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Fanfiction

Die Hände des Teufels - Erholung und Schrecken

von HufflepuffsUrenkel

Noch auf dem Asowschen Meer gab es Eisschollen, doch das Schwarze Meer war eisfrei, obwohl es Minusgrade hatte. Mitten auf demselben gab es das letzte russische Mittagessen. Als das Schiff wieder das Ufer ansteuerte, war es schon dunkel. Nicoleta umarmte und küsste Julija, die an der Kaimauer von Odessa schon von Eltern und Geschwistern erwartet wurde. Das Schiff blieb nicht lange liegen und bald schon winkten die Ukrainer ihren rumänischen und bulgarischen Mitschülern hinterher, während das Schiff über das Meer, das nun die Bezeichnung „Schwarzes“ zurecht trug, dahinfuhr. Die kommenden zwei Stunden kamen Nicoleta wie eine Ewigkeit vor. Sie blieb an Deck stehen, starrte auf die Städte am Ufer, ließ die Landschaft an der Donaumündung größer und kleiner werden, bis sie endlich am Horizont die Türme von Konstanza sehen konnte. Das Schiff wurde langsamer, fuhr zwischen den wenigen Muggelschiffen, die sich aufs Meer hinauswagten, hindurch und legte schließlich an. Schon hatte Nicoleta die große, stämmige Gestalt ihres Vaters erspäht. Kaum läutete die Glocke und wurde die Reling heruntergelassen, lief sie als eine der ersten hinunter und fiel ihren Eltern in die Arme. Von Alina und Mira verabschiedete sie sich erst, als auch diese Eltern und Geschwister gebührend begrüßt hatten.

In der Hafenkneipe „Dragon Tusind“ befand sich der Transportkamin, an dem sich sofort eine längere Schlange bildete. Nicoleta, ihre Eltern und ihr Bruder, mussten eine Viertelstunde warten, ehe sie nach Hause reisen konnten.
Verständlicherweise war das Abendessen kalt, doch waren noch einige Köstlichkeiten vom neukalendarischen Weihnachtsfest übrig. Vor allem freute sich Nicoleta aber über so einfache Dinge wie die Zacusca, den Gemüseaufstrich, den ihre Mutter selbst zubereitet hatte.
Zum ersten Mal in ihrem Leben durfte das Mädchen ein Gläschen Wein mittrinken, worauf Alexandru protestierte, weil ihm dies nicht gestattet wurde. Sie bekam Lob für ihre Noten und musste von der Rettungsaktion erzählen, auf die ihre Eltern ebenfalls stolz waren. Auch sonst musste sie einige Fragen beantworten. Über die Sache mit den Yetimischlingen berichtete sie sogar freiwillig.
„Hm“, machte der Vater. „Könnte sein. Russland ist zu groß, als dass irgend jemand alle Wesen kennen könnte, die es dort gibt. Aber nur weil jemand vielleicht Yetis im Stammbaum hat, muss er kein Menschenfresser sein. – Du weißt vielleicht auch, dass es in Rumänien früher viele Vampire gab und dass Vampire im Dunkeln sehen können.“
„Papa, du meinst...“
„Ich meine gar nichts, weil ich es nicht weiß. Ich weiß, wie ich dir oft erzählt habe, auch nicht, von wem du die magischen Augen geerbt hast. Meinen Vater habe ich ja nicht mehr kennen gelernt und von den Verwandten, die noch leben oder an die ich mich erinnern kann, hatte sie keiner.“
„Könnte man magische Augen nicht auf Bildern erkennen?“
„Vielleicht. Sicher ist aber – und das wollte ich dir eigentlich sagen – dass auch in der Zaubererwelt Fähigkeiten, die sonst niemand hat, nicht gerade als gutes Zeichen gelten. Und magische Augen sind selten – dass in deiner Klasse noch ein Mädchen ist, das welche hat, ist ein Zufall, den es vielleicht in hundert Jahren einmal gibt. Es könnte durchaus sein, dass Opa, also mein Vater, oder auch mein Großvater, meine Großmutter oder eines ihrer Geschwister magische Augen hatte, aber nicht wollte, dass es bekannt wird und sie daher von den Bildern entfernt hat. – Auf jeden Fall: Du, meine Liebe, hast keinen Grund dazu, jemand nur wegen seiner Vorfahren zu verdächtigen. Außerdem: Du selbst hast ja gesagt, dass mehrere dieser Kinder, die vielleicht Halbyetis sind, seit Jahren in Durmstrang zur Schule gehen. Passiert scheint bisher aber nichts zu sein.“
„Behauptet jedenfalls Cornel und auch Maschas – Marinas – Bruder.“
„Und die hätten es mitbekommen. Im Übrigen: Wenn Cornel einen Verdacht hätte, dann hätte er es sicher seinen Eltern erzählt und ich wüsste es von seiner Mutter. Auch habe ich von den russischen Kollegen nicht gehört, dass in Karelien oder auf der Halbinsel Kola in den letzten Jahren irgend etwas passiert ist, was auf unbekannte, menschenfressende Monster hindeutet – und wir stehen ja ständig in Kontakt.“

