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Shorties by Dilli - Kapitel 6: Eine Nacht mit Severus Snape

von Dilli

Ich saß im Schulleiterbüro und hatte einen heulenden Severus Snape am Hals. Na super, ganz toll. Katherine Jane Miller, städtisches Wohlfahrtsamt. Oh Mann, ich hasste so etwas. Ich war einfach keine gute Trösterin und versagte schon bei meiner Freundin Ginny immer kläglich. Aber hier ging es um Severus Snape, 38 Jahre alt, schätzungsweise männlich (Ich habe keine Ahnung, aber er hatte zumindest keine Brüste und seinen Schwanz hatte ich auch noch nie gesehen. Halleluja!), Todesser, olle Fledermaus und noch dazu der Leiter der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei.
Und genau dieser klammerte sich gerade an meinen Hals und weinte, was das Zeug hielt. Ich meine, gut, er hatte mir gerade die tragische Geschichte seines Lebens erzählt. Dass er seine große Liebe verloren hatte und vor einiger Zeit auch noch seinen besten Freund hatte töten müssen. Das war schon wirklich schlimm, aber manchmal musste man sich auch zusammenreißen. Gut, ich war da ja genau die richtige, die jemandem vorschreiben wollte, seinen Gefühlen nicht freien Lauf zu lassen. Ausgerechnet ich, die in den letzten Monaten zu einer lebenden Heulboje mutiert war. Aber ich war eine Frau und Severus Snape ein Mann, Herrgott nochmal. Manchmal musste man sich eben auch mal selbst in den Hintern treten und nach vorne schauen. Ich tat das auch jeden Tag. Na, komm schon, Severus, Bauch rein, Brust raus. Oder Schniedel vor. Was auch immer man bei Männern sagte.
Ich seufzte. Irgendwas musste ich tun oder sagen um ihn aufzubauen.
„Severus, ich glaube, Lily hat es gewusst“, meinte ich, als er sich endlich ein wenig beruhigt hatte.
„Was soll sie denn gewusst haben,“ schniefte er. Herrgott, streng doch einmal Dein Gehirn an, Severus Snape, wenigstens ein kleines bisschen.
„Sie wusste, dass Du sie immer geliebt hast. Und wenn es einen Himmel gibt, dann sieht sie genau in diesem Moment auf Dich herab und ist Dir dankbar, denn einen größeren Liebesbeweis gibt es gar nicht.“
„Meinst Du?“
„Davon bin ich felsenfest überzeugt. Danke, dass Du es mir erzählt hast, Severus.“
„Danke, dass Du mir zugehört hast. Und entschuldige, dass ich... na ja, Schwäche gezeigt habe.“
„Du entschuldigst Dich allen Ernstes bei mir, weil Du geweint hast? Severus, Du hast endlich einmal Gefühle gezeigt und somit, dass Du auch ein Mensch bist und nicht nur eine biestige, alte Fledermaus.“
„Denk daran, ich bin immer noch Dein Schulleiter.“
„Deswegen darf man trotzdem einmal die Wahrheit sagen. Apropos Schule und Schulleiter. Ich hätte schon lange in Dunkle Künste sein müssen. Um genau zu sein, ist es schon gleich vorbei.“
„Ich schreibe Dir eine Entschuldigung.“
„Danke schön.“
„Katherine, ich hätte da noch eine Bitte.“
„Natürlich, Severus, spuck es aus. Ich bin immer für Dich da, das weißt Du doch.“
„Könntest Du noch ein bisschen bei mir bleiben? Die Nähe... Das tut mir gerade gut und ich möchte jetzt nicht allein sein. Diese Geschichte zu erzählen, das hat mich doch ziemlich aufgewühlt.“
„Selbstverständlich bleibe ich noch, wenn Du das möchtest.“
Dann nahm ich ihn noch einmal fest in den Arm und versuchte ihm so viel Trost wie möglich zu spenden. Endlich konnte ich einmal ein klein wenig zurück geben.


Ein komisches Gefühl war es aber schon. Ich saß hier mit meinem Schulleiter und plauderte über Gott und die Welt. Normal war das nicht. Gut, aber wer oder was ist heutzutage schon normal? Ich mit Sicherheit nicht, das gebe ich offen und ehrlich zu. Aber genau das machte mich ja aus. Ich bin genau so, wie ich bin, das kleine Ich-bin-ich. So wie meine Eltern mich halt erzogen haben. Oder sagen wir es so: ich gab vor, so zu sein, wie meine Eltern mich erzogen hatten, denn ich hatte nun einmal einen wahnsinnigen Dickschädel. Fast schon wie ein Elefant. Aber den hatte ich ganz eindeutig von meiner Mutter geerbt, also war das definitiv nicht meine Schuld. Punkt, Schluss! Da brauchen wir gar nicht mehr darüber zu diskutieren. Und wenn wir schon bei dem Thema eigenes Leben, Erziehung, Dickschädel und so weiter sind: meine Eltern würden mir mit Sicherheit den Kopf abreißen, wenn sie wüssten, dass ich eine Geheimorganisation anführte, die den Zweck verfolgte, etwas gegen den dunkelsten Magier aller Zeiten zu unternehmen. Ich hörte jetzt schon meine Mutter schimpfen: „Katherine Jane Miller, bist Du eigentlich komplett bescheuert? Du setzt Dein Leben aufs Spiel! Oh, Steve, Deine Tochter ist wirklich lebensmüde geworden! Sie legt sich mit dem Dunklen Lord an. Ich glaube, ich nehme sie einmal mit ins Krankenhaus und lasse ihr Gehirn überprüfen. Da ist sicher etwas nicht in Ordnung!“
Aber mit meinem Gehirn war alles in bester Ordnung. Ich war endlich aufgewacht und hatte gelernt, es zu benutzen!
„Katherine“, riss mich mich Severus aus meinen Gedanken.
Wie, was, wo, hä? Ich bin wach, ich bin wach. Wie war das gerade mit dem Gehirn benutzen? Ich glaube so ganz funktionierte es doch nicht. Oder aber ich war einfach nur abgelenkt gewesen. Genau, das war's.
„Was“, fragte ich verwirrt.
„Das heißt nicht 'Was', das heißt 'Wie bitte'“, maßregelte er mich. Grrr, wie sehr ich das hasste.
