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Konträre Bände - Konflikte

von -LaLu_Potter-

Die erste Schulwoche verging wie im Flug. James und Lily hatten sich überlegt, dass sie ihre Rundgänge freitags und sonntags machen würden. Ihre Sprechzeiten legten sie auf Montagnachmittag und Mittwochabend. So hatten sie die Dienstage, Donnerstage und Samstage für andere Aktivitäten frei. An diesem Donnerstagnachmittag stand ihnen ein Treffen mit den Quidditchkapitänen bevor, damit sie einen groben Trainingsplan aufstellen konnten, um nicht täglich die Anfragen der verschiedenen Teams bearbeiten zu müssen. So kam es, dass Lily um 16.15 Uhr im Schulsprecherbüro saß und auf die Quidditchkapitäne wartete, die in einer Viertelstunde auftauchen sollten. James war bisher auch noch nicht zu sehen, weshalb Lily die Gelegenheit nutzte, um einen Brief an ihre Familie zu schreiben. Es dauerte aber nicht lange, da klopfte jemand an die offen stehende Bürotür.
„Benjy!“, rief Lily freudestrahlend. Benjy Fenwick war der Kapitän der Ravenclaws und ein guter Freund von Lily. Sie kannten sich in erster Linie aus dem Unterricht und sind schon das ein oder andere Mal gemeinsam nach Hogsmeade gegangen, hatten aber schnell gemerkt, dass sie als Pärchen nicht zusammen passten und waren stattdessen gute Freunde geworden.
„Hey Lily! Darf ich?“, bat Benjy und wollte eintreten.
„Natürlich“, sagte Lily, stand von ihrem Schreibtisch auf, umarmte Benjy zur Begrüßung und bot ihm einen Platz an dem großen Runden Tisch in der Mitte des Raumes an.
„Wie waren deine Ferien?“, fragte der große blonde Junge und setzte sich neben Lily.
„Gut. Ich bin aber froh, wieder hier zu sein. Petunia raubt mir den letzten Nerv!“, berichtete Lily traurig. Benjy sah sie an. Er wusste um die Einstellung Petunias ihrer Schwester gegenüber, weil Lily ihm davon berichtet hatte.
„Ist es denn gar nicht besser geworden?“, fragte er besorgt.
„Nein, leider nicht. Naja, wie läuft es mit deiner Mannschaft? Habt ihr die fehlenden Postionen schon neu besetzt?“ Lily wollte das Thema wechseln, da sie es vermeiden wollte, über das schlechte Verhältnis zu ihrer Schwester zu sprechen. Benjy jedoch schüttelte den Kopf.
„Nein. Die Auswahlspiele sind erst übernächste Woche, aber ich denke, wir finden schon wen“, erklärte er. „Lily, du weißt ja, wenn du Probleme hast, kannst du zu mir kommen.“ Benjy drückte kurz Lilys Hand. Diese sah auf, lächelte ihn an und nickte, als James den Raum betrat.
„Hallo Evans, sind…oh!“, stockte James. Er stand mitten im Raum und beobachtete die Situation. Benjy sah James Gesichtsausdruck und ließ instinktiv Lilys Hand los. Lily stand auf und holte von einem Teewagen, den sie für das Treffen organisiert hatte ein paar Tassen und die Teekanne.
„Was ist Potter, setz dich schon“, sagte Lily und deute auf den Tisch in der Mitte. James setzte sich neben den Platz, auf dem Lily eben noch gesessen hatte und blickte von Benjy zu Lily. Richtig deuten konnte er die Situation nicht. Lily verteilte die Tassen auf dem Tisch und goss ihnen Tee ein, dann holte sie ein paar Pergamente von ihrem Schreibtisch und setzte sich zwischen Benjy und James. Dann sah sie auf die Uhr.
„16.30 Uhr. Lange können die anderen nicht mehr auf sich warten lassen.“ Dann sah sie zu James. „Was wolltest du mich fragen?“
„Ich…dich…was?“
Lily sah ihn erwartungsvoll an. „Du hast gesagt ‚Hallo Evans, sind‘…sind was?“ James sah argwöhnisch zu Benjy, antwortet aber.
