Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Von wegen »Stille Nacht« - Von wegen »Stille Nacht«

von Muggelchen

Selbst Zauberer und Hexen waren nicht vor einer grassierenden Grippewelle gefeit. Anfang Dezember erwischte es die meisten. Viele griffen zur letzten Reserve im Vorratsschrank und brauten sich selbst einen Stärkungstrank. Andere besorgten sich Heilmittel in der Apotheke, doch die gingen weg wie warme Semmeln. Da die Grippewelle die Hälfte der Zaubererwelt im Griff hatte, sah derjenige in die Röhre, der spät erkrankte und keine Heilmittel mehr bekam. Einer von ihnen war der kleine Albus Severus.

„Ich gehe jetzt mit James und Lily zu meinen Eltern“, sagte Ginny. „Bist du sicher, dass du nicht doch mitkommen möchtest? Wir könnten Al in mein altes Bett stecken.“
Harry schüttelte den Kopf. „Hermine hat gesagt, Rose und Hugo sind von der Grippe verschont geblieben.“
„Oh“, machte Ginny traurig. Natürlich sollten sich Nichte und Neffe nicht anstecken. „Harry, das tut mir so leid, dass du zu Heiligabend ...“
„Das macht mir nichts aus, Ginny. Ich weiß, wie Al sich fühlt. Ich bleibe gern bei ihm. Im Moment schläft er.“

Ginny verabschiedete sich nur ungern. Sie verließ ihren Mann und den Zweitältesten, um zu ihren Eltern zum Weihnachtsfest zu flohen. Harry setzte sich an den Kamin im Wohnzimmer und öffnete ein Buch. Es hieß Quidditch im Umschwung. Kaum hatte er das Vorwort gelesen, hörte er im Flur ein mitleiderregendes Husten. Wenige Sekunden später stand Albus Severus barfuß im Türrahmen und rieb sich mit der Faust ein Auge.

„Du sollst doch schlafen“, mahnte Harry mit freundlicher Stimme.
„Meine Nase ist zu“, näselte der Sechsjährige. „Ich kann nicht schlafen, wenn ich nicht Luft holen kann. Und meine Taschentücher sind alle.“
„Da hast du natürlich Recht. Komm her, mein Kleiner.“

Ein Taschentuch war schnell zur Hand. Seit kurz vor seinem dritten Geburtstag konnte Albus Severus sich schon selbst die Nase putzen. Dass so viel aus so dem kleinen Kerl herauskommen konnte, verwunderte Harry. Die gebrauchten Papiertaschentücher warf Albus Severus gleich in das Kaminfeuer. Tod den Bazillen lautete jedesmal der Kampfruf des Jungen, den er von seinem älteren Bruder übernommen hatte. Als die Nase einigermaßen frei war, zauberte Harry die Hausschuhe heran.

„Barfuß darfst du nicht hier herumlaufen, junger Mann. Sonst wird es gar nicht besser.“
Die flauschigen Schuhe wärmten die kleinen Füße. Albus seufzte. „Wegen mir musst du Zuhause bleiben.“
„Das ist in Ordnung. Ich mag es hier. Schau dich mal um.“ Der Junge tat, was sein Vater ihm riet. „Der Kamin ist an, der Weihnachtsbaum sorgt für die richtige Stimmung, eine heiße Schokolade ...“
„Bekomme ich auch eine?“, fragte Albus ganz begeistert.

Vorausschauend hatte Harry gleich eine ganze Kanne gemacht, so dass er zusammen mit seinem Sohn auf der Couch sitzen und einen Kakao trinken konnte. Albus war nicht müde, weil er schon tagsüber viel geschlafen hatte. Aber er fühlte sich nicht sehr wohl. Zu nichts hatte er Lust. Besonders beschwerte er sich darüber, dass der Toilettensitz so kalt wäre.

