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Fanfiction

Ihr letzter Wunsch - Ihr letzter Wunsch

von Pseudonymia

Die Straße wurde nur noch von wenigen Laternen erhellt, die Meisten waren bereits kaputt und erloschen. Die Häuser hier sahen, ebenso wie die Straßen, ziemlich alt und heruntergekommen aus. Während der Grund unter ihren Füßen alle paar Schritte durch die Witterung entstandene Schlaglöcher aufwies, bröckelte hier und da die Fassade eines Gebäudes.

Es waren nur noch einige Wohnungen schwach erleuchtet und durch ein Fenster konnte man einen Mann und eine Frau laut streiten hören.
Ihre Stimmen hallten durch die nächtliche Stille, als versuchten sie mit diesen die Nacht wieder zum Tag werden zu lassen.
Doch auch davon ließ sie sich nicht stören und hastete unter größter Anstrengung weiter die Straße entlang. Irgendwo hier musste es sein.

Sie hatte das Gebäude schon vor einer Woche gefunden, doch jetzt, da es so dunkel war, sah alles ganz anders aus.
Ein ziehender Schmerz in ihrem Unterleib ließ die junge Frau aufkeuchen. Sie hielt kurz an und fasste sich mit beiden Händen an ihren Bauch, der selbst unter den dicken Lagen an Kleidern, die sie trug, deutlich zum Vorschein kam.
Er wölbte sich so stark nach außen, dass sich selbst das weite, graue Kleid vorne spannte und an ihrer sonst zierlichen Statur unnatürlich verformt schien, selbst für eine Schwangere.

Das Kleid war genau schmutzig und kaputt, wie der Rest Kleidung, die sie trug. Auch ihre Schuhe konnte man kaum noch so nennen, ihre dunklen Haare waren verfilzt und hier und da fehlten ganze Büschel.
Ihr mageres Gesicht hatte sich abermals vor Schmerz verzogen, doch nach einem tiefen Atemzug hastete sie, ihre Hände immer noch an ihrem Bauch, weiter. Unter ihren Augen lagen tiefe, dunkle Schatten und ihre Züge waren hart und sahen aus, als hätte diese Frau in ihrem Leben schon einiges aushalten müssen. Dies machte sie älter und ließ sie abweisend wirken.

Nach zwei weiteren Minuten, die ihr vorkamen wie Stunden, konnte sie das Gebäude am Ende der Straße endlich sehen. Ein ungemütlich wirkendes, ebenso heruntergekommenes Gebäude wie die Anderen, die diese Straße zierten. Über dem eisernen Eingangstor befanden sich die Worte Wools Waisenhaus, wobei im zweiten Wort das H fehlte.
Es war ihre letzte Hoffnung. Seine letzte Hoffnung.
Sie wusste, dass sie es nicht schaffen würde. Sie hatte es gewusst, seit dem Morgen, an dem sie, von ihm verlassen, aufgewacht war.

Obwohl ihr geschändetes Herz sich dadurch entzwei gerissen hatte, bereute sie ihre Entscheidung bis heute nicht, denn sie wusste, dass er mit ihr niemals glücklich geworden wäre. Sie war viel zu arm, zu dumm, zu hässlich und zu schwach für ihn. Doch sie war naiv gewesen, hatte geglaubt, ihn durch ihre magischen Fähigkeiten für immer an sich binden zu können. Aber auch in dieser Zeit hatte er sie nie geliebt. Er war besessen von ihr gewesen!

Anfangs hatte es ihr gefallen, wie gierig er sie angestarrt hatte, immer wenn sie Abends zu ihm gekommen war. Wie er sie begehrt und zu seinem Eigentum gemacht hatte.
Nach einer Weile war es allerdings anstrengend geworden, da er immer mehr gewollt hatte. Mehrmals täglich, pausenlos und wenn sie nicht gewollt hatte, hatte er Worte benutzt, ihr geschmeichelt, sie nach allen Regeln der Kunst verführt, bis sie schließlich nachgab.

Als sie den Zaubertrank das erste Mal gemischt hatte, war sie noch der Überzeugung gewesen, er würde sie dadurch wirklich lieben.
Natürlich, in dem Rezept hatte es geheißen, dass er je nach Größe, Geschlecht, Alter und Charakter eines jenen Menschen teils unterschiedliche Auswirkungen haben könnte, doch dadurch hatte sie sich nicht beirren lassen.
Schließlich war dies ihre einzige Chance gewesen, als sie endlich frei war. Frei von ihrem Vater und ihrem Bruder. Von den Misshandlungen, dem ganzen Stolz und den Zwängen. Frei von der Arbeit, den Beleidigungen. Kurz gesagt, frei von ihrem miserablen vorigen Leben. Das einzige Leben, das sie bis zu der Zeit gekannt hatte.