„Ich wollte wissen, ob die Quidditchkapitäne schon da sind.“
„Ja, sind sie“, grinste ein junger Hufflepuff namens Edgar Bones und betrat den Raum. „Naja, nicht alle. Ich weiß nicht, wer die Slytherins macht, seit Malfoy im letzten Jahr die Schule verlassen hat“, erklärte er, begrüßte die drei anderen und setzte sich neben Benjy. Lily sah wieder auf ihre Uhr und dann von Benjy zu James.
„Von euch weiß das wohl auch niemand?“, fragte sie hoffnungsvoll, doch beide schüttelten den Kopf, als es erneut an der Bürotür klopfte und eine junge, zierliche Slytherin eintrat. „Perfekt“, sagte Lily, stand auf und ging auf das Mädchen zu. „Hallo, ich bin Lily. Das sind Benjy, Edgar und James.“ Beim Klang seines Namens zuckte James kurz zusammen. Er war es nicht gewohnt, dass Lily ihn bei seinem Vornamen nannte. Die junge Slytherin verzog keine Miene, nickte den drei Jungs nur zu und sagte schlicht: „Victoria Greengrass.“
„Sehr gut, Victoria, dann setz dich doch am besten neben James und dann fangen wir an“, erklärte Lily, deutete auf den freien Platz neben James, schenkte den Neuankömmlingen Tee ein und setzte sich selbst wieder. Da Lily nicht viel von Quidditch verstand, überließ sie es James, das Treffen zu eröffnen.
„Also, der Unterricht endet täglich um 16 Uhr. Wir könnten also ab 16.30 Uhr auf dem Quidditchfeld trainieren und müssen uns jetzt nur noch einigen, wer wann trainiert und wie lange. Ich würde gerne zwei Stunden trainieren“, erläuterte James und blickte in die Runde.
„Wir auch.“, sagten alle drei Kapitäne im Chor. Lily verdrehte leicht die Augen und ihre Hoffnungen, dass die Diskussion schnell vorüber ging schwanden mit jedem Satz, den James und die anderen von sich gaben.
„Außerdem brauchen wir zwischen unseren Trainingseinheiten mindestens einen Tag zum regenerieren“, sagte Benjy.
„Genug Zeit für die Hausaufgaben müssen wir auch einräumen!“, erklärte Edgar.
„Ich hätte gerne den Montag und den Mittwoch!“, forderte James.
„Das war mir klar. Das sind ja auch die günstigsten Tage, wenn man Freitag noch einen flexiblen dritten Termin vor Spielen einschiebt.“ Edgar funkelte James an. Auch er hatte sich die Tage reservieren wollen.
„Dann hätte ich auch gerne den Montag und den Mittwoch.“, sagte Edgar und Benjy erhob sich.
„Wir sind hier nicht bei ‚wünsch dir was‘!“, donnerte Benjy. Die drei erfahrenen Kapitäne diskutierten hin und her. Nur Victoria hielt sich bedeckt. Sie war von der Verhandlung ziemlich schnell eingeschüchtert worden, während die anderen drei immer noch um die besten Zeiten buhlten und feilschten. Lily besah sich das Spektakel noch ein paar Minuten, bis sie beschloss, doch einzugreifen, bevor James, Benjy und Edgar noch begannen, sich zu duellieren. Schnell stand sie auf, knallte mit der Faust auf den Tisch und donnerte: „RUHE JETZT!“ Alle Augen richteten sich auf sie. „Wenn ihr euch nicht einigen könnt, dann machen wir das jetzt auf meine Weise!“ Ihre Stimme duldete keine Widerrede. Sie zog Pergament und Feder näher zu sich heran und wandte sich dann an Victoria.
„Also, Victoria, wann möchtest du trainieren?“, fragte Lily. Ihrer Meinung nach, war es am fairsten, die junge Slytherin zuerst zu fragen. Sie hatte sich bisher am höflichsten benommen und nicht versucht mit dem Kopf durch die Wand zu rennen.
