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Fanfiction

Telling Stories - There's fiction in the space between

von Clarice

Telling Stories

There is fiction in the space between
The lines on your page of memories
Write it down but it doesn't mean
You're not just telling stories
There's fiction in the space between
You and Me

Es war ein ganz gewöhnlicher Tag. Natürlich war es das. Es war gar nichts Besonderes an ihm. Bloß irgendein Freitag im Jahr ohne irgendeine Bedeutung. Es gab ja schließlich genug Freitage, sagte sich Narcissa Malfoy, während sie ganz alleine in dem pompösen, grünen Salon saß. Durch die Fenster fielen Sonnenstrahlen und erhellten den Raum. Ein leichter Duft von würzigem Tee lag in der Luft.
Aber Narcissa war es egal, während sie verzweifelt daran festhielt, dass der Tag nichts Besonderes war. Wenn er es für niemand anderen war, dann selbstverständlich auch nicht für sie. Sie würde sich nicht lächerlich machen, indem sie weinen oder gar deprimiert sein würde. Niemals, eine Malfoy weinte genau so wenig wie eine Black.
Ihre blassen Hände zitterten, als sie die heiße Tasse Tee an ihre Lippen setzte und sie sich prompt daran verbrannte. In einem plötzlichen Anfall von Zorn ließ sie das feine Porzellan auf den Boden fallen, woraufhin es zerbrach und die dunkelrote Flüssigkeit sich auf dem Parkett ausbreitete.
Sie presste den Handrücken ihrer rechten Hand gegen ihren Mund und versuchte so gegen die Tränen, die nun doch kommen wollten, anzukämpfen.
Was war nur los mit ihr? Sie war doch sonst so beherrscht! Warum also war sie heute bloß so erbärmlich?
Weil es ihr Geburtstag war.
Sie versuchte sich zu beruhigen und klar zu denken, schaffte es aber nicht.
Keiner war da. Keiner kümmerte sich um sie. Ihre Eltern hatte eine simple Karte geschickt. Bella hatte nicht einmal das getan. Aber was erwartete sie auch von ihrer Schwester? Sie kannte sie doch nur zu gut als anzunehmen, Bellatrix würde die Bedeutung von kleinen, jedoch nett gemeinten Gesten verstehen.
Lucius seinerseits hatte ihr selbstverständlich ein kostbares Geschenk gemacht. Ein teures Saphir-Kollier. Schließlich liebte er sie, so wie er sagte. Aber auch wenn er es tat, er hatte keine Ahnung, was Liebe wirklich war. Nicht, dass Narcissa es wüsste... aber man hätte doch meinen können, er hätte sich für sie heute frei nehmen können?
Narcissas Gedanken wanderten weiter zu ihrer anderen Schwester, Andromeda. Sie hatte ihr eine Zeit lang immer wieder geschrieben. Auch an ihrem Geburtstag. Doch Narcissa hatte nie geantwortet und so waren irgendwann keine Briefe mehr gekommen.
Sie fragte sich, ob sie vielleicht selbst Schuld war, dass sie niemanden hatte, der heute bei ihr war. Hatte sie alle Menschen um sich herum vertrieben? War sie ein kaltes, herzloses Biest? Gab es niemanden, der an sie dachte?
„Verdammt noch mal“, entfuhr es ihr, als sie auf dem samtenen Polstersessel aufsprang und unruhig im Zimmer auf und ab zu gehen begann. Sie war kein Mensch der fluchte. Diese Eigenschaft war ihr zudem auch verhasst. Aber nun war es das einzige gewesen, das sie hätte sagen können, um die erdrückende Stille um sich herum zu durchbrechen.
Warum nur war sie alleine? War es allen egal? Wollte sie denn keiner sehen?
Narcissa ließ sich gegen die nächstbeste Wand sinken und versuchte sich zu beruhigen. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und hoffe dabei, ihre Augen wären nicht zu geschwollen. Vielleicht sollte sie sich etwas hinlegen. Das wäre sicher nicht schlecht. Sie hatte sowieso nichts zu tun.
Und keiner wollte sie sehen...
Es kostete sie viel Mühe bei diesem Gedanken nicht sofort wieder loszuweinen, doch irgendwie schaffte sie es, sich zu beherrschen.
Es klopfte leise an der Tür und ihr Herz machte einen Hüpfer. Jemand war doch noch gekommen. Jemand hatte nicht auf sie vergessen. Jemand mochte sie.
