut seinen Freunden harmloser war, als die Baby-Katze Mrs Norris, wusste er doch, dass die Angst vor seiner Vollmonds-Persönlichkeit berechtigt war.
Ingeheim hoffte er aber auf Dumbledore. Dumbledore, der es ihm erst ermöglicht hatte nach Hogwarts zu kommen. Er würde ihn doch sicher nicht hängen lassen, wenn es um seinen Beruf ginge, oder? Remus, stellte peinlich berührt fest, wie er sich immer noch auf die Hilfe von Dumbledore verließ. Dass er davon ausging sein Leben, würde normal weitergehen, so lange nur Dumbledore immer ein gutes Wort für ihn, den Werwolf einlegen würde. Hier in Hogwarts, spielte es keine Rolle was er war. Würde das in der Welt da draußen genauso sein?
Remus verdrängte den unschönen Gedanken. Er war sich sicher, bei seinem tadellosen Verhalten während seiner Schullaufbahn, würde ihn schon irgendjemand einstellen.
Vielleicht nicht gerade das Ministerium, aber vielleicht Gringotts.
Remus stellte sich vor, wie wohl ein Arbeitstag bei der Zauberer-Bank ablaufen würde.
Insgeheim war es das wohl gewesen, woran er innerlich bei dem Wort „Beruf“ gedacht hatte.
Kein selbstständiger Laden in der Winkelgasse, sondern ein durchschnittlich bezahlter Job eines Angestellten.
Er würde jeden Tag durch die gleiche Eingangshalle gehen, jeden Tag mit dem Aufzug ins selbe Stockwerk fahren und in sein kleines Büro gehen. Jeden Tag Eulen verschicken, Eulen bekommen, Briefe abstempeln, Vermögen anderer Leute verwalten.
Remus wurde übel.
Wenn es etwas gab was er noch weniger wollte, als einen Raum voller lärmenden Stufenkameraden, dann war es eine Zukunft wie diese.
…That I don't ever wanna be like you
I don't wanna do the things you do
I'm never gonna hear the words you say
And I don't ever wanna,
I don't ever wanna be
You
“Ich an deiner Stelle würde dahin gehen.” Sally riss Remus jäh aus seinen Tagträumen.
„Dann tus doch.“, grummelte er. Das Letzte was er jetzt gebrauchen konnte, waren Sallys mütterliche Ratschläge.
„Ich sagte, wenn ich an deiner Stelle wäre. Wie dir vielleicht aufgefallen ist, bin ich seit 6 Jahren eine Stufe unter dir.“
„Und Dumbledore würde auch bestimmt etwas sagen, wenn sich jemand freiwillig zu einer Informationsveranstaltung des Ministerium meldet, obwohl er oder sie zu jung ist. Welch dreister Regelverstoß.”, lächelte Remus spöttisch.
“Meinst du wirklich ich kann mitkommen?” Sally ging gar nicht auf Remus schlecht gelaunten Tonfall ein.
Er seufzte.
Sally war manchmal wirklich eine kleine Streberin. Aber auf der anderen Seite wusste er natürlich, dass es für sie umso wichtiger war möglichst früh eigenständig zu werden.
Nicht nur auf Grund ihrer stolzen Persönlichkeit, sondern vor allem, weil sie niemanden hatte der für sie sorgen würde nachdem sie volljährig werden würde.
Sally war mit zehn Jahren in einem Waisenhaus entdeckt worden. Später erfuhr das Zaubereiministerium dort, dass sie ein Findelkind gewesen war.
Es war ein Großeinsatz, der das ganze Ministerium in Schach hielt und die Zeitungen, sowohl die der Zauber- als auch der Muggelwelt, waren voll davon.
Eines Morgens stritt sich die aufmüpfige Sally mit ihrer Lehrerin und das ganze Klassenzimmer konnte beobachten, wie die Haare des Mädchens sich feuerrot färbten.
Es kostete das Ministerium viele geschulte Zauberer und noch mehr Formeln zur Bereinigung der Erinnerungen, um dieses Fall in den Griff zu bekommen.
Die kleine Sally litt jedoch am stärksten unter der ganzen verwirrenden Sache.
Dumbledore nahm sich in jenem Sommer des kleinen Mädchens an und sorgte dafür, dass sie zu Beginn des neuen Schuljahres nach Hogwarts kam.
Kaum etwas erinnerte noch an damals.
Die neugierigen Blicke hatten zum größten Teil nach einigen Monaten aufgehört und spätestens seit dem Sirius irgendwann dazu übergegangen war, jeden es wagte sie länger als unbedingt nötig anzugucken, etwas unsanft zurecht zuweisen, waren alle wieder dazu übergegangen ihrem Teller beim Essen wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als Sally.
Doch manchmal hatte Remus den Eindruck, dass ihr Ehrgeiz eines der Dinge war, der durch ihre Vergangenheit geprägt wurde. Es konnte natürlich auch sein, dass sie einfach neben James, Sirius und Peter in dieser Hinsicht besonders auffiel.
„Willst du wirklich nicht mitkommen?“ Nun stand sie vor ihm und sah ihn aus ihren großen grünen Augen fragend an.
Remus erhob sich grinsend vom Sofa. „Ich kann dich doch nicht alleine gehen lassen, Kleines. Hinterher verläufst du dich noch. Hier: meine Hand.“
Anstatt die ihr angeboten Hand zu nehmen, boxte Sally ihn nur erstaunlich feste in Seite und war auch schon einen Moment später durch das Portrait-Loch entschwunden.
Sirius hatte Sally mal seine kleine, grummelige Elfen-Freundin genannt und Remus fand, dass das Sally sehr gut beschrieb.
Mit einem Lächeln auf den Lippen trat er auf den Flur und begab sich in Richtung große Halle.
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^^der "halbe" Song gehört dieses mal Good Charlotte und heist in Wirklichkeit "the Anthem". Demnächst folgt die zweite Strophe...
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