von LittleElventhing
Am besten ich spar mir lange Entschuldigungen warum ich solange nichts hab von Remus hören lassen und hoffe einfach nur, dass ihr trotzdem noch alle dabei seid und die Brücke zur Halloweenparty "gestern" noch bekommt ....*gg*
@Moon_Child: Ja wer hat wohl blaue Haare? *gg*
@Shaly:Danke fĂĽr deinen Mega-Kommi vor ner Ewigkeit und danke fĂĽrs betan egtsern ;-)
@Elbe: Ich hatte schon Angst dass die Darstellung von Sally etwas zu pseudomäßig ist... aber hab ich wohl nochmal Glück gehabt xD
@*Amira*: Dankeschön.. richtig schnell weiter gings ja leider nicht *gg*
Lieplinksliiiieed zum Reinhören:
Edguy- Superheroes
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And we never cry for love
We're superheroes
We are back where we belong
We never cry for pain
We're superheroes
Make a stand where we belong
“Kennst ihr das Gefühl, wenn die Buchstaben und Zahlen allmählich vor deinem Auge verschwimmen und dir nach zwei Minuten auffällt, dass du zum zehnten Mal versuchst die selbe Stelle zu lesen?“
„Manche Bücher offenbaren ihren Inhalt eben nicht durch bloßes Anstarren, James.“ Sally blickte kurz von ihrem Buch auf, um ihren Worten mit einem passenden Augenrollen die gewünschte Wirkung zu verleihen und war kurz darauf auch schon wieder tief in ihrer Lektüre versunken.
Remus grinste. Er wĂĽrde heute Abend wohl wieder doppelte Hausaufgaben anfertigen.
In diesem Moment klappte James seinen dicken Wälzer über die Zwergenkriege energisch zu, als wolle er sich mit roher Gewalt am langweiligen Inhalt rächen.
„Ich kann jetzt genauso gut zwei Stündchen schlafen. Es kommt aufs Gleiche raus. Man muss immer ökonomisch denken.“
Sally ließ sich nicht einmal zu einem abschätzigen Schnauben herab. Remus vermutete, dass sie inzwischen wie er dazu übergegangen war die permanente Bildungsverweigerung ihrer Freunde einfach hinzunehmen. Sie blieben einfach komplett beratungsresistent.
Remus beobachtete von seiner Couch aus, wie bei James langsam aber sicher die ersten Anzeichen der Langeweile zu bemerken waren.
Es war immer wieder ein groĂźartiges Schauspiel.
Es beginnt mit einem dezenten Fingerklopfen auf dem Holztisch.
Tatapp, tatapp, tatapp… Dann kommt das Kippeln auf dem Stuhl, dann der nervöse Blick zur Uhr.
Remus konnte seinem Freund förmlich ansehen, wie es in seinem Kopf ratterte, während er versuchte die Stunden bis zur nächsten Mahlzeit auszurechnen.
Jetzt kam die kritische Phase. Nämlich die, in der James sich nach 45 Sekunden selbstständiger Beschäftigung nicht mehr länger alleine unterhalten konnte. 3,2,1,….
„Remus?!“
„Ja…?“, er konnte nicht verhindern, dass leichter Spott in seiner Stimme mitschwang. James schien es zum Glück nicht zu bemerken.
„Findest du nicht auch, dass Sally heute richtig merkwürdig ist?“
„Wieso?“, fragte Remus verwirrt zurück. Worauf wollte James hinaus?
„Ja so…. unkommunikativ.“
„Ich lese ein Buch.“, ertönte es vom anderen Sofa. „Aber kriegst n Keks für das Fremdwort.“
James schien Sallys Sticheleien inzwischen nicht einmal mehr zu hören. Unbeirrt fuhr er fort: „Ja, aber du redest gar nicht. So als ob du uns was verheimlichen willst….“
„Du wärst ein ganz, ganz grauenvoller Cop…“, schaltete sich Remus ein.
„Aber mir würd’ die Uniform stehen. Darauf steh’n die Bräute.“
Mit einem lauten Knall schlug Sally ihr Buch zu.
„So. Glückwunsch. Du hast es geschafft. Jetzt hab ich die ganze Zeit dich in einer Stripper-Polizei-Uniform vor Augen. Und glaube mir. Es ist kein schöner Anblick.“
Grinsend lehnte James sich auf seinem Stuhl vor, als hätte er soeben ein Quidditchspiel gewonnen.
„Und bevor diese peinliche, indirekte Befragung noch weitergeht:“, fuhr Sally fort. „Was willst du wissen? Ihr habt uns doch alle gesehen? Was gibt’s da noch zu verheimlichen...?“
Hatte James so eben noch sein siegessicheres Grinsen zur Schau gestellt, war es beim Klang von Sallys scharfem Ton augenblicklich verschwunden.
