Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Dämmerlicht - Keine Wohltat mehr

von SynthiaSeverin

Hallo zusammen, bevor ich zum heutigen Kapitel komme, habe ich leider eine schlechte Nachricht zu verkünden: Mit dem heutigen Datum ist der Kapitelvorrat für Dämmerlicht endgültig verbraucht. Und da die Muse leider noch in Urlaub ist, wird die Fic vorerst pausieren müssen. Ich weiß, es ist schade, aber Kreativität lässt sich bekanntlich nicht erzwingen. Weiter geht es, wenn der Kapitelvorrat wieder auf 12 ist. Wenn es soweit ist, könnt ihr im Counter im Vorwort und in meinem Fanfictionthread nachlesen. Ich wünsche euch viel Spaß mit dem heutigen Kapitel. Seid herzlich eingeladen, auch in meine anderen Fics reinzulasen und wir sehen uns bestimmt wieder, Synthia
---------------------------------------------------------------------------------
Ein Schüttelfrost packt Severus, als die Maske seiner Okklumentik bricht, endlich brechen darf. Sein Kopf dröhnt vor Schmerzen und die Übelkeit hebt sein Mageninneres allmählich die Speiseröhre empor. Gerade noch kann er den Brechreiz unterdrücken. Zum Glück ist diese Bruchbude von Bauernhaus nur noch einen Steinwurf weit entfernt. Er braucht dringend ein paar Zaubertränke. Eine ganze Kesselladung voll, wenn er seine Symptome richtig deutet. Zittrig schleppt sich Severus den Weg entlang und klopft an die Haustür.
„Ah, Milkons“ begrüßt ihn sein Gastwirt mürrisch, als er über die Schwelle der Pension schwankt, „Abendbrot ist oben“.
Die Worte klingen in Severus Ohren so fremd wie aus einer anderen Welt; einer anderen Zeit, die für ihn nie existierte. Der Mann wirft ihm einen abfälligen Blick zu als hätte Severus zu tief ins Glas geschaut, dann dreht er sich um und lässt ihn zwischen Tür und Angel zurück. Kohlgeruch liegt in der Luft. Doch Severus ist jeglicher Appetit vergangen. Er hat einem Mahl beigewohnt, das so widerwärtig war, wie der werte Gastherr es sich wohl in seinen kühnsten Alpträumen nicht ausmalen mag. Schweigend, mit fest aufeinander gepressten Lippen, schließt Severus hinter sich die Tür und steigt die knarzende Treppe zu seinem Zimmer empor. In der Schwüle strömt Modergeruch vom Dachboden herab und auf der Wand neben ihm werden hässliche weißlich grüne Flecken sichtbar. Durch das Halbdunkel seines Zauberstablichts folgen ihm die Schatten seiner selbst wie hungrige Dementoren, die alles Helle und Warme aus der Behausung aufsaugen und nichts als die grausamen Erinnerungen dieser Nacht zurücklassen.

Ob der Dunkle Lord Lucius‘ Zauberstab wohl gerade an einem seiner Gefolgsleute ausprobiert? Natürlich hat er aus Ollivander das Geheimnis um die Zwillingskerne heraus gefoltert, von dem außer dem Zauberstabmacher und Dumbledore bis heute nur eine Handvoll Mitglieder aus dem Phönixorden wussten.
Die Schreie aus der Kammer unter dem Salon haben eine klare Sprache gesprochen. Auf Severus‘ Armen richten sich die Härchen unter der Robe leicht auf. Dumbledore hat ihn gewarnt, dass Voldemort einmal sehr interessiert an Zauberstäben sein würde. Nun ist seine Befürchtung eingetroffen. Doch das ist nicht das wahre Grauen, das Severus noch immer im Nacken sitzt, ihm durch das Halbdunkel dieser Bruchbude folgt und vor dem er vergeblich zu fliehen versucht.

Endlich taucht vor Severus die Türe zu seinem Zimmer auf. Die Klinke bricht fast aus dem Holz, als er eintritt und sein leerer Magen gluckert vernehmlich. Der Kohlgeruch sammelt sich hier zu einer erstickenden Wolke und im Mondlicht erkennt Severus die Umrisse eines gefüllten Tellers, den eine fürsorgliche Hand zusammen mit einem Glas Wasser auf dem klapprigen Ecktisch abgestellt hat. Doch Severus rührt nichts davon an. Er würde ohnehin keinen Bissen herunterbekommen, seinem Hunger zum Trotz. Noch immer ist ihm speiübel. Übel von dem, was vor wenigen Stunden geschah. Geistesabwesend zieht er das Schubfach des Nachttischs auf und öffnet eine Phiole mit Ginkonium gegen seine Migräne und das Zittern, während er das Abscheuliche Revue passieren lässt.