Ein kleiner, verschrumpelter Hauself trat ein. Also war es niemand aus ihrer Familie? Das war wohl auch besser so, denn sie musste sich zunächst einmal etwas herrichten. Sie sah sicherlich ganz verweint aus und so sollte sie niemand sehen.
„Madam?“, fragte das kleine Geschöpf unsicher. „Mr. Lestrange möchte bei Ihnen vorsprechen, Madam.“
Narcissa presste sich unwillkürlich an die Wand und hielt kurz die Luft an. Lestrange?
„B-bitte ihn herein“, sagte sie ohne groß darüber nachzudenken, wie sie wohl aussehen mochte. Als sie sich wieder an ihr Gesicht erinnerte, hechtete sie zu dem kleinen Beistelltisch neben dem Sessel, in dem sie bis vorhin noch gesessen hatte und befreite sich von ihrem verlaufenem Make-up. Sie atmete tief durch, als erneut an die Tür geklopft wurde und antwortete mit gewohnt monotoner Stimme: „Tritt ein.“
Und es war Rodolphus, wie sie vermutet hatte. Was hätte Rabastan auch schon hier zu suchen gehabt? Nicht, dass Rodolphus etwa einen Grund gehabt hätte...
„Narcissa“, sagte er mit einer leichten Verbeugung, nachdem er die Tür hinter sich wieder geschlossen hatte. Er hatte sich nicht verändert seit sie ihm das letzte Mal vor einer Woche gesehen hatte. Er war noch immer dieselbe dunkle und leicht bedrohliche Gestalt mit dem spöttischen Gesichtsausdruck.
„Rodolphus, was für eine Freude, dich zu sehen“, antwortete sie, ohne auch nur die geringste Mühe, so zu tun, als wäre es ehrlich gemeint. „Was kann ich für dich tun?“
„Was du für mich tun kannst?“ Er sah belustigt aus. Wie immer. Für Rodolphus Lestrange war alles ein Witz. Er war wohl noch nie in seinem Leben ernst gewesen, soweit Narcissa sich erinnern konnte. Niemals hatte sie ihn ohne dieses dümmliche Grinsen angetroffen.
„Setz dich doch“, sprach Narcissa und deutet mit einer eleganten Bewegung auf das lindgrüne Sofa.
„Zu freundlich.“ Er durchquerte den Raum, wobei er sie nicht aus den Augen ließ. Ohne Zweifel, er amüsierte sich mal wieder köstlich über irgendetwas.
Bei Slytherin, wie sehr sie ihn doch verabscheute! Sie hatte ihn ja noch nie gemocht! Er war so unglaublich selbstgefällig und anmaßend...
„Darf ich dir etwas zu trinken anbieten?“ Narcissa legte ihren Zauberstab wieder auf den Tisch und bemühte sich darum, wieder ihre Fassade aufzubauen. Vor jemandem wie Rodolphus würde sie doch keine Schwäche zeigen! Er würde sich nur wieder lustig darüber machen, genau wie er sich immer über sie lustig gemacht hatte, all sie Jahre lang. Sie spürte wie sich mit ihrer inneren Verzweiflung etwas, das sich verdächtig nach Wut anfühlte, vermischte.
„Oh, da sage ich nicht nein! Aber keinen Tee. Wenn da schon die Tasse auf den Boden landet, will ich gar nicht wissen, wie er geschmeckt hat!“ Er deutete in Richtung der Scherben, auf die sie ganz vergessen hatte, und stieß ein raues Lachen aus.
„Wie wunderbar es doch mit anzusehen ist, wie sich kleine Geister über Kleinigkeiten amüsieren können“, sagte Narcissa spitz und setzte sich ihm gegenüber in einen ebenfalls lindgrünen Polstersessel.
„Na, ich möchte nicht wissen wie klein erst der Geist ist, wenn man sich über nichts mehr amüsiert“, erwiderte er grinsend und fuhr sich durchs fast schwarze Haar.
„Wie reizend.“ Narcissa beschloss, ihre Abneigung nicht länger zu verbergen, denn heute war sie einfach nicht in der Stimmung dazu.
