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Fanfiction

Silencio - Kapitel 7

von Nitsrek

Mit roten Wangen, erhobenem Kopf und Herausforderung in ihren Augen funkelnd kam Hermine zum ersten Mal nach ihrem Aufenthalt im Krankenflügel zum Abendessen. Sie hatte das Frühstück im Krankenzimmer eingenommen und wegen einem letzten Blick auf den versäumten Stoff in Alte Runen das Mittagessen versäumt, aber nun hatte sie keine Ausreden mehr, die die Mahlzeit in der Großen Halle vermied.

Sie kannte die Gerüchte über ihre Abwesenheit. Natürlich glaubte niemand die Geschichte über den magischen Virus. Natürlich nicht, es war ja auch die Wahrheit! Wo lag der Spaß an der Wahrheit, wenn es auch Lügen zu verbreiten gab?

Die Reaktion des ganzen Saals war jedoch nicht so verheerend, wie sie befürchtet hatte. Es gab ein wenig Geflüster und Kichern, als sie zum Gryffindor-Tisch lief, doch alles in allem schien sie schon nicht mehr interessant genug zu sein.

Sie seufzte und sackte vor Erleichterung fast zusammen. Unbeabsichtigt warf sie im Vorübergehen einen Blick auf den Slytherin-Tisch, doch der blonde Junge, den ihre Augen suchten, steckte scheinbar tief in einer Unterhaltung und hatte sie noch nicht einmal bemerkt. Sich daran erinnernd, dass das etwas Gutes war, lief sie zu ihren Freunden und setzte sich mit dem Rücken zur Halle hin.

Malfoy hatte sie zweimal im Krankenflügel besucht. Das erste Mal, nachdem er ihren Brief bekommen hatte, das zweite Mal ein paar Tage darauf. Das erste Mal hatte er sich scheinbar wirklich um sie gesorgt, das zweite Mal war er wieder sein normales, arrogantes, nerviges und widerwärtiges Selbst gewesen. Er hatte Harry dermaßen beleidigt, dass Madam Pomfrey ihm damit gedroht hatte, ihn raus zu werfen, weil er die Ruhe störte. Malfoy hatte völlig unschuldig gewirkt, bis sie gegangen war. Dann hatte er sich offen darüber gefreut. Hermine hatte nicht gewusst, ob sie wütend oder belustigt sein sollte, also hatte sie sich für beides entschieden – natürlich zum größeren Teil wütend.

Als ihre Stimme gebrochen war und sie nach Atem gerungen hatte, hatte er sich trotzdem entschuldigt, seine Bücher gesammelt und war gegangen. Danach hatte er sie nicht wieder besucht, und zu der Zeit wusste sie nicht, was sie davon halten sollte.

Sie war immer noch keinen Schritt weiter, was das betraf.

*****
In den nächsten paar Tagen überlegte Hermine, wie sie Malfoy zu einer Unterhaltung bringen konnte. Es war nicht so, dass sie es völlig ablehnte, in der Öffentlichkeit mit ihm zu sprechen; nein, das war sein Problem. Es war mehr, dass sie nicht mochte, dass seine Freunde belauschten, was sie zu sagen hatte, und ihn vor ihnen um eine private Unterhaltung zu bitten wäre ebenso schlimm.

Er wirkte immer noch furchtbar müde und ruhelos und sehr viel ernster, als sie es bei ihm je für möglich gehalten hätte. Er umgab sich mit anderen Slytherins und fiel nur manchmal in seine alten Verhaltensweisen zurück. Einmal verfluchte er deshalb einen Ravenclaw-Jungen, nur weil er der einzige Nicht-Slytherin in der Nähe war. Abgesehen von Hermine, die sich versteckt und ihren nächsten Schritt geplant hatte. Nach dem Fluch hatte sie sich jedoch auf dem Absatz umgedreht, entsetzt darüber, dass sie die Aufmerksamkeit eines solchen Tyrannen wollte.

In diesen Tagen schien er immer nur tief in seine Gedanken zu versinken und alles zu ignorieren, was um ihn geschah. Er sah dabei menschlich und verletzlich aus und sie hatte immer diesen unglaublichen Drang, zu ihm gehen.

Hermine entschied schließlich, dass sie mit ihm sprechen musste und die beste Möglichkeit bot der gemeinsame Arithmantik-Unterricht, da keiner ihrer Freunde da war und zusehen konnte. Auch wenn das bedeutete, dass sie nach ihrem Entschluss noch tagelang auf diese Chance warten musste. Immer, wenn sie ihn jetzt sah, nagte es an ihrem Mut, doch sie konnte nichts tun. Er war derzeit einfach nie allein und sie musste mit ihm reden.

Er war scheinbar wieder so gleichgültig wie vor ihrer Krankheit. Sie erinnerte sich jedoch daran, dass er während ihrer Krankheit nicht so gewesen war, aber… vielleicht zeigte das nur, dass er wirklich auch etwas Menschliches hatte. Vielleicht gefiel sie ihm nicht mehr. Warum sollte sie auch? Vielleicht sollte sie es einfach lassen…

Es war Pause und die Leute standen in kleinen Grüppchen zusammen und redeten. Hermine hatte Harry und Ron stehen lassen, damit sie über Quidditch reden konnten, ohne sie dabei in den Wahnsinn zu treiben. Malfoy lag auf einer der zahlreichen, übergroßen Fensterbänken des Schlosses, blickte nachdenklich in den dunklen, stürmischen Himmel und schien das Gezanke von Crabbe und Goyle neben ihm nicht einmal mitzubekommen. Er sah merkwürdig einsam aus.

Hermine überlegte, ob sie jetzt zu ihm gehen könnte. Immerhin stellten diese beiden Trottel, die er immer mit sich rumschleifte, kaum eine Bedrohung dar. Dennoch fiel es ihr schwer, den Mut zu finden. Sie war eine Gryffindor, verdammt, was war sie denn, wenn nicht wenigstens mutig? Sie stritt ein paar Minuten mit sich selbst, doch am Ende versagten ihre Nerven.

Es war sowieso dumm von ihr, all diesen Schmerz in ihr Leben zu lassen, nur für körperliche Genüsse. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, dass sie sich mit anderen Jungs traf oder besser: überhaupt Jungs traf. Malfoy und sie waren nicht einmal zusammen; sie schlichen hinter dem Rücken der Anderen, die sie mochten, umher. Und wofür? Ein schnelles, leidenschaftliches Durcheinander alle paar Wochen? Das war es wirklich nicht wert. War es nicht.

