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Konträre Bände - Darf ich bitten?

von -LaLu_Potter-

Am nächsten Morgen war das gesamte Schloss in heller Aufruhe. Die Ankündigung des Halloweenballs schien alle Schüler – insbesondere die Mädchen – in aufgedrehte, hysterische Gänse zu verwandeln, denen den ganzen Tag nichts besseres einfiel, als pausenlos über den Ball zu reden.
„Die machen mich noch wahnsinnig!“, rief Sirius genervt beim Mittagessen, woraufhin Remus nur schmunzelnd seinen Teller voll lud und James leise lachte.
„Was ist denn passiert?“, fragte Peter verwirrt. Sirius warf theatralisch die Arme in die Luft.
„Was passiert ist? Mann Peter, seit unsere lieben Schulsprecher sich dazu entschieden haben, den Ball schon so früh anzukündigen“, er warf einen vorwurfsvollen Blick zu James, „scheinen die Weiber alle auszurasten! Als ich vorhin in der Bibliothek war, um für Gonnis Aufsatz etwas nachzuschlagen, musste ich mich durch duzende Scharen von denen kämpfen, die alle versucht haben, mich dazu zu bringen, sie auf den Ball einzuladen!“, schimpfte er. „Sogar eine Zweitklässlerin war dabei…Ich meine…geht’s noch?!“ James prustete in seinen Kürbissaft und verschluckte sich prompt bei der Vorstellung, wie sein bester Freund von einer Gruppe zwölfjähriger Mädchen verfolgt wurde. Für diesen Patzer kassierte er auch gleich einen Schlag auf den Hinterkopf.
„Lach nicht so doof, Prongs! Du bist sicher auch noch dran!“, rief Sirius.
„Womit ist er noch dran?“, fragte Judith keck und ließ sich neben Remus auf die Bank fallen. Alice, Frank und Lily kamen hinterher und setzten sich dazu. Sirius stocherte in seinem Essen rum und funkelte Judith frech an. „Nicht so wichtig.“, grummelte er, worauf der von ihr einen skeptischen Blick erntete.
„Wir müssen uns noch um unsere Outfits für den Ball kümmern“, sagte Judith einige Augenblicke später an Alice und Lily gewandt.
„Erinnere mich bloß nicht daran!“, stöhnte Lily, die durch ihre Schulsprecheraufgaben und die Ballvorbereitungen schon mehr als ausgelastet war.
„Ach Lily, ich hab schon eine super Idee für dich!“ Alice Augen funkelten bei dem Gedanken an Lilys Outfit. „Du brauchst dich eigentlich um nichts kümmern. Anfang Oktober zeige ich dir in Hogsmeade ein paar Sachen. Du musst sie dann nur anprobieren und dir das raussuchen, was dir am besten gefällt.“
„Super!“, rief Judith. „Dann schreiben wir am besten heute Abend eine Liste mit den Sachen, die wir besorgen müssen und schon kann es losgehen! Das wird eine Tour!“ Sie klatschte in die Hände und fing augenblicklich an, sich leise flüsternd mit Alice über ihre Vorstellungen auszutauschen.
„Donavan! Am nächsten Wochenende ist das erste Quidditchspiel und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du dich zunächst darauf konzentrieren könntest!“, mahnte James und Judith rollte genervt mit den Augen, bevor sie ihm ein „Jaja!“ entgegen schleuderte. Sirius witterte nun seine Chance und grinste schelmisch zu den drei Mädchen herüber.
„Macht ja nichts. Wir können euch ja nach Hogsmeade begleiten und euch fachmännisch beraten!“, schlug er vor doch nun war Lily an der Reihe. Sie hielt gar nichts von der Idee einen ganzen Tag mit den Rumtreibern in Hogsmeade zu verbringen und schnaubte verächtlich, bevor sie sagte: „Vergiss es, Black! Bevor ich mich von dir fachmännisch beraten lasse, gehe ich lieber im Kartoffelsack zum Ball.“ Sirius funkelte sie herausfordernd an und auch James war sich nicht sicher, ob das Gezanke gerade gespielt oder echt war.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass uns was Besseres einfallen würde, als euch in Kartoffelsäcken dahin zu schicken aber wenn ihr auf unsere kompetente Beratungsfähigkeiten lieber ausschlagen wollt – bitte. Helfen wir eben anderen.“, sagte Sirius keck und widmete sich wieder seinem Mittagessen. Die Röte auf dem Gesicht der jungen Hexe, die ihm am Vorabend beinahe beim Schach geschlagen hatte, entging ihm dabei jedoch nicht.

Nach dem Mittagessen stand bei den Siebtklässlern Zaubertränke auf dem Programm. Professor Slughorn hatte wohl etwas Angst, dass sie bis zum Jahresende nicht alle Tränke wiederholen könnten. Deshalb teilte er seine Schüler in Zweiergruppen ein. Er achtete darauf, dass die Schüler aus den selben Häusern stammten, da dies für die Schüler organisatorisch einfacher war und teilte diesen Gruppen dann Tränke zu, die beide seiner Meinung nach noch einmal wiederholen sollten. Jedes Team sollte im Laufe des Jahres drei Tränke vorbereiten, sie brauen und einen Aufsatz darüber schreiben, worauf besonders geachtet werden muss. Dabei sollten die Schüler auf alle Zutaten eingehen und auch eine kurze Brauanleitung verfassen. Außerdem sollte mindestens ein Trank der Klasse präsentiert werden. Die Aufsätze bekam allerdings jeder Schüler von allen Tränken. Judith wurde Sirius zugeteilt, während James mit Alice zusammen arbeiten sollte. Lily bildete mit Remus eine Gruppe und Frank sollte seine Tränke mit Mary McDonald, einer weiteren Gryffindor aus ihrem Jahrgang, vorbereiten. „Schön!“, rief Professor Slughorn, „Ich denke sie können sich dann mit ihren ersten Tränk anfangen. Die Tränke können sie hier im Unterricht brauen, wenn wir nicht einen wichtigen im Klassenverband besprechen.“ Die Schüler begannen, ihre Zutaten zusammen zu suchen und die Tränke zu brauen. Die meisten Gruppen passten sehr gut zueinander und arbeiteten konzentriert, doch hin und wieder gab es kleine Auseinandersetzungen.
„Mensch Potter, jetzt konzentrier dich doch mal! Die Florfliegen müssen wir erst in zehn Minuten zugeben!“, meckerte Alice und James hatte Mühe, sie wieder zu beschwichtigen. Auch bei Sirius und Judith lief es alles andere als rund. „Eins sag ich dir Black, wenn ich wegen dir und deinen kindischen Streichen eine schlechte Note bekomme, setzt’s was!“, ermahnte sie ihn, worauf hin Sirius wütend Froschlaich abwog. „Keine Panik, Donavan, ich will meinen Abschluss auch schaffen!“ Der Unterricht verging wie im Flug und als die Schulglocke läutete, packten alle schnell ihre Sachen zusammen. Lily wartete auf Alice und Judith und verließ dann mit ihnen das Klassenzimmer. Sie wollten gerade die Kerkertreppe hinauf steigen, als James sie aufhielt.
„Evans!“, rief er seine Schulsprecherpartnerin zurück. Lily blieb stehen und drehte sich langsam um, gespannt darauf wartend, was er von ihr wollte. James trat ein paar Schritte auf sie hinzu. Er war verunsichert und stotterte leicht, als er fragte: „Also…ähm…wenn wir auf dem Halloweenball den Eröffnungstanz tanzen sollen…ähm…meinst du nicht, dass wir…vielleicht etwas, naja, üben sollten?“
„Üben?“, fragte Lily irritiert. James stand mittlerweile vor ihr und aus irgendeinem Grund konnte sie seine Unsicherheit geradezu spüren. „Naja“, meinte er und blickte immer wieder auf eine Stelle neben Lily nur, um sie nicht ansehen zu müssen, „immerhin müssen wir vor der gesamten Schule und einigen Gastschülern tanzen.“ James versuchte seine Unsicherheit mit Coolness zu überspielen und versuchte so gleichgültig wie möglich zu klingen.
„Willst du etwa behaupten, dass James Potter, der große Quidditchstar von Hogwarts, Angst vor einem simplen kleinen Tanz hat?“, neckte Lily und grinste ihren Gegenüber an. Ihr sicheres Auftreten brachte James etwas aus dem Konzept. Seine Augen fixierten die junge Hexe und die Röte stieg ihm ins Gesicht. Trotzig und leicht beleidigt antwortete er ihr: „Pad hat angeboten, uns zu helfen. Aber wenn du meinst, dass das überflüssig ist, sage ich ihm, dass er seine Zeit sinnvoller nutzen kann.“ Kopfschüttelnd lachte Lily leise in sich hinein. Wieder einmal hatte sie die Größe seines Egos unterschätzt. Sie hatte es sich nicht anders erwartet. Potter hätte niemals zugegeben, dass er etwas nicht konnte oder dass er nervös war. „Schon gut. Dann üben wir eben vorher. Wann?“, fragte sie. James Miene erhellte sich. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich, als sei er wieder im Rennen. „Na warte, Fenwick! So leicht gebe ich nicht auf!“, dacht er. James wandte sich nun zu Lily und schlug vor: „Morgen ist Samstag. Vielleicht nutzen wir den Nachmittag.“ Lily willigte ein und sie verabredeten sich kurz nach dem Mittagessen im Schulsprecherbüro.

„Bist du wahnsinnig?“, fragte Sirius entgeistert und lief aufgeregt im Schlafsaal der Siebtklässler herum. Außer ihm und James waren nur Peter und Remus anwesend. Frank war mit Alice draußen am See und die Rumtreiber nutzten die Zeit, die sie für sich hatten. „Wo ist das Problem? Wir können uns doch wohl nachmittags um den Eröffnungstanz kümmern! Immerhin ist nicht den ganzen Tag Vollmond. Moony, hilf mir doch mal!“, bat James seinen Freund, doch auch Remus saß kopfschüttelnd auf seinem Bett. Er war nicht ganz bei Kräften und schon ziemlich blass. „Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass das eine gute Idee ist. Wenn ihr euch schon die halbe Nacht um die Ohren schlagt, dann solltet ihr euch tagsüber wenigstens etwas Ruhe gönnen.“, gab er zu bedenken. James verdrehte genervt die Augen. „Wurmschwanz?“, fragte er, doch der Angesprochene zuckte nur unschlüssig mit den Schultern. „Prongs, jetzt mal ehrlich“, begann Sirius und legte einen Arm um James Schulter, „wie willst du denn erklären, dass wir super pünktlich Essen müssen und dich dann auch noch aus den Schulsprecherräumen raus und wieder rein schleichen? Ich meine Evans hat doch dann genau den gleichen Tagesablauf und wird sich fragen, was wir vor haben.“ James wand sich aus Sirius Griff und baute sich vor seinen Freunden auf. „Gut, dass du das ansprichst. Wir sagen ihr einfach, dass wir einen Abend in unserem…ähm…eurem Schlafsaal veranstalten und…“ Remus unterbrach James. „Geht nicht! Frank würde merken, dass hier nichts los ist und Alice erzählt es Lily.“ Der erwartungsvolle Blick wich aus James Gesicht sowie Remus die Worte ausgesprochen hatte und damit James Hoffnungen zerstört hatte. Als Sirius sich wieder zu Wort melden wollte, würgte er seinen besten Freund allerdings radikal ab. „Pad, du bist mir noch was schuldig!“, forderte er schlicht und alle Farbe wich aus Sirius Gesicht. Er wusste genau, worauf James anspielte. Auch wenn er nichts dazu gesagt hatte, dass Sirius Verhältnis zu Lily Evans alles andere als miserabel war, war Sirius die ganze Zeit über misstrauisch und wartete nur auf einen derartigen Vorwurf. Sofort zog er James beiseite, entschuldigte sich für einen Moment bei Remus und Peter und verließ mit James den Schlafsaal. Vor der Tür sah er sich kurz um und als er sicher war, dass sie niemand hören würde, zischte er: „Alter Prongs, wir hatten gesagt, dass du das keinem sagst. Meine Probleme kennt fast jeder aber dass Evans diese…“ Als Sirius das breite Grinsen auf James Gesicht sah, stoppte er abrupt. Sofort war ihm klar, dass James ihn nur aus der Reserve locken und einen Moment mit ihm alleine haben wollte. Sirius quittierte diese List auch sofort mit einem Schlag gegen James Schulter. „Vollidiot!“, schimpfte er und James musste, trotz des plötzlichen Schmerzes in seiner Schulter, lachen. „Ich? Ein Vollidiot? Ehrlich Pad, du sitzt zwei Jahre lang nachts mit Evans im Gemeinschaftsraum und fällst mir heute in den Rücken? Komm schon, sie hat zugestimmt. Außerdem…“, begann James und überlegte, ob er Sirius wirklich fragen sollte. Ihm kam es etwas dreist vor aber er redete hier immerhin mit seinem besten Freund, seinem Bruder, sozusagen. „Sag mal, hast du Evans zufällig gefragt, ob da was mit Fenwick läuft?“ Sirius starrte betrübt auf den Boden und murmelte: „Prongs, ich kann sie das nicht fragen.“ Als Sirius daraufhin James überraschten Blick sah, fügte er hinzu: „Sieh mal, wir verstehen uns nur so gut, weil wir uns gegenseitig Trost spenden und Gesellschaft leisten, weil kein anderer da ist, der uns so gut versteht. Es ist einfach unpassend sowas dann zu fragen. Außerdem würde sie direkt dich dahinter vermuten.“ James nickte langsam und mit jedem Wort, das Sirius von sich gab verstand er die Freundschaft zwischen Lily und Sirius besser. Beide hatten ihre Freundeskreise, die aus ihren besten Freunden bestanden, mit denen sie über alles reden konnten aber immer, wenn kein anderer mehr da war, konnten sie einander Gesellschaft leisten und weil ihre Probleme sich so ähnelten, bedarf es nicht vieler Worte, damit sie sich verstanden. Sicher, er, James, war für Sirius wie ein Bruder und dennoch konnte er nicht wirklich nachvollziehen wie es war, wenn die eigene Familie einen verstoßen hatte. Sirius erkannte, dass James jetzt endlich verstanden hatte. Er boxte ihm leicht in die Seite, als er sagte: „Okay, Prongs, dann helf‘ ich euch eben. Ich hab am Sonntag ohnehin nichts Besseres zu tun, als mich vom Samstag auszuruhen.“

Der Freitag verging wie im Flug und auch der Samstagmorgen war schneller vorbei, als es den Schülern von Hogwarts lieb war und so kam es, dass die Rumtreiber am Mittag alle beisammen saßen und das reichhaltige Essen genossen, als Judith, Alice und Lily sich zu ihnen gesellten. „Also, ihr Lieben. Wann beginnt denn nun die große Tanzstunde?“, flötete Judith und ließ sich zwischen James und Remus fallen. Sirius verschluckte sich prompt an seinem Essen. „Wie bitte?“, hustete er. „Donavan, du willst doch nicht etwa zusehen?“ Sirius Blick wanderte herüber zu Lily, die er daraufhin böse anfunkelte. „Glaubst du etwa, dass wir Lily mit euch alleine lassen?“, fragte Alice frech und der Schalk saß ihr sichtlich im Nacken. James machte große Augen. Er hatte sich darauf vorbereitet mit Lily zu üben aber dass er dabei schon eine ganze Zuschauerschar hatte, war ihm nicht bewusst. Sirius hingegen funkelte jetzt Alice an. „Was du auch? Sagt mal, habt ihr heute nichts Besseres zu tun?“ Jetzt war es an Lily, ihre Freunde zu bremsen. Sie hatte die herannahende Diskussion schon vor Augen und wollte schlichten, bevor es zum Eklat kam. „Alice macht sich nur über uns lustig. Sie will den Nachmittag mit Frank verbringen.“, erklärte sie und Alice zwinkerte Sirius zu. Judith hingegen lehnte sich über den Tisch zu Sirius und flüsterte: „Ich hingegen komme mit und passe auf, dass ich meine Freundin auch in einem Stück wieder bekomme!“ Sie lehnte sich zurück und schob sich ihre Gabel in den Mund. „Außerdem lasse ich mir doch den Anblick nicht entgehen, wie du und Potter das Tanzbein schwingen. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ich euch nicht abkaufe, dass ihr das überhaupt könnt.“, grinste sie und brachte James und Sirius damit sichtlich in Verlegenheit. Remus hingegen hatte Lily nicht aus den Augen gelassen. Er war der einzige, der sah wie Lily leise in sich hinein grinste.

Kurze Zeit später standen Judith, Lily, James und Sirius um Büro der Schulsprecher. Die Schreibtische sowie den großen Tisch in der Mitte hatten sie zur Seite geräumt, sodass in der Mitte eine große, freie Fläche entstanden war. Judith saß auf einem der Tische neben einem Plattenspieler und kümmerte sich um die Musik. James und Lily standen sich in der Mitte des Raumes gegenüber und Sirius lehnte lässig an dem kleinen Gemälde, durch das man den Gemeinschaftsraum der Gryffindors betreten konnte. „Hmm…“, sagte er, „zeigt doch erst mal, was ihr könnt.“ James und Lily reichten sich vorsichtig die Hände und als James seine Hand an ihre Hüfte legte, ließ Judith die Musik erklingen. Es dauerte einen kurzen Moment, bis James den ersten Schritt tat und die zwei sich durch den Raum tanzten. Es sah gar nicht schlecht aus. Sie waren im Takt und die meisten Schritte stimmten, doch als Sirius nach einer Drehung verlangte, stolperte James über seine Füße. Er verlor das Gleichgewicht und fiel mitsamt Lily zu Boden. „Potter, ich dachte du wärst sportlich und agil!“, meckerte Lily und griff nach Sirius Hand, als der ihr aufhelfen wollte. „Entschuldige, Evans aber ich wusste nicht, dass Pad hier gleich eine ganze Choreographie verlangt.“, konterte James und ignorierte Judiths leises Kichern – nicht so Sirius. „Donavan, wenn du nur gekommen bist, um hier herum zu kichern, dann kannst du gerne wieder gehen!“, donnerte er und Judiths Miene verhärtete sich. Sie sprang vom Tisch herunter und ging zu den drei anderen in die Mitte des Raumes. Sofort stellte sie sich James gegenüber und erteilte Anweisungen. „James, ich führe, du passt nur auf deine Schritte auf. Eigentlich weißt du ja wohl, wie die Drehung geht?“, fragte sie süffisant. James, der jetzt nicht mehr seine Traumfrau, sondern nur noch eine Mannschaftskameradin im Arm hielt, entspannte sich zusehends und nickte. Judith sah zu Sirius. „Musik, Maestro!“, rief sie. Sirius wandte sich genervt dem Plattenspieler zu und als die ersten Töne erklangen, setzten Judith und James sich in Bewegung. James konzentrierte sich ausschließlich darauf, die richtigen Schritte zu machen, als Judith langsam beschloss, ihm die Führung zu überlassen. Unbeschwert schwebten die beiden über die Tanzfläche als Judith James ein leises „Drehung“ zuflüsterte und er diese fehlerfrei bewältigte. Als wäre es eine Kampfansage gewesen, schnappte sich Sirius Lily, wirbelte sie herum und tanzte mit ihr zur Musik. Auch sie war entspannter als zuvor mit James. Judith und Sirius verbesserten kleinere Haltungsfehler ihrer Tanzpartner und gaben ein paar Tipps. Anschließend gingen sie noch verschiedene Schritte durch. Judith zeigte Lily ein paar Schritte und Sirius half James. Am Ende tanzten James und Lily noch einmal und diesmal klappte es bereits fast perfekt. „Sehr gut!“, rief Sirius und klatschte in die Hände, während Judith bereits weiter plante. „Dann üben wir nur noch in der Woche vor dem Ball ein paar Mal und dann sollte alles klappen und ihr lauft nicht Gefahr, euch zu blamieren.“, schlug sie vor. James wollte gerade protestieren, als es an der Tür zum Büro klopfte. Judith hastete zur Tür und öffnete sie. Davor stand Benjy Fenwick, der sofort wusste, was sich da vor seinen Augen abspielte. Als Benjy aufgeregt fragte: „Lily, hättest du einen Moment für mich?“ löste Lily sich von James und ging zur Tür. Im selben Moment warf er einen belustigten Blick zu James und Sirius. „Hallo zusammen!“, flötete er seinen Mitschülern entgegen, als Lily ihn ein paar Schritte zurück auf den Gang drückte und die Tür hinter ihnen schloss. Panisch sah James zu Sirius herüber. Er war sich sicher, dass er seine letzte Chance, Lily zu fragen, ob sie mit ihm auf den Ball ging, vertan hatte und Fenwick ihm zuvor kommen würde. Dem hilfesuchenden Blick seines Freundes konnte Sirius nichts entgegnen, immerhin war Judith anwesend. Die hatte sich derweil abgewandt und war damit beschäftigt, die Stühle und Tische durch den Raum zurück auf ihre angestammten Plätze fliegen zu lassen. Sie hatte ganz schön Mühe ein Lachen zu unterdrücken und versuchte sich durch die Stuhl-Aktion abzulenken.

„Was ist los, Benjy?“, fragte Lily hektisch. Ihr war die ganze Situation etwas peinlich, doch Benjy grinste sie nur über beide Wangen hinweg an. „Wieso? Kam ich gerade ungelegen?“, neckte er die rothaarige Hexe. Lily wurde rot um die Nase und stritt alles ab. „Ungelegen? Nein, quatsch, wie kommst du da drauf?“ Benjy tat so, als könne er das Büro mit den anwesenden Schülern hinter Lily noch erkennen, reckte seinen Hals und hob seine Augenbrauen als er sagte: „Mach mir doch nichts vor, Lily. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du gerade noch in Potters Armen lagst und dabei alles andere als abgeneigt aussahst.“
„Benjy!“, rief sie aufgebracht und sah sich hektisch um, ob ihn jemand gehört hatte. Dann flüsterte sie: „Erstens lag ich nicht in Potters Armen, wir haben getanzt! Und zweitens hat das nichts mit Abneigung oder…“, sie stockte, als wolle sie nicht weiter sprechen. Deshalb übernahm Benjy das für sie. „Zuneigung?“, fragte er und lachte. Lilys Kopf wurde hochrot. Sie schob Benjy noch etwas weiter von der Tür zum Schulsprecherbüro weg und zischte: „Wir müssen den Eröffnungstanz beim Ball tanzen. Deshalb üben wir. Das hat überhaupt nichts zu bedeuten!“ Benjy konnte über die Worte seiner besten Freundin nur lachen. Er konnte einfach nicht fassen, dass sie sich noch immer selbst belog. Ihm war bereits im letzten Jahr aufgefallen, dass sie nach Potters vergeblichen Versuchen, sie zu einem Date mit ihm zu bewegen, des Öfteren mit geröteten Wangen und einem verräterisch breitem Grinsen verschwunden war. „Wie auch immer“, sagte er schließlich, „Ich wollte dir eigentlich nur mitteilen, dass Snape eben mit Koffern hoch in Richtung Dumbledores Büro verschwunden ist. Er sah ziemlich blass aus und ich dachte, da ihr mal befreundet wart…“ Er brauchte gar nicht weiter sprechen. Lily sah ihn betrübt an. „Seine Mutter ist gestorben.“, erklärte sie und als sie Benjys erschrockenes Gesicht sah, fügte sie hinzu: „Aber er hat mir ja unmissverständlich klar gemacht, dass seine Probleme mich nichts angehen. Also halte ich mich auch raus. Er weiß ja, wo er mich findet.“ Benjys Gesichtsausdruck veränderte sich und er wirkte leicht verärgert. „Lily, meinst du nicht, dass du dir das ein bisschen einfach machst?“, fragte er und sie hob störrisch ihren Kopf. „Nein, finde ich nicht. Er hat mich vor Jahren beleidigt und seither nicht mehr mit mir geredet. Außerdem hat er mir gesagt, dass ich mich um meinen eigenen Kram kümmern soll. Das ist also nicht mein Problem.“ Benjy zuckte mit der Schulter und sah sie mit großen Augen an. „Wenn du meinst“, sagte er. „Aber halt mir hinterher nicht vor, dass ich nichts gesagt hätte.“ Lily trat einen Schritt an ihn heran. „Mach ich nicht.“, flötete sie, „Wolltest du sonst noch was?“ Benjy sah sie belustigt an und bot ihr seinen Arm zum unterhaken an. „Wenn du genug mit Potter gekuschelt hast, könntest du mich zum Abendessen begleiten.“, grinste er. Lily boxte ihm in die Seite, stellte unmissverständlich klar, dass sie nicht mit Potter kuschelte und harkte sich bei Benjy ein. Nach nur zwei Schritten fiel ihr aber auf, dass die anderen noch im Büro auf sie warteten. „Ach, Moment!“ Sie drehte sich um, zerrte Benjy mit zur Tür, nannte das Passwort und öffnete sie. Ungeachtet dessen, dass sie noch immer bei Benjy eingeharkt war, fragte sie munter: „Kommt ihr mit zum Essen?“ Judiths Augen wurden groß wie Klatscher und hektisch sah sie hinüber zu James. Dieser hatte genervt die Augen geschlossen, während Sirius Lily überrascht ansah. Judith wurde hektisch. „Ja klar!“, rief sie, rannte von hinten auf James und Sirius zu und harkte sich ihrerseits bei den zwei Rumtreibern unter. Schnurstraks überwand sie die Distanz zwischen ihnen und Lily und warf ihrer Freundin einen ernsten Blick zu, als sie mitsamt der zwei Rumtreiber, die ihr komischerweise keinerlei Gegenwehr entgegensetzten, voran zur Großen Halle schritt. Lily biss sich auf die Unterlippe, als ihr wieder einfiel, dass Potter eine Affäre zwischen ihr und Benjy vermutete und trottete nachdenklich mit dem jungen Ravenclaw hinter ihrer Freundin her.

In der Großen Halle angekommen setzte Benjy sich nichtsahnend einfach mit an den Tisch der Gryffindors. Peter, Alice und Frank saßen bereits dort. „Na, wie war eure Tanzstunde?“, fragte Alice interessiert grinsend. „Wir haben gut was geschafft. Vor dem Ball üben wir noch einmal, dann sollte es reichen.“, antwortete Judith wie aus der Pistole geschossen. „Wo ist Remus?“, fügte sie hinzu, als ihr auffiel, dass der letzte Rumtreiber nicht zum Abendessen erschienen war. „Krankenflügel. Ihm geht es nicht besonders.“, log Peter beiläufig. Die Mädchen nickten verstehend und fragten auch nicht weiter nach.
„Ach, Potter?“, fragte Lily nach einer Weile und der Angesprochene blickte langsam von seinem Teller auf. Er war noch immer geschockt von dem, was er gerade hatte mit ansehen müssen und dass Fenwick sich zu ihnen gesetzt hatte, machte das Ganze auch nicht wirklich einfacher. „Hast du was dagegen, wenn Judith, Alice und ich heute einen kleinen Mädelsabend veranstalten?“, setzte Lily ihre Frage fort. James schüttelte nur mit dem Kopf und sah dann wieder auf seinen Teller. Er konnte nicht ertragen, dass sie da neben Fenwick saß. Judith warf Lily einen vorwurfsvollen Blick zu, doch Lily wusste momentan auch nicht, wie sie das wieder hinbekam. Es war ganz offensichtlich, was Potter gerade dachte. „Einen Mädelsabend?“, fragte Benjy und sah Lily interessiert an. „Junge, Potter, dann hoff mal lieber, dass es nicht allzu wild wird, sonst kommst du heute gar nicht mehr zum Schlafen.“, giggelte er. Ihm war nicht verborgen geblieben, dass James wohl nicht bester Laune war und wollte somit die Situation auflockern. Er wunderte sich, als Lily ihm unsanft mit ihrem Ellenbogen in die Seite stieß, doch da schmetterte James schon wütend sein Besteck so heftig auf den Teller, dass Sirius zusammen zuckte. Anschließend stürmte er kommentarlos aus der Halle. Benjy sah ihm verwirrt hinterher und fragte dann in die Runde: „Was? Hab ich was Falsches gesagt?“ Judiths Blick haftete auf Lily. Sie war wütend und nickte in die Richtig, in die James gerade verschwunden war. Lily verdrehte genervt die Augen. „Nein, schon gut“, sagte sie an Benjy gewandt, stand auf und lief aus der Halle. „Quidditchfeld!“, rief Sirius ihr noch hinterher und sah hektisch auf die Uhr. Es waren noch zwei Stunden bis zum Sonnenuntergang aber bis dahin musste James sich wieder beruhigt haben. Außerdem brauchten sie noch den Tarnumhang aus James Schlafzimmer. Die Karte hatte Sirius verwahrt, da er sich nicht sicher war, wie lange sie noch ihre Freude an der Karte hatten, würde Lily sie finden.

Hastig lief Lily zum Quidditchfeld. Sie hatte sich vorher noch einen wärmeren Umhang geholt und eilte nun hinunter. Sie wusste absolut nicht, was sie Potter sagen sollte und hoffte nur darauf, dass sie ihn beruhigen konnte. Am Quidditchfeld angekommen setzte sie sich auf eine der Tribünen. Sie sah James hoch oben in der Luft um die Torringe kreisen, immer wieder waghalsige Flugmanöver fliegend. Sie hatte sich entschlossen, vorerst nicht nach ihm zu rufen. Er würde sie schon irgendwann bemerken.
James flog jetzt schon fast eine Stunde durch die Luft. Er sah kurz auf seine Uhr und stellte fest, dass er langsam zurück musste, wenn er vor Sonnenuntergang wieder im Schloss sein wollte, um sich mit seinen Freunden auf die anstrengende Nacht vor zu bereiten. Als er zur Landung ansetzte, fiel ihm das rothaarige Mädchen auf, das auf der Tribüne saß und zu ihm hoch sah. Er atmete geräuschvoll aus und war sich unsicher, ob er überhaupt mit ihr reden wollte, flog dann aber zur Tribüne.
„Was machst du denn hier?“, rief er ihr entgegen, als er fast da war. Erst jetzt fiel ihm auf, wie kalt es draußen bereits war und augenblicklich bekam er ein schlechtes Gewissen, weil sie hier in der Kälte auf ihn wartete. „Ich möchte mit dir reden! Könntest du herkommen?“, rief Lily. James schloss die Augen und sah sie wieder in Fenwicks Armen.
„Geh lieber wieder ins Schloss. Es ist zu kalt.“, riet er ihr, flog aber nicht wieder weg. „James, kannst du bitte landen?“, fragte sie und ging damit gar nicht auf seinen Vorschlag ein. Der Klang seines Namens stimmte ihn wieder ruhiger und als ihm bewusst wurde, dass Lily sich nicht abwimmeln ließ, flog er zur Tribüne und landete vor ihr. „Was gibt’s?“, versuchte er so beiläufig wie möglich zu fragen. Lily sagte zunächst nichts. Sie wusste nicht, wie sie anfangen sollte. „Gut“, sagte James, „wenn du eh nichts sagst, dann geh doch bitte wieder ins Schloss. Ich fliege lieber, wenn du nichts dagegen hast.“ Lily unterdrückte eine spitze Bemerkung und sah ihn eindringlich an. Ihre Stimme war leise, als sie sagte: „Es…ist nicht so wie du denkst.“
„Was?“, fragte James irritiert. Er wollte nicht zugeben, dass er wegen Lily und Fenwick aus der Großen Halle gestürmt war. Lily presste die Lippen aufeinander und sah auf den Boden. Sie wusste absolut nicht, was sie sagen sollte und war etwas eingeschüchtert. Ein solches Gespräch hatte sie noch nie führen müssen. „Na, mit Benjy.“, murmelte sie. James Körper versteifte sich und er starrte stur geradeaus als er tonlos sagte: „Du kannst machen, was du willst, Evans.“ So langsam verärgerte er Lily. Würde er ihr zeigen, dass er sauer oder enttäuscht war, wäre es viel einfacher für sie. Streiten konnte sie sich mit ihm aber dieses Gespräch war ihr einfach nur unangenehm. Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch, um sich konzentrieren zu können, bevor sie erklärte: „Benjy und ich sind einfach nur gut befreundet.“ Sie sah ihn an und sein fragender Blick zwang sie hinzuzufügen: „Da ist nichts.“ James Herz machte einen Hüpfer. Er hatte sich geirrt und somit auch noch eine Chance bei Lily. Dennoch verengten sich seine Augen zu Schlitzen und er sah sie misstrauisch an. „Wie kommst du eigentlich darauf, dass ich deshalb hierher gegangen bin?“ Panik machte sich in Lily breit. Jetzt musste die ganze Wahrheit raus und sie war sich sicher, dass er dann noch saurer werden würde, als er vor ein paar Minuten noch gewesen war. Sie kniff die Augen zusammen. Lily konnte James dabei einfach nicht in die Augen sehen. „Judith hielt es für eine gute Idee, euch glauben zu lassen, dass ich was mit Benjy hätte und ich hab mir gedacht…es sollte doch nur ein kleiner Scherz sein.“, gab sie schmerzlich zu. Entgeistert sah James Lily an. „Das ist sowas von bescheuert!“, sagte er. Lily war auf ein Donnerwetter vorbereitet und das blieb, obwohl es zunächst den Anschein hatte, auch nicht aus. „Ganz ehrlich, Evans, das hätte ich von dir nicht gedacht. Du und Judith ihr werft uns ständig vor, dass wir nur Quatsch im Kopf haben und die Mädchen verarschen aber das, was ihr gemacht habt ist unmöglich!“ James sagte das ganz ruhig aber unendlich vorwurfsvoll und enttäuscht, sodass Lily nichts mehr einfiel, was sie hätte sagen können und nur betrübt auf den Boden sah. Mittlerweile war die Sonne kurz davor, unter zu gehen. James stand auf und sah zu der traurigen Lily herunter. Er war enttäuscht und sauer und doch sagte er: „Komm, ich bring dich ins Schloss. Du solltest heute nicht mehr alleine hier draußen rumlaufen.“ Mit gesenktem Kopf ging Lily an James vorbei, als sie sich umdrehte und sagte: „James, Benjy hatte mit der ganzen Aktion nichts zu tun. Er wusste nichts davon.“ James nickte nur stumm und ließ sie daraufhin voraus gehen. Die zwei redeten den ganzen Weg zum Schloss kein Wort miteinander und auch als sie die Schulsprecherräume betraten, sagte keiner etwas. Erst als James in sein Zimmer gehen wollte, hielt Lily ihn zurück. „Es tut mir leid.“, flüsterte sie und sah ihn an doch seine Miene war noch immer unergründlich, obwohl er nickte, bevor er in seinem Zimmer verschwand und Lily mitten im Raum stehen ließ.


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