Rodolphus zuckte mit den Schultern. „Sollen die Scherben dort liegen bleiben?“
„Einer der Hauselfen wird sich später schon noch darum kümmern.“
Ein Schweigen breitete sich unter ihnen aus. Seine dunklen Augen durchbohrten sie regelrecht. Narcissa fiel auf, dass sich in ihnen nicht das Lächeln, was sich auf seinen Lippen zeigte, widerspiegelte. Auch Rodolphus versteckte sich hinter einer Fassade.
Als sie seinen Blick nicht mehr aushalten konnte, sah sie zur Seite. „Wenn du hier nichts willst, kannst du wieder gehen.“
„Ich wollte dir zum Geburtstag gratulieren.“
Narcissa konnte nicht verhindern, dass sie ihn erstaunt anblickte. „Das ist...“ Sie räusperte sich. „Ausgesprochen reizend.“
Sein Lächeln verlor sich kurz. „Ausgesprochen reizend? Natürlich, was erwartet man auch von dir...“
Sie sprang auf und war kurz davor etwas zu sagen, besinnte sich aber anders. Sie würde doch jetzt nicht ihre Haltung verlieren!
Idiot, dachte sie. „Es tut mir Leid, wenn Höflichkeit für dich ein Fremdwort ist.“
„Für wie dumm hältst du mich, Narcissa?“ Auch er erhob sich nun. Zwischen ihnen befand sich nur der kleine Beistelltisch.
Sie presste die Lippen aufeinander, um nicht die Wahrheit zu sagen.
„Verdammt, benimm dich nicht wie ein kleines Pozellanpüppchen!“ Dann lächelte er sie wieder spöttisch an. „Aber du weißt ja gar nicht, wie du dich anders benehmen sollst. Oder?“
Sie schlang die Arme um sich, so als wäre ihr kalt. „Ich habe mich sehr über deinen Besuch gefreut, Rodolphus. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.“
„Ja, versteck' dich ruhig hinter deinem über alles geliebten Manieren. Keiner Wunder, dass du auch heute alleine bist. Oberflächlichkeiten sind zwar gern gesehen bei uns, aber besonders unterhaltsam sind sie nicht.“ Mit einem gehässigen Grinsen verbeugte er sich vor ihr. „Meine Empfehlung“, sagte er und wandte sich der Tür zu.
„Ja, Rodolphus Lestrange hat es ja nicht nötig sich hinter irgendetwas zu verstecken, nicht wahr? Er amüsiert sich über die Welt und all die dummen Zauberer und Hexen, die sich darum bemühen, ihre Familie und Freunde nicht vor den Kopf zu stoßen!“ Narcissa hielt kurz inne und war über sich selbst überrascht. Waren diese Worte wirklich eben aus ihrem Mund gekommen? Oja, das waren sie und sie spürte, wie sich ihr mehr aufdrängten. „Aber nicht der große Rodolphus Lestrange, oh nein! Höflichkeit ist natürlich nicht wichtig. Er lacht lieber jeden aus und drückt sich vor seinen Pflichten.“
„Ich drücke mich überhaupt nicht vor meinen Pflichten!“, entgegnete er, nun etwas lauter. Er hatte mitten in seiner Bewegung inne gehalten und sah sie nun mit offenem Mund an.
„Natürlich nicht. Du bist ja bloß etwas Besonderes, weil du nichts auf die Regeln des Anstands gibst.“ Narcissa lachte auf und wurde sich wieder ihrer eigenen Verzweiflung bewusst, die ihr fast die Kehle zuschnürte. „Du bist gerne der Rebell, nicht wahr?“ Sie näherte sich ihm mit langsamen Schritten. All ihre Wut und all ihr Zorn stauten sich in ihr zusammen. Sie hatte sich nie beklagt und hatte alles ertragen. Doch in diesem Augenblick war es ihr vollkommen gleichgültig. Es war ihr so gleichgültig, dass sie alle ihre Werte von Zurückhaltung und Höflichkeit vergaß.
„Halt den Mund, Narcissa. Darin bist du ja so schön geübt“, presste er mühsam hervor.