Victoria sah die anderen Kapitäne an. Fast traute sie sich nicht, sich zu äußern.
„Am liebsten wären auch mir montags und mittwochs.“ Kaum hatte sie den Satz beendet fingen die anderen drei schon wieder an zu diskutieren. Lily verdrehte die Augen und erhob dann ihre Stimme: „ALSO Slytherin Montag um 16.30 Uhr und Mittwoch um 18.30 Uhr. Wer nimmt den Dienstag und den Donnerstag?“
Lily hatte keine große Lust, alle reihum nach ihren Vorlieben zu fragen. Sie wusste, dass der, den sie jetzt als nächsten fragen würde, automatisch auch den Montag und den Mittwoch für sich beanspruchen würde. Benjy und Edgar sahen verdutzt nach oben, während James Lily böse anfunkelte. Lily mischte sich, seiner Meinung nach, gerade in etwas ein, dass ihm fast alles bedeutete und er fühlte sich übergangen. Schließlich war auch er Schulsprecher und hätte ein bestimmtes VETO-Recht verdient. Lily bemerkte, dass sich niemand freiwillig melden würde.
„Also gut, ihr habt es nicht anders gewollt.“ Sie riss drei gleich große Papierfetzen aus dem Pergament, das sie vorher auf den Tisch gelegt hatte, schrieb die übrigen Trainingszeiten auf und faltete jeden Fetzen sorgfältig zweimal zur Hälfte. James erkannte, was sie vorhatte. „Evans“, drohte er, doch Lily ging nicht auf seinen Einwand ein. Aus ihrer Schreibtischschublade holte sie einen kleinen Beutel, legte die gefalteten Papiere hinein und gab den Beutel Victoria.
„Zieh bitte einen für Benjy.“, forderte Lily sie auf und die dunkelhaarige Hexe kam dieser Bitte nach. Lily legte den Fetzen vor Benjy und bedeutete ihm, diesen nicht zu öffnen. Danach zog Victoria den Zettel für Edgar aus dem Beutel. Den letzten bekam James.
„Wer seine Trainingszeiten tauschen möchte, macht das bitte jetzt, ohne den Zettel zu öffnen. Wenn ihr in den Wochen vor den Spielen tauschen wollt, könnt ihr euch immer noch mit den anderen Mannschaften besprechen“, sagte Lily schnippisch. Sie hatte gemerkt, wie sehr es James aufregte, dass er nicht selbst über die Trainingszeiten für sein Team bestimmen konnte. Da keiner Anstalten machte, seinen Zettel mit jemand anderem zu tauschen, wies Lily sie an, diese zu öffnen. Benjys Gesicht erhellte sich. Er hatte die übrigen Zeiten am Montag und Mittwoch bekommen. Lily erstellte jetzt einen Plan mit den Trainingszeiten.
Trainingszeiten der Quidditchmannschaften
Montag
16.30-18.30 Uhr: Slytherin
18.30-20.30 Uhr: Ravenclaw
Dienstag
16.30-18.30 Uhr: Hufflepuff
18.30-20.30 Uhr: Gryffindor
Mittwoch
16.30-18.30 Uhr: Ravenclaw
18.30-20.30 Uhr: Slytherin
Donnerstag
16.30-18.30 Uhr: Gryffindor
18.30-20.30 Uhr: Hufflepuff
Trainingszeiten am Freitag sind bis mittwochs im Schulsprecherbüro zu beantragen. Mannschaften, die am Wochenende spielen oder neue Spieler trainieren müssen, haben Vorrang.
Mit freundlichen Grüßen,
Die Schulsprecher
Die Kapitäne

Alle unterschrieben die Liste. Danach hob Lily ihren Zauberstab und sagte: „Dublico!“ Sie tippte viermal auf das Pergament, unter welchem daraufhin vier Kopien erschienen. Jeder Quidditchkapitän erhielt eine Einteilung. Die fünfte pinnte Lily an die Pinnwand im Schulsprecherbüro. Benjy, Edgar und Victoria bedankten sich bei Lily und James und verließen daraufhin das Büro. James setzte sich an seinen Schreibtisch und sah nochmal auf die Liste. Er war ganz und gar nicht zufrieden mit den Trainingszeiten. Lily sah seine Miene und wusste, dass er sauer war. Sie trat vor seinen Schreibtisch, doch noch bevor sie etwas sagen konnte, erhob James seine Stimme.
