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Fanfiction

Erinnerungen - Sichtwechsel - Explosiv aber doch nicht furchtbar (James)

von Savannah

Hier ist mein neues Kapitel! Es ist ganz spontan entstanden durch eine Idee von Brina. Gleichzeitig setze ich damit aber auch die Bitte von Leni-04 um, ein Kapitel über Lily und James zu schreiben.
Danke für das Lob und die vielen tollen Ideen! Ich werde mich bemühen, so viele wie möglich davon umzusetzen. Außerdem werde ich die Kapitel im Vorwort nach der Reihenfolge ordnen, in der ich sie hochlade.

~.~.~.~.~

„Mann Tatze! Wohin gehen wir?“, meckerte ich weiter, als Sirius mich schon um die nächste Ecke riss. „Ich hab jetzt echt keine Nerven für irgendeinen dämlichen Streich! Mein Leben ist ruiniert, verstehst du?! Lily hasst mich! Ich hab’s endgültig verbockt! Ich will mich jetzt einfach in unseren Schlafsaal einsperren und-“
„Die Feuerwhiskeyvorräte plündern, ja, ich weiß.“, sagte Sirius ungehalten. „Das hast du schon ein paarmal erwähnt. Ich hab aber eine viel bessere Idee.“
Gerade als ich zum wiederholten Male zu der Frage ansetzen wollte, was denn nun diese grandiose Idee sei mit der Sirius mich aus dem Gemeinschaftsraum gelockt hatte, bekam ich einen groben Stoß von der Seite, stolperte und fiel zu Boden. „Sag mal spinnst du?!“, konnte ich gerade noch rufen, da wurde auch schon eine Türe hinter mir zugeschlagen und Dunkelheit umfing mich. „Hey!“, brüllte ich und schlug mit der flachen Hand gegen die Türe. „Sirius! Was soll das?!“
Ich hörte ein gemurmeltes Muffliato, dann herrschte Stille. Doch die währte nicht für lange. Ein erleuchteter Zauberstab wurde mir mitten ins Gesicht gehalten. Ich stöhnte auf, schirmte meine Augen mit einem Arm ab und tastete mit der rechten Hand hektisch nach dem eigenen Zauberstab, der in meiner Hosentasche steckte.
„Potter?“, fragte eine Stimme, die ich nur zu gut kannte. Lily hätte nicht fassungsloser klingen können. „Was machst du denn hier?“
Ich hörte auf, nach meinem Zauberstab zu suchen. „Lily?“
„Für dich immer noch Evans.“, schnauzte sie. „Also, was willst du hier? Folgst du mir etwa?“
„Was? Nein, natürlich nicht!“
„Dann verschwinde! Ich bin verabredet!“
„In einer Besenkammer?“, fragte ich verwirrt, noch immer mit zusammengekniffenen Augen. „Könntest du bitte den Zauberstab aus meinem Gesicht nehmen? Danke.“
Ich wurde nun nicht mehr geblendet, doch Lilys Gesicht war noch immer unscharf. Mein erster Gedanke war, der Aufschlag auf dem Boden hätte irgendwelche irreparablen Schäden verursacht, doch als ich mit den Händen mein Gesicht abtastete, wurde mir klar, dass meine Brille fehlte. „Scheiße…“, murmelte ich und ging in die Hocke.
„Was machst du denn jetzt wieder?“, fragte Lily.
„Brille verloren…“, nuschelte ich. „Muss hier irgendwo liegen… Autsch…“
„Merlin, Potter. Du bist ja wirklich blind wie ein Maulwurf.“, stellte Lily beinahe beeindruckt fest. „Hast du die Wand nicht gesehen?“
Ich rieb mir die schmerzende Stirn, auf der sich vermutlich bald ein schöner blauer Fleck ausbreiten würde. Plötzlich tauchte eine verschwommene Lily vor meinem Gesichtsfeld auf und meine Brille wurde mir nicht ganz unsanft zurück auf die Nase gerammt. Ein Glas war gesprungen, doch durch das Linke konnte ich nun scharf sehen. Lily hatte tiefrotes, gelocktes Haar, das ihr bis weit über die Schultern fiel, doch das war nie das erste, was ich sah. Als erstes sah ich immer diese großen Augen, die so grün waren wie der Frühling.
„So, dann kannst du ja jetzt gehen.“, sagte sie, richtete sich wieder auf und zupfte ihre Krawatte zurecht.
