Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Im Schatten eines großen Namen - Gespräche unter Freunden

von Gwendolyn D.

August 1979

Sie klopfte so fest gegen die Tür, dass ihr die Hand danach schmerzte. Die Tür ging auf und Gwendolyn stolperte unaufgefordert in das kleine Haus und stand direkt im Wohnbereich.
„Komm doch nur herein!“, scherzte Severus und schloss die Tür hinter ihr.
Er bereute seine Worte, nachdem er sich zu Gwendolyn umgewandt hatte.
„Was ist geschehen?“
„Nichts“, log Gwen und schlenderte, gespielt lässig, um den Küchentisch.
„Du kannst mir nichts vormachen, Gwen!“, sagte ihr Freund ernst. „Irgendetwas ist doch vorgefallen.“
Gwendolyn wandte ihm den Rücken zu und schloss die Augen. Es kostete sie alle Selbstbeherrschung, nicht wie ein Schlosshund loszuheulen. Die Bilder holten sie immer wieder ein. Immer wieder stand Sirius vor ihr, wütend, verlangend und dann entsetzt.
„Wir haben uns gestritten“, gab Gwendolyn endlich zu.
„Schon wieder?“ Severus Ton war neutral und Gwen dankte es ihm insgeheim.
„Dieses Mal war es schlimmer!“ Sie drehte sich zu Severus um, noch immer darauf bedacht, nicht die Beherrschung zu verlieren. „Dieses Mal wird er gehen. Mit Sicherheit …“
Ihre Stimme versagte. Es war ein unbeschreiblicher Schmerz in ihrer Brust, der sie zuzuschnüren schien und das Atmen, sogar das Denken erschwerte.
Severus kam auf sie zu ohne Vorwarnung und ohne ein Wort und nahm Gwendolyn in den Arm. Zunächst zu überrascht über seine Reaktion versteifte sich ihre Haltung in seiner Umarmung, doch im nächsten Moment hatten ihre Gefühle ihren Tribut gefordert. Dankbar schlang sie die eigenen Arme um seinen Hals, vergrub das Gesicht in dem weichen Stoff seiner Roben und weinte bitterlich.
Hier brauchte sie sich nicht zu rechtfertigen. Hier musste sie nicht stark sein. Hier bei ihm konnte sie sein, wer sie war, denn er war der Einzige, der sie verstand. Er war schon immer der einzige Mensch gewesen, der sie verstanden hatte. Er war ihr Freund, der beste: Severus Snape.

Gwendolyn war in dieser Nacht nicht zurückgekehrt, doch sie war auch nicht bei Severus geblieben. Alleine war sie durch den Park geschlendert, mit den Gedanken immer bei Sirius. Vermutlich würden seine Sachen weg sein, wenn sie zurückkam. Wahrscheinlich war auch er bereits verschwunden. Sie rechnete fest damit.
An einem magischen Kiosk hatte sie sich einen Tagespropheten gekauft und wartete am frühen Morgen schon vor der Tür eines Muggelcafes und betrat dieses, sobald es öffnete.
Gwen verkroch sich am letzten Tisch hinter der Trennwand, die mit langen, schmalblättrigen Pflanzen bepflanzt war und sie somit vor neugierigen Blicken der Durchlaufkundschaft schützte.
Nachdem sie sich einen Kaffee bestellt und den Tagespropheten gut lesbar auf den Tisch platziert hatte, waren ihre Gedanken jedoch wieder bei Sirius. Die Erinnerung an ihren Streit war wie ein Stich in ihr Herz. Sie wusste nicht, wie es nun weitergehen würde. Sie hatte sich so sehr an ihn gewöhnt, dass seine Abwesenheit eine große Leere in ihr hinterlassen würde. Eine Leere, die sie bereits jetzt spürte.
Sie dachte wehmütig an Severus. Wie oft hatte sie ihm den Rat erteilt, Lily endlich loszulassen und nun, da sie sich in der selben Situation befand, verstand sie, warum es ihm so unendlich schwer fiel. Es war nicht leicht, jemanden loszulassen, den man so sehr liebte. Ihn ziehen zu lassen und zu akzeptieren, dass es keinen gemeinsamen Weg mehr gab. Es schmerzte, doch offensichtlich waren sie zu verschieden. Von Anfang an, auch wenn es keiner von ihnen wahrhaben wollte.
Geistesabwesend blätterte sie in der Tageszeitung, ohne die Artikel zu beachten. Sie war so sehr in ihre eigenen Gedanken vertieft, dass sie zunächst nicht bemerkte, dass der Platz an dem Tisch hinter ihr besetzt wurde.