Und diese Freiheit hatte sie nutzen wollen.
Sie hatte alle Möglichkeiten abgeschätzt, hatte sich vorbereitet, einen Plan gemacht und als der junge Mann, den sie schon seit Jahren aus der Ferne beobachtete, wie er mit seinem Pferd an ihrem Haus vorbei ritt, eines heißen Sommertages völlig erschöpft von einem Ritt auf dem Weg nach Hause war, hatte sie die Initiative ergriffen und ihn auf eine Erfrischung zu sich ins Haus eingeladen.
Hätte sie es nicht vorher so herausgeputzt, wäre er vermutlich nicht darauf eingegangen, doch auch er hatte davon gehört, dass der alte Mann und sein gestörter Sohn verschwunden waren und nur die unscheinbare Tochter, von der manche Dorfbewohner angenommen hatten, sie sei stumm, zurückgeblieben wäre.

Noch am gleichen Tag waren die beiden Liebenden – wenn man es denn so nennen konnte – zusammen abgehauen und die junge Frau hatte geglaubt, dass sie nun endlich für ihre Bemühungen belohnt würde, für all ihre Qualen, die sie die vergangenen Jahre hatte erleiden müssen.
Doch als sie bemerkte, dass er wie besessen von ihr war, hatte sie Zweifel bekommen, ob ihre Entscheidung all zu klug gewesen war.
Dennoch hatte sie ihn gewähren lassen, immer und immer wieder, bis sie eines Tages Veränderungen an ihrem Körper wahrzunehmen schien.

Ihre Kleidung hatte begonnen, um ihre Mitte herum zu spannen, ihre Blutungen, die durch ihre zu dem Zeitpunkt ausgewogene Ernährung eigentlich regelmäßig kamen, fielen aus und irgendwann konnte sie auch ihre morgendliche Übelkeit nicht mehr auf andere Faktoren schieben, wie schlechtes Essen, Schlafmangel, oder ähnliches.
Als sie es ihm erzählt hatte, war er nicht ganz so begeistert gewesen, wie sie es sich gewünscht hatte und obwohl er gewusst hatte, was nun in ihr heranwuchs, hatte er ihren Körper noch immer begehrt und schien sich nicht weiter durch die Tatsache, dass sie beide ein Kind bekamen, von seiner Begierde abbringen lassen.

Das Einzige, was sich geändert hatte, war die Tatsache gewesen, dass er nun für sie das Essen bereitet hatte. Ab und zu hatte er dann doch an ihrem Unterleib gefühlt und diese Momente waren wohl dafür verantwortlich gewesen, dass sie mir ihrer Entscheidung so lange gezögert hatte.
Doch letztendlich waren auch eben diese Momente verantwortlich dafür gewesen, dass sie ihre Entscheidung doch getroffen hatte.
Und an dem Abend, an dem sie ihm zum ersten Mal seit Monaten nichts in seinen Tee tat, keinen Trank der ihn zu dem Menschen machte, den sie kannte, hatte sie ihn zum letzten Mal gesehen. Am Morgen war er fort gewesen und sie war alleine.

Irgendwie hatte sie es trotzdem geschafft, sich durch zuschlagen. Sie hatte alles verkauft, was die noch besessen hatte, eingeschlossen das Medaillon, ihr einziges Erbstück, um irgendwie zu überleben und hatte es immerhin bis zu diesem Tag geschafft, obwohl sie seit jenem Morgen gewusst hatte, dass sie sich nicht um ihr Kind würde kümmern können.

Ein weiter Schmerz zog sich durch ihren Unterleib und trieb ihr die Tränen in die Augen, sodass sie sich für ein paar Sekunden an eine Hauswand lehnte und versuchte, auf ihren zitternden Beinen stehen zu bleiben.
Doch ein paar Meter. Ein paar Meter noch, dann würde alles gut werden. Zumindest für einen von ihnen.
Sie fühlte einen Tritt unter ihrer Hand und trotz des Schmerzes, der kurz darauf erneut durch ihren Körper wanderte, lächelte sie schwach. Wenigstens würde es ihm gut gehen. Sie wusste, dass es ein Junge war, sie hatte es seit dem ersten leichten Tritt gewusst.
Mit größter Anstrengung, die ihr erschöpfter Körper kaum noch leisten konnte, stemmte sie sich von der Wand ab und hastete weiter auf das Haus zu, bis sie das Tor endlich erreichte. Zu ihrem kaum gefühlten Erstaunen konnte sie das Tor ohne Weiteres aufstemmen. Ob es Magie war oder einfach nur jemand vergessen hatte es abzuschließen, konnte sie nicht sagen, doch es war auch nicht wichtig.
Sie merkte, wie ihre letzte Kraft mit den nächsten paar Schritten zum hölzernen Eingangstor immer mehr schwand und auch ihre Sicht immer verschwommener wurde. Ihre Umgebung begann sich zu drehen, doch sie zwang sich selbst, bei Bewusstsein zu bleiben. Mit aller Kraft, die sie noch aufbringen konnte, hämmerte sie an das Tor. Immer wieder und wieder, bis ihre Knöchel wund waren.