Ganz überzeugen ließ sie sich auch von ihrem Vater nicht, doch dachte sie die nächsten Tage über nicht mehr über das Thema nach. Sie reiste fast täglich per Portschlüssel mit ihrer Mutter und ihrem Bruder ins Innere der Südkarpaten, wo sie sich möglichst unauffällig unter die skifahrenden Muggel mischten und die Ferien genossen. Der Vater konnte wegen seiner Arbeit die ersten Tage nicht mitkommen.

Eigentlich hatte Nicoleta Marina zu Silvester einladen wollen und auch ihre Eltern hatten nichts dagegen, doch Marinas Eltern erlaubten ihrer Tochter nicht, bei einer ihnen unbekannten und so weit entfernt lebenden Familie zu übernachten und hatten auch keine Zeit, um mitzukommen.
Umso mehr freute Nicoleta sich, als am Mittwoch eine Einladung von Julija kam. Mutter Arcan wollte an Silvester zwar mitreisen, um Julijas Eltern kennen zu lernen, doch hatten sie keine grundsätzlichen Bedenken, zumal, da der Name Alexander Geraschenko ihrem Vater etwas zu sagen schien.
Am Donnerstagabend berichtete er, dass er in der Ministeriumsbibliothek das Verzeichnis des ukrainischen Ministeriums angeschaut hatte und dort einen stellvertretenden Leiter der Abteilung für magische Sportarten namens Alexander Viktorewitsch Geraschenko gefunden hatte, unter dessen Kindern tatsächlich eine Tochter Julija aus Nicoletas Jahrgang war. Scheinbar zerstörte dies die letzten Bedenken ihres Vaters.