„Danke, für die überaus grandiosen Trainingszeiten, Evans.“, sagte er, ohne Lily anzusehen und erhob sich, um die Treppe hinauf zu steigen, als Lily ihn zurück hielt.
„Was Potter? Nur, weil es nicht nach deiner Nase ging?“, meckerte sie und funkelte ihn an. „Ihr hättet alle nicht eingelenkt und wir hätten den ganzen Abend damit verbracht. Du als Schulsprecher musst sowas koordinieren und…“
„Ich als Quidditchkapitän muss versuchen, das Beste für mein Team heraus zu handeln!“, donnerte James. „Du hast gesagt, dass ich mich mit den Kapitänen einigen soll und…“
„Und Victoria hätte das bekommen was übrig blieb, weil ihr alt-eingesessenen euch um die besten Zeiten gekloppt hättet!“, unterbrach ihn Lily. James hob theatralisch die Arme in die Luft.
„Und wenn schon?! Sie muss eben lernen, sich als Kapitän durchzusetzen. Außerdem ist sie eine Slytherin und…“
„DU BIST SCHULSPRECHER, POTTER! Es muss dir verdammt nochmal egal sein, in welchem Haus jemand bei sowas ist!“, keifte Lily, doch James winkte ab, stürzte die Treppe hoch in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Lily ging wütend zu ihrem Schreibtisch und schrieb den Brief an ihre Eltern zu Ende. Dann ging sie in die Eulerei und verabredete sich daraufhin mit Judith und Alice zum Abendessen.
Die drei Freundinnen setzten sich in der Großen Halle gerade an den Tisch der Gryffindors, als auch Frank mit Sirius, Remus und Peter im Schlepptau kam. Frank begrüßte Alice mit einem Kuss und setzte sich neben sie. Sirius, Remus und Peter nahmen die Plätze ihnen gegenüber ein. Es dauerte nicht lange und Sirius sah sich in ihren Reihen um.
„Wo ist Prongs?“, fragte er mit vollem Mund, doch kaum als er die Frage ausgesprochen hatte, stürmte ein noch immer wütender James Potter in die Große Halle und steuerte seine Freunde an. Zu spät bemerkte er, dass auch Lily und ihre Freundinnen dort saßen. Er beachtete Lily gar nicht und wandte sich direkt an Frank und Judith.
„Wir trainieren dieses Jahr wie gewohnt zweimal die Woche, vor Spielen wohl noch ein drittes Mal. Die Trainingszeiten hängen bereits im Gemeinschaftsraum. Wenn ihr euch beschweren wollt“, er sah zu Lily, „dann macht das!“ Wütend ließ er sich möglichst weit weg von Lily neben Sirius auf die Bank fallen und lud sich seinen Teller voll. Alle sahen mit großen Augen von Lily zu James. Keiner konnte sich erklären, was zwischen den Schulsprechern vorgefallen war.
„Was hat dir denn den Besenstil verbrannt?“, fragte Peter unbeirrt und ignorierte das heftige Kopfschütteln von Remus. James funkelte Peter an und sah dann zu Lily.
„Das musst du wohl Miss Perfect fragen!“, bockte er, knallte seine Gabel auf den Tisch und eilte davon. Lily starrte ihm ungläubig hinterher. Sie konnte nicht verstehen, warum er so sauer war und sich wohl immer noch nicht beruhigt hatte. So schlecht waren seine Trainingszeiten nun auch wieder nicht. Sirius war der erste, der sein Essen beendete und die Große Halle verließ. Sofort steuerte er den Gemeinschaftsraum an, der vollkommen leer zu sein schien. Alle Schüler waren beim Essen oder genossen die letzten warmen Sonnenstrahlen auf den Ländereien. Sirius wollte gerade die Schulsprecherräume betreten, als eine Stimme hinter ihm ihn zurück hielt.