„Und überhaupt!“, keifte sie ihn weiter an. „Was geht euch das überhaupt an? Ist das nicht allein meine Sache?“
In dem Moment kam Peter die Treppe aus dem Jungen-Schlafsaal hinunter.
„Was geht denn bei euch ab?“, fragte er halb verwirrt, halb belustigt.
„James und Sally unterhalten sich gerade über ihre Beziehungsprobleme.“, klärte Remus ihn auf und erntete für diesen Kommentar gleich zwei böse Blicke.
„Wieso wir? Es ging ausschließlich um Sally.“, verteidigte sich James.
„Und wieso Probleme? Wer hat gesagt, dass ich ein Problem habe?“, regte sich Sally auf.
„Wenn du keins hättest, würdest du ihr nicht so ein Theater machen.“
Sally sah Remus nur vernichtend an.
Dann sank sie entmutigt auf ihren Sessel zurĂĽck.
„Ich mein…“, begann sie. „Er ist Amerikaner und fährt in ein paar Wochen wieder nach Hause.“
„Das ist allerdings ein Problem.“, pflichtete ihr Peter bei, was wahrscheinlich einfühlend gewesen sein sollte.
„Was genau? Das er wieder nach Hause fährt oder das er ein Amerikaner ist?“ Für diesen Kommentar erntete wiederum James zwei vernichtende Blicke von seinen beiden Freunden.
Remus versuchte irgendwas EinfĂĽhlsameres zu sagen, als seien beiden Vorredner.
„Hey. Du bist immer noch am besten von uns dran. Was soll ich denn sagen? Zurzeit belaufen sich meine Chancen in der Hexenwelt quasi auf Null. Und es sieht nicht so aus, als würde sich das in Kürze ändern.“
„Wird das hier so was wie ein Wettbewerb?“, fragte Peter. „Denn wenn ja, Sally muss ich leider sagen, dass Remus echt schlimmer dran ist als du“
Sally grinste.
„Und was ist mit mir?“, jammerte James. „Meine große Liebe verachtet mich und seit ich ihr an Halloween gesagt hab, dass ich sie liebe hat sie kein Wort mehr mit mir gesprochen.“
Remus zog beeindruckt eine Augenbraue nach oben. „Topt!“
„Und ich dachte ich wäre Anwärterin auf den Titel „Das beschissenste Liebensleben.“, grinste Sally.
„Irren ist menschlich.“, meinet Peter nur trocken.
„Was ist denn mit dir?“, fragte James. Auch wenn er wie alle anderen keine wirkliche Antwort erwartete.
„Tja…“, setzte Peter an. „Meine Traufrau ist lesbisch.“
Stille.
Irgendwann brach James das Schweigen.
„Ladys and Gentlemen: Wir haben einen Gewinner.“
Im nächsten Moment hörte man ein lautes Knallen, welches vermutlich von einer Tür im Mädchen-Schlafsaal ausging. Keine Sekunde später polterte Sirius geräuschvoll die Treppe hinunter. Er würdigte keinen der Anwesenden auch nur eines Blickes, sondern ließ sich einfach rittlings auf eines der leeren Sofas fallen.
Alle, die vorher noch Peter angestarrt hatten, blickten nun fragend zu Sirius.
Dieser starrte unbeirrt an die Decke.
Man konnte das Fragezeichen in der Luft förmlich sehen.
Nach ein paar schier endlosen Sekunden setzte Sirius sich genervt auf. „Ist was?!“
Remus bemerkte amüsiert wie augenblicklich alle den Blick abwandten und so taten, als wären sie mit etwas ganz Wichtigem beschäftigt.
Alle bis auf Sally.
Diese blickte Sirius nur kĂĽhl an. Er starrte eisig zurĂĽck.
„Ob was ist?“, fragte sie spöttisch. „Bis auf das du dich die letzten Wochen wie der letzte Idiot aufführst. Nein, sonst ist nichts.“
Remus überlegte, ob er wohl gerade genauso dämlich dreinblickte wie James und Peter, die mit der plötzlich vereisten Stimmung völlig überfordert zu sein schienen.
„Moment mal.“, schaltete sich Letztere ein. „Hab ich eben was verpasst? Können wir noch mal zurückspulen? Ich hab irgendwie den Auslöser des Streits nicht mit bekommen.“
Sirius wandte sich von Sally ab, nicht ohne ihr einen letzten gehässigen Blick zu zuwerfen, und lächelte Peter schief an. Die typische Sirius-Black-Arroganz umspielte seine Mundwinkel.
„Nein, du hast nichts verpasst, Wurmschwanz. Sally ist in den letzten Wochen nur etwas unausgeglichen. Ist schon hart, wenn alles was man abbekommt ein minderbemittelter Amerikaner ist, der sich nicht wehren kann und man Angst haben muss nicht mal den halten zu können… ist doch so, nicht wahr, Sally?“ Sirius grinste siegesgewiss.