Frau Cedomira Arcan hatte für Freitagmorgen einen Portschlüssel für sich und ihre Tochter bekommen. Sie mussten am Pruth Zwischenstation machen, wurden von Grenzschützern kontrolliert und mussten ihre Zauberstäbe vorzeigen und überprüfen lassen, ehe man sie per Flohpulver in die gegenüberliegende Zollstation reisen ließ. Auf ukrainischer Seite fand ebenfalls eine Kontrolle statt, ehe ein mürrischer Grenzschutzmagier Nicoletas Mutter den Portschlüssel übergab. Wie mit Julijas Eltern vereinbart, landeten sie in einem Waldgebiet bei Fastiv, gut 50 Kilometer südwestlich von Kiew. Dort standen mehrere Zaubererhäuser, die dem der Arcans durchaus ähnlich sahen. Julijas Mutter erzählte später, dass es sich um eine Siedlung für Ministeriumsangestellte handelte.
Nicoleta und ihre Mutter tranken mit Julija, ihren Eltern und ihrem zwei Jahre älteren Bruder Viktor Tee. Nicoleta fand, dass man Herrn Geraschenko eher ansah, dass er ein ehemaliger Quidditchstar war, als ihrem Vater. Er war schlank, aber kräftig, seine blonden Haare kurz geschnitten. Viktor sah aus wie ein jüngeres Spiegelbild seines Vaters. Die Mutter wirkte dagegen nicht nur im Vergleich zu Mann und Sohn, sondern auch im Vergleich zu Julija ziemlich schmächtig.
Während Nicoleta und ihre Mutter mit der Familie Geraschenko beim Tee saßen, kamen auch Marfa und Irina sowie einige Freunde von Viktor an. Die Jungen begannen bald, über Quidditch zu fachsimpeln, und auch Julija und Irina schlossen sich ihnen an. Nicoleta und Marfa fanden dieses Thema dagegen eher langweilig, zumal beide nicht mitreden konnten, ob die Ukraine Chancen hatte, sich für die Weltmeisterschaft in Deutschland in anderthalb Jahren zu qualifizieren – Nicoleta war schon stolz darauf, zu wissen, wer die Gruppengegner Rumäniens waren. Verstehen konnte sie dagegen, warum Julija so begeistert von ihrem Nationalsucher Michail Simonienko war: Der 22 jährige Spieler von Odeskoji Oreli mit den schulterlangen Haaren sah umwerfend aus. Als Viktor meinte, die Ukraine hätte bessere Sucher, protestierte Julija energisch.

Am späten Nachmittag verabschiedete Nicoletas Mutter sich und die Mädchen gingen in Julijas, die Jungen in Viktors Zimmer, während Mutter Geraschenko mit dem Kochen begann.
Julijas Zimmer war groß und entsprechend ihrer Quidditchleidenschaft dekoriert: Michail Simonienko war überall zu sehen, im gelben Umhang der Nationalmannschaft, im roten Umhang mit dem Adler oder in Zivil. Die Quidditchspieler, die sonst noch zu sehen waren, trugen allerdings rot-gold gestreifte Spielkleidung.
„Podolska Zorja“, las Irina die Schrift unter dem Mannschaftsbild. „Nie gehört!“
„Wir haben uns erst wieder gründen müssen, nachdem die Russen früher nur fünf ukrainische Mannschaften zugelassen haben“, informierte Julija. „Da können wir stolz sein, dass wir immerhin Dritter in der Liga sind.“
Nachdem die Mädchen mit Vater Geraschenkos Hilfe drei Sessel in Liegen verwandelt hatten, war das Zimmer trotz seiner Größe voll gestellt. Immerhin waren die Liegen bequem und man konnte sich darauf liegend gut unterhalten und Gespenstergeschichten erzählen, falls man um Mitternacht noch nicht müde sein sollte.
Zunächst gab es allerdings ein mehrgängiges Essen. Nicoleta kannte die meisten aufgetischten Speisen nicht und auch den Russinnen ging es ähnlich, doch es schmeckte gut. Nach dem Nachtisch kamen mehrere Zauberer aus der Nachbarschaft zu Besuch und man trank gegenseitig auf Glück und Segen im neuen Jahr. Marfa, Irina und Julija tauschten Geschenke aus und Nicoleta, die den Brauch des Schenkens zu Neujahr nicht kannte, schämte sich. Sie überließ schließlich Julija ihr Armband, das zwar weder magisch, noch besonders wertvoll war, doch die Gastgeberin freute sich.