„Ich bin hier“, sagte James. Er saß vor dem Sofa und starrte ins Feuer. Sirius ließ sich aufs Sofa fallen.
„War wohl kein guter Tag?“, fragte er keck. James funkelte ihn böse an.
„Nein, wohl nicht!“, kläffte der, doch bevor er sich in Rage reden konnte, unterbrach Sirius ihn wieder.
„Vergiss es Prongs! Wenn du nicht normal mit mir reden kannst, dann lass es ganz sein!“, belehrte Sirius seinen besten Freund und sah James an. Dieser blickte unverändert ins Feuer.
„Was ist denn passiert, dass du so einen Auftritt in der Großen Halle hinlegst?“, fragte Sirius ernst. „Und dann auch noch Evans so anfährst.“, fügte er unsicher hinzu. James stand wütend auf und drehte sich zu Sirius um.
„Sie hat einfach so die Quidditchzeiten ausgelost. Ich hätte den Montag und den Mittwoch schon irgendwie bekommen aber sie hat gar keine Diskussion zustande kommen lassen und gelost. Jetzt haben die Slytherins und Benjy Fenwick die guten Zeiten und ich konnte nichts machen.“ James fuchtelte wild mit seinen Armen in der Luft herum und schimpfte laut. Er bemerkte deshalb nicht, dass Sirius kurz die Augen geschlossen hatte, sich das Buch, das auf dem Tisch lag griff, aufstand und James besagtes Buch über die Rübe zimmerte. Verwirrt drehte James sich um und rieb sich den Kopf.
„Au! Was zum Hippogreif sollte das denn?“
„Geht’s wieder?“, fragte Sirius entnervt. James sah Sirius entgeistert an.
Was geht wieder?“, blaffte er und ließ sich auf das Sofa fallen.
„Du bist nur bockig, weil sie dir da rein gepfuscht hat und wie ich mir denke auch noch ziemlich souverän?“, fragte Sirius ungläubig. „Nur deshalb machst du so eine Szene und maulst Evans an? Ich meine…Evans!“ Sirius fuchtelte mit einer Hand vor James Gesicht rum, als wolle er kontrollieren, ob James noch bei Verstand war. James Augen weiteten sich. Eine leichte Panik erfasste ihn.
„Ich muss mich bei ihr entschuldigen“, ratterte er. Sirius lachte.
„Ich weiß nicht, ob das ausriecht“, zweifelte er und sah James an. „Mal im Ernst Prongs, du rastest doch sonst nicht wegen Kleinigkeiten aus. Was war da noch?“
„Nichts“, kam es so schnell von James, dass Sirius in argwöhnisch ansah.
„Nichts?“, fragte Sirius. James schien hin und her gerissen. Er stand auf und ging zum Fenster.
„Vielleicht…also ich bin vielleicht ein bisschen ausgerastet, weil sie, als ich reinkam mit Fenwick am Tisch saß und…“ James ging unruhig auf und ab.
„Und was?“ Sirius war nun auch aufgestanden. Wer weiß, vielleicht musste er nochmal das Buch benutzen.
„…und die beiden Händchen gehalten haben.“, schloss James. Sirius fiel das Buch aus der Hand und er zog scharf die Luft ein.
„Evans und Benjy Fenwick?“, fragte Sirius ungläubig und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Sie waren in Hogsmeade“, sagte er.
James fuhr herum. „Was?“
„Letztes Jahr“, erklärte Sirius. „Als du nicht nach Hogsmeade durftest wegen der...“
„Jaja, weiter“, drängte James.
„Da hab ich sie in den Drei Besen gesehen, hab mir aber nichts bei gedacht. Judith kam kurz danach und es wirkte eher wie ein Treffen unter Freunden.“, erklärte er und James ließ sich aufs Sofa fallen. Sollte es wirklich so gewesen sein? War Lily Evans, hinter der er doch schon so lange her war und die er doch in seinem letzten Schuljahr von sich überzeugen wollte jetzt mit Benjy Fenwick zusammen? James konnte es nicht glauben. Er setzte sich auf das Sofa und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Dann sah er zu Sirius.