Sie hörte nicht auf ihn und lächelte stattdessen böswillig. „Warum denn? Erträgst du die Wahrheit nicht? Hinter deiner Fassade bist du doch nur ein Feigling.“
„Erträgst du die Wahrheit?“ Er deutete mit der Hand in den Raum. „Sieh dich um und sag mir, wen du hier alles siehst! Wer ist gekommen um dem Geburtstagskind zu gratulieren? Ah, was sehe ich denn! Da ist ja niemand. Nicht mal der eigene Ehemann. So eine Schande... Narcissa Malfoy, die immer nur von allen geliebt werden wollte, und dabei aber von niemanden gemocht wird. Du wolltest es immer allen recht machen. Das nenne ich feige.“
Sie spürte, dass sie am ganzen Leib zitterte. „Du hast doch keine Ahnung. Spielst dich auf, machst dich über alle lustig...“
„Ich mach mich nicht über alle lustig“, fuhr er dazwischen.
„Du machst dich über mich lustig!“; schrie sie ihn an und drehte ihm dann schnell den Rücken zu. Mühsam kämpfte sie wieder mit den Tränen und hielt sich die Hand vor die bebenden Lippen.
„Das stimmt doch gar nicht.“
Seine Stimme war etwas ruhiger, was sie erstaunte. „Und ob es stimmt! Du hast gelacht, als du erfahren hast, dass ich Lucius heiraten würde. Du hast gelacht, als du mich bei der Anprobe meines Hochzeitskleides überrascht hast. Du hast bei meiner Verlobungsfeier gemeint, dass ich ja nun meine hübschen blonden Kinder haben könnte, die ich mir sicher immer gewünscht hätte! Du hast dich immer nur über mich amüsiert!“
Es trat wieder Schweigen ein, das Narcissa nutzte, um sich etwas zu fassen.
„Du... du wirst jetzt doch nicht etwa weinen?“, hörte sie ihn auf einmal hinter sich fragen. „Ich kann mit weinenden Frauen nicht umgehen.“
„Das kann ich mir denken.“
„Narcissa?“
„Was?“
„Ich wollte nicht... ich wollte... dir bloß alles Gute zum Geburtstag wünschen.“ Er legte ihr eine Hand auf die schmale Schulter und drehte sie zu sich um. „Siehst du, du hast doch nicht alle Menschen vertrieben“, versuchte er es mit einem schrägen Lächeln, was sie dazu veranlasste sich wieder zu versteifen, denn ihr wurde klar, dass sie sich soeben lächerlich gemacht hatte. Und auch noch vor Rodolphus Lestrange.
Er seufzte. „Narcissa, ich bin nicht besonders gut in solchen Sachen, aber...“ Er fuhr sich wieder durchs dunkle Haar, sah aber nun verlegen aus. „Darf ich dich vielleicht zum Essen einladen?“
„Warum?“, wollte sie ungläubig wissen. „Du magst mich nicht. Und aus Mitleid brauchst du das schon gar nicht tun. Dann bin ich eben ein kaltes Miststück, das keiner mag.“
„Du irrst dich. Ich mag dich.“
„Natürlich. Deswegen machst du dich auch immer über mich lustig. Oder ist das etwa deine Art jemanden zu zeigen, wie sehr du ihn magst?“
„Ich bin hier Narcissa, oder?“
Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch sie fand keine Worte.
Ja, er war hier. Er war als einziger hier.
„Also? Gehst du mit mir essen?“
Sie nickte.
„Obwohl du mich nicht magst?“, fragte er amüsiert.
Wieder nickte sie. „Ja, obwohl ich dich nicht mag.“
„Tja, man kann sich seine Freunde wohl nicht aussuchen, oder?“
Nein, das konnte man nicht.
Nun schien sein Lächeln ehrlich. „Vielleicht kannst du dich ja doch irgendwie für meine Gesellschaft erwärmen. Schließlich gibt man sich nicht gerne mit Leuten ab, von denen man denkt, sie würden einen nur zu gerne die Augen auskratzen, wenn man nicht aufpasst.“
„Ich werde sehen, was ich tun kann.“ Sie versuchte ebenfalls zu lächeln, was ihr vermutlich misslang.
Plötzlich streckte die Hand nach ihr aus und strich mit dem Daumen über ihre Wange.
„Rodolphus?“ Unbeabsichtigt hatte sie geflüstert.
Statt einer Antwort bedeckte er zärtlich ihre Lippen mit den seinen und für einen Moment fiel alle Anspannung von Narcissa ab. Niemand außer ihm war hier, dachte sie bloß und es hatte etwas Beruhigendes an sich.
Er zog sich zurück und lachte leise. „Wie du schon sagtest. Ich bin gerne der Rebell.“
Sie trat einen Schritt nach hinten und sah ihn finster an.