„Willst du was lesen?“, fragte Harry und griff nach einem der Märchenbücher, dass Sirius James auf dem Tisch hatte liegenlassen.
„Nein.“ Albus Severus klang mehr als nur gelangweilt. „Ich finde die Märchen doof.“
„Doof?“ Von wem er das Wort wohl hatte, fragte sich Harry. „Wie wäre es dann mit einem Spiel?“
„Nein.“ Der Junge seufzte nochmal, diesmal theatralisch. „Erzählst du mir von früher?“
„Was möchtest du denn hören?“
„Na, was du so erlebt hast. Erzähl es mir als Märchen!“

Harry war nicht gut in solchen Dingen. Er konnte Ereignisse von früher durchaus sachlich wiedergeben, hatte sogar ein Buch über sein Leben verfasst, aber seine Abenteuer als Märchen verfassen?

„Lass mich nachdenken.“

In der Klemme, dachte Harry, er saß in der Klemme. Sein Junge wollte ein Märchen von seinem fantasielosen Vater hören und ihm wollte absolut nichts einfallen.

„Erzähl mir von Severus“, sagte der Junge plötzlich. „Warum heiße ich so?“ Über den freundlichen Direktor von Hogwarts hatte er schon viel gehört. Jeder in seinem Umfeld konnte nur Gutes über den Mann erzählen, nur über den anderen wollten viele nicht reden. „Warum hab ich zwei us- Namen? James Sirius“, sagte er plötzlich. „Das ist es-us und nicht us-us.“
„Man ruft dich doch sowieso Al, also warum stört es dich?“
„Es stört mich doch gar nicht.“ Langsam wiederholte der Junge seinen eigenen Namen Silbe für Silbe: „Al-bus Se-ve-rus.“ Eine Antwort wollte sich dem Kleinen nicht erschließen.
„Severus war ein Tränkemeister“, erklärte Harry, der sich sicher war, diese Geschichte seinem viel zu jungen Sohn nicht erzählen zu können, denn dafür war sie zu brutal.
„Ein Tränkemeister? Ehrlich?“ Die Augen wurden tellerrund. „War er toll?“
„Mmmh“, machte Harry und überlegte, wie er seinem Sohn erklären konnte, dass er mit dem Tränkemeister nicht besonders gut ausgekommen war. „Er war ein Meister auf seinem Gebiet. Deswegen ja auch Tränkemeister. Er muss toll gewesen sein.“
„Ob er für mich einen Trank machen kann? Damit ich gesund werde! Rufst du ihn an, damit er herkommt? Ich geb ihm auch was von meinem Kakao ab.“
„Da würde er sich aber freuen“, log Harry mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

Das Thema Tod war nicht gerade weihnachtstauglich. Harry dachte über eine Möglichkeit nach, die Sache mit Snapes Ableben zu umgehen. Es war nur eine Frage der Zeit, wann Albus Severus nach seinen Namensvettern fragen würde, nachdem James Sirius erst vor wenigen Wochen etwas über seine hören wollte. Aber zu erzählen, dass Severus Snape von einer Schlange getötet wurde, würde dem Kind Albträume bereiten.

„Er könnte dir bestimmt helfen, wenn er hier wäre, aber niemand weiß“, er wurde leiser, „wo er steckt.“ Harry hoffte, dass es mit der mysteriösen Variante zu schaffen wäre, das Thema zu beenden.
„Niemand?“, fragte Albus Severus leise.
„Nein, niemand. Nicht einmal ich weiß es!“
„Warum weiß das niemand?“

Harry hätte ahnen müssen, dass der Junge das nicht einfach auf sich beruhen lassen würde. Er war in einem Alter, in dem er alles hinterfragte. Wie konnte sich ein erwachsener Mann nur selbst so in die Bredouille bringen? Wenn er nicht aufpasste, dachte Harry, würde er sich heute Abend selbst noch ein Bein stellen.

„Warum ist kein Trank mehr für mich da?“, beschwerte sich Albus Severus und wechselte damit zum Glück das Thema.
„Weil viele Menschen krank geworden sind und sie all ihre persönlichen Vorräte aufgebraucht haben. Und die Apotheken haben auch nichts mehr und haben jetzt sowieso geschlossen, sonst hätte Tante Hermine noch schnell etwas gekauft und für dich einen Trank gebraut.“
„Kann Severus mir nicht einen brauen? Wenn er ein Meister ist, hat er doch bestimmt seine ganzen Schränke voll mit Sachen.“
„Sachen?“, fragte Harry nach.
„Zutaten!“
Albus Severus war schlauer als er dachte. Der viele Umgang mit Tante Hermine färbte offenbar schon ab. Und jetzt wusste Harry auch, woher das Wort doof kam - Ron. „Weißt du, Al, vielleicht musst du nur fest dran glauben und dann wirst du von allein wieder gesund.“

Harry strich seinem Sohn über die roten Wangen und fühlte gleichzeitig das Fieber – der Junge glühte.

„Darf ich hier bei dir liegen?“
„Auf der Couch?“
„Ja, ich stör dich auch nicht, Papa.“
„Von mir aus. Leg dich hin, aber nehm die Decke. Ich lese ein bisschen was.“
„Nein, erzähl mir was von früher.“

Albus Severus wickelte sich in die Decke und schloss die Augen. Wieder einmal wusste Harry nicht, was er erzählen könnte und so suchte er händeringend ein Ereignis von früher, dass nicht mit blutrünstigen Riesenspinnen, todbringenden Basilisken oder zerfetzten Kehlen zu tun hatte. War seine eigene Kindheit tatsächlich so brutal verlaufen? Er fand nichts, dass er auch nur annähernd so jungendfrei schildern konnte, dass alles am Ende noch einen Sinn ergab. Harry musste sich etwas ausdenken.

„Es gab einmal ...“
„Nein, es soll es noch geben“, verbesserte der Knirps.
Er begann von Neuem: „Es gibt ...“

Harry blickte zu Albus Severus, der anfing zu grinsen und einmal heftig nickte. Was der Junge nicht wusste: Harry hatte keinen Plan. Andererseits hatte er den bei der Suche nach den Horkruxen auch nicht gehabt und trotzdem war am Ende alles gut gelaufen. Sein Blick fiel auf die rote Weihnachtskerze neben ihm auf dem Beistelltisch. Ihm kam ein vermeintlich grandioser Gedanke.

„Es gibt eine Kerze auf dieser Welt – eine Zauberkerze, muss du wissen. Wer sie hat, kann sich Wünsche erfüllen.“
„Echt?“
„Unterbrich mich nicht“, mahnte Harry und verkniff sich dabei ein Grinsen. „Es ist eine Weihnachtskerze und diese Kerze besitzt momentan ...?“
Albus Severus war an der Reihe und sollte raten: „Du?“
„Nein.“
„Tante Hermine!“
„Nein, rate noch einmal.“
„Ich weiß nicht ... Mama? Onkel Ron?“

Wieder schüttelte Harry den Kopf. Er griff zu einer Kerze und drückte sie seinem Sohn in die Hände, der sie mit großen Augen betrachtete.

„Du!“
„Das ist die Kerze?“ Albus Severus sah sie sich genau an. „Und die erfüllt Wünsche? Ehrlich?“
„Ja! Man muss nur ganz fest dran glauben.“
„Darf ich mir gleich was wünschen?“
„Was möchtest du dir denn wünschen?“, fragte Harry neugierig.
„Das sage ich nicht!“

Harry ahnte, dass er sich einen Heiltrank wünschen würde, vielleicht sogar die ganz plötzliche Genesung ohne großes Zutun.

„Gut, dann zünden wir die Kerze an, du wünscht dir was und dann pustest du sie wieder aus“, gab Harry als Anweisung. „Danach musst du aber ins Bett gehen und schlafen, sonst bringt das alles nichts.“
Der Junge schmollte. „Das hast du vorher aber nicht gesagt.“
Harry zuckte mit den Schultern. „Hab's vergessen.“

Zusammen zündeten sie mit Harrys Zauberstab die Kerze an. Sein Sohnemann kniff die Augen fest zu und wünschte sich etwas. Harry glaubte schon, der Junge würde keine Luft mehr bekommen, so sehr presste Albus Severus auch die Lippen zusammen. Mit einem Mal holte der Junge Luft, als wäre er für lange Zeit unter Wasser gewesen.

„Und was hast du dir gewünscht?“, fragte Harry neugierig.
„Das sage ich nicht. Ich will, dass es in Erfüllung geht.“
„Na gut, jetzt trink noch in Ruhe deine heiße Schokolade und danach bringe ich dich wieder ins Bett. Du willst doch, dass der Wunsch in Erfüllung geht.“

Der Junge gehorchte aufs Wort. Die heiße Schokolade war schnell getrunken. Sein Bett war noch schön warm, was an Ginnys Zauberspruch lag.