„Ich bin kein kleines Kind mehr, Severus.“
„Und trotzdem muss man Dich immer noch erziehen.“
„Muss man gar nicht. Ich bin super so wie ich bin. Merk Dir das gefälligst. Also, lass mich Dir eines sagen, wenn Du das nächste Mal...“
„Vorsicht, Katherine, ich bin immer noch Dein Schulleiter.“
„Ja, doch, ich weiß es. Ich habe es schon bei den letzten tausend Malen geschnallt, als Du es mir gesagt hast. Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, zumindest nicht in letzter Zeit. Aber trotzdem vielen Dank für die freundliche Erinnerung.“
„Bitte, jederzeit wieder gern.“
„Lieber nicht. Ich glaube, beim nächsten Mal reiße ich Dir glatt den Kopf ab. Du hast mich noch nicht wütend erlebt, Severus.“
„Ach und was war letztes Jahr im Krankenflügel, als Du mich geschlagen hast? Oder als Du mich in den letzten Wochen ständig angeschrien hast, weil ich unerlaubt Deine Gedanken gelesen habe?“
„Das? Das war noch gar nichts. Ich werde wirklich zur Furie, wenn ich wütend werde. Das möchtest Du lieber nicht erleben. Also rate ich es Dir gleich, Severus, mein Lieber: mach mich niemals sauer.“
„Alles klar, ich werde Deinen Rat beherzigen.“
„Dein Glück. Also, was wollte Du vorhin von mir? Ich meine, als ich mit meinen Gedanken woanders war.“
„Ich habe Dich gefragt, ob Du Hunger hast.“
Darüber musste ich kurz nachdenken. Eigentlich hätte ich einen Mordshunger haben müssen, denn ich hatte heute nur drei Tassen Kaffee zum Frühstück gehabt. Mittagessen war dank der Okklumentikstunde ausgefallen und das Abendessen war mittlerweile auch schon vorbei. Aber das störte mich nicht wirklich, denn ich hatte einfach keinen Appetit. Vielleicht war mir Severus' Geschichte auf den Magen geschlagen.
„Nein, eigentlich nicht“, gab ich deshalb zurück.
„Hast Du denn heute überhaupt schon etwas in den Magen bekommen?“
„Wenn die drei Tassen schwarzer Kaffee mit viel Zucker heute Morgen mitzählen, dann ja.“
„Das ist Flüssigkeit und kein Essen, Katherine.“
„Dann, nein!“
„Du hast heute noch nichts gegessen?“
Rede ich Chinesisch, Japanisch, Portugiesisch oder Koboldogack? Ich konnte nicht anders, ich musste einfach die Augen verdrehen.
„Habe ich doch gesagt. Habe ich nicht. Also noch einmal zum Mitschreiben für die ganz Langsamen unter uns: Ich habe heute noch nichts gegessen!“
„Nicht in diesem Ton, Katherine. Wie kannst Du denn nur so verantwortungslos sein? Draco wird mich umbringen, das kann ich Dir jetzt schon sagen.“
„Was hat Draco denn jetzt damit zu tun?“
Die Erwähnung meines Liebsten gab mir einen Stich ins Herz. Es war einfach schon zu lange her, dass ich ihn zuletzt gesehen hatte.
„Ich habe ihm versprochen, dass ich auf Dich aufpasse.“
„Und da gehört Füttern zu Deinen Aufgaben dazu? Was machst Du denn, wenn ich nicht genug esse? Es mir eintrichtern oder mich zwangsernähren lassen? Oder gibst Du mir vielleicht die Brust? Und was machst Du, wenn ich deines Erachtens nicht oft genug aufs Klo gehen? Legst Du mir dann eine Windel an oder schiebst mir einen Ka-Dingsbums rein?“
Ich wusste nicht, wie das Teil der Muggel hieß, das sie in eine Blase einführen konnten. Meine Mutter hatte es nur irgendwann einmal erwähnt. Oh, das muss ich schnell erzählen: ein Zauberer war zu einem Muggelarzt gegangen, weil er nicht richtig auf die Toilette gehen konnte und die haben ihm dann einen Schlauch in seinen Schwanz geschoben. Der machte irgendwann dicht und meine Mutter musste ihn entfernen.
„Katherine, jetzt wirst Du gemein und das weißt Du auch ganz genau.“
„Ja, und? Wenn sich Draco wirklich so große Sorgen um mich machen würde, wie er es vorgibt, dann könnte er sich ja selbst um mich kümmern. Oder etwa nicht? Hast Du dagegen irgendwelche Einwände?“
„Nein, aber...“
„Kein Aber, Severus.“
„Lass mich bitte ausreden, Katherine. Ich hasse es, wenn Du mich unterbrichst. Draco setzt sein Leben für Dich aufs Spiel. Hast Du das vergessen? Er reißt ständig durch die Weltgeschichte und erledigt gefährliche Dinge für den Dunklen Lord.“
„Ja und? Ist das vielleicht meine Schuld?“
„Nein, aber er macht das doch nur, um Dich zu beschützen. Hör zu, Draco will kein Todesser sein. Er würde lieber ein normales, glückliches Leben mit Dir führen und...“
Jetzt wurde ich aber wirklich sauer. Was sollte diese ganze Scheiße eigentlich? Ich war hier um Severus zu trösten und nicht, um mir irgendwelche dummen Vorwürfe machen zu lassen. Das war doch wieder mal typisch Männer: die halten immer zusammen wie ein Dauerklebefluch, wenn es hart auf hart kommt. Grrrr, es war zum Haare ausraufen.
„Das ganze ist aber wirklich nicht auf meinen Mist gewachsen. Wenn jemand Schuld ist, dann sind es Dracos Eltern oder der Dunkle Lord. Ich habe damit nichts zu tun. Von mir aus könnte er hundert glückliche Leben mit mir führen, aber...“
„Was soll er denn Deiner Meinung nach machen, Katherine? Er hat keine andere Wahl, das weißt Du!“
„Gar nichts, weiß ich. Mit mir redet ja keiner. Ich weiß ÜBERHAUPT NICHT, was abgeht. Halten wir Katherine einfach schön aus allem raus. Die braucht ja nichts zu wissen. Die soll nur schön zu ihrem Unterricht gehen und sich um die jüngeren Schüler kümmern. Aber mehr braucht es ja nicht! Weißt Du, Severus, manchmal habe ich wirklich eine riesige Lust dazu, diese ganze Scheiße zu beenden.“
„Was meinst Du damit? Willst Du vielleicht mit Draco Schluss machen? Katherine, das würde Draco das Herz...“
„Sag jetzt ja nicht, dass ihm das sein Herz brechen würde, Severus. Wer weiß, ob er überhaupt eins hat. Im Moment benimmt er sich zumindest nicht so. Außerdem scheißt er sich doch auch nicht darum, wie es dem meinen geht.“
„Das ist nicht wahr, Katherine. Da liegst Du vollkommen daneben.“
„Ach ja? Wieso ist er dann nicht hier bei mir? Das wäre er nämlich, wenn er endlich seinen Arsch hoch bekommen und endlich eine Lösung finden würde, wie wir beide diesen ganzen Mist hinter uns lassen können.“
„Du hast ja Recht (Sage ich es nicht immer wieder?), aber so einfach ist es nicht. Voldemort hat etwas gegen Draco in der Hand, das ist ziemlich sicher. Aber was meintest Du damit, dass Du dem ganzen ein Ende bereiten möchtest?“
„Das kann ich Dir gerne sagen. Manchmal hätte ich gute Lust, einfach vom Astronomieturm zu springen. Das wäre doch was. Drei Sekunden freier Fall und puff. Katematsche! Dann hätte diese ganze Scheiße endlich ein Ende. Ich würde nichts mehr fühlen und Draco hätte keine Probleme mehr. Das wäre doch eine super Lösung, oder meinst Du nicht? Oder ich gehe direkt zu eurem tollen Lord und schließe mich ihm an. Dann hätte er nichts mehr gegen Draco in der Hand und er wäre endgültig frei.“
„So darfst Du nicht einmal denken, Katherine!“
„Ach ja? Wie soll ich denn dann Deiner Meinung nach denken? Soll ich einen auf Friede, Freude, Eierkuchen machen, wie immer?“
„Du musst einfach stark bleiben.“
„Ich habe aber keine Lust mehr, einen auf stark zu machen. Ich will doch einfach nur...“
Doch mein Freund ließ mich nicht ausreden. Er beugte sich zu mir hinüber und hielt mir den Mund zu. Seine Hand roch gar nicht mal schlecht. Irgendwie fruchtig. Er schien eine gute Seife zu haben. Katherine, was denkst Du denn da? Wir sprechen hier von Severus Snape, dem Leiter dieser verfickten Schule. Du darfst gar nicht an solche Sachen wie Geruch oder ähnliches denken. Hör sofort auf damit!