Ich murmelte ein Dankeschön und griff nach der Türklinke. Sie klemmte. Ich rüttelte kräftiger. Ich riss sie beinahe aus der Verankerung. Nichts passierte.
„Das ist unmöglich.“, knurrte ich und stemmte mich mit aller Kraft dagegen.
„Meine Güte, geh mal zur Seite!“, keifte Lily, die nun langsam wirklich die Geduld mit mir zu verlieren schien. Heute war einfach nicht mein Tag.
Doch auch Lilys Bemühungen schlugen fehl. Die Türe rührte sich keinen Millimeter. Sogar der Alohomora blieb wirkungslos.
Ich schlug mit der Faust dagegen. „TATZE! Lass mich sofort raus!“
„Black hat dich hier eingesperrt?“, fragte Lily mit zusammengekniffenen Augen.
Unter anderen Umständen hätte ich meinen besten Freund in Schutz genommen und seine Schuld geleugnet, doch hierfür konnte er ruhig ein wenig büßen. Ihm Lily auf den Hals zu hetzen schien mir das Mindeste, was ich ihm zurückgeben konnte.
„Ja, hat er.“, knurrte ich und reparierte mit einem Schnippen meines Zauberstabs das rechte Glas meiner Brille. „Er will wahrscheinlich, dass wir uns aussprechen.“
„Was?!“, rief Lily aufgebracht aus. „Was bildet sich dieser Idiot eigentlich ein?“
Ich fuhr mir nervös mit der Hand durch das Haar und lehnte mich mit dem Rücke gegen die Türe. Lily stand an der gegenüberliegenden Wand, nur knapp zwei Meter von mir entfernt und sie war wunderschön. Sie hatte diese Natürlichkeit an sich. Und auf gewisse Weise erinnerte sie mich tatsächlich an ein scheues, wildes Reh. Eine unbedachte Bewegung, ein falsches Wort und sie verschwand. Nur waren wir jetzt eingesperrt. In einer bedrückend engen Besenkammer. Keiner von uns konnte gehen, bevor Sirius sich nicht erbarmte, die Türe zu öffnen.
Lily schien gerade ein ganz ähnlicher Gedanke zu kommen und ich konnte genau sehe, wie sich in ihre Wut zusätzlich Empörung und schließlich ein eisiger Hauch von Angst mischten.
Sie hob die Hand mit dem erleuchteten Zauberstab wieder ein wenig höher. Ihre Stimme klang nicht mehr so bissig und fest wie üblich. „Hör auf, mich so anzustarren, Potter.“
„Ich starre dich nicht an.“, sagte ich ohne den Blick von ihr abzuwenden. Es war Zeit, dass sich das Blatt wendete. Ich war James Potter, ein Rumtreiber. Ich musste endlich damit aufhören, mich von dieser besserwisserischen Hexe unterbuttern zu lassen.
Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie für eine Macht über mich hatte. Alleine wie sie sich nun eine Haarsträhne hinter das Ohr strich, diese beiläufige Bewegung ihrer kleinen Hand. Ihre helle, zarte Haut und die Sommersprossen, die bei jedem Wort auf ihrem Gesicht tanzten. Die akkurat sitzende Schuluniform.
Ich war hoffnungslos verloren. Doch das verstand sie nicht.
„Doch, du starrst mich an.“, sagte Lily und da war ein ganz feines Zittern in ihrer Stimme.
„Ich werde dich schon nicht vergewaltigen.“, erwiderte ich ungerührt. „Du musst keine Angst haben, mein Engel.“
Lilys Augen verengten sich wieder zu Schlitzen. „Ich hab keine Angst vor dir. Und du weißt genau, dass du mich nicht Engel nennen sollst, wenn du nicht willst, dass…“
„…meine ach so tollen Haare bald ausfallen“, ergänzte ich die Drohung. „Ja, das weiß ich, Lily.“
„Evans.“
„Lily.“, beharrte ich fest und sie schnaubte.
„Was hat das mit dem Patronus auf sich?“, fragte ich ohne Umschweife. „Wieso bist du so wütend auf mich? Ich kann nichts dafür.“
Lilys Zauberstabhand sank wieder tiefer und ihr Gesicht verschwand fast in der Dunkelheit. Ich schwang meinen Zauberstab und eine helle Lichtkugel löste sich von der Spitze. Sie schwebte an die Decke, über unseren Köpfen. Ich wollte sie ansehen können. Ich wollte ihr die Lügen von den Augen ablesen.