Er seufzte. „Entschuldige... ich weiß.“
„Warum?“
„Ich... ich weiß. Du bist so... so sanft und weich.“ Er wandte den Blick ab. „Ich weiß auch nicht.“
„Das meinte ich nicht.“
Rodolphus sah sie fragend an.
„Warum musst immer alles ins Lächerliche ziehen?“ Sie war sich nicht sicher, ob sie die Antwort hören wollte. Es wäre natürlich das Beste gewesen, wenn er sagen würde, dass er sich einfach gerne über sie lustig machte und dass er sie gerne bloßstellte. Genau wie jetzt. Und das aus dem einfachen Grund, weil er sie nicht mochte. Ja, das wäre wirklich die beste Antwort gewesen.
Aber Narcissa hatte das Beste so satt. Sie wollte nicht mehr für alle anderen perfekt sein.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht... vielleicht macht es das einfacher.“
„Was einfacher?“
„Nicht daran zu denken, wie sanft und schön du bist.“
Sie schluckte, konnte ihre Augen aber nicht von ihm wenden. „Schönheit ist nichtssagend.“
„Wahrscheinlich. Aber du siehst immer so sanft und anschmiegsam aus. So weich und weiblich. Verletzlich und zart. So rein.“ Wieder berührte er ihre Wange. „So unglaublich rein. Du bist all das, was-“ Er stockte.
Was Bella nicht war, beendete sie den Satz in Gedanken und fühlte sich sogleich schuldig. Doch warum? Bella liebte ihn nicht. Es wäre ihr egal, wenn... wenn was? Was dachte sie nur? Was wollte sie von ihm? Sie mochte ihn doch gar nicht. Hatte es nie getan. Er war doch immer so gemein zu ihr gewesen.
Aber es war auf einmal egal. Es war egal, weil er hier war. Als Einziger.
„Es tut mir Leid. Du kannst mich weg schicken. Mit einem Wort.“
Sie schüttelte den Kopf. „Gib mir keine Wahl. Gib mir nur einen Grund.“ Und noch während sie sprach, wusste sie, dass er ihr alles sagen könnte, was er wollte. Sie würde alles glauben, jede Geschichte, die er ihr erzählen würde.
Doch er sagte nichts, sondern fuhr ihr durchs blonde Haar. Das war ihr Grund genug. Es war die beste Geschichte, die er ihr hätte erzählen können.
Und nun war es sie, die ihn küsste und er schmeckte gut.
Vielleicht war es falsch. Sie war verheiratet, er war es auch. Aber er war nun mal der einzige Mensch, der hier war. Es gab niemand anderen.
„Narcissa“, murmelte er fast unverständlich in ihren Mund. „Es tut mir Leid...“ Er löste sich von ihren Lippen und nahm ihr Gesicht in seine Hände. „Ich bin kein guter Mensch. Und auch nicht mal im entferntesten ein Unschuldslamm. Aber du... du bist so rein und unschuldig.“
„Das ist mir egal.“
„Du magst mich doch nicht einmal.“
„Ich weiß nicht. Es ist unwichtig. Aber du magst mich?“
Abermals lachte er leise auf. „Narcissa, du willst jemanden, der bei dir ist.“
„Nein, ich will jemanden, der genau das erkennt.“
Sie konnte ihm ansahen, dass er überlegte. „Es wird nicht gut gehen“, meinte er endlich.
Sie lächelte traurig. „Ich weiß.“
Rodolphus küsste sie erneut, nahm ihrem Mund in Besitz, dieses Mal intensiver und sehnsüchtiger. Ja, womöglich war es wirklich falsch, was hier geschah. Es war gegen ihre Grundsätze und gegen all die Regeln, die man ihr beigebracht hatte. Es war Verrat an der eigenen Schwester und an dem Mann, an den sie gebunden war. Es war falsch und richtig, beängstigend und schön.
Doch Rodolphus war der Einzige, der gekommen. Und er würde immer wieder kommen, das wusste sie. Weil er sie mochte.
Das war alles, was sie jemals gewollte hatte. Sie wollte bloß eine Geschichte. Und die brauchte noch nicht einmal ein Happy-End.

Give us all what we need
Give us one more sad sordid story
But in the fiction of the space between
Sometimes a lie is the best thing

Sometimes a lie is the best thing


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