Schnell wandte sie sich zum Gehen und rannte geradewegs gegen Pansy.

„Himmelst du wieder meinen Freund an?“, sagte das andere Mädchen boshaft, während jemand hinter ihr kicherte. Oh, großartig, sie hatte Zuschauer mitgebracht. „Zu schade für dich, dass er nicht mit Schlammblütern schläft.“

Oh, er hatte bereits mit einem Schlammblut geschlafen. „Wie immer“, sagte Hermine so gelangweilt sie konnte, „habe ich nicht die geringste Idee, wovon du sprichst.“

Sie wollte um Pansy herum, doch sie stellte sich in den Weg. „Denk ja nicht, ich habe nicht gesehen, wie du ihn anschaust!“, sagte sie heiser. „Glaubst du wirklich, niemand wüsste es? Du bist nichts weiter als eine große Witzfigur, Granger.“

Hermine wusste, dass sämtliches Blut aus ihrem Gesicht gewichen war und dass sie auch nichts dagegen tun konnte. Wahrscheinlich kam Pansy nur die Galle hoch, aber was, wenn sie wirklich damit Recht hatte? Was, wenn es Gerüchte gab?

„Du liegst gründlich daneben“, brachte sie kühl hervor. „Und man kann sich nur fragen, was dich so verunsichert.“ Damit gelang es ihr endlich, zu fliehen.

*****
Hermine wagte es nicht, daran zu denken, sich Malfoy noch einmal zu nähern oder ihn überhaupt anzusehen. Sie wusste, dass sie Pansy damit gewinnen ließ, doch es war ein Kampf, den sie schon lange Zeit vorher verloren hatte. Malfoy hatte deutlich gezeigt, dass er Interesse an ihr hatte, als er sie gewollt hatte und jetzt… nicht mehr. Sie wusste nicht, warum ihr dieser Gedanke wehtat, aber sie nahm an, dass es sich eben so anfühlte, wenn der Andere ihrer zuerst müde wurde, nichts weiter.

Sie verbrachte mehr und mehr Zeit in der Bibliothek. Es war der einzige Ort, wo sie sicher Ruhe und Frieden und keinen Draco Malfoy und keine Pansy Parkinson fand. Es war ihr sicherer Zufluchtsort. Nichts hatte sie jemals so beruhigen können, wie der Anblick, das Gefühl und sogar der Duft der Bücher und das nutzte sie nun voll und ganz aus.

Als also eines Abends jemand den Stuhl neben ihr herauszog und sie aufsah und Malfoy erblickte, war sie im günstigsten Fall schockiert.

„Ich brauche deine Hilfe“, sagte er ohne Vorrede, ließ ein paar Rollen auf den Tisch fallen und setzte sich hin.

Hausaufgaben? Ah, dafür war sie also gut genug.

„Oh, klasse, was für ein Glück für mich“, sagte sie trocken, blickte wieder auf ihr Buch und zwang ihn gedanklich, wieder zu gehen und sie in Ruhe zu lassen.

„Ich habe mir gedacht, dass du das sagen wirst“, antwortete er. „Ich bezahle dich.“

Hermine versteifte sich. Von all den Beleidigungen, die sie jemals von ihm gehört hatte, war das… nun ja, zumindest in den Top Five. „Ich brauche dein Geld nicht“, sagte sie.

„Was möchtest du dann?“

Hermine spürte Ärger in sich aufwallen. Also jetzt machte er sich Gedanken, was sie wollte? „Ich möchte, dass du verschwindest und weg bleibst“, brachte sie mühsam hervor, schickte ihm einen unheilvollen Blick und meinte es in diesem Moment auch so.

Er zuckte zusammen. „Das ließe sich einigermaßen arrangieren“, antwortete er und seine ruhige Stimme täuschte über die erzwungene Aussage hinweg. „Aber ich brauche wirklich deine Hilfe.“

Warum sollte es sie interessieren, was er brauchte? Er könnte verrotten, wenn es nach ihr ginge! „Warum?“, hörte sie sich selbst fragen.

„Ich habe…“, er suchte scheinbar nach Worten, „meine Hausaufgaben in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt und jetzt wird mir der Rauswurf angedroht. Ich hatte gedacht, dass sie mich höchstens das Schuljahr wiederholen lassen würden.“

Hermine starrte ihn angewidert an. „Du warst also ein fauler Mistkerl und hast jetzt vor, mich dafür zu bezahlen, dass ich deine Arbeit mache?“

Er wirkte erleichtert, dass sie es verstand. „Ja. Also, machst du’s?“

Sie stand auf; ihr Stuhl fiel bei der Kraft, mit der er zurückgestoßen wurde, fast um. „Nein. Du wirst jemand anderen bezahlen müssen.“ Sie drehte sich um und verließ die Bibliothek. Zwischen all den Szenarios, die sich in ihrem Kopf über ihre nächste Unterhaltung abgespielt hatten, war ihr diese nicht einmal in den Sinn gekommen.

Er holte sie ein paar Sekunden später ein. „Du musst es machen“, sagte er.

„Warum?“, fragte sie misstrauisch.

„Weil du die gleichen Fächern hast und die Klügste in unserem Jahrgang bist und du es aussehen lassen kannst, als wäre es meine Arbeit.“ Malfoy sah aus, als würde das, was er sagte, absolut vernünftig klingen und Hermine ärgerte sich über sich selbst, weil sie sich von seinem Vorschlag und seiner Logik kränken ließ. Sie wurde also wirklich nur darauf reduziert: Gehirn zu vermieten. Sie nahm an, dass sie dankbar sein sollte, dass er nur anbot, für ihr Gehirn zu zahlen.

„Ich werde nicht für dich betrügen“, knurrte sie.

„Nein, nur mit mir“, murmelte er.

Sie blieb an Ort und Stelle stehen, unfähig, sich daran zu erinnern, warum sie sich je von dieser schlechten Entschuldigung für einen Zauberer angezogen gefühlt hatte.