„Wenn du nicht schlafen kannst, dann kommst du zu mir ins Wohnzimmer. Ich werde noch eine Weile aufbleiben.“
„Okay, Papa.“

Kaum hatte die fiebrig heiße Wange das Kissen berührt, fiel der Junge in einen gesundheitsfördernden Schlaf. Harry ging zurück ins Wohnzimmer. Es war mehr als nur gemütlich hier. Die Holzscheite im Kamin knisterten leise und die roten und weißen Flämmchen, die Ginny gezaubert hatte und langsam um den Weihnachtsbaum schwebten, hüllten den Raum in ein heimeliges Licht. Vor allem war es schön ruhig, sehr besinnlich, wie man es sich an diesem Abend nicht schöner vorstellen könnte. Harry las in dem Quidditchbuch, das er sich neulich gekauft hatte. Es standen ein paar interessante Informationen drin, doch irgendwann – darüber staunte er selbst – wurde es ihm zu langweilig. Vielleicht war es ihm einfach nicht weihnachtlich genug.

Harry stöberte in den Geschenken, die man für ihn und Albus hiergelassen hatte. Eines durfte man heute schon öffnen. Sein Augenmerk fiel auf ein Päckchen von Hermine. Von der Form her handelte es sich unmissverständlich um ein Buch – und es war für ihn. Dieses Geschenk wählte er. Nachdem er das Geschenkpapier entfernt hatte, starrte er auf das Cover. Es war Eine Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Viel drüber gehört, aber nie gelesen, dachte Harry. Jetzt hatte er Zeit und Muße, vor allem aber Lust.

Das Buch war nicht gerade dünn, was an den vielen Illustrationen lag. Dennoch bekam er schon nach der ersten Seite Lust weiterzulesen. Der Mann namens Ebenezer Scrooge erinnerte ihn sehr an Severus Snape: griesgrämig, herzlos, gemein. Im Hinterkopf flackerten Gedanken an das kurze Gespräch mit seinem Sohn auf, doch die wurden bald von der Geschichte verdrängt.

Es war schon sehr spät am Abend. Ginny würde mit den Kindern bei ihren Eltern bleiben und Albus Severus war bisher nicht noch einmal hinuntergekommen. Das Buch hatte Harry beinahe durch, da hörte er den Kamin knistern. Es klang nicht so, als wollte jemand ihn anrufen. Das Geräusch war seltsam, beinahe als würde sich jemand oben am Schornstein zu schaffen machen. Das Holz knisterte noch lauter, als ein wenig Schnee ins Feuer fiel. Etwas war auf dem Dach. Ein übriggebliebener Todesser? Ein Fan von Harry Potter? Ein Reporter? Mit einem Male fegte ein starker Wind von oben durch den Kamin. Harry hielt sich einen Arm vor die Augen. Man hörte ein lautes Rumpeln. Irgendetwas war gefallen. Hoffentlich war der Junge nicht geweckt worden. Vorsichtig blickte Harry über seinen Arm. Wie ein dichter Nebel lag Asche in der Luft im Wohnzimmer. Für einen Moment dachte Harry an Instant-Finsternispulver, aber wer sollte sich damit bei ihm einfinden? George? Mit einem Schwung seines Stabes war die Luft wieder sauber - und in just diesem Moment, als Harry wieder klar sehen konnte, erblickte er eine schwarze Gestalt am Boden. Sie räkelte sich langsam, begann zu husten und zu keuchen, dann spuckte sie auf den Boden. Wie versteinert saß Harry auf der Couch und beobachtete den Eindringling, der ihn bisher noch nicht wahrgenommen hatte. Wenn es sich bei der Person um einen Dieb handeln sollte, dann um einen sehr tollpatschigen, der darüber nachdenken sollte, den Beruf zu wechseln. Mit ausgestreckter Hand zielte Harry auf den Fremden, der langsam vom Boden aufstand. Ein Blick auf das Gesicht des Mannes ließ Harry so schnell von der Couch aufspringen, als wäre er von einer der Federn hochgeschossen worden.

~

Fortsetzung folgt


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich glaube nicht an Hexerei.
Joanne K. Rowling