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Fanfiction

Vier Weihnachten - Vier Weihnachten

von Jessica21

Vier Weihnachten

***



24. Dezember 1980 – Erster Teil


„James, er ist da!“

„Tadde!“

„Kumpel, das heißt Tatze. Tat-ze.“ Sirius strich sich das kinnlange dunkle Haar aus dem Gesicht, auf dem sich ein feines Netz aus kleinen, feuchten Schneeflocken abgesetzt hatte, und schüttelte dem glucksenden Baby auf James' Arm mit einem Finger die Hand. „Siehst gut aus.“

„Er kommt eben nach mir“, warf James grinsend ein und umarmte den prustenden Sirius zur Begrüßung.

„Unsinn, er sieht um Längen besser aus als du. Harry, glaub deinem Dad kein Wort.“

„Wo ist Remus?“, fragte Lily. „Er meinte, er würde mit dir kommen.“

„Oh, er – wird’s wohl nicht mehr schaffen, er hat noch für den Orden zu tun“, erwiderte Sirius zögernd, und James' Grinsen fiel kläglich in sich zusammen. Natürlich waren die Rumtreiber ständig für den Orden unterwegs, und so hatten die Potters, die an das Haus und den Fidelius-Zauber gefesselt waren, sie seit Monaten kaum zu Gesicht bekommen – Weihnachten hätte das eigentlich ändern sollen.

„Tadde“, brabbelte Harry in die Stille und zerrte ungeduldig an James' Pullover.

„Harry“, sagte Sirius mit todernster Miene. „Es heißt Tatze.“

„Tadde.“

„Euer Sohn ist ein hoffnungsloser Fall.“

James reichte das Baby mit einer gequälten Grimasse, die seine Enttäuschung nicht kaschieren konnte, an Sirius weiter und verschwand ohne ein Wort im Wohnzimmer – Lily sah einen Moment ratlos zwischen beiden hin und her, dann schenkte sie Sirius ein mattes Lächeln, flüsterte „Schön, dass du da bist“ und lief ihm hinterher.

„Tadde.“

„Das lernst du nie, oder?“, fragte Sirius, bemühte sich rasch, zu grinsen, und hob den strampelnden Harry mit beiden Händen in die Luft, woraufhin das Baby vor Vergnügen quiekte und mit den kurzen Beinchen zappelte. „Wenigstens du hast schöne Weihnachten.“

Und wenn Harry der Einzige war, der die bedrückten Gesichter seiner Eltern nicht verstand, dann war das Mindeste, was sie tun konnten, um wenigstens ihm schöne Weihnachten zu bescheren, trotzdem zu lächeln.

Er war noch so klein, so leicht zufriedenzustellen. Er sollte sich nicht darum kümmern müssen, dass außerhalb dieses Hauses die Welt in sich zusammenfiel.



25. Dezember 1990 – Zweiter Teil


Es war noch dunkel, als er aufwachte. Natürlich war es dunkel. Es war immer dunkel, wenn er aufwachte. Es war auch dunkel, wenn er einschlief.

Er war die Dunkelheit gewöhnt. Manchmal ließen sie ihn tagelang nicht heraus.

Draußen tickte die Küchenuhr, und das gemeinsame Schnarchen der Dursleys drang vom oberen Stockwerk zu ihm herunter. Etwas krabbelte über seine Hand. Vermutlich eine Spinne.

Dann kam die Erinnerung. Es war Weihnachten.

Er hasste Weihnachten.

Oder vielleicht nicht wirklich, nicht Weihnachten an sich – nur die Art, wie es für ihn verlief. Während der Rest der Familie sich an einem köstlichen Festessen ergötzte, musste er sich mit einer kargen Mahlzeit zufriedengeben, und dann schickten sie ihn zurück in den Schrank, damit er nicht im Weg war, während sie reglos die flimmernde Mattscheibe anstarrten. Denn er war immer nur im Weg.