Lilys Blick folgte der weißen Lichtkugel. „Darin warst du schon immer gut... In ungesagten Zaubern.“
„Verwandlung ist mein stärkstes Fach.“, stimmte ich zu. „Aber du lenkst ab. Beantworte meine Frage.“
„Und wenn ich nicht will?“
„Dann werde ich Sirius morgen nicht davon abhalten, der ganzen Schule von unserem Techtelmechtel im Besenschrank zu erzählen.“
Lily ließ den Zauberstab nun endgültig sinken und ihr Licht erlosch. „Du bist wirklich ein noch größeres Arschloch als ich immer gedacht hab, Potter. Und das heißt was.“
Ich ließ mir nichts anmerken, zuckte nur die Achseln. Dabei wäre ich am liebsten vor ihr auf die Knie gefallen und hätte sie um Vergebung angewinselt für meine Worte. Ich war erbärmlich. Die Liebe war eine Strafe. Frauen waren grausam.
Und Lily Evans war mein ganz persönlicher Teufel.
„Ich dachte, du wärst zufrieden damit, einfach mit mir befreundet zu sein.“, sagte Lily schließlich und nestelte nervös an ihrer Krawatte herum. „Wir haben uns so gut verstanden. Bis du schon wieder damit kamst, dass du… mich…“
„Sag es.“, forderte ich sie auf. „Sag es nur einmal.“
„Aber es ist nicht wahr.“, flüsterte sie.
„Woher willst du das denn wissen?“
Wie kannst du es nicht sehen, Lily? Wie nur? Jeder andere kann es sehen. Sogar Sirius und der hat mit Liebe und Romantik nun wirklich nichts am Hut.
„Ich weiß es einfach.“, sagte Lily. „Man kann niemanden… lieben, den man überhaupt nicht kennt. Jemanden, mit dem man noch kaum ein vernünftiges Wort gewechselt hat.“
„Wir haben vernünftige Gespräche geführt.“, widersprach ich. „In den Nachhilfestunden. Wir haben ganz normal miteinander gesprochen!“
„Aber du hast davor schon ständig behauptet, du würdest mich lieben!“, rief Lily aus und warf die Arme in die Luft. „Davon dass man es hundert Mal sagt, wird es nicht glaubwürdiger, James! Diese Worte haben viel zu viel Bedeutung als dass man sie so oft sagen könnte und dann sagst du es auch noch zu einer Person, die du kaum kennst!“
Ich blinzelte dreimal und sah sie entrückt an. Lily hob die Augenbrauen. „Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.“
Ich schüttelte den Kopf, um meine Benommenheit loszuwerden und nuschelte: „James… Du hast... James gesagt.“
„Was?“
Ich schüttelte noch einmal den Kopf. „Nicht so wichtig…“
Plötzlich wollte ich nur noch hier raus. Lilys Nähe stieg mir zu Kopf und ihre eindeutige Abneigung machte mich fertig. Ich war ausgelaugt, müde. Noch einmal fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare. Ich war stinksauer auf Sirius.
Plötzlich hielt ich mitten in der Bewegung inne. Der Zweiwegespiegel! Ich trug ihn immer in meiner Hosentasche mit mir herum! Aufgeregt tastete ich danach und war unglaublich erleichtert, als ich feststellte, dass er bei meinem Sturz nicht zerbrochen war. Mein Vater hatte ihn mir vermacht. Ich hütete ihn seit jeher wie meinen Augapfel und es zeugte von meinem grenzenlosen Vertrauen zu Sirius, dass ich ihm das Gegenstück überlassen hatte.
„Was ist das?“, fragte Lily neugierig, als ich im Schein des magischen Lichts in den Spiegel sah.
„Rumtreibergeheimnis.“, sagte ich.
Lily verschränkte die Arme vor der Brust und schnaubte.
„Tatze!“, rief ich in den Spiegel.
„Du weißt, dass ich das Ding als Vertrauensschülerin konfiszieren könnte.“
„Hmm…“, machte ich und sagte erneut Sirius‘ Namen. Lauter dieses Mal.