„Katherine ich bringe Dich jetzt dazu, etwas nicht zu sagen. Etwas, das Du hinterher mit Sicherheit bereuen würdest. Draco wird eine Lösung für euer Problem finden, das verspreche ich Dir. Du musst nur noch ein kleines bisschen aushalten.“
„Aber...“
„Du musst einfach nur etwas geduldig sein.“
„Tut mir leid, aber Geduld ist im Moment leider ausverkauft, Severus!“
„Ha, ha, sehr witzig.“
„Das war kein Witz. Hör zu, ich kann nicht mehr.“
„Doch, Du kannst. Und wenn es ganz schlimm, dann helfe ich Dir. Das haben wir doch schon mehrmals besprochen. Ich bin für Dich da. Dazu gibt es Freunde.“
„Danke, aber weißt Du, aber ich brauche auch mal Draco. Ich habe sowieso schon ein schlechtes Gewissen, weil ich ständig mit meinen Problemchen zu Dir renne. Ich meine, immerhin bist Du der Direktor.“
„Ich bin aber auch Dein Freund, Katherine, vergiss das nicht. Es macht mir nichts aus, wenn Du zu mir kommst. Im Gegenteil, ich stehe Dir gern mit Rat und Tat zur Seite. Wie Du mir, so ich Dir. Schon vergessen?“
„Nein.“
Grrr, wieso musste diese blöde Fledermaus denn genau so unnachgiebig sein wie ich? Das war eine Eigenschaft, die ich gar nicht an ihm leiden konnte. Ich hatte nun einmal gerne Recht.
„Na, siehst Du? War das denn so schwer?“
„Nein, aber...“
„Ich habe jetzt keine Lust mehr, mit Dir darüber zu diskutieren, Katherine. Lass mir wenigstens einmal das letzte Wort, ja? Sei ein braves Mädchen. So und was möchtest Du jetzt?“
„Ich habe keine Ahnung.“
„Zum Essen, meine ich, Katherine. (Ach so!) Du musst dringend etwas in den Magen können. Deswegen bist Du auch so gereizt. Du hast Hunger. (Ja, genau, das war das Allheilmittel der Männer. ESSEN! Als wenn es nichts wichtigeres gäbe?) Außerdem möchte ich Weihnachten noch gerne erleben. Denn Draco würde mir den Kopf abreißen, wenn er mitbekommen würde, dass Du nur wegen mir nicht die Zeit zum Essen findest.“
„Na ja, nur wegen Dir ist es ja nicht. Aber es ist mir egal, wirklich. Bestell irgendwas. Wenn Du überhaupt noch etwas bekommst.“
„Ich bekomme immer alles, was ich will, Katherine. Ich bin der Schulleiter.“
Na, wenn da nicht mal sein Ego aus ihm spricht, dann weiß ich auch nicht. Das war wie... Hmm, ich weiß auch nicht... Schwanz auspacken und ZACK! Eier auf den Tisch. Ich hab den größeren. Oder waren es die Dickeren? Na ja, ist ja auch egal. Dieses Duell war auf jeden Fall nicht schwer gegen mich zu gewinnen, denn ich hatte

a. keine Eier und
b. fehlte mir das passende Würstchen dazu auch noch.

Also war das nicht gerade ein fairer Kampf gewesen. Aber warte, lieber Severus, wenn ich einmal meine Äpfelchen raus strecke. Dann hast Du aber schlechte Karten, mein Schätzelein.


Mein Freund bestellte Steak mit Potatoe Wedges und zum Nachtisch eine richtig schön fettige Schokoladen-Sahnetorte. Das war genau das, was ich jetzt brauchte. Zuerst eine riesige Portion Eiweiß, gefolgt von einer gigantischen Menge an Kalorien und Fett. Wenn ich schon das andere, nachdem ich mich sehnte, nicht haben konnte, dann musste ich mich halt hiermit trösten. Ich spreche natürlich von Sex. Absolut befriedigenden Sex mit Draco, meinem Verlobten, der gerade irgendwo im nirgendwo war. Hmmm, wenn ich es mir so recht überlege, war mir die Torte im Moment dann doch lieber, sonst würde noch die Gefahr bestehen, dass ich mich mit Draco stritt. Nee, nee, da nehm ich dann doch lieber das Süße, das hält wenigstens die Klappe und wehrt sich nicht, wenn ich mal nicht so mache, wie ich sollte. Und was soll ich sagen, es schmeckte so gut, dass ich meine Teller ratzekahle leer futterte. Das überraschte mich sogar selbst. Das letzte Mal, dass ich so viel gegessen hatte, war in den großen Ferien bei den Weasleys gewesen. Das sollte schon mal was heißen.
„Poah, war das gut“, stöhnte ich und hielt mir meinen Bauch, der jetzt zu einem kleinen Wohlstandsranzen angeschwollen war.
„Freut mich, wenn es Dir geschmeckt hat“, gab Severus zurück. „Ich persönlich mag es, einer Frau dabei zuzuschauen, wenn sie richtig isst.“
„Ja, aber jetzt darfst Du mich nicht mehr anschauen. Ich schiebe eine Kugel, als wäre ich im fünften Monat schwanger.“
Autsch, da war er wieder, dieser böse Gedanke, an den ich nicht denken durfte. Mein kleiner Sohn. Aus meinem Bauch... Nein, Katherine, hör sofort auf damit, daran zu denken. Vermiese Dir selber nicht die Stimmung. Du hast gerade so viel Spaß mit Severus. Genieße das einfach mal. Einen Abend mit Deinem Freund.
Auch Severus schien gemerkt zu haben, wie es um meine Stimmung bestimmt war, denn er wechselte, Gott sei Dank, sofort das Thema.
„Also, was möchtest Du jetzt machen“, fragte er schnell.
„Keine Ahnung“, antwortete ich. „Eigentlich sollte ich langsam aber sicher zurück in den Gryffindorturm. Es ist schon nach 9 und Ginny macht sich bestimmt schon tierische Sorgen um mich.“
„Das solltest Du, ja. Aber kannst Du nicht noch ein bisschen hier bei mir bleiben? Ich finde es gerade richtig nett.“
„Ich auch. Also schön, ein bisschen bleibe ich noch. Aber nicht zu lange. Was willst Du denn machen?“
„Hmmm, wir könnten eine Partie Zauberschach spielen.“
„Okay!“
Und das taten wir dann auch. Wobei ich dazu sagen musste, dass ich haushoch verlor. In Schach war ich einfach eine Niete. Ich konnte auch nicht wirklich etwas damit anfangen. Dafür brachte ich Severus danach 'Snape explodiert' bei und wir hatten wirklich jede Menge Spaß. Dort konnte ich auch meinen Rückstand wieder aufholen, denn in diesem Spiel war ich unschlagbar. Ich hatte in Fred und George aber auch gute Lehrmeister gehabt. Wir redeten über Dies und Das, Quidditch, die Schule, die Hochzeit von Bill und Fleur und vergaßen darüber hinaus die Zeit.