Gegen elf Uhr begab sich die ganze Gesellschaft nach draußen, wo mehrere Portschlüssel für die anwesenden Zaubererfamilien bereit lagen. „Wir reisen zum Majdan“, informierte Julija. Nicoleta überlegte, wer das sein konnte, doch wagte sie nicht zu fragen, um sich nicht zu blamieren.
Der Majdan entpuppte sich schließlich nicht als Mensch, sondern als ein riesiger Platz, offenbar der Hauptplatz von Kiew, der bereits voller Menschen war. Viele von ihnen waren in orange gekleidet; den Grund dafür kannte auch Julija nicht genau. „Hat etwas mit der Politik bei den Muggeln zu tun“, erklärte ihr Vater den Gästen. „Es gibt die Orangen und die Blauen, aber ich weiß nicht genau, wofür sie stehen. Die Blauen sind jedenfalls eher im Osten stark, wo viele Russen leben.“
„Gut, dass ich blau angezogen bin“, spottete Irina, während sie an sich herabsah.
„Ira, du wolltest gerade nach Hause gehen, habe ich gehört?“, gab Julija grimmig zurück. Der Streit dauerte jedoch nicht länger, da es bald Mitternacht schlug und die Mädchen vom Feuerwerk ringsum abgelenkt wurden. Prächtige Figuren stiegen in den Nachthimmel und sie bewunderten, was die Muggel zustande brachten.

Gegen ein Uhr drängte Julijas Vater die Gruppe dazu, in eine Seitenstraße zu gehen, um von dort nach Hause zu reisen. Im Haus der Geraschenkos gab es nochmals ein Glas süßen Sekt. Gegen halb drei gingen die Mädchen in Julijas Zimmer und unterhielten sich dort noch einige Zeit, ehe sie einschliefen.
Über Durmstrang, die Angriffe der Reinblutfanatiker und die Yetimischlinge hatten sie den Abend über über nicht gesprochen, doch am nächsten Morgen oder besser Mittag wollte Julijas Mutter von Marfa und Nicoleta wissen, was sie und ihre Eltern davon hielten und ob Julija ihrer Meinung nach alles richtig mitbekommen hätte. Die Geraschenkos bewunderten Nicoleta für ihren Mut bei der Aktion auf dem See. Im Gegensatz zu ihren Eltern glaubten sie auch, dass Yetimischlinge gefährlich waren. Julijas Vater hatte auch schon vor Weihnachten einen Brief an Direktor Geralejev geschrieben, in dem er das Anliegen seiner Tochter unterstützt hatte und ärgerte sich ebenfalls, dass er nichts erreicht hatte. Er bat die Freundinnen seiner Tochter und die Freunde seines Sohnes, aufmerksam zu sein. Das konnte Nicoleta guten Gewissens versprechen.

Es war Abend als sie nach Hause reiste, wo sie ihren Eltern und ihrem Bruder alles Gute für das neue Jahr wünschte. Am Abend brachte Marinas Schneeeule Tuuli einen Brief, in dem Marina ihrer besten Freundin alles Gute für das neue Jahr wünschte und klagte, wie sehr sie Nicoleta vermisste.
Die nächsten Tage über hatte Nicoleta noch einige Male Gelegenheit zum Skifahren. Obwohl es etwas wärmer geworden war, hielt der Schnee in den Südkarpaten. Zu Beginn der folgenden Woche musste Nicoleta jedoch gelegentlich ihrer Mutter zur Hand gehen, die für das Weihnachtsfest vorbereitete, das in der Familie Arcan anders als im Rumänien der Muggel nach dem alten Kalender gefeiert wurde, zu dem aber auch die Verwandtschaft von Nicoletas Mutter kommen würde. Beim Schmücken des Weihnachtsbaums wurden die Kinder dagegen aus der Stube hinausgeschickt.