Er zuckte wieder zusammen, als er seinen Fehler bemerkte. „Tut mir Leid“, sagte er, „das habe ich nicht so gemeint.“

„Doch, hast du“, sagte sie kühl und fragte sich, warum sie überhaupt noch mit ihm sprach.

„Nein, habe ich nicht“, beharrte er. „Schau, ich bin verzweifelt, okay? Ich kann rausgeschmissen werden. Nenn deinen Preis.“

Eine Welt voller atemberaubender Möglichkeiten tat sich in ihrem Kopf auf. Wie weit könnte sie den großartigen Draco Malfoy wohl treiben, bevor er sich wehrte?

„Du schubst keine Leute mehr herum oder nennst irgendwen Schlammbl -“

„Abgemacht!“

Sie sah ihn einen Moment lang an. Er war wirklich verzweifelt, was? Er bemerkte anscheinend, dass er sich zu leicht ergeben hatte, da seine Wangen sich leicht rosa färbten.

„Du musst mich respektvoll behandeln.“

„Immer.“

„Das beinhaltet, dass du deine Freundin zügelst.“

Er runzelte die Stirn. „Pansy? Was -”

„Unwichtig. Stell einfach sicher, dass sie mich nicht mehr nervt.“ Sie konnte ihm nicht sagen, was passiert war; es war demütigend, wenn nicht noch mehr.

Er nickte und sah dabei nur leicht neugierig aus.

„Du wirst dich wirklich anstrengen, um den Stoff aufzuholen und die Arbeiten selbst erledigen.“

Widerwillig nickte er erneut.

Sie suchte nach weiteren Bedingungen; sie ließ ihn zu leicht vom Haken. Die Idee schlug ein. „Und sei nett zu Harry und Ron -“

„Nein, warte eine -“

„Und zu Hagrid.“

Er wirkte deutlich entsetzt.

Sie grinste fast. Fast. „Und du wirst das alles machen, bis du mich nicht länger brauchst.“

Seine Augen funkelten auf diese gefährliche Art, vor der sie sich bereits zu Hüten wusste.

„Und“, fügte sie noch eilig hinzu, „du darfst es mir nicht heimzahlen.“

„Ich habe nicht daran gedacht, wie ich es dir heimzahlen kann“, sagte er seidig.

„Oh, doch, hast du“, sagte sie. „Du bist manchmal sehr leicht zu durchschauen.“

Seine Augen glühten. „Du auch. Du weißt, dass es nicht geht, dass ich Allem zustimme.”

Sie verschränkte ihre Arme. „Doch, geht es. Du willst nur nicht.”

„Nein, es geht wirklich nicht.“

„Warum nicht?“

„Weil“, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen, als er näher zu ihr trat, „die Leute sich wundern würde, warum ich mich so verändert habe und entweder werden sie die Wahrheit erraten und wir werden beide rausgeworfen, weil wir betrügen oder noch schlimmer: sie werden denken, wir gehen miteinander.“

Hermines Augen weiteten sich. Daran hatte sie überhaupt nicht gedacht. Oder doch? Nein. Sie wollte ihn nur yor Weißglut treiben. Sie nahm jedoch an, dass sie erfolgreich den Punkt gefunden hatte, ab dem er sich wehren würde – wenn man ihn mit ihr auf persönlicher Ebene in Verbindung bringen könnte.

Abgesehen davon stand er ihr zu nah.

„Gut“, sagte sie und trat von ihm zurück. „Du wirst nicht nett zu meinen Freunden sein müssen.“ Sie schmollte, ein wenig enttäuscht, dass er ihr den Spaß nahm.

„Machst du es also?“, fragte er. „Wenn ich dem Rest zustimme?“

Hermine dachte nach. Sie sollte es nicht tun. Er war verwöhnt, anmaßend und generell unfreundlich. Hogwarts wäre ohne ihn besser. „Ich nehme es an“, sagte sie und bemerkte, wie erleichtert er aussah. Und dankbar. „Unter einer weiteren Bedingung.“

„Welcher?“, fragte er vorsichtig.

„Ich habe einen Wunsch frei. Ich kann dich jederzeit um irgendetwas bitten und du wirst es tun oder mir geben müssen.“

Er sah aus, als hätte er gerade etwas verschluckt, was ihm im Hals stecken blieb. „Wenn es möglich ist“, sagte er schließlich. „Nur, wenn es möglich ist, ohne dass – ohne dass ich mein Leben dabei aufs Spiel setze.“

Sie rollte mit den Augen. Was genau glaubte er, was sie verlangen würde? „Einverstanden“, sagte sie und ging zur Bibliothek zurück. „Komm mit.“

„Wohin?“, fragte er.

„Ich habe meine Sachen in der Bibliothek liegen lassen“, sagte sie und errötete leicht. Sie war so wütend gewesen und wollte nur verschwinden, dass sie in der Eile ihre Tasche vergessen hatte.

Als sie dort waren, zog sie Pergament hervor, kritzelte die Bedingungen darauf, berührte es ein paar Mal mit ihrem Zauberstab und gab es ihm dann. „Unterschreib das.“

Er runzelte die Stirn, während er sich vermutlich an den Vorfall mit Marietta Edgecombe letztes Jahr erinnerte. „Vertraust du mir nicht?“, fragte er.

Sie lachte, bevor sie es aufhalten konnte. Scheinbar reichte ihm das als Antwort und er unterschrieb mit einem finsteren Blick in ihre Richtung.

„Erklär mir mal…“, sagte er, als er unterschrieben und ihr das Pergament gegeben hatte, „warum du so wütend auf mich bist.“

Hermine hielt in ihren Bewegungen inne. Wie sollte sie das beantworten, ohne dabei auf der Stelle ihre Würde zu verlieren? „Deine Bitte -“

„War nichts, was du nicht von mir erwartet hättest und immerhin habe ich dich dazugebracht, zuzustimmen, oder? Such dir eine andere Ausrede, Granger.“

„Das war keine Ausrede!“

Er machte ein ungläubiges Geräusch.

Oh, diese Unterhaltung wollte sie überhaupt nicht führen. Nicht, dass sie überhaupt noch einmal mit ihm sprechen wollte.

Die Bibliothek machte zu, also nahm sie ihre Tasche und ging, in der Hoffnung, dass er den Hinweis verstehen würde.