„Oh Scheiße“, rief ich aus, als ich einen Blick auf meine Armbanduhr geworfen hatte. „Severus, es ist schon nach 11. Ich sollte langsam aber sicher wirklich gehen. Ich muss morgen früh raus. Du weißt schon, Schule, Unterricht und so.“
„Du willst jetzt noch gehen“, wollte mein Freund von mir wissen. „Katherine, das ist viel zu gefährlich für Dich. Was ist, wenn die Carrows Dich erwischen?“
„Das werden sie schon nicht. Ich kann mich ja desillusionieren.“
„Es wäre mir wirklich lieber, wenn Du...“
„Aber Severus, irgendwo muss ich doch schlafen.“
„Du kannst hier bei mir schlafen. Ich habe hinten ein Schlafzimmer. Du kannst gerne das Bett haben. Ich schlafe in einem Sessel.“
„Und das ist wirklich kein Problem für Dich?“
„Nein, im Gegenteil, das machen Freunde doch so oder? Sie übernachten auch mal beim anderen.“
„Warum, Severus?“
Ich musste es einfach wissen. Mir kam das ganze doch äußerst merkwürdig vor. Wenn ich früher bei ihm hatte nachsitzen müssen, hatte er mich doch auch noch mitten in der Nacht durch das Schloss gehetzt. „Raus mit Ihnen, Miller“, hatte er immer gesagt. Und jetzt war das auf einmal nicht mehr in Ordnung? Das stank doch zum Himmel.
„Warum Du bei mir bleiben sollst? Das kann ich Dir sagen, ich mache mir Sorgen um Dich. Die letzten Male, als ich Dich gerettet habe, waren mir definitiv genug. Noch einmal packe ich das nervlich nicht.“
„Aber das ist doch noch nicht alles, oder?“
Verarschen konnte der sich selber, aber nicht mich. Auf den Kopf gefallen war ich wirklich nicht. Im Gegenteil ich war hellwach im Kopf.
„Was meinst Du? Ist das denn nicht Grund genug?“
„Severus Snape, Du kannst jemanden anders verarschen, aber nicht das. Merk Dir das gefälligst. Das lasse ich mit mir nicht machen. Zufällig kenne ich Dich besser als viele andere Menschen. Also rück jetzt endlich raus mit der Sprache, sonst hetzte ich Dir einen Fluch auf den Hals. Und komm mir jetzt ja nicht wieder mit diesem 'Ich bin immer noch der Schulleiter'-Ding. Das habe ich nicht vergessen. Das hast Du mir erst vor 10 Minuten gesagt.“
Severus sah mich an und versuchte, ein Grinsen zu unterdrücken. Tja, mit meiner vorlauten Klappe hast Du wohl nicht gerechnet. Doch dann seufzte er und schaute bedrückt zu Boden.
„Okay, Du hast mich erwischt“, sagte er schließlich nach einer Ewigkeit, doch er machte keine Anstalten weiter zu sprechen.
„Und“, hakte ich deshalb nach. „Willst Du es mir nicht sagen?“
„Ich... ich... Das ist nicht so einfach.“
„Was ist nicht so leicht? Severus, ich bin Deine Freundin. Vergiss das bitte nicht. Wie Du mir, so ich Dir.“
„Ist ja gut. Ich... ich... Ich kann heute Nacht nicht alleine bleiben.“
„Du kannst nicht oder Du willst nicht?“
„Beides.“
„Was ist los, Severus?“
„Ich... ich habe Angst. Ich weiß genau, dass ich heute Nacht wieder Lily in meinen Träumen sehen werde.“
Oh, das war es also. Damit hatte ich nicht gerechnet. Severus wirkte immer so stark. Er hatte eine sorgfältige Mauer um sein Wesen herum aufgebaut und diese war jetzt ins Wanken geraten. Er hatte Angst, einzuschlafen und ihr Gesicht zu sehen, da das die ganzen Wunden wieder aufreißen würden. Ich hatte keine andere Wahl. Ich musste für meinen Freund da sein. Deswegen ging ich schnell zu ihm herüber, legte ihm meine Hand auf die Schulter und sah ihm in die Augen.
„Hab keine Angst, Severus. Ich bin für Dich da. Ich bleibe die ganze Nacht bei Dir. Und wenn irgendetwas sein sollte, dann weckst Du mich. Versprochen?“
Er nickte nur und sah mich traurig an. Deswegen nahm ich ihn fest in den Arm und drückte in an mich. Ich versuchte ihm so viel Trost wie möglich zu geben. Das war das einzige, was ich für meinen Freund tun konnte, denn seinen Schmerz konnte ich ihm leider nicht abnehmen, so gern ich das auch gewollt hätte.


„Hier geht es lang“, meinte mein Freund nachdem ich ihn losgelassen hatte, und trat hinter seinen Schreibtisch.
Er zog seinen Zauberstab und klopfte gegen einen Stein in der Mauer. Das war das gleiche Prinzip wie beim Eingang zur Winkelgasse, nur dass sich hier keine Durchgang öffnete, sondern lediglich eine simple Türklinke erschien. Severus öffnete die Tür, trat zur Seite und ließ mich zuerst eintreten. Es war ein runder Raum. Auch hier im Schlafzimmer setzte sich Severus Stil fort. Schwarze Wände, dunkle Holzmöbel und eine anthrazitfarbene Tagesdecke auf dem Bett. Himmel, dieser Mann brauchte dringend Hilfe. Kein Wunder, dass er so ein Miesepeter war, wenn der ständig von so drückenden Farben umgeben war. Das war ja furchtbar. Also ich mochte ja auch gerne schwarz, aber was zu viel war, war einfach zu viel.
„Und“, fragte Severus, der hinter mir den Raum betreten hatte. „Wie findest Du es?“
„Na ja, es ist... nett. Aber hör mal, Severus, Du braucht wirklich ganz, ganz dringend einen Innenaustatter. Das ist ja... puh, ich weiß auch, nicht wie ich es ausdrücken soll...“
„Düster?“
„Ja. Also ich meine, ich mag dunkle Farben ja auch, aber was zu viel ist, ist zu viel. Hier fehlt der eine oder andere Farbklecks.“
„Und an welche Farbe hättest Du da gedacht.“
„Keine Ahnung. Rot vielleicht?“
Er verzog das Gesicht.
„Rot? Nie im Leben.“
„Dann halt grün. Oder blau. Meinetwegen auch pink, wenn Dir das lieber wäre.“
Oja, ein Severus Snape in pinker Satinbettwäsche. Sehr sexy. Das wäre das perfekte Weihnachtsgeschenk. Musste ich doch glatt einmal schauen, ob ich so was irgendwo her bekam. Ich versuchte ein Grinsen zu unterdrücken, scheiterte aber kläglich.