„Frohe Weihnachten, Harry“, murmelte er über seinen knurrenden Magen hinweg vor sich hin und wackelte mit den Zehen, aus der kindischen Hoffnung heraus, dass diesmal vielleicht doch ein Päckchen, nur ein ganz kleines Geschenk am Fußende seines Bettes auf ihn warten würde.

Da schien aber nichts zu sein.

Geknickt richtete Harry sich auf und tastete mit den Fingern durch die Dunkelheit, und als er schließlich den knitterigen Briefumschlag auf seiner Decke fand, konnte selbst das ihn nicht mehr aufmuntern, weil er sich denken konnte, was da für ein Geschenk auf ihn wartete. Er hatte nachgerechnet: Das war jetzt sein zehntes Weihnachten im Ligusterweg, und in all der Zeit hatte er nicht ein einziges richtiges Geschenk erhalten. Nicht zu seinem Geburtstag, der ohnehin ignoriert wurde, nicht zu Ostern, und schon gar nicht zu Weihnachten.

Er hatte sich nur ein einziges Mal darüber beklagt und es seither nie wieder getan. Tante Petunias schnarrende Stimme, die ihn einen „undankbaren Bengel“ genannt und ihm dann den Abwasch aufgetragen hatte, hatte er noch nicht vergessen.

In dem Briefumschlag war ein kleiner Gegenstand, der sich anfühlte wie Draht. Vermutlich eine Büroklammer.

Er hasste Weihnachten auf jeden Fall.

Nicht, dass es einen Tag im Ligusterweg gäbe, den er nicht hasste. Aber Weihnachten hasste er ganz besonders.



24. Dezember 1993 – Dritter Teil


Wer damit angefangen hatte oder wann, das vermochte später niemand mehr so genau zu sagen – alles, woran sie sich im weihnachtlichen Trubel noch erinnern konnten oder wollten, war, dass es wohl aus Langeweile heraus angefangen hatte. Und dass es vollkommen aus dem Ruder gelaufen war.

„Ach was“, lautete der Kommentar der Weasley-Zwillinge, als Hermine diesen Gedanken, den mit Ausnahme der Zwillinge vermutlich jeder im Raum hatte, zaghaft erwähnte. „Das ist noch nicht mal annähernd zu viel, da hätte sogar noch ein zweiter Baum hingepasst!“

Das war mehr als milde untertrieben – tatsächlich quoll der Gemeinschaftsraum geradezu über vor weihnachtlicher Dekoration, und wenn die Gryffindors nicht bald aufhören würden, den Weihnachtsbaum (woher er gekommen war, wollte sich lieber niemand so genau fragen) neben dem Portraitloch mit singenden Christbaumkugeln zu überhäufen und magische Lichterketten quer durch den Raum verlaufend aufzuhängen, dann würde sich die ganze Aktion wohl nicht mehr lange auf den Gryffindorturm beschränken. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, war die äußerst miesepetrig dreinschauende Fette Dame mit Lametta geradezu überschüttet worden – zum Schluss war sie zeternd aus ihrem Rahmen verschwunden und noch nicht zurückgekehrt.

„Es sieht … ziemlich umwerfend aus“, sagte Harry wahrheitsgemäß, der sich vermutlich nicht als Einziger noch nicht wirklich an das blinkende, farbenfrohe Gewimmel um ihn herum gewöhnt hatte.

„Es ist toll“, strahlten die Zwillinge.

Immerhin hatte das eifrige Dekorieren bewirkt, was es hatte bewirken sollen – viel Zeit war ohne einen Anflug von Langeweile verflogen, und nun konnten sich die erschöpften, aber zufriedenen Gryffindors endlich in den nie schmelzenden Schnee auf den Teppichen setzen und dampfenden Kakao schlürfen, während sie auf Seamus' lädierter Armbanduhr die letzten Minuten bis Mitternacht herunterzählten.