Vielleicht hatte er ihn verstanden, aber in dem Fall ignorierte er ihn wohl. „Deine fehlende Antwort sagt genug“, sagte er im Plauderton.

„Ich habe geantwortet. Du hast vorgezogen, es zu ignorieren.“ Hermine lief schneller, doch Malfoy musste nur größere Schritte machen, um mitzuhalten.

„Weißt du, was ich glaube?“, fragte er.

„Dass die Welt sich nur um dich dreht?“, riet sie.

Er lächelte und sagte, „Ich glaube, du hast mich vermisst.“

Hermine stolperte und fing sich gerade noch ab, bevor sie hinfiel. „Ich habe also richtig geraten“, sagte sie und klang dabei etwas heiser.

Er packte ihren Arm, zog sie in einen dunklen Raum und trieb sie in die Enge. Er war so nah und die Dunkelheit ließ es sogar noch intimer wirken. Warum musste die Schule so groß sein und so viele leere Räume haben?

Ihr Herz schlug heftig vor Aufregung, Verlangen und auch etwas Angst. Angst, dass es ein Spiel war und er wirklich nur vorhatte, sie bloßzustellen und zu demütigen; dennoch dachte sie nicht einmal daran, ihren Zauberstab zu ziehen.

„Was soll das?“, fragte sie behutsam.

„Du hättest doch nur fragen müssen, Granger“, sagte er, bevor er sich neigte und auf ihre Lippen traf.

Er hatte schon gewonnen, bevor er ihre Lippen überhaupt berührte. Er hatte natürlich Recht. Sie hatte ihn fürchterlich vermisst und sie konnte nicht Nein sagen, selbst wenn seine Freunde hervorspringen und sie auslachen würden. Ihre Augen huschten in die Dunkelheit hinter ihn. Nein… dort schien sich niemand zu verstecken.

Dann spürte sie das sanfte Streicheln von Lippen auf Lippen und vergaß das Misstrauen und den Hohn. Eine seiner Hände lag auf ihrer Taille, während die andere in ihrem Nacken lag und sie sanft festhielt. Seine Lippen massierten wieder ihre und seufzend gab sie nach, während sie ihre Arme um seinen Hals legte. Was konnte ein kleiner Kuss schon schaden?

Ermutigt hob er seine Hand von ihrem Nacken und fuhr sanft mit seinem Daumen über ihre Lippen, teilte sie. Sie biss spielerisch hinein und glaubte, rohe Lust in seinen Augen aufblitzen zu sehen. Das war natürlich dumm; es war viel zu dunkel, um etwas zu sehen. Dennoch kehrten seine Lippen mit mehr Stärke zu ihren zurück.

Sie stöhnte leicht, als er sie zwischen seinem Körper und der Wand gefangen nahm und er nahm die Gelegenheit wahr, um seine Zunge in ihren Mund gleiten zu lassen. Sie zog ihn näher, wollte mehr, und er gehorchte, drückte sich fester an sie, ohne den Kuss zu unterbrechen. Seine Zunge streichelte ihre, forderte sie zum Spiel heraus.

Hermine war beinahe schwindlig. Sie packte seine Schultern, zog ihn noch fester an sich und erwiderte seinen Kuss begierig, ließ ihre Zunge zurück streicheln und in seinen Mund eindringen. Sie fühlte sich höchst zufrieden, als er in ihren Mund stöhnte und der Kuss wild und hungrig wurde.

Er hob sie hoch und sie schlang sofort ihre Beine um ihn, ließ ihn erneut stöhnen. Die Dinge entzogen sich schnell ihrer Kontrolle und sie wusste, dass sie Sex haben würden, hier, in einem verlassenen Klassenzimmer, nur ein paar Türen von der Bibliothek entfernt. Es war ihr egal. War es nicht. Sie wollte nicht, dass er aufhörte. Sie hatte ihn, das hier, zu sehr vermisst.

Er beendete den Kuss, führte seine Lippen ihren Hals entlang, streckte seine Zunge raus, um sie zu schmecken. Sie seufzte, ließ ihren Kopf nach hinten fallen und erleichterte ihm den Zugang.

Er zog sich zurück.

„Wir sollten das nicht tun“, sagte er mit heiserer Stimme.

Nein, wirklich nicht. Aber seit wann hält das dich auf?

„Oh“, war ihre Antwort, während sie spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde. Dumm. Dumm, dumm, dumm.

„Nicht hier“, fuhr er fort. „Wirst du mit mir zu einem besseren Ort kommen? Freiwillig, meine ich?“

Ein paar Sekunden verstand sie nicht ganz.

„Granger?“, fragte sie. „Wenn ich muss, werde ich dich hier nehmen und diesmal wirst du mir das Vergnügen nicht verwehren.“

Er… wollte sie?

„Warum guckst du mich so an?“, fragte er. „Nach so einem Kuss kann es dich nicht überraschen, dass ich -“

Sie presste sich wieder an und verschloss seinen Mund mit einem weiteren Kuss.

„Ich komme mit dir“, sagte sie sanft.

Für eine Sekunde starrte er sie ungläubig an und zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, dass auch er ihr gegenüber Bedenken hatte. Dann packte er wortlos ihre Hand und zog sie mit sich. Sie konnte die Dringlichkeit in ihm spüren und sie entsprach ihrer eigenen. Sie brauchten es beide. Unbedingt.

„Warte“, sagte sie, als er einen bestimmten Weg einschlug. „Der Raum der Wünsche liegt in der anderen Richtung.“

Sie bemerkte, dass er seinen Kiefer leicht anspannte, bevor er sagte, „Den können wir nicht benutzen. Ich habe ihn demoliert.“

„Du hast was?“

„Ihn demoliert. Er ist jetzt nutzlos.“

„Aber warum?“

Er schüttelte seinen Kopf. „Ist das wichtig? Kannst du dich irgendwie verschleiern?” Er hatte sich wieder in Bewegung gesetzt und zog sie mit sich.

Sie wollte wirklich gerne wissen, warum er den Raum mit dem großen, bequemen Bett zerstört hatte, doch sie erkannte, dass er es ihr nicht sagen würde. Sie seufzte. „Warum muss ich mich verschleiern?“

„Ich bringe dich in mein Zimmer.“

Ein Schock durchfuhr sie. „Nein!“ Sie bremste mit den Fersen, zwang ihn, anzuhalten.

„Ich will dich in einem Bett, Granger, und es wird nicht klappen, mich zu deinem zu bringen, also werden wir zu meinem gehen.“

„Was? Habt ihr Slytherins jetzt Einzelzimmer?“

„Natürlich nicht.“ Er runzelte die Stirn.

„Also… erwartest du, dass ich vor deinen Freunden mit dir schlafe?“

Er grinste tatsächlich. „So unterhaltsam das klingt, Granger, ich hatte gedacht, dass wir die Vorhänge schließen.“

Sie stöhnte. „Nein, sie werden es merken.“

„Sie werden es nicht merken.“

„Natürlich werden sie das!“

Er seufzte ungeduldig. „Ich verzaubere meine Vorhänge immer, damit ich nicht gehört oder gestört werden kann. Wenn wir dich da rein bekommen, werden sie es nicht merken.“

Sie runzelte ihre Stirn ein wenig. „Warum solltest du das tun?“

„Merlin, Granger, musst du alles hinterfragen?“

„Ja, muss ich“, antwortete sie und reckte ihr Kinn raus, forderte ihn heraus.

„Warum? Warum kannst du mir nicht wenigstens ein wenig vertrauen?“

„Dir vertrauen, Malfoy?“, fragte sie ungläubig. „Seit wann hätte ich dazu einen Grund?“

Er sah wirklich verärgert aus. „Zur Hölle mit dir und deinem blöden Grund; du bist klüger, als es dir gut tut. Kannst du nicht einfach akzeptieren, dass ich keinen Grund habe, dich hierbei anzulügen?“

„Du hattest für mich auch keinen Grund für deine Lüge, dass du mit Pansy geschlafen hast. Und wenn du jetzt mit mir schlafen willst, waren diese letzten Wochen auch nur eine Lüge.“

„Du hast mich wirklich vermisst!“ Er wirkte beinahe erschüttert bei dieser Enthüllung.

Hermine kämpfte ihre demütigende Röte nieder. „Ich… habe mich nur gefragt…“, murmelte sie.

„Ich dachte, das ist, was du willst! Nach dem letzten Mal… Du hast dich gewehrt und gesagt, dass es nicht mehr vorkommen würde. Ich habe deine Wünsche respektiert. Naja, bis heute, jedenfalls.“

Sie fühlte sich benommen und wankte etwas auf der Stelle. Er hatte ihre Wünsche respektiert.

„Alles okay, Granger? Du übergibst dich doch nicht, oder?“ Er hielt sie mit einer Hand. „Ich würde dich nämlich trotzdem nehmen müssen, und das wäre ziemlich eklig.“

Sie schlug seine Hand weg. „Mir geht es gut. Danke für dein Interesse… oder den Mangel daran.“ Doch seine grobe Behauptung beleidigte sie nicht wirklich. Konnte sie nicht. Nicht, wenn er gerade noch etwas so Wundervolles gesagt hatte.

„Genug jetzt“, sagte er. „Komm mit mir. Du wirst es nicht bereuen, das verspreche ich dir.”

Sie nickte. Sie hätte im Moment wahrscheinlich zugestimmt, wenn er sie bitten würde, vom Astronomieturm zu springen. Sie machte einen Schritt zurück, kniff ihre Augen zu und berührte mit höchster Konzentration ihre Stirn. Als sie ihre Augen öffnete, sah sie Malfoy, der sie anstarrte.

Mist. Hatte es nicht geklappt? Sie blickte auf ihre Hand. Doch, es hatte funktioniert, sie sah nur den Boden, nicht ihre Hermine-förmigen Finger. Sie versuchte, ein paar Schritte seitwärts zu gehen, doch seine Augen folgten ihr immer noch.

„Habe ich einen Punkt übersehen?“, fragte sie.

Er schüttelte seinen Kopf. „Nein… Woher wusstest du, wie das geht? Desillusionierungszauber sind UTZ-Level und selbst dafür sehr fortgeschritten. Und so völlig verschwinden zu können ist unglaublich selten.“

Hermine versuchte, sich um ihn herum zu schleichen, doch er drehte sich mit ihr, die Augen immer noch auf ihr.

„Nachdem Harry -“, sie hielt inne. Nein, das musste er nicht wissen. „Ich habe davon gehört und darüber gelesen und dann geübt. Warum kannst du mich sehen, wenn ich es doch so gut kann?“ Es ärgerte sie etwas, dass es nicht perfekt funktioniert hatte.

„Ich weiß, wo du bist, weil ich kleine Wellen sehe, wenn du dich bewegst“, sagte er, weiterhin deutlich auf sie konzentriert. „Wenn du stillhältst, wenn dich jemand direkt ansieht, sollte es klappen.“ Er packte ihre Hand, etwas umher tastend, bevor er sie fand. „Komm, lass uns gehen.“ Er zog sie mit sich.

Sie gingen tatsächlich zu seinem Zimmer. Er führte sie einige Treppen herunter und erst, als sie vor der Wand standen, die den Eingang in den Slytherin-Gemeinschaftsraum darstellte, realisierte sie, dass sie noch nie hier gewesen war.

Er murmelte etwas, das verdächtig nach Schlammblut klang, bevor die Wand sich öffnete. Er ließ ihre Hand los und flanierte hinein. Hermines Herz steckte in ihrem Hals und sie war sich sicher, dass sie das hier doch nicht tun konnte. Dennoch eilte sie hinein, bevor sich der Eingang wieder verschloss.

Malfoy durchquerte den Gemeinschaftsraum, als eine nervige Frauenstimme erklang.

„Draco! Willst du dich nicht ein wenig zu mir setzen?“ Pansy, natürlich. Hermine konnte sich kaum vorstellen, wie er da raus kommen würde. Verflixt und zugenäht!

„Nein…“, antwortete er. „Ich bin heute Abend wirklich nicht in der Stimmung, dein unaufhörliches Geplapper zu ertragen.“

Hermines Augen weiteten sich bei seiner Grobheit und sie kicherte versehentlich. Schnell schlug sie eine Hand über ihren Mund und sah sich um, ob jemand etwas bemerkt hatte. Der Raum war beinahe leer. War es schon so spät? Nur Pansy, Zabini und ein paar Jungs, die sie nicht kannte, waren noch da. Es war ein unglaubliches Glück, dass scheinbar niemand sie gehört hatte.

Malfoy verschwand durch eine Tür auf der anderen Seite und Hermine beeilte sich, aufzuholen. Bald stand sie in seinem Schlafsaal. Er unterschied sich nicht völlig von den Gryffindor-Schlafsälen, er war nur nicht rund und in Turm, sondern quadratisch und unter der Erde und die Bettwäsche war grün, nicht rot und… okay, vielleicht sah er doch anders aus.

Er lief zu dem Bett, das am weitesten von der Tür weg war, drehte sich um und blickte grob in ihre Richtung. Oh, richtig. Er konnte sie gerade ja nicht sehen. Sie stand stocksteif und fragte sich, was er tun würde.

„Ich weiß, dass du da bist“, sagte er sehr leise und sie bemerkte, dass die anderen schon im Bett waren. „Ich habe dich im Gemeinschaftsraum gehört. Nicht sehr diskret, du musst dich mehr anstrengen.“ Er bedeutete ihr, sich auf sein Bett zu setzen.

Sie rollte mit den Augen, gehorchte aber.

Sobald er sah, wie sich das Bett bewegte und damit ihren Gehorsam zeigte, schloss er die Vorhänge und kam zu ihr, sprach einige Zauber und entließ eine kleine, schwebende Lichtkugel aus ihrer Kiste, damit sie besser sehen konnten. Hermine entschied gedankenverloren, dass sie auch so ein schwebendes Licht wollte; damit würde das Lesen im Bett sehr viel einfacher werden.

„Du kannst nun frei sprechen“, sagte er. „Und wenn es dich nicht stört, hätte ich gern, dass du wieder sichtbar wirst. So pervers bin ich nicht.“

Sie gehorchte zögernd und machte sich wieder sichtbar. „Bist du sicher, dass es okay ist? Jemand könnte auf die Idee kommen, mit dir sprechen zu wollen, oder zu schauen, was du tust…“

„Ja, das letzte Mal, als das vorkam, kam Goyle für zwei Tage mit Eiterbeulen in den Krankenflügel. Ich glaube nicht, dass das so bald noch einmal vorkommt.“

„Morgenmuffel, hm?“

„Warum findest du das nicht raus?“, fragte er und zog sie näher.

Seine Lippen waren eine wunderbare Mischung aus weich und fest, als sie ihre liebkosten und daran knabberten. Sie konnte sein kaum gezügeltes Verlangen spüren, als er seine Zunge über ihre Unterlippe gleiten ließ, sie schmeckte und anspornte, für ihn zu öffnen. Oh Mann. Seine Zunge durchbrach ihren Mund, nur um sie zu necken und sich wieder zu entziehen, den Kuss zu unterbrechen. Sie stöhnte. Sie wollte mehr. Er küsste sie wieder, nur, um sich wieder zu entziehen. Sie versuchte, ihn zum Bleiben zu bewegen, indem sie ihn festhielt, doch er neckte rücksichtslos weiter, entzog sich jedes Mal, wenn es gut wurde.

Frustriert rollte sie ihn schließlich herum, so dass sie gespreizt über ihm saß, und beugte sich vor, um ihn nach ihrer Vorstellung zu küssen. Sie hatte es so verdammt lang gewollt. Sie übersah nicht die Überraschung in seinen Augen und musste ein bisschen grinsen. Sie fuhr seine Lippen mit ihrer Zunge nach und diesmal zog sie sich zurück, als er versuchte, sie in seinen Mund zu locken. Sie spürte, wie ihr Gürtel geöffnet wurde, und seine Hände auf ihren Beinen, wie sie ihren Umhang empor glitten, ließ sich jedoch nicht ablenken… nicht zu sehr.

Endlich ließ sie ihre Zunge zwischen seine Lippen nach seiner tauchen und er stöhnte, packte unter ihrem Umhang ihre Taille und drückte sich ihr entgegen, hinterließ nicht den geringsten Zweifel über die Ausprägung seiner Lust. Sein Verlangen entfachte ihres und sie küsste ihn heftiger und rieb sich an ihm, ließ ihn keuchen und er schloss seine Augen in schmerzhafter Glückseligkeit.

Sie zog sich zurück und lächelte, genoss die Wirkung.

„Hör nicht auf“, sagte er kehlig. „Niemals.“ Seine Augen flehten und befahlen gleichzeitig.

Er bewegte seine Hände an ihren Seiten nach oben, nahm den Umhang mit sich, zog ihn aus und warf ihn beiseite. Sie fummelte ein wenig an seinem Gürtel, bis er schließlich offen war, und zog ihn mit einer flinken Bewegung raus.

Plötzlich war sie wieder unter ihm, zog an seinem Umhang, während er mit seinen Lippen auf ihre stürzte und die Innenseite ihres Mundes mit seiner Zunge in Besitz nahm. Sie zog ihm endlich den Umhang aus, entlockte ihm einen ungeduldigen Laut, als er den Kuss unterbrechen musste, um ihn über seinen Kopf zu bekommen. Nun befand sich sehr viel weniger Stoff zwischen ihnen und als er sich an ihr rieb, stöhnte sie wegen seiner Härte und der genauen Erinnerung daran, wie gut sie sich in ihr anfühlte.

Einen Moment lang kämpfte er mit ihrem BH, bis sie ihm zeigte, dass er sich vorne öffnen ließ und er gierig auf ihre Brüste starrte. Er hob eine Hand, um eine Brust zu liebkosen und sie lehnte sich ihm entgegen, verlieh seiner Berührung mehr Stärke. Er neigte seinen Kopf, um die andere Brust mit seiner Zunge zu streicheln und sie stöhnte verzweifelt. Er biss sanft in ihr weiches Fleisch und sie wimmerte, unfähig, ruhig zu sein. Es war zu viel, sie fühlte sich fiebrig.

Sie verflocht ihre Finger in seinen Haaren und zog ihn hoch, um seinen Mund zu misshandeln. Er gab nach, stillte vorübergehend ihre Sehnsucht, bevor er seine Lippen ihren Hals entlang zog und genau den zarten Punkt an ihrem Halsansatz fand, den er zum letzten Mal vor Wochen bedeckt hatte. Er saugte fest daran, ließ sie schreien und aufbocken, während sie ihre Fingernägel in ihren Rücken grub. Er zitterte an ihrem Körper und sie wusste, dass es jetzt sein musste.