Zu Weihnachten bekam Nicoleta tatsächlich die Universal-Winterkufen, die sie sich gewünscht hatte. Sie verstand die Doppeldeutigkeit, als ihr Vater sie beim Weihnachtsglückwunsch als „scumpa mea fiica“ (meine teure Tochter) bezeichnete. Dafür lobte er vor seiner Großmutter und allen Verwandten seiner Frau (der Großteil seiner Familie war im Zusammenhang mit dem Aufstieg Voldemorts ermordet worden, worüber er selbst nicht alle Einzelheiten wusste) die hervorragenden schulischen Leistungen der Tochter, sodass es dieser beinahe peinlich war, von der Urgroßmutter, den Großeltern Vladescu und allen Onkeln und Tanten überschwänglich gelobt zu werden.
Am Sonntag ließ Nicoleta es sich nicht nehmen, ihr Weihnachtsgeschenk auszuprobieren. Sie fuhr mit der Skiversion einen Hang herunter, um mit der Hakenversion ein Stück wieder hinaufzusteigen. Leider war das Eis auf den ohnehin nur kleinen Teichen in der Nähe des elterlichen Hauses bei weitem nicht fest genug, sodass sie sich mit dem Testen der Schlittschuhversion würde gedulden müssen, bis sie wieder in Durmstrang war.

Die Rückfahrt in den kalten und dunklen Norden verlief ohne besondere Ereignisse. Marina beneidete ebenso wie Alina, Mira und Julija, Nicoleta um ihr Geschenk. Das Schiff blieb glücklicherweise von Stürmen verschont und gelangte am Abend des 10. Januar glücklich nach Durmstrang.
Die nächsten Tage verliefen im Wesentlichen wie vor Weihnachten, abgesehen davon, dass momentan keine Prüfungen anstanden und es daher etwas lockerer zuging.
Am Wochenende hatte Nicoleta endlich die Gelegenheit, ihre Universalkufen auszuprobieren. Gemeinsam mit Marina und anderen zog sie ihre Runden über den vereisten See und genoss es, zwischendurch an den Ufern die Böschung hinaufsteigen und danach ohne Wechsel von Schuhen oder Unterlagen weiterlaufen zu können.

Bei einem dieser Ausflüge über den zugefrorenen Durmstrangsee, knapp zwei Wochen nach Schulbeginn, hörten die beiden Mädchen plötzlich aufgeregtes Rufen in ihrer Nähe. In einiger Entfernung sahen sie eine größere Menge Erstklässler. Nicoleta konnte Alexandra und zwei Jungen aus Vozduchinska, Fjodor und Alexej, unterscheiden.
„Schauen wir mal an, was los ist!“, schlug Marina vor. Nicoleta folgte der Freundin zu der Gruppe.
„Karimov bringt uns um, Sanja, du spinnst!“, rief Fjodor.
„Aber sie hat Recht“, meinte ein Junge aus einem anderen Haus. „Besser, wir bekommen Ärger als Kolja erfriert dort im Wald.“
„Oder wird gefressen“, meinte Amina. „Im Wald gibt es Monster.“
„Ich habe gedacht, der Wald ist abgeriegelt?!“, wunderte Marina sich.
„Nicht ganz“, informierte Fjodor. „Aljoscha, hier, hat eine Möglichkeit gefunden, wie man dort hinten in den Wald hineingehen kann – und Kolja und wir beide waren auch ziemlich weit drin – und dann haben wir mit den drei Jungs hier aus Zemljakova gewettet, wer zuerst zu der einzelstehenden Birke, die man vom Felsen über der Kanalmündung dort drüben aus erkennt, kommt, einen Ast abbricht und dann wieder zurückkommt – saudumme Geschichte, ich weiß. Jedenfalls, seit einer halben Stunde sind alle wieder auf dem See – bis auf Kolja.“
„Hm“, machte Nicoleta. „Sagt Karimov, dass er allein in den Wald gelaufen ist und ihr ihm nachwolltet, aber bei der Barriere nicht weitergekommen seid – hier, bei den Lärchen, ist die Barriere noch intakt.“
„Siehst du das vielleicht?“
„Nö, aber ich hab von hier aus versucht, in den Wald zu kommen – es gibt auch Mädchen, die sich so etwas trauen. – Jedenfalls braucht ihr ihm ja nicht auf die Nase binden, dass ihr alle im Wald wart und ne Mutprobe gemacht habt.“
„Geile Idee!“, begeisterte sich Alexej. „Was meinst du, Fedja?“
„Also los! Je länger ihr wartet, desto länger ist Kolja im Wald – wenn ihn noch kein Monster gefressen hat“, schrie Alexandra die Jungen beinahe an. „Und wir sollten lieber verschwinden und das den Lehrern überlassen.“
„Wir können ja noch einmal schauen“, schlug einer der Jungen aus Zemljakova vor, während Fjodor bereits losgelaufen war und Alexandra ihm folgte.
„Das Gebiet, in dem der Wald offen ist, ist aber ziemlich groß“, gab Alexej zu bedenken.
„Teilen wir uns auf!“, schlug Marina vor. „Ab wo wart ihr im Wald?“
„Ab der Kanalmündung – auf dem Kanal ist das Eis vermutlich zu dünn“, berichtete einer der Jungen aus Zemljakova. „Sie hat Recht. Du, Jura und ich, wir fangen beim Kanal an!“
„Okay, ich geh’ zum Felsen“, schlug Alexej vor. „Borja, kommst du mit mir?“
„Dann fangen wir gleich rechts an, bei den Büschen“, schlug Nicoleta vor. Amina und ein Junge aus ihrem Haus folgten erst Boris und Alexej, ehe sie einen eigenen Weg in den Wald gingen.

Tatsächlich fanden sie und Marina, nachdem sie an den Büschen vorbeigeschlittert waren, bald das Ende der Schutzwand. „Entweder hat er hier absichtlich einen Zugang zum Wald gelassen, oder...“
„Ist jetzt egal, Niki. Aber hier wird das Ufer steiler – gehen wir hier rein, dort drüben suchen schon Borja und Aljoscha!“ Marina erkannte die Lichter der Zauberstäbe der beiden in der Dunkelheit.
An der Stelle, an der die Mädchen das Festland betraten, war zwar das Ufer flach, bald dahinter wurde es allerdings steil und felsig.
„Meinst du, du kommst da hoch?“, fragte Marina.
„Ich versuch’s.“ Nicoleta stellte den Hakenmodus ein und kletterte auf einem vereisten Pfad auf die Anhöhe. Oben war es nicht nur baumlos, man konnte von hier aus auch den See übersehen, da die Büsche am Ufer weit niedriger waren. Mehrere Personen flogen auf Besen über den See, doch Nicoleta gab sich keine Mühe, sie zu erkennen.
„Ich helf’ dir hoch!“, bot sie an, doch konnte sie dieses Versprechen nicht halten: Ihre Arme waren zu kurz, als dass Marina sie von unten erreicht hätte und sonst gab es keinen Halt.

„Macht nichts, ich schau hier weiter!“, rief Marina. Nicoleta hörte ihre Schritte durch die Büsche knirschen und sah gelegentlich den Schein der magischen Augen der Freundin an der Anhöhe entlang wandern. Sie selbst stellte ihre Kufen auf Skimodus um und lief durch den Schnee, bis sie fündig wurde: Etwa fünfzig Meter vom Anstieg entfernt waren Fußspuren – allerdings für einen Menschen viel zu große Spuren. Kurz danach fand Nicoleta etwas, was sie noch mehr erschrecken ließ: Spuren in der Größe ihrer Füße kreuzten die großen – ein Troll – oder ein ähnliches Wesen – und ein Mitschüler waren gleichzeitig hier gewesen.
„Ich sehe etwas!“, rief sie erschrocken in ihr Meldeband, doch gleichzeitig hörte sie daraus Marinas Stimme: „Niki, Hilfe!“ und kurz darauf undeutlich etwas, das sie als „Petrificus Totalus!“ identifizieren konnte.
Marina wurde angegriffen!


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