„Filch würde sich freuen.“
„TATZE!“, brüllte ich als würde ich durch die gesamte große Halle schreien und Lily fuhr so heftig zusammen, dass ihr der Zauberstab aus den Händen glitt. Ich achtete nicht auf sie. „Spinnst du?!“, rief ich in den Spiegel. „Lass uns sofort hier raus!“
„Was zum Teufel soll das, Potter?“, zischte Lily und hob ihren Zauberstab vom Boden auf. „Würdest du mich bitte endlich aufklären?“
Ich ignorierte sie. Es tat gut. Von Sirius kam keine Antwort. Dabei war ich mir ganz sicher, dass er mich hörte. Ich stieß eine Reihe wüster Verwünschungen auf, bei denen McGonagall bestimmt in Ohnmacht gefallen wäre. Lily schnappte empört nach Luft.
„Er antwortet nicht.“, sagte ich mehr zu mir selbst als zu Lily. „Dieser verfluchte Sohn eines Hundes antwortet nicht.“
„Hör auf so zu fluchen!“, zischte Lily und sah mich böse an. „Was ist das jetzt für ein Teil?“
„Ein Zweiwegespiegel, verdammt.“, antwortete ich genervt.
„Und Black hat das Gegenstück?“, fragte Lily.
Ich verdrehte die Augen. „Nein, das hat Peter. Deshalb rufe ich ja auch Sirius.“
„Pff…“, machte Lily. „Wer weiß, auf welche verqueren Gedanken ihr kommt…“
Ich strafte sie mit einem funkelnden Blick. Sie ging mir mit ihrer überheblichen, besserwisserischen Art langsam wirklich auf die Nerven. Wieso musste ich mich ausgerechnet in sie verlieben?
„Hör mal, Evans. Wir sind hier jetzt zusammen eingesperrt. Wir kommen nicht raus und niemand hört uns und ganz alleine Sirius weiß wo wir sind und kann uns hier wieder rausholen, okay? Also reiß dich zusammen, bevor ich die Beherrschung verliere.“
„Black ist nicht der einzige.“, erwiderte Lily zickig. „Eve wird mich schon bald vermissen. Mit ihr war ich nämlich hier verabredet.“
„In einer Besenkammer.“
„Ja, in einer Besenkammer. Sie will einen Erstklässler mitbringen, der von den Slytherins gehänselt wird, sich aber nicht richtig traut, zu mir zu kommen, weil er Angst hat.“
Wichtigtuerisch richtete sie das glänzende Vertrauensschülerabzeichen auf ihrer Brust.
„Aha.“ Ich lachte trocken auf. „Und die Story hast du ihr tatsächlich abgekauft?“
Lily runzelte die Stirn. „Meinst du, sie hat mich angelogen?“
Ich zuckte die Achseln und verkniff mir ein Lachen.
„Das würde ja bedeuten, dass sie gemeinsame Sache mit Black gemacht hat.“, überlegte Lily stirnrunzelnd. „Nein, das würde sie mir nicht antun… oder?“
„Ich denke, wir haben beide bemerkt, dass Sirius und Eve in letzter Zeit ganz schön oft zusammenhängen.“, sagte ich, neugierig, ob Lily wohl zum selben Schluss gekommen war wie ich. Ich wackelte vielsagend mit den Augenbrauen und tatsächlich sah sie mich nachdenklich an.
„Sie verbringen praktisch jede freie Minute miteinander.“, stimmte sie mir zu. „Natürlich ist mir das aufgefallen...“
„Sirius ist sogar einmal zu spät zu Vollm- ähm… zu unserem Voll… Vollmachtstreffen gekommen.“, stotterte ich. Mir perlte eine Schweißperle von der Stirn. Gerade nochmal gutgegangen…
„Vollmachtstreffen?“, fragte Lily gedehnt und runzelte skeptisch die Stirn.
„Genau.“, sagte ich und grinste übertrieben locker. „Rumtreibergeheimnis.“
„Aha…“ Sie schüttelte verwirrt den Kopf. „Okay, nehmen wir mal an, sie haben uns wirklich hier zusammen eingesperrt… Was sollte das bringen? Denken sie wirklich, wir würden uns aussprechen?“
„Und glücklich sein bis an unser Lebensende?“, ergänzte ich. „Ja, ich glaube so ähnlich haben sie sich das vorgestellt.“
„Da kennen sie uns aber schlecht.“
„Stimmt.“
„Wir wären ein furchtbares Paar, das musst du doch zugeben.“, sagte Lily beinahe ein wenig hoffnungsvoll.