Sie seufzte, schlug die Zeitung zu und begann, den mittlerweile nur noch lauwarmen Kaffee zu schlürfen. Dann zog sie die kleine, silberne Uhr aus ihrer Umhangtasche und ignorierte das gedämpfte Gespräch hinter der Trennwand.
Es war kurz nach neun. Ein wenig wollte Gwendolyn noch ausharren und abwarten, damit sie sicher sein konnte, dass Sirius bereits im Ministerium war, bevor sie in ihre Wohnung zurückkehrte. Gerade wollte Gwen aufstehen, um die Bedienung zu sich zu rufen, als sie auf die bekannten Stimmen hinter ihr aufmerksam wurde. Ungläubig hielt sie den Atem an.
„Müsstest du nicht schon lange auf der Arbeit sein?“ Die Männerstimme klang ein wenig erschöpft.
„Nein, ich hab noch'n halbes Stündchen, bevor ich Dearborn wecken gehe“, erwiderte ein weiterer Mann, der wesentlich näher war.
Er musste direkt hinter der Trennwand sitzen, quasi Rücken an Rücken mit Gwendolyn. Diese war wie versteinert erstarrt und sank ganz vorsichtig ein Stückchen tiefer und versuchte möglichst leise zu atmen, damit sie alles verstehen konnte.
„Wecken? Du willst mich veralbern!“
Der andere schnaubte.
„Ich wäre froh, es wär' so. Er soll nicht so lang schlafen. Er treibt sich viel zu lange abends herum.“
„Wie, er treibt sich herum? Ich dachte, er soll sich versteckt halten?“, fragte der Erste verwundert.
„Eigentlich sollte er das. Dumbledore hat getobt bei dem letzten Treffen, doch Dearborn schien das kalt zu lassen.“
Es folgte eine kurze Pause, als die Bedienung sich nach den Wünschen der Herren erkundigte. Gwendolyn war sicher, die Stimmen bereits gehört zu haben, doch ohne die Sprecher zu sehen, konnte sie sie nicht zuordnen.
Sie zuckte erschrocken zusammen, als die Kellnerin an der Trennwand vorbeitrat, um nach einer neuen Bestellung zu fragen. Mit gesenkter Stimme bestellte sie einen weiteren Kaffee und eine große Flasche Wasser, nicht ohne das Gespräch weiter zu belauschen.
„Aber die suchen doch bestimmt noch immer nach ihm.“
„Natürlich tun sie das. Ich kann ihn auch wirklich nicht verstehen, nach allem, was passiert ist!“ Er machte eine kurze Pause. „Ich meine, ich glaube mir würde der Kopf eher nach Rache stehen und ich würde mir nicht eine Nacht nach der anderen in einem dieser Szenenclubs um die Ohren hauen! Was will er nur damit bezwecken?“
„Wahrscheinlich braucht er diese Ablenkung nun einfach.“
„Das ist idiotisch!“
„Bittesehr, die Herren.“
Ein Klirren folgte und Sekunden später war die Bedienung auch bei Gwen angelangt und stellte den Kaffee und das Wasser ab. Gwendolyn dankte ihr mit einem Kopfnicken und lauschte gespannt weiter.
„Naja, lass uns nicht von der Arbeit reden. Was meinte Wurmschwanz so?“
„Irgendwas stimmt mit Peter nicht“, erzählte der Erste. „Etwas bedrückt ihn, aber er will einfach nicht mit der Sprache herausrücken.“
Gwendolyn schob die Wasserflasche unauffällig zur linken Tischkante und lehnte sich anschließend wieder auf der Bank zurück und traute ihren Augen kaum. In der Reflexion der Glasflasche, konnte sie ganz deutlich das verzerrte Spiegelbild von Remus Lupin erkennen.
„Diese Zeiten drücken halt auf jedermanns Gemüt“, sagte der Zweite und nun erkannte Gwendolyn die Stimme.
Hinter ihr saß niemand geringeres als James Potter. Ihr Magen zog sich unangenehm zusammen, doch gleichzeitig war sie auch neugierig darauf, was sie womöglich noch erfahren konnte.
„Das meine ich nicht. Er sieht nicht gut aus. Hat er dir gegenüber mal erwähnt, dass er Stress auf der Arbeit hat?“
„Ich hab' ihn seit dem letzten Ordenstreffen nicht mehr gesehen.“
Remus seufzte.
„Mach dir um den mal keine Sorgen, Moony!“
„Du hast seine Sorgen doch noch nie ernst genommen, James!“ Remus' Stimme war vorwurfsvoll und in der Spiegelung der Flasche konnte Gwen erkennen, wie dieser sich erschöpft mit den Händen übers Gesicht fuhr. „Vielleicht braucht er Hilfe, vielleicht braucht er Beistand und wagt es nur nicht zu fragen.“
„Das Einzige, was Wurmschwanz braucht, ist ein Mädchen!“, antwortete James überheblich.