Endlich hörte sie Schritte von innen und eine schimpfende Stimme. Und dann öffnete sich das Tor und eine Frau starrte sie an. Sie trug ein graues Nachthemd und einen Mantel, den sie sich scheinbar in großer Hast über gezogen hatte. Ihre grauen Haare fielen offen und unordentlich nach vorne und hinten über ihre Schultern, ihr Gesicht erinnerte ein wenig an einen Adler.
Mit misstrauischem Blick betrachtete sie die junge Frau ihr gegenüber und öffnete schon ihren Mund, um etwas zu sagen, als ihr Blick auf den Bauch der Frau fiel.

Binnen Sekunden hatte sie mehrere Namen in den Flur hinter sich gebrüllt und stützte die Fremde, die kurz vor dem Zusammenbrechen zu sein schien. Sie führte sie in ein Zimmer nur zwei Türen vom Eingang entfernt und half ihr, sich auf das Bett zu legen. Dann trat sie zur Zimmertür und rief erneut die Namen.
Knapp eine Minute später kamen drei weitere Frauen angehastet, die ebenfalls so aussahen, als wären sie gerade aus dem Bett gestiegen.
„Was ist los? Es ist mitten in der Nacht, wieso zur Hölle, schreien Sie hier so herum?“, fragte eine der Frauen merklich schlecht gelaunt.
„Diese junge Frau hat gerade geklopft. Sie ist schwanger und ich vermute, dass sie demnächst gebären wird“, gab die erste Frau barsch zurück und holte ein paar Laken und Wickel aus einem Schrank an der Wand gegenüber des Bettes.

Die junge Frau jedoch kämpfte immer noch damit, das Bewusstsein nicht zu verlieren.
Jetzt, da sie lag, war ihr nicht mehr ganz so schwindelig, aber sie war so erschöpft und ausgelaugt, dass sie nicht einmal mehr einen Finger bewegen konnte. Und dann setzten die Wehen erneut ein und diesmal spürte sie, dass es nicht mehr lange dauern würde.
Der Schmerz übermannte ihren Körper und sie merkte nicht einmal mehr, wie ihr der Schweiß herunter lief und ihre Haare noch mehr verklebten. Sie merkte nicht, wie die Frauen ihr die Kleider hochhoben und teilweise abrissen. Sie sah nur noch einzelne Formen und Helligkeiten.
Ab und zu nahm sie noch gerade so ein Gesicht war, das sich über sie beugte und sie ansprach, doch verstehen konnte sie die Worte nicht mehr. Irgendwann wurde ihr schwarz vor Augen.

Sie erwachte vom Schmerz. Für einen Moment war sie verwirrt. Sie hatte nicht damit gerechnet, noch einmal ins Leben zurück zu kehren. Doch dann war es vorbei und ihr Körper fiel in sich zusammen. Ihre Augen blinzelten mit aller Kraft und als ihr eine der Frauen ein Bündel entgegen hielt, versuchte sie danach zu greifen, was ihr mit letzter Anstrengung wundersamer Weise auch gelang.
Sie zwang ihre Augenlider offen zu bleiben und sah in das wunderschönste Gesicht, das sie je erblickt hatte. Ein paar wenige dunkle Haare waren schon auf dem Kopf des Neugeborenen zu erkennen und seine hellen, grauen Augen fixierten sie für einige Sekunden.

„Er... sieht genauso aus... wie sein Vater“, stieß sie hervor. „Sein Name soll Tom sein... wie seiner... Tom Marvolo... Riddle.“ Sie schloss die Augen und war froh, als ihr jemand das Bündel abnahm, da ihre Arme jetzt neben sie fielen, als seien ihre Fäden, die sie noch vor einem Moment gehalten hatten, plötzlich durchgeschnitten worden.

Ein glückliches Lächeln war alles, was sie noch zustande brachte.


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