Sally stand nur stumm auf und ging langsam in Richtung Porträt. Als sie an Sirius vorbei kam zischte sie: „Ich hatte vergessen wie scheiße du sein kannst…“
Erhobenen Hauptes ging sie hinaus auf den Flur.
Remus zuckte zusammen, als das Porträt wieder zurück schwankte und geräuschvoll seine angestammte Position annahm. Auch James schienen aus einer Art Starre erwacht zu sein.
„Alter. Was hier immer abgeht…. Ich versteh grad gar nichts mehr.“
„Musst du auch nicht“, sagte Sirius trocken und erhob sich vom Sofa. Remus blickte ihm nach wie er die Treppe zum Jungenschlafsaal hinaufstieg.
Als er schon fast durch die Tür verschwunden war rief James: „Tatze?“
„Ja?“ Die Stimme klang genervt und irgendwie unnatürlich weit weg.
„Was war den jetzt eigentlich los, bevor du runtergekommen bist?“
„Frauen.“, war die einsilbige Antwort.
James lachte. „Ja wer versteht die schon…? Aber immerhin hast du eine, die wenigstens dich versteht. Wir können gerne tauschen.“
Sirius drehte sich um und blickte in die Runde. „Wisst ihr was Leute? Ihr könnt mich alle mal…“
Die TĂĽr des Schlafsaals fiel mit einem lauten Knall ins Schloss.
Remus konnte sich ein Grinsen beim Anblick von James Gesichtsausdruck nicht verkneifen.
„Jetzt rall ich wirklich gar nichts mehr. Was ist denn heute mit allen los?“
Er konnte einem schon ein bisschen Leid tun.
Aber wenn Remus ganz ehrlich zu sich selbst war, verstand er auch nicht wirklich was sich soeben abgespielt hatte. Aber er ahnte, dass diese kleine Szene nur die Spitze des Eisbergs war.
Er musste sich ablenken. Die Stimmung im Gemeinschaftraum hatte kurzzeitig weit unter dem Gefrierpunkt gelegen und sie heizte sich nur langsam wieder auf. Also beschloss er rauf zu Kate zu gehen.
Das hatte er schon lange nicht mehr gemacht.
Eigentlich schade.
Es war schließlich nicht verboten sich mit Menschen zu treffen und Zauberschach zu spielen nur weil sie vergeben waren. Aber irgendwie war’s doch wieder verboten.
Doch fĂĽr den Moment war Remus das ziemlich egal.
Es schienen heute sowie so alle um ihn herum langsam aber sicher durchzudrehen, vor allem Sirius, so dass er selbst wenn er die ganze Nacht bei Kate verbringen würde wahrscheinlich noch weniger auffällig wäre als seine Mitmenschen.
Grinsend stieg er die Stufen zum Mädchenschlafsaal hoch.
Wegen welcher Frauenmarotte hatte Sirius wohl die Flucht ergriffen? Remus konnte sich kaum vorstellen, dass man etwas nerviges klischee-mädchenhaftes an Kate fand, aber anscheinend gab es solche kleinen Dinge, die Sirius an ihr nicht nachvollziehen konnte.
Aber mehr als ein Disput ĂĽber den Unterschied zwischen den Farben Pink und Rosa wird es wohl kaum gewesen sein. Mehr konnte Remus sich einfach nicht vorstellen.
Seine Gedanken schweiften ab zu Peter.
Er und Debbie würden ein süßes ungleiches Paar abgeben. Aber allein die Vorstellung war schon zu absurd. Selbst wenn sie nicht auf Geschlechtsgenossinen stehen würde, wäre es immer noch ein Ding der Unmöglichkeit für Typen wie ihn und Peter eine „Braut“ wie Debbie abzubekommen. So was passierte einfach nicht im echten Leben. Genau genommen war Peter also auch nicht viel besser dran als er. Das beruhigte ein wenig. Und noch bevor Remus sich noch weiter in den Gedanken vertiefen konnte, dass er Kate nicht mal in seinen Gedanken eine „Braut“ nennen würde und wo eigentlich genau die Grenze zwischen „Freundin“ und „Perle“ verlief, stand er auch schon vor Kates Tür.
Leise klopfte er an.
Nichts rĂĽhrte sich.
Erneutes Klopfen.
Keine Antwort.
Vielleicht war sie gar nicht auf ihrem Zimmer, sondern bei Klassenkameradinnen nebenan.
Er hörte Lachen aus dem Nachbarraum. Remus lächelte zufrieden.
Wie zur Kontrolle horchte er noch einmal an Kates TĂĽr.
Sein Brustkorb schien sich mit einmal zusammen zuschnĂĽren.
Leise und erstickt, aber doch deutlich vernehmbar hörte er, wie jemand weinte.
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