Einer Schlange zum Fraß vorgeworfen zu werden. Dieses Ende wünscht er keinem. Nun ja, fast keinem. Aber gewiss nicht Charity Burbage. Auch wenn Severus sie ihrer Dummheit wegen in den Boden hätte stampfen können. Irgendwo hat er sie gemocht. Ein kleines bisschen zumindest. Nicht so wie Albus natürlich, noch nicht einmal so wie Lucius, ehe die Rückkehr des Dunklen Lords seine Freundschaft zu ihm in eine tiefe Krise warf. Aber vielleicht so wie Narzissa. Zumindest war sie eine der wenigen im Kollegium, die ihm nicht auf die Nerven gingen mit ihren dämlichen Fragen, wo er denn gewesen sei, als Flitwick zu seinem Geburtstag mal wieder zu einem Umtrunk einlud oder ihm irgendwelche empörten Standpauken über pädagogische Verantwortung und den richtigen Umgang mit Schülern hielten oder noch schlimmer: ihn auf ein ernstes Wort unter vier Augen in ihr Büro baten und dann mit ihrem gutmenschelnden Geschwafel anfingen, ob er denn irgendwelche Probleme hätte. (Was Severus natürlich immer bejahte und mit sarkastischem Unterton hinzufügte, sein Problem sei, dass Kollegen ihm ständig seine Zeit raubten). Nichts dergleichen kannte er von Charity. Sie war der Typ Mensch gewesen, der einem eine Tasse Kaffee mit einem Warmhaltzauber belegte, wenn man es mal wieder nicht rechtzeitig zur Besprechung ins Lehrerzimmer geschafft hatte; einem wortlos ein Muggelfeuerzeug auf den Platz legte, wenn durch einen Bannkreis-Unfall zwei Tage lang die Inscendio-Zauber nicht funktionierten; zwischen Tür und Angel fragte, ob sie etwas mitbringen könne, weil sie sowieso gerade auf dem Sprung in die Winkelgasse sei und einfach nur da war. Ohne lästige Fragen, Standpauken oder andere unnötige Versuche, Konversation zu führen. Und darum hat Severus sie gemocht: Weil sie ihn in Ruhe ließ und nicht in seinem Leben herumstocherte wie eine Schar aufgescheuchte Jobberknolls in einer Körnerschale.

Und nun?
Nun ist Charity Burbage tot.

Mechanisch und leer, als hätte er nie etwas gefühlt, schleicht Severus hinüber zum Tisch, träufelt die Medizin ins Wasserglas und sieht zu, wie die Flüssigkeit unter seinen Fingern verwirbelt. Das Glas schmiegt sich an seine Hand wie eine verzauberte Kaffeetasse. Und fast ist Severus zumute als ob Charity noch immer hier ist. Die Erinnerung an seine Kollegin, die bisher nur eine Randerscheinung seines Lebens in Hogwarts gewesen war, wie kann es sein, dass sie nun so bleischwer auf seinen Schultern lastet und ihn zu Boden drückt? Dass sie ihm im Magen liegt als hätte er Kieselsteine geschluckt?

„Erkennst du unseren Gast, Severus?“, hat der Dunkle Lord ihn gefragt. Natürlich erkannte er sie - schon als er den Raum betrat. Wie soll man jemanden auch nicht erkennen, der einem jahrelang jeden Tag über den Weg lief? Der einen umgab wie Luft? Immer da war, auch wenn man nie groß Notiz von ihm nahm? Nie ist Severus der Gedanke gekommen, Charity Danke für all die kleinen Aufmerksamkeiten und Dienste zu sagen, von den üblichen, belanglosen Floskeln einmal abgesehen. Immer betrachtete er all das als Selbstverständlichkeit. Nun bereut Severus es. Jetzt, wo sie ihn ein einziges Mal um seine Hilfe bat – und er ihr nicht helfen konnte. Nur ein teilnahmsloses „ah, ja“ über seine Lippen bringen durfte, als hätte man ihn gebeten eingelegte Fledermausmilzen zu identifizieren.

Und dabei hat die Kiste seiner Gefühle tief in ihm so rumort, wäre fast aufgesprungen, so dass er nur mit der größten Körperbeherrschung, dem völligen Ruhigsitzen, Einhalt gebieten konnte. Den Sog aufhalten konnte, der ihn zurück auf den Astronomieturm ziehen wollte. Wie die Worte seiner jüngsten, wahren Alpträume sich doch ähneln.
„Severus“ – „Severus…bitte“
„Severus…bitte…bitte“.

