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Fanfiction

Auf den Spuren einer Schlange - Das Knüpfen unsichtbarer Bande

von halbblutprinzessin137

Hallo!

Wieder hat es sehr lange gedauert, bis das neue Kapitel inmitten des ganzen Alltagsstresses endlich geschrieben, probegelesen und für euch bereit war ... umso mehr hoffe ich, dass es euch halbwegs gut gefällt, zumal es ein nicht unwichtiges Kapitelchen ist! ;)

@ käfer: Hab vielen lieben Dank für deinen schönen Kommentar hier, deine zusätzliche Nachricht auf FF.de und deine Treue generell! <3 Es freut mich sehr, dass das letzte Kapitel dir wieder gut gefallen hat und dass alles, was ich euch durch Nells Augen habe sehen lassen, sich für dich tatsächlich nach neuen Einblicken in die altbekannten Figuren angefühlt hat und nicht einfach nur nach Hinzugedichtetem. :) Was unser Tommi sucht, das hast du natürlich sofort richtig erraten - und das Thema wird auch noch einige Male anklingen und durchschimmern. Bis dahin wünsche ich dir ganz viel Spaß mit dem neuen Kapitel und hoffe, dass die lange Wartezeit dafür nicht allzu unangemessen war ...






Das Knüpfen unsichtbarer Bande


Oktober 1938


Eines Abends, in dem altehrwürdigen Reich aus hölzernen Regalreihen, ledernen Buchrücken, eingestanzten goldenen Lettern und vergilbten Pergamentseiten, welches die riesige Bibliothek von Hogwarts verkörperte, die in Stille, Staub und den sterbenden Strahlen der untergehenden Sonne schwelgte und badete, da fasste sich Nelferch Sylvana Selwyn ein Herz und gesellte sich neugierig zu Tom, der einmal mehr in einem dunklen, abgeschiedenen Winkel der Bücherei allein an einem Tisch hochkonzentriert vor sich hin arbeitete, umgeben von vergilbten, teils schon ausgeblichenen und brüchigen Zeugnissen über das Leben auf Schloss Hogwarts im Wandel der Zeiten. So hoch türmten sich Jahrbücher, Klassenfotos und Listen mit den Namen von Schulsprechern sowie Vertrauensschülern auf dem massiven Holz der Tischplatte, dass Tom Vorlost Riddles tintenschwarzer Haarschopf kaum mehr zu sehen war hinter dieser ehernen Burg aus Papier und Pergament.

„Hallo, Tom.“

Zaghaft und schüchtern versuchte sich Nell mit diesen einfachen Worten bemerkbar zu machen. Sie erntete jedoch nur ein knappes, nicht gerade erfreut klingendes „Nelferch …“ und ein unwirsches Nicken Toms, der nicht einmal aufsah, gefolgt von einem nachdrücklichen „Ich arbeite - das siehst du doch!“

Das zierliche, blonde Mädchen mit den hellen blauen Augen zuckte unwillkürlich leicht zusammen ob des harschen, abweisenden Klanges dieser Worte, holte dann aber tief Luft und setzte, gleichwohl wie stockend und zögerlich, erneut zu sprechen an.

„Ich weiß … und es - es tut mir Leid, dass ich dich störe, Tom, aber … aber ich frage mich … woran du da die ganze Zeit arbeitest. Ich … also … Mir hat unsere Unterhaltung im Zug wirklich viel bedeutet, weißt du? Und jetzt … wie soll ich das sagen … ich interessiere mich immer noch für dich und dein Leben, Tom, auch - auch wenn du dich nicht mehr … nicht mehr so wirklich für mich interessierst …“

Nell konnte nicht verhindern, dass ihre glockenhelle Stimme zum Ende hin immer leiser und unsicherer wurde und dass sich bei ihren letzten Worten unweigerlich ein Kloß in ihrer Kehle bildete. Fast wünschte sie sich, Tom Riddle hätte sich nach ihrer kleinen, stotternden Ansprache nicht zu ihr umgewandt; fast wäre es ihr lieber gewesen, er würde sie weiterhin nicht beachten und sich stattdessen nach wie vor in der „Genealogie der Zauberei“ vergraben, welche beim Buchstaben „R“ aufgeschlagen vor ihm lag.

Denn nun taxierten seine bannenden dunklen Augen - schwarz und sengend wie glühende Kohlen - sie für mehrere schier unendlich anmutende Wimpernschläge mit einem solch scharfen, abschätzenden Blick, dass sie sich für einen kurzen, aber dafür umso qualvolleren Moment richtiggehend nackt und furchtbar verletzlich sowie hilflos ausgeliefert fühlte. Wie die Beute vor dem hungrigen Raubtier. Wie die zitternde Maus, Auge in Auge mit der lauernden Schlange, welche sich genüsslich bereit machte zum tödlichen Biss.

Dann war der Moment vorüber, vergänglich und ebenso kurzlebig wie jeder andere auch, und Tom Vorlost Riddle lehnte sich augenscheinlich entspannt wieder zurück, ehe er mit erstaunlich sanfter Stimme sehr überlegt eine Antwort formte und diese trügerisch weich von seinen schön geschwungenen Lippen perlen ließ.

„Du hast dich ebenso von mir abgewandt wie ich mich im Gegenzug von dir, Nelferch. Oder sitzt du etwa nicht im Unterricht die meiste Zeit über bei allen anderen als bei uns - bei mir? Warst du etwa nicht die erste von uns beiden, die es abgelehnt hat, ihre Geheimnisse zur Gänze zu teilen - sie mit mir zu teilen - damals im Zug? Nun, ich habe auch Geheimnisse, damit wirst du dich eben abfinden müssen, neugierige kleine Nell … Es sei denn …“

Tom senkte verschwörerisch die Stimme, sodass diese noch samtiger klang, und beugte sich so nahe zu Nelferch hinüber, dass ihrer beider Nasenspitzen einander beinahe berührten.

„ … ein Geheimnis für ein Geheimnis?“

Verwirrt und für einige Takte merklich aus ihrem inneren Gleichgewicht gerissen ob dieser ungewöhnlichen, ja, nahezu ungebührlichen Nähe vermochte Nelferch Selwyn einige atemlose Herzschläge lang nichts weiter zu tun als stumm und überfordert in Tom Riddles unergründliche, anthrazitfarbene Seelenspiegel zu starren, welche das kristallklare Blau ihrer eigenen Augen reflektierten - umso heller und reiner vor diesem dunklen Grund. Die unerklärliche Faszination der Finsternis, welche dem Licht durch ihre dunkle Präsenz eigentlich erst einen Raum zum Erblühen und zum Strahlen gab. Zaghafte Berührungen zwischen Sturmgrau und Himmelblau, für einige Pinselstriche verschwimmend und verschmelzend auf der weißen Leinwand des Lebens. Hämatit und Aquamarin, einträchtig funkelnd im Facettenschliff gegenseitiger Faszination und Neugierde.

Dann, endlich, waren die Worte, welche so seidenweich im Klang und zugleich so messerscharf in ihrem Gehalt von Tom Vorlost Riddles Lippen geglitten waren wie das säuselnde Zischeln einer hübsch gewandeten Schlange, vollständig zu Nell durchgedrungen und sie spürte, wie eine heftige Woge des schlechten Gewissens sie durchflutete und überrollte.

Das zielsicher gespritzte Gift der Schlange tat so unauffällig wie zuverlässig die ihm angedachte Wirkung. Ätzend strömte es durch die Adern und Venen des unbedarften Einhornfohlens, ohne von diesem bemerkt zu werden.

Nelferch Sylvana Selwyn war ob Tom Vorlost Riddles sorgsam und bedacht gewählter Worte tatsächlich bestürzt über sich selbst und ihr eigenes Verhalten. Er hatte schließlich Recht - alles, was er von außen sehen konnte, war das Bild, wie sie sich Tag für Tag von den anderen Slytherins und damit auch von ihm abschottete und abkapselte.

Natürlich musste er da denken, sie wäre diejenige, die sich nicht mehr für ihn interessierte! Natürlich verspürte er da nicht den Wunsch, ausgerechnet ihr sein Herz auszuschütten - ausgerechnet ihr seine Geheimnisse anzuvertrauen! Ganz allein ihre Schuld war all das! Sie war es schließlich, die seine Freundschaft wollte - da war es ja wohl auch sie, die zu aller erst ihm ihr Herz ausschütten und ihr Vertrauen schenken musste, wenn sie tatsächlich hoffte, von ihm irgendetwas zurück zu bekommen. Und eigentlich - ja - eigentlich war auch diese Hoffnung schon wieder vermessen und egoistisch! Freundschaft erwartete schließlich keine Gegenleistung - sie gab einfach so! Und überhaupt … Wie sollte Tom sie jemals auch nur ansatzweise verstehen können, wenn er das bedeutsame Geheimnis ihrer verhassten Gabe nicht kannte?

Sie wollte doch so gerne von ihm verstanden und vielleicht auch gemocht werden …

Und so bot das verletzliche Einhorn in all seiner unbedarften Reinheit und naiven Unschuld dem heranwachsenden Basilisken, dem dereinst tödlichen König der Schlangen, zum ersten von vielen verhängnisvollen Malen so schutzlos wie vertrauensvoll seinen blanken, grazil gekrümmten Halse dar und lieferte sich ihm freiwillig völlig aus. Nelferch Sylvana Selwyn öffnete erstmals die unsichtbaren Tore ihres zerbrechlichen, gläsernen Luftreiches der Träume und Tränen und breitete ihre fragile Seele vertrauensvoll vor Tom Vorlost Riddle aus - legte sie ihm zu Füßen. Wie Sturzbäche sprudelten die vorbehaltlos ehrlichen Worte aus der so lange und eisern verschlossenen Quelle, welche das bislang wohl gehütete und sie so schrecklich belastende Geheimnis ihrer Gabe war.

Als ihr vertrauensvoller Redefluss, der einem Wasserfall gleich das Eis des Schweigens gebrochen und so das Meer ihrer Seele bloßgelegt hatte, versiegt war, blickte Nelferch Sylvana Selwyn erwartungsvoll und ängstlich gleichermaßen auf in das blasse, marmorhafte Antlitz ihres Gegenübers, dessen Reaktion ihr so unbeschreiblich wichtig war. Würde er sie jetzt womöglich für komplett verrückt und absonderlich halten?

Tatsächlich hatten sich Tom Vorlost Riddles markante sturmgraue Augen erschrocken geweitet und auf seinen fein geschnittenen Zügen, nicht länger versteckt hinter der üblichen Maske höflicher Gleichgültigkeit bar jeder verräterischen Gefühlsregung, zeichnete sich schattenhaft etwas ab, das beinahe aussah wie … Furcht.

„Du kannst die Gefühle aller anderen Menschen um dich herum spüren? Egal, wie tief vergraben und wie gut versteckt sie sind? Ernsthaft?! Also, das heißt, du … du kannst jetzt in diesem Moment alles fühlen, was - was ich fühle? Du weißt quasi alles, was ich empfinde und - und denke?“

Die sonst so unergründlichen dunklen Augen Tom Riddles waren weit aufgerissen und spiegelten blankes Entsetzen wieder. Sein maskenhaft erstarrtes, marmorgleiches Antlitz wirkte noch blasser als sonst, falls dies denn überhaupt möglich war. Leichenblass. Seine vor Schreck unschön verzerrten, beinahe wächsern anmutenden Gesichtszüge entspannten sich erst wieder ein wenig, als Nelferch Selwyn mit einem beruhigenden, beinahe nachsichtigen Lächeln anmutig verneinend ihr blondes Haupt schüttelte.

„Nein, Tom, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Deine Gefühle sind vollkommen sicher verschlossen und ganz allein dein. Du bist nämlich der einzige Mensch, den ich bisher in meinem gesamten Leben getroffen habe, vor dem diese - meine - seltsame Gabe Halt macht. Du bist der Einzige weit und breit, dessen Gefühle ich nicht noch zusätzlich zu meinen eigenen spüren muss - weil ich es gar nicht kann. Und das ist gut so. Wenn du dabei bist, Tom, dann dringen sogar die Gefühle all der anderen nur noch gedämpft zu mir durch - sie können mir viel weniger anhaben, wenn du an meiner Seite bist. Tom, wenn du bei mir bist, dann kann ich mich fast wie ein ganz normales Mädchen fühlen. Ich hab zwar keine Ahnung, warum das so ist, aber ich bin wirklich, wirklich froh, dass es so ist - dass ich dich gefunden habe, Tom. Und deswegen bist du auch so wichtig für mich. So - so … besonders.“

Ein unheimlich schüchternes Lächeln, gleichwohl aus tiefstem Herzen kommend, hatte sich auf Nelferch Sylvana Selwyns blassrosa Lippen gelegt und flatterte in all seiner hoffnungsvollen, unbedarften Ehrlichkeit auf unsichtbaren Schwingen, gewoben aus Tränen und Träumen, grazil wie ein frisch geschlüpfter Schmetterling hinüber zu Tom Vorlost Riddle, um ihm einen sachten Kuss auf seine blasse, hohle Wange zu hauchen und seine unergründliche, frostdurchwirkte Seele vorsichtig zu liebkosen in jenem bedeutsamen Augenblick, da ein erstes unsichtbares Band geknüpft worden war zwischen diesen beiden Kindern desselben und doch grundverschiedenen Schicksals.

Der dunkelhaarige Junge mit dem nun wieder ganz und gar entspannten marmorhaften Antlitz leckte sich indes leicht die Lippen, als wollte er Nells ehrliche, vertrauensvolle Worte wahrhaftig kosten und sie sich langsam auf der Zunge zergehen lassen, ehe er den Kopf leicht schief legte und ebenfalls den leisen Anflug eines trägen Lächelns zur Schau stellte - zufrieden und überlegen.

„Das gefällt mir …“

Leise und nahezu genießerisch murmelte er schließlich jene einfachen Worte mit halb geschlossenen und doch so aufmerksamen silbergrau funkelnden Augen und es klang wie eine Kreuzung aus einer sanft zischelnden Schlange und einem schnurrenden Kater.

„ … so besonders und doch so schutzbedürftig …“

Geistesabwesend strichen seine kühlen, langen Finger für einige Wimpernschläge durch Nells güldenes Haar und über ihre elfenbeinfarbene Wange - neugierig tastend und interessiert prüfend - ganz so, als wäre sie eine hübsche Porzellanpuppe, welche zum Verkauf feilgeboten wurde. Erst nach einer Weile fuhr seine schmeichelnde Samtstimme ebenso geistesabwesend fort.

„ … und ich wiederum bin besonders für dich … weil ich der Einzige bin, der dich beschützen kann … wenn ich will.“

Ein rötliches Glimmen schien für einen Sekundenbruchteil durch die dunklen, bodenlosen Tiefen dieser fasziniert und begeistert, beinahe begierig schimmernden anthrazitfarbenen Seelenspiegel zu tanzen wie ein beunruhigend flackernder, blutig lodernder Feuerschein. Doch das mit leicht geöffneten Lippen lauschende Mädchen schob jenen merkwürdigen Lichtreflex auf das Wirken der letzten, langsam ersterbenden Sonnenstrahlen.

„Doch … das gefällt mir. Du musst dich in Zukunft im Unterricht nicht mehr so weit von uns allen weg setzen, Nelferch. Du wirst neben mir sitzen. Ich werde dich vor den störenden Gefühlen der anderen beschützen.“

Augenblicklich nickte Nelferch Sylvana Selwyn. War ihr gepeinigtes Innerstes doch zum Bersten angefüllt mit einem wild wogenden Meer purer Rührung und sie selbst viel zu glücklich über Tom Vorlost Riddles Worte, als dass sie realisiert hätte, in welch besitzergreifendem, gebieterischem Befehlston jene Worte gesprochen worden waren - viel zu glücklich, als dass sie realisiert hätte, mit welch vermessener Selbstverständlichkeit dieser gleichaltrige Junge sich anmaßte, über ihren Kopf hinweg Entscheidungen über sie und ihr Leben zu fällen.

„Du wirst neben mir sitzen.“

Aus Tom Vorlost Riddles Mund waren jene Worte eine Demonstration seiner Macht und eine erste Offenlegung seines allmählich erwachenden Besitzanspruches. In Nelferch Sylvana Selwyns Ohren waren jene Worte die Erfüllung dessen, wonach sie sich stets gesehnt hatte, und der erste Schritt in Richtung einer allmählich erwachenden Freundschaft. In jedem Falle jedoch waren jene Worte gleichbedeutend mit dem endgültigen Knüpfen erster unsichtbarer Bande - mit dem Knüpfen unsichtbarer Bande zwischen Tom Vorlost Riddle und Nelferch Sylvana Selwyn.


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