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Fanfiction

Im Schatten eines großen Namen - Gwens Sehnsucht

von Gwendolyn D.

Oktober 1980

Sirius lag mit dem Rücken auf dem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und starrte an die Decke. Die Läden waren geschlossen und ließen nur ein paar spärliche Lichtstrahlen der Herbstsonne in das Schlafzimmer ein. Er war hundemüde und doch fand er keinen richtigen Schlaf heute. Eigentlich wusste er nicht, wann er das letzte Mal richtig gut geschlafen hatte. Ihm fehlte einfach der körperliche Ausgleich. Diesen Monat war es genau ein Jahr her, seit er Dumbledore aufgesucht hatte, damit dieser die Vorkehrungen für den Fidelius in die Wege leitete. Ein Jahr, seit sie gefangen waren, und noch immer hatte er sich nicht daran gewöhnt.
Doch immerhin hatten er und Gwendolyn wieder zueinander gefunden. Sie waren zu einer kleinen Familie zusammengewachsen, deren schöne Augenblicke die andauernde Bedrückung zumindest für einige Momente vergessen ließen. Ein Lächeln stahl sich auf sein müdes Gesicht und eine angenehme Wärme schien von dem Innern seiner Brust auszugehen.
Sie waren eine Familie. Nie hätte er gedacht, dass er so sehr in seiner Rolle aufgehen würde. Dass ihm diese neue Situation so ans Herz wachsen würde und ihn mit einer inneren Zufriedenheit erfüllte.
Endlich hatte Sirius Black die Familie, nach der er sich immer gesehnt hatte. Gwen und Zoe hatten ihn in den wenigen Monaten, die seit der Geburt vergangen waren, glücklicher gemacht, als es seine eigene Familie in den langen sechzehn Jahren je hätte tun können. Er liebte sie innig und die Tatsache, dass das familiäre Glück auch in seiner Hand lag, beflügelte seine Gedanken und spendete Hoffnung auf bessere Zeiten. Sie würden kommen, ganz sicher. Und wenn diese neue Ära anbrach, dann würde er umso mehr die gemeinsame Zeit mit seinen Liebsten genießen und schätzen können.
Er schloss wieder die Augen und hoffte ein wenig wegzudösen, während er sich seinen Gedanken hingab. Er würde mit Zoe zusammen die Potters besuchen, deren Sohn nur wenige Tage jünger war als sie, und ihnen beim Spielen zusehen. Sie würden gemeinsame Ausflüge machen, Zoos und Parks besuchen. Vielleicht sogar verreisen und wer weiß … vielleicht würde auch Gwendolyn endlich den Groll mit ihrem Vater überwinden, wenn Voldemort nicht mehr war. Eine wunderbare Zeit würde das werden und dann wäre sein Leben perfekt.
Das Baby schrie in dem Moment, in dem Sirius fast eingeschlafen war.
Mit schweren Beinen erhob er sich, um hinüber ins Wohnzimmer zu schlurfen. Doch er blieb im Türrahmen des Wohnzimmers stehen. Die Klagelaute waren verstummt und waren von einem zarten, sanften Summen ersetzt worden.
Gwendolyn hatte Zoe aus der kleinen, hölzernen Wiege genommen, schlenderte langsam durch das Wohnzimmer und summte leise vor sich hin. Es erwärmte ihm das Herz, sie dabei zu beobachten, während er selbst noch unbemerkt blieb. Erst als Gwen sich umwandte, sah sie Sirius in der Tür stehen.
Ihre Blicke begegneten sich und Gwendolyn zog die Mundwinkel zu einem Lächeln nach oben, ohne das Summen zu beenden, doch Sirius‘ Herzschlag setzte für eine Sekunde aus.
Da war er wieder, der Schatten. Der Schatten, der sein ganzes Glück mit einem einzigen Hammerschlag zertrümmern konnte. Er hatte ihn ganz deutlich über ihr Gesicht huschen sehen und selbst, nachdem sie sich wieder von ihm abgewandt hatte, blieb er allgegenwärtig. Sein Magen zog sich unangenehm zusammen und er floh in die Küche und begann mit zittrigen Händen einen Kessel mit Wasser aufzusetzen.
Die letzten Wochen waren so harmonisch und glücklich gewesen. Er wollte nicht, dass es aufhörte. Es sollte weiter andauern. Er war zufrieden, so wie es war- warum konnte Gwendolyn das nicht auch sein? Warum genügte ihr das Glück nicht, dass sie nun miteinander teilten, und warum war er nicht genug, bei all der Mühe, die er sich gab. Warum – bei Merlin – schaffte er es nicht, sie glücklich zu machen?
Bei allem, was er getan hatte, etwas fehlte ihr noch immer und es war eine schmerzliche Feststellung, dass es nicht allein in seiner Macht stand, diese Sehnsucht zu stillen.

Gwendolyn saß alleine am Küchenfenster und starrte in den blutroten Sonnenuntergang, ohne dessen Schönheit wahrzunehmen.
Zoe schlief tief und friedlich in ihrem kleinen Bettchen. Sie hatten bereits zu Abend gegessen und das Geschirr stand ebenfalls ordentlich gestapelt in dem Schrank über der Spüle.
Gwendolyn seufzte. Alle Arbeit war getan und zurück blieb nur diese öde, gähnende Leere, die ihren Geist füllte und eine Unruhe in ihr erzeugte, dass sie kaum an etwas Anderes denken konnte. Mit jedem Tag, der verging, wurde es schlimmer.
Sie hatten sich bereits mit ihrem neuen Leben arrangiert und nun begann derselbe eintönige Trott wie damals, nach ihrem Schulabschluss. Doch was sollte nun aus ihr werden? Sie konnte nicht zurück und selbst wenn, das konnte sie Sirius nicht antun. Nicht nachdem, was er alles für sie getan hatte, nicht nach den Opfern, die er erbracht hatte.
Sie schloss für einen Moment die Augen, spürte die warmen Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne auf ihrem Gesicht, fühlte das Herz, das leise und zaghaft in ihrer Brust schlug und der Drang, gegen den sie schon lange ankämpfen musste.
Sie sehnte sich so sehr nach dem mächtigen Kribbeln in ihren Adern, dass die gewaltige Magie in ihr auslöste. Sie sehnte sich nach der unendlichen Freiheit, die sie einst besessen hatte, und nicht zuletzt sehnte sie sich einfach nach ihrem Freund, von dem sie bereits seit Monaten nichts mehr gehört hatte. Die Gedanken schnürten ihr die Kehle zu. Ihr war so elend, dass sie am liebsten geweint hätte, doch diese Blöße wollte sie sich nicht geben. Sie musste stark sein, das war eine Lektion, die sie bereits als Kind gelernt hatte.
Langsam öffnete Gwen die Augen und sah wieder hinaus auf die Straße. Ihr Herz pochte bereits so schnell, dass es schmerzte. Was würde nur aus ihr werden, wenn alles so bliebe wie jetzt? Was würde aus ihr werden, wenn Tag um Tag an ihr vorüberzog, ohne dass sie wirklich daran teilnahm?
Sie schämte sich für ihre Gedanken. Eigentlich sollte Gwendolyn froh sein. Sie hatte einen tollen Mann, der sich sehr um sie bemühte, und eine kleine, liebliche Tochter, die noch in den Kinderschuhen ihres Lebens steckte.
Aber war das alles? Würde ihr zukünftiges Leben darin bestehen, Mutter und Ehefrau zu sein? War das wirklich alles? Es war ein unfairer Gedanke gegenüber Sirius, und Gwendolyn schalt sich dafür, doch sie wusste, dass sie so einfach nicht ihren Frieden finden konnte. Das konnte sie jetzt nicht und sie würde es auch in Zukunft nicht können.
„Gwen?“
Sie zuckte beim Klang ihres Namens zusammen, erhob sich, hatte aber augenblicklich ihre Fassung wieder erlangt.
Gwendolyn wusste nicht, wie lange Sirius schon in der Tür gestanden und sie beobachtet hatte, doch es war lange genug gewesen, um die Traurigkeit in ihrem Gesicht zu sehen.
Er ging zu ihr hinüber, umarmte sie von hinten und hauchte einen zärtlichen Kuss auf ihre Schulter.
Es tat so gut, sie in den Armen zu halten, ihre Wärme zu spüren und den Duft ihres goldblonden Haares einzuatmen. Wortlos und stumm standen sie da und sahen gemeinsam zu, wie das letzte Stück der Sonne hinter den Baumwipfeln verschwand.
Sirius spürte ganz deutlich ihre Sehnsucht und wusste gleichzeitig, dass sie allein ihm zu liebe dagegen ankämpfte. Doch wie lange konnte dieser Kampf noch gut gehen? Wie viel Kraft hatte Gwendolyn noch und was würde aus ihr werden, wenn Verbitterung und Traurigkeit alles war, dass sie an ihre gemeinsame Zeit erinnerte? Es konnte nicht gut gehen, so sehr er es sich wünschte. Sie hatten nur eine Chance; er musste ihr die Freiheit einräumen, die sie brauchte, denn er konnte weder ihre Liebe, noch ihr Glück erzwingen.
„Zoe schläft fest. Ich habe gerade nach hier gesehen.“
Gwendolyn antwortete nicht.
„Was hältst du davon, wenn du“, er stockte, „ich meine, wenn du Snape einen Besuch abstattest?“
Gwendolyn hielt den Atem an und wandte sich um, um Sirius in die Augen sehen zu können: „Ist das dein ernst?“
Er nickte zaghaft, während ihr ungläubiger Blick ihn fast zum Lächeln brachte.
„Ich dachte, das würde dich ein wenig aufmuntern.“
Gwendolyns Augen füllten sich mit Tränen und sie vergrub ihren Kopf augenblicklich an seiner Brust und war von einer unaussprechlichen Dankbarkeit erfüllt.
„Danke!“, flüsterte sie heiser.
Ihre Reaktion bestätigte Sirius, das Richtige getan zu haben, doch seine Sorge blieb weiter an ihm haften. Aber es waren eben dunkle Zeiten, und jene waren immer voller Sorgen.

Gwendolyns Herz hüpfte wie ein Flummi auf und ab, als sie vorsichtig gegen die Haustür klopfte. Sie konnte hören, wie drinnen ein Stuhl über den Boden scharrte und nur wenige Sekunden später wurde die Tür geöffnet. Die schwarzen, berechnenden Augen des Tränkemeisters blickten genau durch sie hindurch, der Griff um seinen Zauberstab wurde fester, als sich Gwendolyn kaum merklich nach vorne beugte und ihm zuflüsterte: „Ich bin's, Sev.“
In seiner Miene war keine Regung zu lesen, er ging an Gwendolyn vorbei und hob eine der verschrumpelten Zeitungen auf, die vor seiner Tür lagen und betrat kurz nach ihr wieder seine Wohnung. Die Tür fiel ins Schloss und Gwendolyn fiel ihm ungeniert um den Hals.
„Ich hab dich so vermisst, Severus! Wie geht es dir? Was gibt’s neues? Hab' ich viel verpasst?“
„Findest du es eigentlich nicht ein bisschen unhöflich“, raunte er und schob Gwendolyn beiseite, um den Muffliato auszuführen, „mit mir zu rede, ohne den Desillusionierungszauber herunter zu nehmen?“
„Oh, Verzeihung!“ Sie ließ den Zauber fallen und einige Sekunden betrachtete Severus sie kritisch, bevor er seine Freundin ungefragt in eine Umarmung zog.
„Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht, Gwen!“ Ein Stein fiel von seinem Herzen.
„Es ist doch alles noch einmal gut gegangen“, antwortete Gwen und drückte ihn.
„Noch einmal gut gegangen?“, wiederholte Severus. „Es ist noch keine vier Wochen her, dass er Macnair und Crabbe von hier abgezogen hat und ich könnte schwören, dass er sie ab und an noch hier vorbeischickt.“
„Macnair und Crabbe?“, fragte Gwendolyn stirnrunzelnd und löste sich aus seiner Umarmung.
„Ja, sie waren ein oder zwei Jahrgänge unter uns, erinnerst du dich an sie?“
Gwendolyn schüttelte den Kopf.
„Kein Wunder“, lachte Severus und ging hinüber zu einem staubigen Regal. „Nun ja, sie sind auch keine Erinnerung wert. Es ist so viel geschehen, seit du verschwunden bist.“
„Erzähl mir davon, Sev!“, forderte Gwen ihn begierig auf, doch der Halbblüter schüttelte nur mit dem Kopf und zog eine Flasche seines Lieblingsweines aus dem Schrank.
„Nein, Gwen“, sagte er und bedachte sie mit einem strengen Blick, „zunächst erzählst du mir, wie es dir ergangen ist!“
Gwendolyn lächelte geschlagen und gehorchte.
Einige Stunden waren vergangen, in denen Gwen kein Detail ausgelassen hatte. Begonnen mit ihrer Flucht vor Voldemort und wie sie ihm nur haarscharf entkommen war, über Sirius' Antrag und seine große Unterstützung all die Wochen und letztendlich wie ihr neues Leben begonnen hatte. Ihr Leben als Mutter. Wie wundervoll Zoe war und dass Gwendolyn sie ihm zeigen wollte, sobald dies möglich war.
Es waren Stunden, in denen Severus mehr geschwiegen als gesprochen hatte, und doch war es die beste Konversation gewesen, die er seit ihrer Abwesenheit geführt hatte.
So viele Sorgen hatte er sich um ihr Wohl gemacht und sie gleichzeitig vermisst, wie keinen anderen. Eine sehr einsame Zeit lag hinter dem Tränkemeister. Eine Zeit, in der er immer gehofft hatte ein Lebenszeichen von seiner Freundin zu erhalten und gleichzeitig darum gebangt hatte, dass sie sich mit einer solchen Torheit nicht verraten würde.
Doch wie Gwendolyn es so treffend zu Beginn ihrer Begegnung gesagt hatte: es war noch einmal gut gegangen. Zumindest bis jetzt.
„Wow“, schloss Severus und goss Gwendolyn nach. „Also soll ich dich in Zukunft mit ‚Mrs. Black’ ansprechen?“, scherzte er schließlich und wurde augenblicklich von Gwendolyn geknufft.
„Erst, wenn es soweit ist. So lange darfst du mich noch beim Vornamen nennen! Aber genug von mir! Jetzt erzähl mir, was passiert ist, seit ich weg bin. Was ist mit dir passiert? Hat … hat er …?“
„Ich hatte großes Glück, dass ich an jenem Tag vor dem Laboratorium warten musste. So konnte er mir keine Beihilfe unterstellen und es blieb dann bei einer Überwachung. Wie gesagt, es ist kaum vier Wochen her, dass er sie abgezogen hat.“
„Warum hat er das getan?“, fragte Gwendolyn und nippte an dem köstlichen Wein.
„Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Es ist so viel geschehen. Er hat so viele neue Anhänger gewonnen. Es gab unzählige Beerdigungen und doch bin ich der Meinung, dass ihm mehr Leute als jemals zuvor folgen.“
„Wer ist gestorben?“, unterbrach Gwen ihren Freund.
„Oh Mann“, sagte dieser und bemühte sich daran sich zu erinnern. „Cygnus Blacks Verschwinden hast du noch mitbekommen, oder?“
„Ja, er ist nicht wieder aufgetaucht?“
„Nein, aber er ist nicht der einzige der alten Garde, den es erwischt hat. Rosier ist von Auroren gestellt worden und im Duell umgekommen. Mulciber ist wie Black spurlos verschwunden und Lestranges … nun, der Dunkle Lord war seinen Widerspruch satt.“ Severus schauderte. „Nagini durfte ihn vertilgen.“
„Wer ist Nagini?“
„Hm, so etwas wie ein Gefährte würde ich meinen, ‚Haustier’ wäre wohl der falsche Ausdruck?“
„Ein Hund?“, fragte Gwendolyn ungläubig.
„Eine Schlange“, korrigierte ihr Freund und nippte an seinem Weinglas. „Eine wadendicke, meterlange Schlange. Sie gehorcht ihm … er … er spricht mit ihr. Es klingt verrückt, aber ich habe es selbst gesehen.“
„Es ist nicht verrückt“, erwiderte Gwen ein wenig nachdenklich. „Der Dunkle Lord ist ein Parselmund, wie Salazar Slytherin. Das ist eine ziemlich seltene Gabe!“
„Es ist nichts Beneidenswertes“, antwortete Severus, der den Ton seiner Freundin richtig deutete. „Es ist unheimlich und – wirklich grotesk!“
Gwendolyn hingegen zuckte nur mit den Schultern und knüpfte am eigentlichen Thema an: „Bleiben ja nur noch Avery, Nott und Rookwood Senior von seinen Freunden.“
„In der Tat.“
Sie schwiegen einige Sekunden, in denen Snape einen Kerzenleuchter auf dem Tisch entzündete, bevor er mit seiner Erzählung fortfuhr.
„Seine Todesser sind allgegenwärtig, überall in England. Nicht alle geben sich zu erkennen, doch es kommt immer häufiger zu Krawallen und Anschlägen, von denen teilweise in der Muggelpresse berichtet wird. Es sickern immer mehr Unruhen durch und das Ministerium vertuscht nur noch die größten Übel.“
„Hat er es noch nicht geschafft, es zu übernehmen?“, unterbrach Gwendolyn ihn.
Severus hob die Hand. „Nein. Aber ich war noch nicht fertig“, sagte er lächelnd und fuhr fort: „Die Reaktion des Ministeriums hat sich um hundertachtzig Grad gedreht. Bagnold bleibt weiterhin im Verborgenen, doch Bartemius Crouch Senior bringt frischen Wind in die Abteilung für magische Strafverfolgung. Der Schwerpunkt des Ministeriums hat sich verlagert von Vertuschen auf Angriff. Die Auroren machen regelrecht Jagden auf die Todesser; sie wurden sogar befugt die Unverzeichlichen zu verwenden.“
„Crouch hat sich also durchgesetzt?“, Gwendolyn zog überrascht die Brauen nach oben. „Was sagt der Orden dazu?“
„Dumbledore ist von so einer radikalen Vorgehensweise natürlich nicht erfreut, aber sie haben herbe Verluste zu verzeichnen: die Bones und Benjy Fenwick sind nur einige von ihnen. Der Dunkle Lord muss einen verlässlichen Informanten in ihren Reihen haben, denn er ließ viele Ordensleute systematisch auslöschen.“
„Hast du eine Vermutung, wer es sein kann?“
Severus schüttelte den Kopf.
„Nein, es sind zu viele Neue dazugekommen. Die meisten von ihnen legen die Maske nie ab.“
„Feiges Pack!“, höhnte Gwendolyn und Severus stimmte nickend zu.
„Das ist in der Tat gefährlich. Ein zweischneidiges Schwert sozusagen. Du weiß nicht, wer sie sind, du weiß nicht, wem du vertrauen kannst und viele von ihnen würden dir in den Rücken fluchen, wenn sie dafür in der Gunst aufsteigen würden.“
„Wo sind Ehre, Stolz und Noblesse geblieben?“, fragte Gwendolyn theatralisch.
Severus’ Gesicht verzog sich zu einer Fratze.
„Sie sterben zusammen mit den Reinblütern aus“, sagte er und fuhr auf Gwens fragenden Blick hin fort. „Widerliches Gesindel schert sich um ihn. Halbtrolle, Werwölfe und all der geächtete Abschaum der Zauberergesellschaft. Einige munkeln, der Dunkle Lord hätte Abgesandte zu den Riesen geschickt.“
„Zuzutrauen wäre es ihm.“
„Ich glaube, es ist ihm wirklich alles zuzutrauen! Er sammelt seine Kräfte, vereint alles Mögliche unter seinem Banner um für den letzten, finalen Schlag anzusetzen –“
„Und Gwendolyn Dumbledore sitzt sang- und klanglos in ihrem goldenen Käfig und strickt Söckchen für die Familie!?!“
Stille.
Gwendolyn hatte sich erhoben, war nervös im kleinen Wohnzimmer auf- und abgeschritten, um ihrer Wut und der inneren Anspannung Luft zu machen.
Sie bemerkte Severus entsetzten Ausdruck gar nicht, weil sie viel zu sehr mit dem Kampf gegen ihre eigenen Dämonen beschäftigt war.
Voldemort, der mächtigste Mann Englands, war kurz davor, die Herrschaft an sich zu reißen und Gwendolyn war nicht im Stande einen Nutzen aus dieser Situation zu erhalten. Sie konnte nicht mehr tun, als taten- und ruhmlos zuzusehen. Sie hatte jegliche Gunst verloren, die ihr eine Position in seiner neuen Weltanschauung gesichert hätte. Eine akzeptable Position, doch gerade jetzt – in eben jenem Moment – stand Gwendolyn wieder vor dem Nichts. Sie war Niemand, hatte nichts, was sie besonders machte oder was sie auszeichnete. Gwendolyn war nichts, nichts außer Dumbledores Tochter.
Unsäglicher Zorn stieg in ihr auf. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt, die Nägel schnitten ihr ins Fleisch, doch Gwendolyn spürte keinen Schmerz. Sie spürte nur grenzenlose und alles verzehrende Wut.


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