„Was geht jetzt schon wieder durch Deinen Kopf, Katherine?“
„Nichts, wirklich.“
„Das glaube ich Dir nicht. Also raus mit der Sprache.“
„Ach, ich hatte nur gerade die perfekte Idee für Dein Weihnachtsgeschenk.“
„Das wird sicher wieder irgend so eine Gemeinheit.“
„Ich und gemein? Das sind zwei Worte, die nun wirklich nicht zusammen passen. Du solltest Dir wirklich eine Möglichkeit einfallen lassen, diese nicht mehr in einem Satz zu verwenden.“
„Du bist ein kleines Biest, weißt Du das?“
„Ja, das weiß ich ziemlich gut.“
„Na, dann bin ich jetzt aber mal gespannt. Musst Du noch einmal ins Bad?“
„Ja, das wäre nicht schlecht. Aber, Severus, was soll ich denn zum schlafen anziehen? Ich kann ja schlecht in meinem Schulumhang schlafen.“
Anstatt mir eine Antwort zu geben, ging er zu seinem Kleiderschrank, welcher an der rechten Wand neben dem Fenster stand, öffnete ihn und zog ein großes, schwarzes (Wen wundert's) T-Shirt hervor. Er warf es mir zu.
„Hier“, meinte er und grinste mich an. „Das kannst Du anziehen. Ist auch frisch gewaschen.“
Na, das wäre ja noch schöner gewesen. Es war schon genug, dass ich in einem T-Shirt von Severus Snape, dem SCHULLEITER, schlafen würde, wenn das jetzt auch noch nach ihm riechen würde... Na, ich weiß ja nicht, das wäre definitiv zu viel.
„Ich warte dann im Büro, bis Du fertig bist, okay“, meinte er und ging an mir vorbei in Richtung Tür. „Sag mir Bescheid, wenn Du im Bett liegst.“
Er schloss die Tür hinter sich und ließ mich allein in dem dunklen Zimmer zurück. Großer Gott, Katherine, was TUST Du denn da? Ziehst Du gerade ernsthaft in Erwägung in Snapes Bett zu schlafen? Du bist verrückt, vollkommen durchgeknallt. Ach sei doch still, dummes Gewissen. Severus braucht mich jetzt und er hatte ja auch recht. Es war viel zu gefährlich, jetzt noch auf den Gängen herum zu streunen. Was würde Ginny nur dazu sagen? Und Draco erst. Oh mein Gott, er würde ausrasten. Da war ich mir sicher. Am besten war es, wenn er es nie erfahren würde. Das musste einfach ein kleines Geheimnis zwischen mir und Severus bleiben. So einfach war das.
Ich ging zu der Tür am anderen Ende des Raumes und öffnete sie. Wenigstens das Bad wirkte freundlicher. Es war mit hellgrauen Marmorfliesen gefliest, die das gleiche Muster wie der Boden hatte. Die Möbel waren weiß. Es gab nur ein Waschbecken, eine Toilette und eine Dusche, aber das reichte aus. Baden wurde wirklich überbewertet. Außerdem war es nicht so gesund für die Haut.
Ich verrichtete mein kleines Geschäft, wusch mir die Hände und beschwor schnell noch eine Zahnbürste und Zahnpasta hervor. Dann schnell Zähne putzen und schon stand ich vor dem nächsten Problem. Sollte ich mich wirklich ausziehen? Na ja, warum eigentlich nicht. Es gab nichts, was Severus nicht schon gesehen hatte (Oh Gott, mir war das immer noch so peinlich) und es war schließlich viel bequemer als in Jeans zu schlafen. Also zog ich mir die Klamotten aus und dankte Gott dafür, dass ich mich heute morgen für eine Panty und nicht für einen Stringtanga entschieden hatte. Dann öffnete ich noch meinen BH, streifte ihn mir von den Armen und zog das T-Shirt an. Halleluja, es war so lang, dass es meinen Schambereich knapp verdeckte.
Nachdem ich also bettfertig war, ging ich zurück ins Schlafzimmer und sprang schnell ins Bett. Hmm, das war wirklich bequem. So weich und kuschelig. Schnell schlüpfte ich unter die dicke Daunendecke, zog sie mir bis zu den Achseln nach oben und strich sie über dem Bauch glatt. Noch einmal durchatmen und es konnte losgehen.
„Severus, ich bin fertig“, rief ich in Richtung Schulleiterbüro.
Da öffnete er vorsichtig die Tür und kam herein.
„Na, bequem“, fragte er mich und schenkte mir ein schiefes Lächeln.
„Ja, ist es. Danke.“
„Das freut mich. So, ich verschwinde jetzt noch im schnell im Bad und dann wird geschlafen.“
Er ging schnell in den angrenzenden Raum und kehrte nach zwei Minuten zurück. Er hatte den Fledermausumhang abgelegt und stand jetzt in einer schwarzen Anzughose und einem schwarzen Hemd vor mir. Hmmm, das sah gar nicht schlecht aus. Die Klamotten standen ihm wirklich gut. Er hatte einen guten Geschmack, das musste man ihm lassen. Kate, was, zur Hölle, denkst Du denn jetzt schon wieder? Du solltest wirklich lernen, Deine Gedanken besser unter Kontrolle zu halten.
Mein Freund zog seinen Zauberstab und beschwor sich einen kuscheligen Ohrensessel herauf. Ein zweites Bett hätte leider keinen Platz mehr in diesem Zimmer gehabt, deswegen musste er sich damit begnügen. Er nahm Platz und versuchte es sich so bequem wie möglich zu machen.
„Hast Du alles, was Du brauchst“, wollte er noch wissen.
Nein, ganz im Gegenteil, mir fehlte mein Draco, aber den konnte mir Severus wohl nicht so auf die Schnelle besorgen... äh... herbeischaffen. Oje, ich sollte dringend auf meinen Wortschatz achten. Severus und besorgen in einem Satz zu verwenden, war wirklich nicht gerade vorteilhaft. Nicht, dass noch jemand auf dumme Gedanken kam. Ich schob ihn schnell beiseite. Mein Gehirn schien gerade ein Eigenleben zu führen und es kam nur ein Haufen Scheiße dabei raus.
„Ja, Severus, danke. Und wenn mir doch noch etwas fehlen sollte, dann bin ich eine Hexe und habe einen Zauberstab.“
„Dann ist ja gut. Ich möchte nur, dass Du Dich hier wohlfühlst.“
„Das tue ich, Severus. Es ist sehr kuschelig.“
„Dann wünsche ich Dir jetzt eine wunderschöne Nacht, Katherine. Schlaf gut und träum was schönes.“
„Danke, Severus, das wünsche ich Dir auch.“
Ich drehte mich auf die Seite und kuschelte mich in die Kissen.