Würde dieser Horror denn nie enden? Dieses Flehen: Es wird ihn noch sein Lebtag in seinen Alpträumen verfolgen. Wie ein Mantra, das nur erschaffen wurden, um ihn zu quälen. Wann? Wann werden all diese Menschen endlich aufhören, ihn um ihr Leben anzuflehen oder ihren Tod, von denen Severus ihnen das eine nicht geben kann und das andere nicht geben will.

Es war widerlich. Voldemorts Rede war widerlich gewesen, wie alles, was diese falsche Schlange von sich gibt. Dass der Werwolf den Aurorentollpatsch geheiratet hat, ist Severus reichlich schnuppe. Sollen sie die Welt doch mit ihren Bälgern bevölkern, die sich bei Vollmond pinkes Fell wachsen lassen. Aber er hätte nichts dagegen gehabt, ein ‚Schlammblut‘ zu ehelichen, sogar liebend gerne hätte er sie vor den Altar geführt. Charity hatte Recht, auch wenn Severus es viel, viel zu spät verstanden hatte: Die Muggelgeborenen sind den Reinblütern ebenbürtig und die Zaubererwelt hat sie zu akzeptieren. Und dafür, dass Charity diese Wahrheit offen aussprach, dafür musste sie bluten.

Es war ein ungeheurer Kraftakt gewesen, sich zu zwingen, dabei völlig ruhig zu bleiben; die Nerven, die einem unter der Haut flattern, unter Kontrolle zu halten; sich immer wieder vorzusagen, dass nichts von den Geschehnissen einen berühren darf; jedes Gefühl, jeden Gedanken, der in einem aufkeimen will, von sich zu weisen, abperlen zu lassen wie Federn des Augurey einen Tintentropfen.
„Hör nicht hin!“
„Sieh durch sie hindurch!“
„Blende alles aus deiner Wahrnehmung aus, du bist allein!“
„Schieb das Gefühl sofort beiseite!“
„Lass den Gedanken nicht wachsen! Lenk dich ab!“
Oh, all diese verfluchten Befehle an sich selbst - wie gut er sie kennt. Und doch können sie alle nicht verhindern, dass mehr durch die Schilde hindurchgeht, als man beabsichtigt. Auch wenn es einem erst hinterher zu Bewusstsein kommt. Dann, wenn die Mauern der Okklumentik zerbröckelt vor einem liegen und all das, was man dahinter in Schach hielt, zum Vorschein kommt.

Durch die Dunkelheit seines Zimmers scheinen Charitys Augen Severus noch immer zu suchen. Diese Augen voller Tränen, die in ihr Haar tropfen. Dieser Schmerz, diese Qual, diese Panik und Verzweiflung in ihrem Blick. Und diese letzte Hoffnung, durch ihn, Severus, gerettet zu werden, die er mit purer Teilnahmslosigkeit beantwortete.
Nichts als Wut und Abscheu auf sich selbst kann Severus in sich finden. Wut darauf, zur Untätigkeit verbannt gewesen zu sein. Gebundene Hände zu haben, weil ihr Schicksal bereits besiegelt war, als er den Raum betrat. Weil er nichts tun konnte, ohne sich selbst zu verraten, vor zig Todessern und den Augen des Dunklen Lords, der sie bereits geschockt hatte wie eine Spinne ihre Beute. Und Abscheu vor sich selbst. Dem Zwang sich nichts, absolut nichts von seinem Mitleid anmerken lassen zu dürfen. Charity die kalte Schulter zeigen zu müssen wie ein herzloses Ungeheuer. Ihr in ihren letzten Sekunden nicht einmal die Qual der bitteren Enttäuschung nehmen zu können, dass der einzige Mensch, den sie in dieser Runde kennt und den sie immer fair behandelte, sie gnadenlos im Stich, sie einfach so verrecken lässt.

Grimmig stürzt Severus das Wasserglas mit dem Ginkonikum herunter, verschluckt sich fast daran, ehe er mürrisch sein Gesicht dem Fenster zuwendet, hinter dem ihm ein kalter Mond entgegen leuchtet. Manchmal, in Nächten wie diesen, wünscht er sich, er hätte nie gelernt, sich innerlich zu versteinern. Oder noch besser: Die Kunst wahrlich perfektioniert. So dass ihm tatsächlich gleichgültig wäre, was um ihn geschieht. Es würde vieles einfacher machen. So viel einfacher.
--------------------------------------------------------
Kursivtext: J.K. Rowling, Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, S. 19 -20; J.K. Rowling, Harry Potter und der Halbblutprinz, S. 600


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich glaube nicht an Hexerei.
Joanne K. Rowling