„Ich brauche dich“, flüsterte er und gab ihre Gedanken wider, während er sanft an ihrem Ohr knabberte. „Jetzt.“

Als Antwort packte sie seine Boxershorts beim Gummiband und zog sie vorsichtig nach unten. Er trat sie beiseite und entfernte ebenso bedacht ihr Höschen. Wieder wanderte sein Blick dorthin, wo sie es nicht mochte; es war peinlich. Dennoch machte es der ehrfürchtige Ausdruck auf seinem Gesicht wieder wert.

Sie zog an ihm, wollte, dass er ihren ganzen Körper mit seinem bedeckte und er gehorchte. Sie ließ ihre Hände seinen Rücken rauf und runter gleiten, wollte mehr von seiner Haut spüren und schlang ihre Beine um ihn, um ihn vorwärts zu drängen. Es war zu lang her. Sie grub wieder ihre Fingernägel ein und er machte einen erstickten Laut und stieß nach vorne, füllte sie mit einem einzigen Stoß.

Hermine keuchte und für einen Moment schien die Zeit anzuhalten, als sie sich ansahen und er sie ausdehnte, sie völlig ausfüllte. Dann eilte die Zeit voran und er schloss stöhnend die Augen, fing an, sich in ihr zu bewegen, zog sich zurück und stieß wieder in sie in einem gleichmäßigen Rhythmus.

Es fühlte sich zu gut an, um es zu beschreiben und Hermine klammerte sich an ihn und erwiderte jeden einzelnen Stoß.

„Merlin, Granger“, stöhnte er kurz darauf, drückte sie stärker in die Matratze. „Du fühlst dich so gut an… so…“, er unterbrach sich mit einem Keuchen, als sie ihm in den Hals biss. Sie hatte entdeckt, dass er das mochte, und tatsächlich stieß er nun schneller, fester, tiefer in sie, wie sie es gehofft hatte.

Hermine wusste, dass sie bald kommen würde, dass es diesmal wieder so übereilt und verzweifelt sein würde wie die letzten Male. Es war zu gut, zu intensiv, zu mächtig, als dass sie es hätte zurückhalten können. „Mehr“, stöhnte sie. „Fester!“

Seine Augen weiteten sich ein wenig und er gab einen undefinierbaren Laut, bevor er gehorchte und sie so heftig nahm, dass das Bett ächzte und sie sicher war, dass die ganze Schule es hören musste. Es war ihr egal. Sie interessierte sich nur für das Gefühl, wie er in sie hämmerte und ihr Orgasmus beinahe in ihrer Reichweite lag, fast, fast, fast…

Sie schrie wild und hemmungslos, als die erste Welle sie traf, sie zucken ließ und sie heftig erschütterte, während er sie unaufhörlich weiter nahm. Sie glaubte nicht, jemals so intensives Vergnügen erlebt zu haben. Eine weitere Welle traf sie und noch eine, bis sie schluchzte und er allmählich langsamer wurde, damit sie atmen konnte.

Sie öffnete ihre Augen, um ihn anzusehen. Er sah sie an, Bewunderung, Ekstase und unerfülltes Verlangen offen auf seinem Gesicht. Er hatte sich zurückgehalten, um sie beim Kommen zu beobachten, und nun zitterte er, hauchte kleine Küsse auf ihr Gesicht, ihre Augen, ihre Lippen, wartete darauf, dass sie genug Kraft für das aufbrachte, was er tun musste, obwohl es ihm eindeutig schwer fiel.

Sie spürte die Anspannung in jedem seiner Muskeln und liebte, dass sie so eine Wirkung auf ihn hatte. „Worauf wartest du?“, flüsterte sie. „Du weißt, was du willst.“

Mit einem erstickten Laut setzte er sich wieder in Bewegung, hart und schnell, vergrub sein Gesicht in ihrem Hals und sie hielt ihn fest, spornte ihn mit ihrem Körper an, krallte sich in ihrem Genuss an ihn, bis sie spürte, wie er sich anspannte, tief in sie stieß, und sie still hielt, während er laut stöhnte und unter großem Zittern seinen eigenen Höhepunkt erreichte.

Er war geschafft und lag bewegungslos auf ihr, zusammengebrochen, mit beschleunigter Atmung, während sie seinen Rücken streichelte. Sie hatte keine Ahnung gehabt, wie viel Vergnügen es allein bereiten konnte, einen anderen Menschen kommen zu lassen.

Sie lauschte seiner Atmung und spürte sein Herz gegen sie schlagen, als sich beide allmählich beruhigten.

Schließlich fragte sie, „Also… war letztes Mal besser?“

Er kicherte und liebkoste ihren Hals, bewegte sich jedoch nicht von ihr herunter. Es war ihr egal. „Zur Hölle, nein, nicht mal ansatzweise“, murmelte er gegen ihr Ohr.

Sie lächelte. Nein, das hatte sie auch nicht gedacht.

„Veleugne mich nie wieder“, flüsterte er, hob sich ein wenig von ihr und küsste sie. „Egal, wie deine Gründe sein mögen, das ist es nicht wert.“

Im Moment gab sie ihm sogar Recht.

*****
Hermine erwachte am nächsten Morgen mit einem Ruck und spürte, dass jemand sich bewegte, und zwar auf der anderen Seite der Vorhänge. Ein Junge oder Mann. Was tat er in ihrem Zimmer? Sie runzelte die Stirn. Und warum war ihr Bettbezug grün? Und warum lag sie fest in den Armen eines Anderen…

Die Erinnerungen an die letzte Nacht trafen sie.

Sie war immer noch in Malfoys Bett.

Sie keuchte, als sich jemand in der Nähe bewegte und irgendwen beschuldigte, die ganze Nacht geschnarcht zu haben. Sie schrumpfte gegen den warmen Körper hinter ihr, als ob sie das vor Blicken schützen könnte, wenn jemand in diesem Moment herein spitzen wollte.