„Eine explosive Mischung garantiert.“, grinste ich. „Aber deshalb doch nicht furchtbar.“
Lily lächelte. Sie lächelte tatsächlich! „Rufst du ihn nochmal?“, fragte sie dann. „Ich würde hier heute echt gern noch rauskommen.“
„Wenn wir Frieden schließen, dann werde ich so lange brüllen bis er nachgibt.“ Ich hielt ihr eine Hand hin. Sie schlug ohne zu zögern ein und lächelte mich noch einmal an. Ich lächelte zurück. Ein warmes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus. Es gab noch Hoffnung. Ganz sicher. Wenn ich erst Schulsprecher war, dann musste sie mich einfach anhören.
„Also dann los.“, sagte sie. „Gib alles.“
Ich grinste, dann straffte ich die Schultern und räusperte mich: „SIRIUS ORION BLACK! ZUM TEUFEL MT DIR, DU HUND!!“
Lily kicherte, hörte jedoch sofort wieder damit auf, als sie bemerkte, was sie da tat. Ich musste ein Grinsen unterdrücken. „Gut genug?“, fragte ich.
Lily zuckte die Achseln und da erschien endlich Sirius‘ Gesicht auf der Oberfläche des Spiegels. Es sah aus, als befände er sich im Gemeinschaftsraum. Seine Wangen waren gerötet und sein Haar war schrecklich zerzaust. Doch das schlimmste war sein Blick. Der war mörderisch. Seine Stimme klang bedrohlich wie selten zuvor. „Wenn du jetzt nicht sofort Ruhe gibst, James, ich schwöre dir, dann werfe ich diesen Spiegel gegen die Wand.“
„Was…“
Er holte aus.
„Okay, okay, beruhig dich, Alter!“, rief ich entsetzt und klammerte mich verzweifelt an das Spiegelstück in meinen Händen. Sirius‘ Gesicht tauchte wieder auf, er sah mich grimmig an, dann wurde wieder alles schwarz. Es rumpelte, eine Türe wurde zugeknallt und dann herrschte Stille.
„Er hat den Spiegel ausgesperrt!“, rief ich empört.
„Na ganz toll.“, meinte Lily. „Mit den Freunden braucht man echt keine Feinde mehr.“
Ich rief noch einmal in den Spiegel, doch es war klar, dass Sirius uns nicht frühzeitig befreien würde. Mein Blick zuckte kurz zu Lily, die gedankenverloren ins Leere starrte. Ich räusperte mich und schob den Spiegel umständlich zurück in meine Hosentasche. Das Schweigen war unangenehm.
„Ich verpasse Arithmantik.“, sagte Lily schließlich.
„Und ich Muggelkunde.“
„Hmm…“, machte Lily und sah sich in der spärlich beleuchteten Kammer um. Als sie keine Sitzgelegenheit erblickte, ließ sie sich seufzend an der Wand hinuntersinken, schlug die Beine übereinander und lehnte den Kopf gegen den kalten Stein. Ich tat es ihr gleich, streckte meine Beine neben ihren aus, sodass wir einander gegenüber saßen.
So saßen wir minutenlang da, schweigend. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und ganz allmählich veränderte sich das Schweigen. Es war nicht länger unangenehm und nervenaufreibend. Es war ganz natürlich. So natürlich wie das Schweigen zwischen Sirius und mir, wenn wir alleine in den drei Besen saßen.
Lily fröstelte. Sie versuchte es zu unterdrücken, doch die Luft wurde zunehmend kälter und von irgendwoher zog ein stetiger Wind durch die Ritzen zwischen den Steinen. Wir trugen beide nur unsere Schuluniform. Keiner hatte seinen Umhang dabei. Und Lily trug noch nicht mal ihren Pullover über der Bluse. Weshalb auch? Es war Sommer. Ich trug ihn nur, weil ich diese grässlich förmliche Krawatte darunter verstecken konnte.
Jetzt zog ich ihn mir über den Kopf und hielt ihn ihr entgegen. Sie zögerte, dann lächelte sie schwach und nahm ihn entgegen. Der Pullover war ihr natürlich viel zu groß. Ihre kleinen Hände verschwanden in den Ärmeln. Die roten Haare knisterten und umschwebten ihren Kopf.
Ich hatte das überwältigende Bedürfnis, mich neben sie zu setzen und den Arm um sie zu legen, ihren Duft einzuatmen. Doch ich wusste, dass das unmöglich war.
Noch.


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