Ich versuchte verzweifelt, einzuschlafen, aber es wollte mir nicht gelingen. Ich war viel zu nervös. Ich lag hier im Bett des SCHULLEITERS. Ich konnte es nicht fassen. Wie war ich nun schon wieder in so eine Situation geraten? Gut, Severus war auch mein Freund, aber trotzdem. Ich lag im Bett eines Mannes, eines Mannes, der NICHT mein Verlobter war. Heilige Scheiße! Ich hoffte nur, dass Draco das niemals herausfinden würde. Was würde er tun? Würde er mir den Kopf abreißen und mich verlassen? Oder würde er es verstehen? Ich musste dringend mit jemandem darüber reden und da fiel mir nur Ginny ein. Wobei ich mir auch von ihr eine Standpauke würde anhören müssen. Aber was hätte ich denn bitte tun sollen? Mich vielleicht von den Carrows erwischen lassen um danach nur wieder zu Severus rennen zu müssen, weil mich wieder einmal ein schwarzmagischer Fluch getroffen hatte? Na, den Weg konnte ich mir gleich sparen. Aber ich hätte es zumindest versuchen könne. Ach, ich weiß auch nicht, was richtig und was falsch gewesen wäre. Ich hatte mich dafür entschieden hier zu bleiben und meine Entscheidung zweifelte ich jetzt am besten gar nicht mehr an. Aus, Schluss, Ende, basta, Amen!
Da hörte ich auf einmal ein komisches Geräusch. Es klang wie ein Schniefen. Weinte Severus etwa? Hatte ihn das Erzählen seiner Geschichte wirklich so sehr mitgenommen? Oh nein! Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich ihn nicht dazu gezwungen, sie mir zu erzählen. Das hast Du ja ganz toll hingekriegt, Kate. Wirklich Klasse! Ein Sonderapplaus für Dich.
Ich setzte mich auf und sah zu meinem Freund hinüber. Er saß zusammengesunken auf dem Stuhl und hatte die Hände vors Gesicht geschlagen. Er weinte tatsächlich. Was sollte ich denn jetzt tun? Himmel, ich war seine Freundin. Natürlich musste ich ihn trösten.
„Severus“, sagte ich daher leise und rutschte zum Fußende des Bettes, sodass ich ihm genau gegenüber saß. Ich legte ihm meine Hand aufs Knie und er zuckte erschrocken zusammen.
„Katherine, es... es tut mir leid“, schluchzte er. „Ich wollte... Dich nicht wecken. Leg... Dich... wieder... wieder hin.“
„Nein, das werde ich nicht. Ich bin Deine Freundin, schon vergessen? Also, sag mir, was los ist.“
„Ich... ich kann...nicht. Bitte... Katherine. Geh... schlafen. Du musst...“
„Einen Scheißdreck muss ich. Ich WILL für Dich da sein! Außerdem kann ich bei Deinem Geschniefe sowieso nicht pennen.“
Ich war gemein, das wusste ich selbst. Aber ich kannte Severus einfach zu gut und wusste genau, wie ich ihn aus der Reserve locken konnte. Er hatte seelische Schmerzen und das Gefühl, als würde ihm jeden Augenblick das Herz auseinander reißen. Das sah doch ein Blinder mit einem Krückstock.
„Ich... ich.. ich kann... Gott, es... es tut so weh. LILY!!!“
Dann verlor er endgültig die Beherrschung und weinte wie ein kleines Baby. Heilige Scheiße! Er klang fast wie ein Hund, dem man auf den Schwanz getreten war. Was sollte ich denn jetzt tun? Ich konnte ihn einfach nicht so leiden sehen. Es tat mir in der Seele weh. Wie konnte ein Mensch nur solche Schmerzen fühlen? Ich stand auf und nahm ihn fest in den Arm und versuchte, ihm all die Stärke zu geben, die er brauchte, um aus diesem Loch heraus zu kommen. Doch es wollte einfach nicht funktionieren. Im Gegenteil, er jaulte noch lauter.
„Severus, ganz ruhig“, flüsterte ich ihm ins Ohr. „Es wird alles wieder gut. Ich bin ja bei Dir und ich bin für Dich da.“
„Ich bin Schuld“, schrie er laut. AUA, mein Ohr.
„Nein, bist Du nicht. Severus, mach Dich deswegen doch nicht...“
„Doch, Katherine, es ist meine Schuld. Wenn ich nicht die Prophezeiung gehört und sie an den Dunklen Lord verraten hätte...“
Oh Gott, er machte sich selbst wirklich fertig deswegen, doch ich sah die Sache ein bisschen anders. Und genau das sagte ich meinem Freund jetzt auch. Wenigstens einmal musste er mir zuhören.
„Severus, laber doch nicht so eine Scheiße. Gut, okay, Du hast dem Dunklen Lord von der Prophezeiung erzählt und bist somit Schuld, dass er Lily und ihre Familie verfolgt hat. Aber wie Voldemort...“
„Sage nicht diesen Namen!“
„Ja, ja, ist ja schon gut, aber jetzt lass mich endlich ausreden! Herrgott, ist das denn so schwer? Also, wo war ich? Wie V... Dein Herr die Sache interpretiert hat, dafür kannst Du nichts. Er hätte auch die andere Familie jagen können, von der Du gesprochen hast. Und außerdem bist Du doch danach gleich zu Dumbledore gegangen und hast ihn gebeten, die Potters zu beschützen. Man kann Dir vielleicht vieles vorwerfen, aber nicht, dass Du Schuld an ihrem Tod bist. Lily und James haben ihr Vertrauen in die falsche Person gesetzt. Dafür kannst Du nichts. Hätten sie an Pettigrews Stelle Sirius zum Geheimniswahrer gemacht, wie Du es ja geglaubt hattest, dann wäre ihnen nichts passiert. Deswegen hör endlich auf, dich von diesen Schuldgefühlen auffressen zu lassen. DU BIST NICHT SCHULD AN LILYS TOD!“
„M... m... meinst Du wirklich?“
„Wenn ich es Dir doch sage. Die Potters haben sich ihren Geheimniswahrer selbst ausgewählt. Nicht du! Du selbst hast sogar noch den Fidelius-Zauber vorgeschlagen, um sie zu schützen. Wach endlich auf, Severus! Das einzige, was Du getan hast, war die Befehle Deines Herren auszuführen. Und wer weiß schon, was er mit Dir angestellt hätte, wenn Du ihm dieses Geheimnis nicht verraten hättest. Du hast Dein eigenes Leben geschützt, um sie beschützen zu können. Der einzigen Fehler, den Du begangen hast, war, dass Du bis zu diesem Zeitpunkt auf der falschen Seite gestanden hast. Doch nun ist es anders: Du bist gut, Severus! Wegen Lily! Und glaub mir, sie hat es gewusst. Sie wusste, wie Du in Wirklichkeit warst und sie hat Dich so in Erinnerung behalten, wie Du warst und wie Du es heute wieder bist. Deswegen musst Du nach vorne blicken. Ich sage nicht, dass Du Lily vergessen sollst, das könntest Du auch gar nicht. Aber bringe Deine Aufgabe zu Ende. Beschütze ihren Sohn. Für sie, für Lily, Deine große Liebe.“
So, wenn ihn das nicht überzeugt hatte, dann wusste ich auch nicht mehr weiter. Dann war ich mit meinem Latein wirklich am Ende.
„Aber es tut so weh“, schluchzte Severus weiter. „Ich wollte sie doch beschützen und habe versagt.“
„Dann schütze jetzt die Person, die ihr am ähnlichsten ist. Schütze Harry so gut es eben geht. Das ist genau das, was Lily gewollt hätte und für ihn ist sie schließlich auch gestorben."