„Was mache ich denn jetzt?“
Lily war nach dem Abendessen mit Judith in die Schulsprecherräume gegangen und saß jetzt mit dieser auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum. Die beiden tranken Tee und nutzten den Abend, um mal wieder ausgiebig zu quatschen.
„Du hast die Trainingszeiten also einfach ausgelost, Lily?“, fragte Judith noch einmal. Lily nickte.
„Die hätten sich niemals geeinigt“, sagte sie achselzuckend. Judith atmete tief aus. Ihre Freundin verstand leider wirklich nicht viel von Quidditch und konnte sich wohl deshalb auch nicht in James Lage versetzen, auch wenn Judith fand, dass James überreagiert hatte.
„Also Lily, deine Lösung war ja gar nicht schlecht, aber du hättest die drei schon noch etwas weiter diskutieren lassen können. Wir haben letztes Jahr schon häufig den kürzeren gezogen. Außerdem hättest du dich vielleicht kurz mit James abstimmen können. Er ist immerhin auch Schulsprecher.“, erklärte Judith, doch Lily wollte ihre Erklärungen nicht hören.
„Hätte Potter irgendetwas bestimmt oder gelost, hätten die anderen garantiert protestiert. Vielleicht hätten wir noch einen Vertrauensschüler dazu holen sollen oder so. Aber ich glaube nicht, dass…“ Lily unterbrach ihre Erläuterungen, als James und Sirius den Schulsprechergemeinschaftsraum betraten. James blickte hilfesuchend zu Sirius, der allerdings bereits wusste, was er zu tun hatte. Er sah Judith an und grinste.
„Hey Miss Donavan, darf ich Sie vielleicht auf einen kleinen Abstecher in den Gemeinschaftsraum einladen?“, fragte er verführerisch. Judith wurde leicht rot um die Nase, lächelte Sirius dann aber an. „Na gut, Mr. Black, Sie dürfen.“ Judith stand auf, hakte sich bei Sirius unter und verließ mit ihm die Schulsprecherräume. James war nun allein mit Lily im Raum. Er setzte sich auf das andere Sofa neben Lily, die jeden seiner Schritte beobachtete. James war nervös. Er wusste nicht, wie er anfangen sollte und erwartete auch schon wieder ein Donnerwetter von Lily. Nach kurzer Zeit fand er aber den Mut und blickte Lily an, die immer noch dasaß, mittlerweile aber im Abendpropheten las.
„Evans, hör mal, ich…es…es tut mir leid, dass ich heute so ausgerastet bin“, begann James. Lily zog die Augenbrauen in die Höhe und lugte über den Rand ihres Propheten herüber. Als sie sah, wie nervös James auf dem Sofa saß, entschloss sie sich dazu, die Zeitung zusammen zu falten und auf den Tisch zu legen. Sie sagte jedoch nichts. James bemerkte, dass ihr diese kurze Entschuldigung wohl nicht reichte und fuhr fort.
„Also, du hast die ganze Sache gut gelöst, ich denke sonst hätten wir noch länger herum gesessen und diskutiert aber du hättest dich kurz mit mir besprechen können. Jedenfalls hätte ich mich dann nicht übergangen gefühlt. Trotzdem ist das natürlich keine Entschuldigung für mein Verhalten. Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat.“ Eigentlich wusste James genau, was ihn störte, doch er wagte es nicht, Lily danach zu fragen. Diese atmete tief ein und sah James dann an.
„In Ordnung, Potter. Ja, ich hätte dich vielleicht mehr mit einbeziehen sollen, aber dein Auftritt in der Großen Halle war nicht gerechtfertigt. Als Schulsprecher…“
„Bitte, Evans, nicht schon wieder. Können wir das jetzt nicht einfach vergessen und uns darauf einigen, dass wir uns demnächst besser absprechen?“, unterbrach James die rothaarige Hexe vor ihm. Zu seiner Verwunderung nickte Lily nur stumm und hielt ihm keine weiteren Standpauken.


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