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Verbotene Liebe II - Trennung

von Saoirse

Remus hatte Dumbledore persönlich mitgeteilt, dass er für die Aufträge des Ordens nicht mehr zur Verfügung stand. Er hatte Remus zugehört, aber nichts dazu gesagt. Die beiden saßen an Dumbledores großem Schreibtisch. Wahrscheinlich hoffte Dumbledore, dass Remus kein Verräter werden würde. Er hatte so viel Einblicke in die Angelegenheiten des Ordens gehabt… So viele geheime Dokumente in den letzten Monaten gesichtet. Remus hatte das Gefühl, Dumbledore zu verraten. Remus versicherte immer wieder, dass seine Loyalität dem Orden galt.
„Das weiß ich, Remus“, antwortete Dumbledore, „Ich weiß auch, warum du das tun musst. Greyback hat dich erpresst, nicht wahr?“ Remus war überrascht, dass Dumbledore von der Erpressung durch Greyback wusste.
Remus nickte, „Er hat Tonks schon im vergangenem Jahr verfolgt. Er hat mich gezwungen, einen unbrechbaren Schwur zu leisten.“
„Mit unbrechbaren Schwüren ist das so eine Sache“, erklärte Dumbledore gedankenverloren, „oftmals ist dort ein Hintertürchen, mit dem man sich aus diesem bindenden Vertrag entziehen kann. Weiß es der Orden schon?“
Remus schüttelte den Kopf.
„Dann sag ihnen, ich habe dich auf diese Reise geschickt. Du bist vor fünfzehn Jahren schon einmal verdächtigt worden, ein Verräter zu sein. Diese grauenhafte Geschichte muss sich nicht noch einmal wiederholen. Ich war derjenige, der dich darum gebeten, die Werwölfe zu infiltrieren“, sagte Dumbledore. Er sah Remus an. Plötzlich lag etwas Seltsames in seinem Blick… Bewunderung…, „Du bist wirklich ein echter Gryffindor. Unglaublich mutig…“
Remus sah verlegen drein, „Daran ist nichts mutiges. Ich werde dazu gezwungen… Ich würde viel lieber bei Tonks bleiben.“
„Das meine ich nicht… Du tust all das für jemanden, den du liebst. Und für Liebe muss man mutig sein“, stellte Dumbledore fest.
„Sie wissen, dass ich mich von ihr trennen muss…“, Remus sah Dumbledore lange an.
„War das eine Bedingung von Greyback?“ fragte Dumbledore.
Remus nickte, „Eine weitere Bedingung war, dass sie nichts vom wahren Grund erfährt. Ich werde ihr sagen, dass ich zu alt bin… zu krank und zu arm. Sie wird sich wundern, dass dies plötzlich wieder ein Thema zwischen uns sein wird, aber anders weiß ich nicht, wie ich mich von ihr trennen soll. Es ist wunderbar mit ihr… Sie ist das Beste, was mir passieren konnte.“
Dumbledore lächelte, „Trotz dieser Geschehnisse im Ministerium, bist du glücklich.“
Augenblicklich fühlte sich Remus schlecht. Sirius war gestorben und Remus redete nur von Tonks.
„Remus, es ist gut, wenn Tonks dich von deiner Trauer ablenkt“, anscheinend hatte Dumbledore seine Gedanken erraten, „Überleg dir doch mal, wie es war, als James und Lily gestorben sind, Sirius ins Gefängnis musste und Peter angeblich auch gestorben ist. Du hast zwölf Jahre nur in der Vergangenheit gelebt. Nun lebst du in der Gegenwart. Noch mehr, du möchtest eine Zukunft haben. Das freut mich für dich.“
„Es fühlt sich falsch an“, erwiderte Remus.
„Nein, falsch wäre es, wenn du dich selbst aufgibst und dich weigerst, weiterzuleben“, erklärte Dumbledore und sah Remus stolz an, „Komm einfach gesund wieder von deinem Auftrag. Es wird eine schwierige Zeit für dich. Aber ich weiß, dass dir die Liebe zu Nymphadora Trost spenden wird und dich unbeschadet durch diese Zeit leiten wird.“
Remus verabschiedete sich von Dumbledore. Er wollte so schnell wie möglich wieder zu Tonks um die letzten Stunden mit ihr zusammen verbringen zu können…

Tonks war noch etwas wacklig auf den Beinen. Remus musste sie die ersten Schritte stützen.
Sie wusste selbst nicht, was los war. Remus war eigenartig… Er war ihr gegenüber so verschlossen. Es musste an Sirius‘ Tod liegen, dass er sich so von ihr zurückzog. Remus blickte traurig zu ihr hinüber. Wie gerne hätte er ihr von all dem erzählt. Ihr die Wahrheit gesagt… Aber er konnte es nicht. Erneut würde er sie anlügen. Vor zwei Jahren hatte er dies bereits getan, um ihr die Trennung leichter zu machen. Vor zwei Jahren hatte er ihr erzählt, dass er Angst vor seinen Verwandlungen hatte. Er würde es wieder tun… Er würde ihr sagen, er sei kein guter Umgang für sie. Zu arm, zu alt, zu krank. Ihre Eltern hatten ihn mittlerweile halbwegs akzeptiert. Sie hatten ihn öfter im St. Mungo’s zugenickt und auch kurz mit ihm geredet. Das Verhältnis zu Andromeda war immer noch eisig, aber Remus spürte, dass es besser wurde… Ted Tonks schien allerdings wirklich langsam, aber sicher die Beziehung zu akzeptieren. Jedenfalls redete er nicht mehr davon, Remus in Askaban einliefern zu lassen. Was würden sie nun von ihm denken, wenn er sich nun doch von ihr trennen würde, nachdem er so lange um ihre Anerkennung gekämpft hatte. Sie würden wieder denken, er hätte ihre Tochter nur ausgenutzt.
„Dora“, begann Remus, doch dann rutschte ihm doch das Herz in die Hose, „Bist du sicher, dass du mit zum Bahnhof willst? Du scheinst noch angeschlagen zu sein.“
Sie trug ihr lila T-Shirt von den Schicksalsschwestern und eine geflickte Jeans. „Mir geht es gut“, antwortete sie, „dir auch?“
Remus konnte nichts sagen. Er konnte ihr die Wahrheit nicht sagen, aber sie auch nicht anlügen. Er würde es hinauszögern bis zum letzten Moment.

Harry war mit den Dursleys verschwunden, Molly, Arthur, George und Fred hatten Ginny und Ron eingesammelt. Der Bahnsteig war plötzlich komplett leer. Nur Mad-Eye Moody, Tonks und Remus waren noch am Gleis.
„Geh schon mal vor… Ich muss kurz mit Tonks alleine reden“, sagte Remus zu Mad-Eye Moody gewandt.
Moody machte ein schnarrendes Geräusch und disapparierte.
„Tonks, ich muss dir etwas sagen… Dumbledore hat mich darum gebeten, die Werwölfe zu infiltrieren. Ich werde morgen aufbrechen“, sagte Remus.
Tonks sah ihn entsetzt an. Alles hätte sie erwartet… Absolut alles… Nur das nicht!
Sie spürte, wie ihr Kreislauf erneut zusammenbrach. Remus musste sie auffangen, damit sie nicht auf den Boden fiel, „Sie werden dich töten…“ sagte sie entsetzt, „Du kannst das nicht tun!“
„Dora, es steht außer Frage, dass ich mich unter die Werwölfe mische. Dumbledore verlangt es von mir“, erklärte Remus und versuchte, sich diese Lüge nicht anmerken zu lassen.
„Du willst mich alleine lassen! Sirius ist gerade erst gestorben… Warte bitte noch“, forderte Tonks.
„Tonks, das ist keine Entscheidung, die ich freiwillig getroffen habe. Ich will einen Nutzen für den Orden haben. Ich kann helfen… Ich kann verhindern, dass Greyback den Trank nutzt, um unschuldige Kinder zu infizieren.“
„Und was ist mit dir? Du wirst dort sterben, sobald sie von deiner Verbindung zum Orden erfahren!“ rief Tonks aufgebracht.
„Dora, darüber muss ich auch noch mit dir reden. Wir sollten uns nicht mehr sehen… Nie mehr…“
„WAS?“ Tonks schrie ihn fast an, „Hast du einen kompletten Sockenschuss? Du willst dich von mir trennen?“
„Dora, ich habe viel darüber nachgedacht… Sirius hat mir gezeigt, wie kostbar Lebenszeit ist… Und ich will nicht, dass du deine Jugend an mich verschwendest. Du hast noch Zeit genug, um einen gesunden Mann zu finden, der in deinem Alter ist.“ Remus sah sie an. Er wusste, dass es unfair war, Sirius dort mit reinzuziehen. Er wusste auch, dass es sehr nach Ausrede klang.
„Ich will dich!“ rief Tonks und zog ihn am Kragen seines Umhangs, „Ich liebe dich… Wir haben in diesem Jahr so viel geschafft… Meine Eltern… Greyback… All das und du stößt mich jetzt plötzlich zurück?“
„Es tut mir leid, dass ich dich so enttäuschen muss, aber ich dachte, du erfährst es besser von mir, als von Dumbledore… Ich werde bei den Werwölfen dafür sorgen, dass Greyback von dir ablassen wird. Du wirst nichts mehr zu befürchten haben. Du wirst ein ganz normales Leben führen können“, erklärte Remus. Er sah zu Boden. Er wollte nicht, dass Tonks mit einem anderen Mann glücklich wurde. Er wusste, dass er alles aufgab, was er sich selbst jemals erhofft hatte.
„Großartig“, giftete Tonks, „Du willst, dass ich ein gewöhnliches Leben führe… Ich will aber lieber ein außergewöhnliches Leben mit dir…“
„Tonks, wir haben keine Aussichten, auf eine gemeinsame Zukunft“, Remus konnte ihr nicht ins Gesicht sehen… Er wusste, dass sie weinen würde… Er selbst war schon den Tränen nahe. Er hatte wieder den gleichen Fehler begannen, wie noch vor zwei Jahren. Noch einmal würde ihm das nicht passieren. Er würde Tonks überhaupt nicht mehr an sich ranlassen. Es war besser so. Dadurch würde er ihr die Schmerzen ersparen, die sie jetzt wegen Sirius hatte. Sie sollte nicht um ihn trauern, wenn er bei den Werwölfen getötet wurde… Sie sollte ihn am besten komplett vergessen und alle Emotionen zu ihm kappen.
„Ich bringe dich zu deinen Eltern“, sagte Remus unsicher. Er wollte sie am Arm führen, doch Tonks entriss ihm diesen.
„Ich komme schon alleine klar“, sagte sie wütend. Sie stolperte etwas zur Seite, weil sie selbst nicht mit der ruckartigen Bewegung gerechnet hatte. Einen kurzen Moment wurde ihr schwindelig. Sie fixierte einen der gemauerten Bögen, um den Schwindel loszuwerden. Ihre Haare verfärbten sich… Sie wurden knallrot.
Dann disapparierte sie. Sie war sich selbst nicht sicher, wo sie eigentlich hin wollte… Sie entschied sich für den Fuchsbau, wo die Weasleys nach Kreachers Verrat wieder eingezogen waren…

Remus starrte einige Zeit auf die Gleise. Er hatte sie alle verloren. Lily, James, Sirius, Peter und jetzt auch noch Tonks.
Jemand legte ihm eine Hand auf die Schulter. Remus fuhr herum.
„Sehr gut…“, raunte ihm Greybacks Stimme zu, „du hast die richtige Entscheidung getroffen. Diese Kleine war wirklich unglaublich nervig. Aber ich muss zugeben, dass du dir meine Achtung errungen hast… Eine so junge Hexe, die auch noch Aurorin ist und jeden hätte haben können, weil sie ein Metamorphmagus ist. Was auch immer du der Kleinen versprochen hast, sie war ja richtig abhängig von dir.“
„Ich habe ihr gar nichts versprochen“, sagte Remus. Ihm gefiel es überhaupt nicht, wie Greyback über seine Beziehung mit Tonks sprach… Greyback schien aber gar nicht richtig zuzuhören.
„Wie wäre es, wenn du ein paar Kinder für mich infizierst… Deine Aurorin würde dich doch mit Sicherheit decken und es für dich vertuschen, meinst du nicht?“
Remus sah Greyback entsetzt an, „Nein, das werde ich nicht tun“, sagte er, „Du kannst mich gerne nochmals so zurichten, wie vor vier Monaten. Aber ich werde auf keinen Fall Kinder infizieren.“
„Schade“, sagte Greyback bedauernd, „Ich hätte dich gerne auf Hammonds Kinder angesetzt. Ihm habe ich versprochen, dass ich seinen Kindern nichts tun werde. Er war nicht so schlau, sich gegen das gesamte Rudel abzusichern.“ Greyback lächelte Remus mit seinen gelben Zähnen an, „aber ich glaube, du hast für mich einen Schwur geleistet.“
Remus war schon vorher klar, wo er hineingeraten war. Aber diese Situation war einfach nur ekelerregend. Hammond und Greyback hatten Remus gezwungen, einen unbrechbaren Schwur abzulegen. Und nun versuchte Greyback Remus gegen Hammond auszuspielen.
„Wenn ich Uptons Kinder angreife und infiziere, wird es Unruhe im Rudel geben. Außerdem bezog sich der Schwur darauf, dass ich dem Rudel Treue schwöre. Solange ich im Sinne des Rudels handele, breche ich den Schwur nicht“, sagte Remus tonlos.
„Es ist in meinem Sinne, dass du und Upton in einen Kampf verwickelt werdet. Ich möchte sehen, wer der stärkere von euch beiden ist. Für Schwächlinge habe ich nichts übrig“, erwiderte Greyback.
„Upton hat doch wahrscheinlich mehr Nutzen für dich, als ich“, versuchte Remus Greyback zu überzeugen, „immerhin war er in der Zaubertrankforschung.“
„Und du hast Kampferfahrungen. Ja, ich weiß, dass du in Hogwarts Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtet hast… und du hast vor 16 Jahren im Krieg gekämpft. Damit bist du für mich wertvoller, als Upton.“
„Der unbrechbare Schwur war darauf bezogen, dass ich dem Rudel Treue schwöre. Ich weiß, dass ich dem Rudel schaden würde, wenn ich Hammonds Familie angreifen würde“, sagte Remus.
Erneut grinste Greyback, „Ich würde es natürliche Auslese nennen. Du hast recht, was das Rudel angeht. Es würde Unruhen geben. Du hast eine ganz entscheidende Schwäche, die Upton nicht hat: Mitgefühl“, Greyback sprach das Wort aus, als würde es ihn anwidern, „Ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich alles geben würdest, was erforderlich ist. Wenn es um einen Kampf zwischen Leben und Tod ging, würdest du Gnade zeigen. Und Mitleid ist der Menschheit größter Fehler…“
Remus drehte es den Magen um… Diesen Spruch kannte er… Sirius hatte ihn so oft gesagt, wenn sich Remus selbst bemitleidete…
Remus erkannte, dass das alles ein hypothetisches Spiel war. Er durfte Greyback keinen Anlass geben, dieses hypothetische Spiel Realität werden zu lassen.
„Ich werde Uptons Kinder nicht infizieren. Und das aus einem einfachen Grund: Es würde tatsächlich auf einen Kampf zwischen mir und Hammond hinauslaufen. Wenn ich Hammond besiegen würde, würden sich die Werwölfe auf mich stürzen. Du spielst mich aus… Du spielst mich gegen Hammond und das Rudel aus. So, oder so wird es mein Tod bedeuten. Wenn ich gegen den unbrechbaren Schwur verstoße, muss ich sterben und wenn ich die Kinder infizieren würde und Hammond im Kampf besiegen würde, könnte ich nicht gegen ein ganzes Rudel bestehen. Also wieso einen Umweg laufen? Töte mich sofort und hör auf Spielchen zu spielen“, Remus sah Greyback herausfordernd an. Er wartete darauf, dass er den Zauberstab zog…
„Man erkennt, dass du lange Zeit unter Zauberern gelebt hast. Du übernimmst ihre Art zu denken. Wärst du früher zu uns Werwölfen übergelaufen, hättest du gekämpft. Du hättest dich nicht einfach für ein paar Blagen geopfert. Du hast Glück… Ich werde dir noch oft genug Gelegenheit geben, deinen Standpunkt zu überdenken“, Greyback lächelte ihn eisig an, „Ich hatte schon so viele Gelegenheiten, dich zu töten...“
„Wieso machst du es nicht einfach?“ Remus merkte, dass sein Leben nun sowieso kaum noch einen Wert hatte. Er hatte Sirius verloren und Tonks…
„Ist das nicht offensichtlich? Du und dein jämmerliches Leben bedeutet mir überhaupt nichts. Ich hätte dich schon längst umbringen können und deine kleine Freundin vergewaltigen können. Aber ich möchte die Angst in deinen Augen sehen. Um dein eigenes Leben scheinst du keine Angst zu haben… Aber wenn ich sehe, wie du dich für dein Mädchen immer wieder opferst… Glaub mir, sie weiß das wahrscheinlich noch nicht mal zu schätzen. Sie wird dich bald vergessen und du passt auch nicht zu ihr. Sieh dich doch einmal an…“, Greyback warf ihm einen abschätzigen Blick zu. Dieser Blick war Remus noch unangenehmer, als Draco Malfoys Spott, als Remus noch in Hogwarts unterrichtet hatte. Remus konnte nicht verhindern, an sich selbst hinunter zu blicken. Seine Kleidung war löchrig und mit Flicken übersät. Er wusste selbst, dass seine Haare immer stärker ergrauten, wofür die Strapazen bei den Verwandlungen verantwortlich waren. Er konnte einen Moment lang nicht sagen, was Tonks an ihm optisch anziehend fand.
„Sie ist Aurorin und du hast ihr absolut nichts zu bieten. Wie alt ist deine Kleine?“
„Sie wird Anfang August zwanzig“, antwortete Remus. Für ihn wurde es immer offensichtlicher, dass Greyback recht hatte… Er konnte Tonks tatsächlich nichts bieten. Seine eigene Unsicherheit und Zweifel nahmen zu… Sie setzten sich in seinem Kopf fest und vergifteten seine Überzeugung, dass Tonks ihn wirklich liebte.
„Zwanzig… Fast noch ein Junges!“ stellte Greyback fest, „Und wie alt bist du?“
„Ich bin 36“, antwortete Remus. Ihm wurde der Altersunterschied bewusst… In Hogwarts hatte er schon damit gehadert, wie konnte er nur so dämlich sein und diesen Aspekt aus seinem Kopf verbannen?
„Ich sehe dir an, dass du selbst merkst, wie wenig du und die Kleine zusammenpasst. Ihr kommt aus zwei verschiedenen Welten“, stellte Greyback fest, „Du könntest das allerdings ändern…“
Für den Bruchteil einer Sekunde dachte Remus darüber nach, dass es einfacher wäre, wenn Tonks auch eine Werwölfin wäre. An seinem Schicksal könnte er nichts ändern, aber ihres… Und sie wären Verbündete… Remus schüttelte sich und kam wieder zur Besinnung. Er erschrak vor sich selbst! Er würde Tonks nie das gleiche Leid antun wollen! Die Schmerzen bei der Verwandlung… Eine Ausgestoßene sein müssen für den Rest ihres Lebens. Ihm wurde klar, dass es die richtige Entscheidung gewesen war. Er hatte das richtige getan, als er sich von ihr getrennt hatte. Er war gefährlich… In Gedanken hatte er sie gerade ebenfalls zu einer Werwölfin gemacht.
Greyback lächelte. Er wusste, dass seine Suggestion Früchte getragen hatte. Remus zweifelte an sich selbst und an der Liebe seiner Freundin. Greyback wusste, dass er nun einfaches Spiel hatte. Remus würde die Zaubererwelt noch hassen lernen…

„ER HAT WAS GETAN?“ Molly sah Tonks entsetzt an.
„Remus hat sich von mir getrennt… Er wird die Werwölfe ausspionieren“, sagte Tonks traurig. Ihre Haare hatten sich inzwischen mausbraun gefärbt. Sie schluckte. Es fiel ihr schwer, es nochmals auszusprechen.
Molly schnaubte wütend, „Wie kann er dir soetwas nur antun?“ Sie musterte Tonks besorgt. Tonks rührte lustlos in ihrem Tee herum.
„Ich schätze, es hängt mit Sirius zusammen. Er ist über seinen Tod nicht hinweggekommen“, erklärte Tonks.
„Liebes, das ist aber kein Grund, sich selbst umbringen zu lassen. Zumal ihr so viel zusammen durchgemacht habt. Ihm ist das auch nahe gegangen mit deinen Eltern“, Molly seufzte, „Er hat sich nichts mehr gewünscht, als von ihnen akzeptiert zu werden.“
Tonks‘ Blick fiel auf die große Uhr der Weasleys. In Lebensgefahr… Hätten sie und Remus so eine Uhr, würde Remus‘ Zeiger nun ständig auf diesem Feld stehen.
„Tonks, wie wäre es… Bill, Ron, Ginny, Fred und George spielen eine Partie Quidditch draußen. Hol deinen Besen und spiel mit“, Molly versuchte Tonks auf andere Gedanken zu bringen, „Sie freuen sich bestimmt“, fügte sie hinzu.
Tonks schüttelte den Kopf. „Lieb gemeint, aber ich bin gerade nicht so in der Stimmung...“
In diesem Moment betrat Bill die Küche der Weasleys, „Hey, Tonks“, begrüßte er sie. Dann fügte er an seine Mutter gewandt hinzu, „Fleur kommt heute vorbei. Das ist doch in Ordnung…?“
Molly verdrehte die Augen, sie warf Tonks einen kurzen Blick zu und lächelte plötzlich.
„Bill, würdest du Tonks bitte mit raus nehmen? Remus wird morgen zu den Werwölfen aufbrechen und sie braucht ein wenig Ablenkung. Meinst du, ihr könntet mit ihr ein wenig Quidditch spielen, bis Fleur kommt?“
Bill warf seiner Mutter einen Blick zu, mit dem er wohl fragen wollte, ob sich Remus und Tonks nun getrennt hatten. Molly nickte traurig.
„Komm, Tonks. Du kannst Charlies Besen haben. Außerdem wäre es perfekt, wenn du mitspielen würdest… Dann könnten wir zwei dreier-Teams machen“, sagte Bill fröhlich, „Du mit Fred und Ron und ich mit Ginny und George.“
„Ich will aber nicht…“, begann Tonks. Eigentlich stand ihr der Sinn wirklich nicht nach Quidditch.
„Du kannst auch mit Ginny und Ron eine Mannschaft machen. Dann würden Jungs gegen Mädchen spielen“, schlug Bill vor. Er ignorierte die bösen Blicke seiner Mutter, weil er Ron als Mädchen bezeichnet hatte.
„Die Frisur eines Mädchens hast du ja schon mal“, gab Tonks zurück. Molly unterdrückte ein Lachen. Obwohl Tonks zu Tode betrübt war, schaffte sie noch, Bill einen schlagfertigen Spruch um die Ohren zu hauen.
„Ich hol dich vom Besen, Nymphadora“, sagte Bill angriffslustig.
„Träum weiter, Weasley“, rief Tonks. Bill öffnete den Besenschrank und holte einen sechsten Besen für Tonks heraus. Dann gingen die beiden nach draußen und spielten mit Ron, Ginny und den Zwillingen eine Partie Quidditch.
~
Tonks vergaß zeitweise wirklich ihren Kummer um Remus. Allerdings änderte sich das recht schnell, als Fleur auftauchte. Das Üben wurde plötzlich unterbrochen und die Gruppe ging wieder in den Fuchsbau.
„Nur wegen dieser oberflächlichen, französischen Puderquaste“, murmelte Ginny grimmig.
Tonks beobachtete, wie verliebt Bill und Fleur miteinander umgingen. Im vergangenen Jahr hatten Bill und Fleur öfter Aufträge gemeinsam erfüllen müssen. Irgendwann hatten sie sich dann wohl ineinander verliebt. Jedenfalls konnte Tonks dieses romantische Gehabe der beiden nicht mehr ertragen, weil sie sich ständig an Remus erinnert fühlte. Sie verabschiedete sich und Bill brachte sie noch nach draußen.
„Fleur wartet doch auf dich“, sagte Tonks mit schwacher Stimme. Sie wollte einfach nur noch heim.
„Ich wollte dir nur sagen, wenn du jemanden zum Reden brauchst, sind Mum und ich für dich da“, bot Bill an.
„Danke“, erwiderte Tonks und umarmte ihn. Obwohl Tonks mit Percy zur Schule gegangen war, war Bill über die Zeit im Orden ein richtig guter Freund für sie geworden. Sie lächelte bei dem Gedanken, dass sie trotz des Schmerzes, den sie wegen Remus und Sirius empfand froh war, dem Orden beigetreten zu sein.


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