„Aber wie soll ich denn weiter machen, wenn ich sie doch so sehr vermisse? Ich kann nicht ohne mein Herz kämpfen, Katherine. Sie fehlt mir jeden verdammten Tag.“
„Dann nutze diesen Schmerz, Severus. Bei mir ist das doch nicht anders. Ich habe meinen Sohn verloren, wegen dem Dunklen Lord. Du hast es mir doch selbst geraten. Denke immer daran, wie weh es tut und versuche, Stärke daraus zu ziehen. Ich weiß, dass Du das kannst, Severus. Wenn ich das schaffe, dann schaffst Du es auch. Du bist so viel stärker als ich.“
„Ja?“
„Aber natürlich. Du bist doch nicht irgendwer. Du bist Severus Snape, Todesser, Meister in den Dunklen Künsten und Zaubertränken und fiese, olle Fledermaus par excellence. Jaah, und immer noch mein Schulleiter.“
„Danke, Katherine. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Du mir so viel Mut zusprichst.“
„Immer wieder gern. Dazu bin ich doch da. Kate Miller, Problem-Ablade-Zentrum. Schon vergessen?“
„Nein, das habe ich nicht. Aber weißt Du, was mir besonders weh tut?“
„Was denn?“
„Dass ich mich nicht mehr von ihr verabschieden konnte. Ich hätte sie so gerne noch einmal in den Arm genommen, hätte ihre Wärme spüren und ihren Duft riechen wollen. Denn das hat mir von der ersten Sekunde an gefehlt, nachdem sie sich von mir getrennt hatte. Ihre Nähe, Güte, Zuneigung...“
„Du willst Nähe und Zuneigung? Das kannst Du haben.“
Ich packte ihn bei den Händen und zog ihn zu mir aufs Bett. Wenn ich ihm so helfen konnte... Immerhin war ich seine beste Freundin, wie Lily es einst gewesen war.
„Katherine, was tust Du da“, wollte Severus schockiert wissen, als ich zurück rutschte, mich in die Kissen kuschelte und die Bettdecke anhob, damit er darunter kriechen konnte. Doch er rührte sich keinen Millimeter, saß immer noch auf der Bettkante.
„Ich warte darauf, dass sich mein bester Freund endlich hinlegt“, gab ich zurück.
„Aber das dürfen wir nicht. Ich bin Dein Schulleiter. Ich kann nicht mit Dir in einem Bett schlafen. Das ist nicht richtig.“
„Was in diesem Moment richtig ist und was nicht, entscheide immer noch ich. Tu endlich einmal, was man Dir sagt, Severus. Es wird Dir gut tun. Wann hast Du denn das letzte Mal mit einer Frau in einem Bett geschlafen? Wann hat Dich das letzte Mal jemand so richtig in den Arm genommen?“
„Noch nie. Zumindest seit Lily nicht mehr.“
„Na siehst Du? Das ist ja schon Ewigkeiten her. Es wird Dir gut tun, Severus, glaub mir. Und es wird niemand erfahren. Zumindest von mir nicht. Ich kann schweigen wie ein Grab, das weißt Du.“
„Aber...“
„Kein Aber. Leg Dich jetzt endlich hin!“
„Na gut. Aber...“
„Severus!!!“
„Ist ja schon gut!“
Er zog sich noch schnell die Schuhe aus und legte sich dann neben mich, allerdings mit dem Rücken zu mir. Meine Fresse, war das eine schwere Geburt gewesen! Wie konnte ein Mensch nur so stur sein? Ja gut, ich weiß, das sagt die richtige. Ausgerechnet ich, die einen Dickschädel wie eine ganze Elefantenherde hat. Aber ich wollte meinem Freund doch nur etwas gutes tun. Ich wollte ihm die Nähe und Zuneigung geben, die er so dringend brauchte. Ich deckte Severus zu, wandte mich ihm dann zu, legte den Arm um seine Körpermitte und kuschelte mich an seinen Rücken. Er strahlte eine Wärme aus wie ein Backofen. Doch mein Freund spannte sie tierisch an, wahrscheinlich weil er ein tierisch schlechtes Gewissen hatte, doch das brauchte er nicht. Das hier war ein Freundschaftsdienst, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Weil er immer noch steif wie ein Brett war, wandte ich kurzerhand das Wunderheilmittel meiner Mutter an. Ich strich seine Haare zur Seite und kraulte seinen Nacken. Sofort stieß er ein wohliges Brummen aus. Tja, das hatte schon bei mir immer geholfen, wenn ich als Kind nicht einschlafen konnte.
Ich machte das ein paar Minuten lang und Severus wurde sichtlich entspannter.
„Severus“, flüsterte ich schließlich, nachdem er sich nicht mehr rührte.
„Hmm“, kam die brummende Antwort.
„Schläfst Du schon?“
„Nein.“
„Tut es Dir denn gut?“
„Du glaubst gar nicht wie sehr.“
Wieder Schweigen.
„Severus?“
„Ja, Katherine?“
„Ich hätte da noch eine Frage.“
Ich brannte förmlich vor Neugier. Das war zwar eine sehr persönliche Frage, aber scheiß drauf. Ich war schließlich seine beste Freundin und der konnte man bekanntlich alles erzählen.
„Katherine, wie immer bist Du auf der Suche nach Informationen. Also, was möchtest Du wissen?“
„Hast Du eigentlich mit Lily geschlafen?“
Gaaaaah, ich hatte es tatsächlich getan. Ich hatte genau die Frage gestellt, die mir schon den ganzen Abend auf der Zunge gelegen hatte. Katherine, bist Du wahnsinnig? Du kannst doch Deinem Schulleiter nicht so eine Frage stellen. Wahrscheinlich springt er jetzt gleich aus dem Bett und ergreift die Flucht. Oder noch schlimmer: er schmeißt mich aus dem Bett und ich muss doch noch mitten in der Nacht durch die Gänge laufen. Am Ende würde ich doch noch von den Carrows erwischt werden und das nur wegen meiner vorlauten Klappe. Ich bin ja so doof.
„Das ist aber sehr persönlich, Katherine. Was würdest Du denn machen, wenn ich Dich fragen würde, ob Du mit Draco geschlafen hast?“
„Na, das ist einfach. Ich würde Dir die Wahrheit sagen. Aber diese Frage erübrigt sich, da Du genau weißt, dass ich mit Draco geschlafen habe, da Du letztes Jahr Du weißt schon was tun musstest.“
Ich wollte es nicht aussprechen, doch er schien es auch so zu verstehen.
„Ja.“
„Ja, was?“
„Ja, ich habe mit Lily geschlafen.“
„Oh (Das hatte ich nicht erwartet). Und... War es schön?“
„Das schönste, was ich je erlebt habe.“
„Möchtest Du mir davon erzählen?“
AAAAAH. Ich und mein loses Mundwerk schon wieder. Wie konnte ich das nur tun? Das war wahrscheinlich mein Freifahrtsschein in den Gryffindorturm.
Doch Severus überraschte mich, in dem er mich weder an schrie noch aus dem Bett schmiss. Stattdessen drehte er sich um und lächelte mich an. Ich begann, seine Wange zu streicheln.
„Du bist so was von neugierig, Katherine.“
„Immer. Das weißt Du doch.“
„Ja, allerdings. Also, wo fange ich denn an?“
„Na, am besten am Anfang.“
„Haha.“
„Entschuldige, ich wollte Dich nicht unterbrechen. Aber Du musst es mir auch nicht erzählen, wenn es zu schmerzvoll für Dich ist.“
„Nein, an diesen Tag erinnere ich mich sehr gerne. Es war eigentlich der schönste in meinem Leben. Viel gibt es da eigentlich auch nicht zu erzählen. Es war an dem Wochenende vor unseren ZAG-Prüfungen. Lily und ich sind nach dem gemeinsamen Lernen noch am See spazieren gegangen. Wir hatten dort schon einen Lieblingsplatz. Eine kleine Lichtung am Waldrand, von Büschen umgeben...“
„Die kenn ich. Die ist gleich hinter der Wegbiegung, oder?“
„Ja, genau. Wir hatten eine Decke mitgenommen, weil wir noch ein bisschen kuscheln wollten. Tja und dann führte eins zum anderen. Knutschen, Fummeln (AAAAH, diese Worte aus dem Mund von Severus Snape. Oh Gott. Wenn mir das jemand vor einem Jahr erzählt hätte...) und schließlich... Na ja, sagen wir es so: es war wirklich wunderschön. Im Sonnenuntergang. Aber mehr brauchst Du jetzt nicht zu wissen. Ich liefere Dir jetzt keinen Kopf-Porno.“
„Nein, danke, den brauche ich wirklich nicht. Aber danke, dass Du mir davon erzählt hast.“
Auch wenn es ein bisschen kurz gewesen war. KATE!!! Wo bist Du denn schon wieder mit Deinen Gedanken? Ja, ja, ist ja schon gut, dummes Gewissen.
„Hast Du denn seitdem jemals wieder... also... ich meine... warst Du seitdem mal wieder mit einer Frau intim,“ wollte ich noch wissen.
War ja auch nichts schlimmes dabei. So was konnte man einen Freund schon fragen.
„Ich hatte einige Affären, aber das waren alles eher One Night Stands“, antwortete Severus. „Andere Frauen haben mich nie interessiert, aber das liegt wahrscheinlich nur daran, dass mein Herz immer noch Lily gehört. Ich ertrug es einfach nicht, mit einer anderen zusammen sein. Ich wollte und will immer noch Lily.“
„Waren es dann nur Ficks zum Druck ablassen oder wie?“
„So in der Art, ja. Ich hatte nie Gefühle für diese Frauen und habe sie ihnen auch nie gewährt.“
Häääh??? Ich verstehe nur Bahnhof.
„Wie meinst Du das?“
„Ich habe diese Frauen nie auf den Mund geküsst, Katherine. Ich finde, ein solcher Kuss hat etwas sehr Initimes und das konnte ich diesen Damen einfach nie geben. Ich wollte es nicht.“
„Willst Du mir damit sagen, dass Du seit Lily keine Frau mehr geküsst hast?“
„Nicht auf den Mund, nein.“
„Wow, das ist... krass. Aber wie...?“
„Ich habe mich stattdessen anderen Körperteilen zugewandt. Dem Hals, den Brüsten, den Fotzen (Also bitte, das kann man auch freundlicher ausdrücken). Aber das hatte nie etwas mit Liebe, sondern nur mit purer Lust zu tun.“
Ich musste schlucken. Das wurde mir nun wirklich zu viel. Ich war es einfach nicht gewohnt, über solche Themen zu sprechen. Und schon gar nicht mit Severus, der immerhin der Leiter dieser Schule war. Ja, das musste ich mir immer wieder vorsagen, damit ich es auch ja nicht vergaß.
„Danke, Severus“, sagte ich schließlich und streichelte ihm weiterhin die Wange. „Für Deine Ehrlichkeit und Deine Offenheit.“
„Bitte, Katherine. Und auch ich muss Dir danken. Dafür, dass Du mir zugehört und mich getröstet hast. Du wirklich eine gute Freundin.“
„Danke für das Kompliment.“
Wie viele 'Danke' kamen denn noch?
„Es war mir ein Vergnügen. Ich gebe gern auch mal etwas zurück. Aber Du solltest jetzt langsam schlafen, Katherine.“
„Eine Frage noch, Severus. Eine winzig kleine.“
„Wenn es denn sein muss...“ Er seufzte.
„Vermisst Du es?“
„Was? Das Küssen?“
„Ja.“
„Ja, es fehlt mir.“
„Du solltest die Hoffnung nicht aufgeben. Irgendwo auf dieser Welt gibt es eine Frau, die sich Deine Küsse und Deine Gefühle verdient hat.“
„Das glaube ich auch. Aber jetzt solltest Du wirklich schlafen, Katherine.“
„Du auch, Severus.“
„Ich weiß.“
Er sah mir tief in die Augen und plötzlich veränderte sich etwas in seinem Blick. Ich konnte nicht sagen, was es war, aber sein Blick war auf einmal ziemlich intensiv. Da war so ein Glitzern und Funkeln.
„Gute Nacht, Katherine“, flüsterte er.
Dann legte er er seine Lippen auf meine. Ganz leicht, ganz sanft.
Heilige Scheiße! Ich erstarrte zu einer Salzsäule. Damit hatte ich nicht gerechnet. Und das hatte ich auch nicht gemeint, als ich sagte, dass es da draußen irgendwo eine Frau gab, die seine Küsse verdiente. Ich meinte, die gab es sicher, aber dieses Frau war definitiv nicht ich! Ich war verlobt, verdammt nochmal! Mit Draco, Severus' Freund. Okay, ganz ruhig bleiben, Kate. Gehen wir mal ganz unvoreingenommen an die Sache ran. Ein Kuss musste zweifellos nichts mit Liebe zu tun haben. Man küsste doch auch seine Eltern und ich hatte auch schon Ginny ein Küsschen auf den Mund gegeben. Also keep cool, Baby. Aber hatte er nicht vorhin gerade gesagt, dass bei ihm Gefühle im Spiel sein mussten? Aber es gab schließlich auch unterschiedliche Arten von Gefühlen. Oh Gott.
Noch immer lagen Severus' Lippen auf meinen. Sie waren weich und warm. Er bewegte seinen Mund auch nicht, versuchte nicht, meine Lippen zu öffnen oder mir die Zunge in den Hals zu stecken. Er genoss einfach nur meine Nähe und das kleine bisschen Zuneigung. Deswegen ließ ich ihn gewähren. Und ich musste ehrlich zu mir selbst sein: so schlecht fühlte sich das nun auch wieder nicht an. Aber es war keine Leidenschaft, sondern einfach nur ein Freundschaftsdienst.
Nach einem kurzen Augenblick löste sich Severus auch schon wieder von mir und sah mir noch einmal tief in die Augen.
„Schlaf gut, Kleines“, sagte er.
„Du auch, Severus.“
Dann kuschelte er sich an meinen Hals und ich streichelte ihm sanft über den Kopf. Schon wenige Minuten später war er eingeschlafen.


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