Sie warf Malfoy einen Blick zu. Er schlief immer noch und sah friedlicher aus, als sie es je bei ihm gesehen hatte. Dieser Trottel. Er war derjenige, der letzte Nacht darauf bestanden hatte, dass sie nicht ging, derjenige, der sie überredet hatte, sich mit ihm hinzulegen und derjenige, der damit gedroht hatte, wieder einen Ruhezauber zu sprechen, wenn sie nicht aufhörte, zu widersprechen. Und jetzt sieh mal einer an, was das gebracht hatte. Sie musste wirklich kaputt gewesen sein, um die ganze Nacht so durchzuschlafen.

Sie wusste nicht einmal, wie spät es war, aber da die Leute noch nicht zum Frühstück gegangen waren, nahm sie an, dass es noch nicht so spät war. Außer sie waren hier, weil das Frühstück schon vorbei war. Sie stöhnte und schlug sich sofort eine Hand auf den Mund.

Die Bewegung erweckte den schlafenden Mann hinter ihr und er zog sie an sich und liebkoste ihren Hals. „Was ist los?“, fragte er verschlafen.

„Pst“, flüsterte sie energisch. „Leute.“

Er lachte. Er besaß tatsächlich die Frechheit, zu lichen. „Denkst du nicht, dass, wenn sie etwas hören könnten, letzte Nacht schon genug gehört hätten?“

„Aber ich kann sie hören“, flüsterte sie, leicht gerötet von der Erinnerung an den Lärm, den sie gemacht hatten.

„Ja…“, murmelte er, verlor jedoch sein interesse an der Unterhaltung, als die Decke verrutschte und ihre Brüste entblößte, und fuhr nur mit einem Seufzen fort, als sie sich wieder bedeckte. „Ich habe es nicht so gemacht, dass es in beide Richtungen funktioniert. Ich dachte mir, dass ich es vielleicht gern mitbekommen würde, wenn hier ein Drache losgelassen würde oder sowas.“

„Wo sind meine Klamotten? Und mein Zauberstab?“ Mühsam richtete sie sich auf.

Er ließ sie los und rollte mit einem weiteren Seufzen auf seinen Rücken. „Deine Klamotten sind da vorne“, er zeigte auf den Fuß des Bettes. „Ich habe sie eingesammelt, nachdem du eingeschlafen warst.“

Sie war zuerst eingeschlafen? Eilig nahm Hermine ihre Kleidung und zog sich an, bevor er seine Entscheidung, sie gehen zu lassen, änderte.

„Komm morgen“, sagte er.

„Ich kann nicht.“

„Nicht schon wieder!“ Er setzte sich auf und sah sie genervt an. Er sah an diesem Morgen niedlich durcheinander aus, stellte sie fest.

„Nein, ich kann wirklich nicht. Ich gehe zu Slughorns Weihnachtsfeier.“ Hermine versuchte, ihre Locken mit ihren Fingern zu entwirren, gab jedoch bald auf, da es zwecklos war, und entschied sich für die Hilfe ihres Zauberstabs.

„Oh, Weihnachten…“ Malfoy runzelte die Stirn, als ob er vergessen hätte, dass es schon wieder so weit war. „Und danach?“

„Ich weiß nicht, wie spät es wird und mein Begleiter findet es vielleicht komisch, wenn ich ihn früh stehen lasse, um bei meinem Liebhaber zu sein.“ Hermine hatte sich gefragt, ob sie ihm überhaupt davon erzählen sollte, doch jetzt war es einfach rausgerutscht. Unsicher beobachtete sie seine Reaktion.

„Begleiter? Welches Spiel spielst du hier?“, fragte er und wirkte etwas ungefasst.

Hermine warf ihm einem eisigen Blick zu. „Kein Spiel. Ich habe ein Date.“ Sie sagte die Wahrheit, sie hatte den anderen Jungen gefragt, als sie geglaubt hatte, dass Malfoy und sie fertig waren mit dem Rumalbern.

„Ist das deine Rache für Pansy? Ich habe -“

„Es geht überhaupt nicht um dich!“, unterbrach sie. „Ich habe entschieden, dass ich ein Date haben möchte, habe jemanden gefragt und er hat zugestimmt.“ Hermine ärgerte sich wirklich. Was sollte diese Egozentrik? Es war ja nicht so, als hätte sie ihn überhaupt fragen können.

„Ach ja?“, fragte er. „Wer ist es denn? Dieses Wiesel, nicht wahr? Er ist wahrscheinlich ziemlich verschnupft, dass seine Freunde und seine Schwester gehen dürfen, während er -”

„Willst du etwa sagen, dass Ron der Einzige ist, der mit mir auf ein Date gehen würde?“ Hermine war nun ziemlich wütend – und ein wenig verletzt. „Denn ich kann dir versichern, dass es eine ganze Menge Jungs gibt -“

„Das habe ich nicht gesagt!“, unterbrach er sie eilig. „Ich habe dich nur nicht mit allzu vielen Jungen gesehen und er scheint dich ständig anzuhimmeln.“

Nicht im Geringsten besänftigt prüfte sie, ob alle fort waren, zog die Vorhänge auf und zog ihre Stiefel an.

„Sei nicht so, Hermine…“, sagte er leicht verwirrt. „Ich bin sicher, dass du genug Auswahl -“

„Zu deiner Information“, unterbrach sie ihn wütend, „habe ich noch nie einen Korb gekriegt. Ich bin sogar mit Viktor Krum gegangen, Himmel nochmal! Nur weil du so oberflächlich bist, dass du nicht mit einem Schlammblut gesehen werden willst, heißt das nicht, dass das für alle gilt. Ich werde mit Cormac McLaggen zu dieser Party gehen und weißt du was? Ich werde – nein; er wird verdammt viel Spaß haben!“

Malfoy starrte sie an, sprachlos bei ihrem Ausbruch, als sie ihren Kopf berührte und sich unsichtbar machte, bevor sie in den inzwischen halbvollen Slytherin-Gemeinschaftsraum stürmte.

+++++
Kommentar der Autorin:
Habt ihr eine Idee, wie lange ich brauche, um eine einzige kurze Smut-Szene zu schreiben, im Gegensatz zu Dialogen, Gedanken, Aktionen und Gefühlen? Es ist krank, wie schwer das ist! Und ich glaube, ehrlich sagen zu können, dass ich es nicht noch besser machen kann. Außerdem werde ich keine Vorwarnungen vor Sexszenen mehr geben, weil das einfach Spielverderberei ist. So wie das Kapitel anfing, konnte keiner sagen, dass sie es tun würden :P


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