„Du meinst wie Sirius?“
Stille.
Gwendolyn hatte den Atem angehalten. Sekundenlang befürchtete sie, sie würden aufstehen und feststellen, dass Gwen sie die ganze Zeit belauscht hatte, doch dann seufzte James und fuhr fort.
„Nein, hoffentlich nicht wie Tatze“, antwortete James deprimiert. „Er würde sich besser endlich von ihr trennen.“
„Du solltest ihn nicht immer dazu drängen, James. Das belastet nur eure Freundschaft.“
„Soll ich etwa zusehen, wie sie ihn kaputt macht?!? Einfach tatenlos zuschauen, was dieses Miststück aus ihm macht?“ Seine Worte schnürten Gwen die Kehle zu. „Das ist doch alles so sinnlos. Warum geht das nicht in seinen Dickschädel rein?“
„Aus demselben Grund, warum du jahrelang Lilys Abfuhren ignoriert hast, James: er liebt sie.“
James seufzte laut und einige Minuten sprach keiner der beiden. Wenige Minuten, die Gwendolyn zur Realisierung seiner Worte hatte. Sie schloss die Augen und versuchte die Tränen zu unterdrücken, die sich wieder zwischen ihre dichten Wimpern drückten. Es tat weh, diese harten Worte zu hören, doch James hatte recht. Wie oft schon hatte sie Sirius verletzt, wie oft schon hintergangen bei der Verwirklichung ihres Traumes? Vielleicht war es besser für ihn, wenn sie ihn gehen ließ, auch wenn sie dies nicht wollte. Vielleicht war es sogar besser für sie beide. Das Klirren von Porzellan lenkte sie ab.
„So, es wird Zeit Dearborn zu wecken. Nicht, dass er so ausgeschlafen ist, dass er sich heute Nacht wieder auf die Pirsch begibt. Lass stecken, Moony, du bist eingeladen!“
„Das musst du nicht.“ Selbst durch das verzerrte Bild der Flasche konnte Gwendolyn erkennen, dass es Remus peinlich war.
„Ich weiß, dass ich nicht muss.“
Das helle, silberne Klimpern von Münzen war zu hören.
„Danke, James!“
„Nichts zu danken, Moony!“
Stühle scharrten über den Boden und ließen Gwendolyn automatisch noch tiefer auf ihren Platz rutschen. Sie hörte das Rascheln ihrer Umhänge und erst, nachdem sich ihre Schritte entfernten, konnte Gwendolyn langsam wieder aufatmen und entspannen. Die Tür ging auf und fiel anschließend ins Schloss. Sie waren fort. In Gwendolyn hingegen kreisten die Gedanken wie ein Tornado. Das unangenehme Gefühl in ihrer Magengegend rutschte in den Hintergrund. All die Sorgen und Bedenken aus den letzten Stunden gerieten ins Abseits, als sie das Gespräch in ihrem Kopf Revue passieren ließ.
Sie hatten von Dearborn gesprochen und sie hatten gesagt, dass er sich abends in Clubs 'rumtrieb. In Szeneclubs, hatte Potter gesagt. Gwendolyn zog die Brauen zusammen. Wie viele dieser Clubs mochte es in London geben? Wie wahrscheinlich war es, dass sie ihn aufspüren konnte? Ohne sich der Handlung bewusst zu sein, zog Gwendolyn einen der bunten Scheine aus ihrer Geldbörse und ließ ihn auf den Tisch fallen. Sie war aufgestanden und hatte sich den sommerlichen Reiseumhang um die Schultern geworfen, ohne auf die verwunderten Blicke der Muggel zu achten. Sie bemerkte sie auch nicht, als diese sie kritisch beäugten, während sie aus dem Café stolzierte.
Zu sehr war sie in Gedanken gewesen, mit der Planung ihrer Vorgehensweisen. Zunächst musste sie herausfinden, wie viele Clubs es in London gab und welche von ihnen exklusiv waren. Dann konnte sie sich auf die Suche nach Dearborn begeben. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn finden würde. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie weiter in der Gunst des Dunklen Lords aufstieg.
Gwendolyn frohlockte siegessicher. Die Probleme, die sie noch vor wenigen Stunden so zermürbt hatten, hatte sie angesichts ihres Triumphs bereits vergessen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Die tiefere Psychologie, das Netz der Motive und die kriminalistischen Volten erweisen Joanne K. Rowling erneut als Meisterin.
Tagesspiegel