„Drei – zwei – eins – das war's“, sagte Ron schließlich freudestrahlend und plumpste hochzufrieden auf die magische Schneedecke zurück. „Eigentlich könnten wir gleich unsere Geschenke auspacken.“

Zum Schluss blieben sie einfach alle eingerollt auf dem Boden des Gemeinschaftsraumes liegen, zu müde, zu zufrieden, um sich zu bewegen oder auch nur zu sprechen. Harry drehte sich auf die Seite, bis ihm der falsche Schnee in den Ohren kitzelte, stieß die Keksdose, die durch die Luft schwebte, in eine andere Richtung, damit sie Neville nicht gegen den Kopf flog, und stellte fest, dass ihm seine Geschenke plötzlich nicht so mehr wichtig waren.



25. Dezember 2019 – Vierter Teil


„MUM! JAMES HAT MEINE GANZE SCHOKOLADE AUFGEGESSEN!“

„LILY, HALT DIE KLAPPE, ES IST SIEBEN UHR MORGENS!“

„Immer wieder schön, morgens so liebevoll geweckt zu werden“, brummte Harry in sein Kissen, und neben ihm ertönte ein gedämpftes Lachen.

„Dreizehn Weasley-Kinder auf einem Haufen“, sagte Ginnys Stimme. „Das konnte nicht gutgehen.“

Nachdem sich der Rest der Familie von dem frühmorgendlichen Zwischenfall erholt, sämtliche Geschenke ausgepackt und sich anschließend gähnend und seufzend aus den Betten geschält hatte, fanden sich langsam die reichlich zerzaust und übermüdet aussehenden Weasleys im untersten Stockwerk des Fuchsbaus ein. Während die Erwachsenen erst nach und nach aufwachten, waren all ihre Sprösslinge bereits putzmunter: Weihnachtsgeschenke wurden über den sich nun rasch füllenden Frühstückstisch hinweg ausgetauscht und herumgezeigt, Kakaotassen umgestoßen, Streitereien vom Vortag zu Ende gebracht.

„Wo sind Teddy und Victoire?“, fragte Arthur, der mühsam versuchte, die zappelnde, lärmende Truppe durchzuzählen.

„Ich will's nicht wissen“, sagte Bill über seinen Kaffee hinweg.

„Sie sind schwer beschäftigt“, bestätigte Rose und erachtete das Thema damit als beendet, dann schloss sie sich wieder Fred und Roxanne an, die damit beschäftigt waren, ihre Geschenke (zweifellos Produkte aus dem Scherzartikelladen) auseinanderzubauen.

„Passt auf, ihr macht das sonst – “, setzten George und Ron gleichzeitig an, doch es war zu spät: Ein unheilvolles Knallen war ertönt und blassgrüner Rauch entwich dem Häufchen auf Roxannes Schoß.

„ – kaputt“, schloss George matt.

„Oh, da kommen sie“, sagte Hermine plötzlich, und Teddy und Victoire, die offenbar versucht hatten, sich unbemerkt die Treppe hinunterzuschleichen, blieben mit hochroten Gesichtern auf der untersten Stufe stehen.

„Auch schon da?“, grinste James.

„Halt die Klappe, Kleiner“, sagte Teddy und strich sich mit der Hand, die nicht Victoires hielt, die blauen Haare aus der Stirn.

„NENN MICH NICHT – “

„Schluss jetzt“, sagten mindestens drei Erwachsene am Tisch gleichzeitig.

Harry legte die Hände um seine dampfende Tasse und versuchte, inmitten der regen Betriebsamkeit noch für ein paar Momente in friedlichem Halbschlaf versinken, doch es wollte ihm kaum gelingen.

„Wir werden niemals ein ruhiges, friedliches Weihnachten erleben, oder?“ grinste er schließlich an Ginny gewandt, die mit ähnlich schläfrigem Gesichtsausdruck neben ihm saß, und ihre Mundwinkel zuckten.

„Du magst Weihnachten ja“, sagte sie lächelnd und stellte ihre Tasse schräg auf den Holztisch.

„Ja“, erwiderte er gedämpft und blinzelte sie an. „Ich mag Weihnachten.“


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg