Fanfiction

Adventskalender - 01. Dezember 2015

von Lily Potter

I hate that I love You - Rihanna
***
Pias Sicht:
Seit genau einem Jahr hatten er und ich kein Wort mehr gesprochen. Marry Sou hatte unsere ganze Freundschaft zerstört, nur weil er sich in sie verlieben musste. Ausgerechnet in sie! Seit dem Weihnachtsball letzten Jahres, seitdem Marry und er ein Paar waren hatten er und ich kein Wort mehr miteinander gesprochen. Seit dem 22.12.1976 benutzte ich nicht einmal mehr in Gedanken seinen Name, nicht seinen Namen und auch keinen Spitznamen. Für mich war dieser Junge, der es geschafft hatte mir das Herz zu brechen nur noch "er". Ausgerechnet er hatte es geschafft mich zu zerstören, früher hatte ich genauso wie er gespielt, hatte niemanden an mich rangelassen, doch dann musste ich mich in ihn, meinen damaligen besten Freund verlieben und seine jetzige Freundin musste alles zerstören. Nun war ich alleine und redete kaum noch. Nicht einmal mit James, meinem Bruder im Herzen oder Lily, meiner besten Freundin. Und das zog sich seit einem Jahr, heute war der 22.12.1977. Es fand wieder ein Weihnachtsball statt, doch heute war alles anders. Er war anders, unsere Freunde waren anders, ich war anders. Doch ihn mit ihr zusehen, das hatte sich nicht verändert. Es war nur schlimmer geworden! Und nach dem Schmerz in mir zu urteilen, war keine Sekunde seit ihrem ersten Kuss vergangen. Er liebte sie und sie liebte ihn, da passte ich nicht rein. Die Schüler tanzten, dieses eine Paar tanzte auch. Ich beobachtete es, wie sehr hatte ich es geliebt mit ihm zu tanzen, mit ihm rumzualbern, zu reden und zu lachen. Wie sehr hatte ich es geliebt mit ihm zu kuscheln, in unseren Animagigestalten zu jagen oder im Quidditchteam zu fliegen. Doch selbst das verbot ich mir, seit dem letzten Weihnachtsball war ich kein einziges mal mehr geflogen und auch stand ich Remus bei Vollmondnächten nicht mehr bei. Singen und tanzen tat ich auch nicht mehr. Eigentlich vergrub ich mich nur noch in Schulaufgaben, in Büchern und ins Lernen. Alles drehte sich bei mir nur noch um die Schule, zu mindestens machte ich den Anschein danach, denn in mir sah es ganz anders aus. In mir hatte ich nur ihn im Kopf, meine Gedanken und Träume drehten sich um mich und jede Träne war an ihn gewidmet. Ich sah wie die beiden sich küssten, es tat weh. Und es schmerzte noch mehr als ich den intensiven Blick aus seinen sturmgrauen Augen auf mir ruhen spürte. Eine, zwei Sekunden erwiderte ich diesen, bevor er sich mit ihr drehte und mir den Rücken zuwandt. Ich biss mir auf die Lippen doch ein Schluchzen konnte ich nicht verhindern. Endlich gingen Lily und James nach oben auf die Bühne, danach wollte ich mich wieder ins Bett legen, wie so oft in dem vergangenen Jahr. Doch es kam anders. Die beiden hielten ihre Rede, ich kannte sie schon, schließlich hatten sie mir diese zum Üben schon 1000de male vorgetragen. Aber dass sie Karaoke spielen wollten war mir neu und die erste Losung erschreckte mich. "Sirius Black und meine kleine Schwester Pia werden uns I hate that I love you von Rihanna vorsingen. Viel Spaß!", wünschte James und ich erstach ihn mit meinem Blick. Doch mir nicht das geringste anmerken lassend ging ich auf die Bühne, legte mir eine Maske übers Gesicht und lächelte. Niemand konnte die Tränen in meinen Augen sehen als ich die erste Strophe sang.

So sehr liebe ich dich
So sehr liebe ich dich
Und dabei mag ich dich nicht mal
Muss denn alles, was du tust, mich zum Lächeln bringen
Kann ich dich denn nicht einfach nur mal mögen? (Nein ...)

Es war so verdammt wahr! Ich liebte ihn, obwohl ich seit Marry in seinem Leben war angefangen hatte ihn zu hassen. Aber es klappte nicht. Jede kleine Geste, alles was ich von ihm hörte brachte mich zum Lächeln und meine Gefühle wurden nur immer stärker und stärker. Ihn mir aus dem Kopf schlagen schaffte ich nicht. Dann fing er an zu singen und ich bekam eine Gänsehaut die sich über meinen ganzen Körper zog.

Sirius Black

Ich wusste ganz genau, dass sie seit mehr als einem Jahr nicht mehr sang und das wegen mir. Aber ihre wunderschöne Stimme hatte sich nicht verändert und brachte mein Herz dazu doppelt so schnell zu klopfen als normal. Ich war schuld, dass unsere Freundschaft nicht mehr bestand, ich war Schuld, dass Pia komplett in sich gekehrt war und sich verändert hatte. So sehr, dass ich meine beste Freundin nicht mehr kannte, aber in ihren so verdammt schönen Augen konnte ich noch immer wie in einem offenen Buch lesen. So sah ich den Kummer, den Schmerz und auch die Liebe, wobei ich nur zu genau wusste, dass ich für all das verantwortlich war. Was hatte ich mir nur dabei gedacht mich auf Marry einzulassen? Ja, ich dachte damals ich würde sie lieben, aber sie war einfach nur falsch. Warum ich an der Beziehung trotzdem noch festhielt? Das wusste ich auch nicht, ich wusste nur, dass ich eine ganz andere Person liebte. Und diese Person stand vor mir, war um die drei Köpfe kleiner als ich und sang mit mir ein Duett. Wie konnte ich sie nur so verletzen? Meine kleine Prinzessin, wie nur ich sie nennen durfte und zwar seit dem wie uns kannten. Wie konnte ich nur so blind gewesen sein? Für jeden - laut James - war es unübersehbar, dass ich nur sie wollte, doch ich... Ich konnte es nicht mehr rückgängig machen, ich konnte nur unsere Zukunft ändern, verbessern und so bat ich ihr die Hand zum Tanz.

Du lässt mich gar nicht
Du machst mich wütend, Süße
Und dann küsst du mich
Und ganz plötzlich vergesse ich (dass ich wütend war)
Kann mich nicht mehr erinnern, was du getan hast
Aber ich hasse es ... Du weißt genau, was zu tun ist Damit ich nicht mehr wütend auf dich bin Zumindet nicht für lange, das ist nicht richtig
Aber ich hasse es ...

Es stimmte, was ich sang. Pia konnte machen was sie wollte, selbst wenn es zu einem kleinen Streit kam konnte ich ihr nicht böse sein. Nie.

Pia:

Ich wusste, würde es irgendwann mit Marry nicht mehr klappen, würde er zu mir kommen, so würde ich ihm nicht böse sein können. So würde ich ihm verzeihen und mich auf ihn einlassen. Den Misstrauen und den wahrscheinlichen Schmerz wegen seinen Macken und Fehlern ignorierend. Selbst wenn er sie noch lieben würde, ich würde es ignorieren, wenn ich dadurch meinen besten Freund wieder hätte und vielleicht sogar mehr. Merlin nochmal, ich würde ihm sogar verzeihen und wieder ein auf beste Freunde mit ihm machen, wenn er nur den aller ersten, winzigsten Schritt auf mich zu kommen würde und versuchen würde mit mir zu reden...

Aber ich hasse es ... Du weißt genau, wie du mich berühren musst Damit ich mich nicht mehr mit dir streiten will Ich verachte es, dass ich dich so verehre
Und ich hasse es, wie sehr ich dich liebe, Junge Ich kann nicht ausstehen,wie sehr ich dich brauche (ich brauche dich) Und ich hasse es, wie sehr ich dich liebe, Junge Aber ich kann dich einfach nicht loslassen Und ich hasse es, dass ich dich so sehr liebe

Und es stimmte. Er und ich wir tanzten wieder, das erste mal seit mehr als einem Jahr. Und es war verdammt schön. Seine Hand auf meiner Taille, seine andere Hand an meiner Wange, sein Blick mit seinen sturmgrauen Augen aus dem ich noch immer lesen konnte wie aus einem offenen Buch auf mich gerichtet und seine sanften Worte die er zu allen sang, berührten mich im Herzen. Jedes Wort das ich sang stimmte. Ich vermisste ihn, ich verehrte ihn, ich brauchte ihn und Merlin nochmal ich liebte diesen Jungen. Ich liebte ihn und ich wollte meinen besten Freund wieder. Eine einzige Träne kullerte mir über die Wange die Sirius - ja ich sprach ihn wieder mit Namen an, immerhin liebte ich selbst diesen und den Stern erst recht - mit seiner Hand zärtlich wegstrich. Ich bekam Gänsehaut und sah, wie er daraufhin lächelte.

Sirius:
Du weißt genau, wie viel Macht du hast Die Einzige, die mich zum Lachen bringt
Und es ist nicht fair Wie du es ausnutzt Dass ich dich grundlos liebe Und es ist einfach nicht richtig
Und ich hasse es, wie sehr ich dich liebe, Süße Ich kann nicht ausstehen,wie sehr ich dich brauche (ich brauche dich) Und ich hasse es, wie sehr ich dich liebe, Süße Aber ich kann dich einfach nicht loslassen Und ich hasse es, dass ich dich so sehr liebe
Eines Tages wird unsere Magie vielleicht keine Wirkung mehr auf mich haben Und deine Küsse machen mich nicht mehr schwach Aber keiner in der Welt kennt mich so gut wie du Also wirst du mich wahrscheinlich immer verzaubern

Es stimmte. Keines dieser Worte war gelogen. Nur sie kannte mich, nur sie brachte mich selbst in den schwersten, dunkelsten Zeiten zum Lachen. Nur dieses Mädchen vor mir verzauberte mich, brachte mich immer wieder in ihren ganz eigenen Bann und nur sie wollte ich als mein Mädchen, als meine Prinzessin haben. Was hatte ich mir bei Marry gedacht? Sie kam nicht mal ansatzweise an Pia, aber wer tat das schon? Pia war Perfekt, trotz ihrer Macken und Fehler und wahrscheinlich wusste sie dies noch nicht einmal. Ihre Finger strichen mir sanft über den Hals, augenblicklich bekam ich eine Gänsehaut und zog scharf die Luft ein, eine Reaktion die nie bei mir kam, außer Pia berührte mich. Seit einem Jahr hatten wir keinen Kontakt mehr, trotzdem waren meine Gefühle noch da, waren eher stärker geworden als verschwunden und nun an einem Punkt angekommen wo ich sie nicht mehr leugnen konnte. Es war nicht fair, aber ich liebte Pia und zwar nur sie. Nur sie wollte ich, nur sie würde mich bekommen, nur sie würde ich wie eine Prinzessin behandeln und nur sie liebte ich.

Beide:

So sehr liebe ich dich (so sehr brauche ich dich)
So sehr brauche ich dich (so sehr liebe ich dich)
So sehr liebe ich dich (brauche ich dich)
So sehr brauche ich dich

Pia:

Und ich hasse es, dass ich dich so sehr liebe Und ich hasse es, wie sehr ich dich liebe, Junge Ich kann nicht ausstehen,wie sehr ich dich brauche (kann es nicht ausstehen, wie sehr ich dich brauche) Und ich hasse es, wie sehr ich dich liebe, Junge Aber ich kann dich einfach nicht loslassen (kann dich nicht loslassen) Und ich hasse es, dass ich dich so sehr liebe
Und ich hasse es, dass ich dich so sehr liebe, so sehr

Sanft beendete ich das Lied, doch längst war es nicht mehr nur ein einfacher Text. Es war die Wahrheit, ein Geständnis. Mein Mund war trocken, die Tränen liefen mir schon lange übers Gesicht und in meinem Hals bildete sich ein Klumpen. Meine Hände zitterten und als ich endlich den Mut fand den Blick zu heben um Sirius in die Augen zu sehen schluchzte ich auf. Ich war vollkommen fertig mit den Nerven und als ich die nassen Augen von ihm sah drückte ich mein Gesicht an seine Brust, zog tief seinen Geruch in mir ein und weinte.

Sirius:

Pia war vollkommen fertig mit den Nerven als sie sich weinend an mich drängte. Doch anstatt sie wegzustoßen wie ich es sogar bei Marry tat hob ich sie auf und trug sie nach draußen. Raus aus der großen Halle, raus auf das Gelände zum See. Dort setzte ich mich auf eine Bank und hielt sie auf meinem Schoß in meinen Armen und tröstete sie. Die ganze Nacht. Wir beobachteten die Sterne, sahen auf den See und redeten. Sie wusste am nächsten Morgen, dass ich sie liebte und ich wusste, dass sie mich liebte. Seit dieser Nacht hatte keiner von uns mehr auch nur eine Affäre. Seit dieser Nacht waren wir wieder beste Freunde und raubten uns wie schon damals gegenseitig den Verstand. Doch eine Beziehung führten wir nicht. Und auch mit niemandem anders. Sie war mein Mädchen, aber nur als beste Freundin. Und ich war der Ihrer, für immer.