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Fanfiction

The Hidden Hero - Offenbarungen

von Thorrus

The Hidden Hero – By EveBB


Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte am Inhalt und/oder den Personen dieser Geschichte. Der Inhalt dieser Geschichte gehört EveBB. Harry Potter gehört J.K.Rowling und verschiedenen Film-/Buchleuten. Dieser Disclaimer gilt für dieses und alle nachfolgenden Kapitel.

1. Kapitel – Offenbarungen

„Ich hab keine Ahnung, was passiert ist! In einen Moment war ich am rennen und im nächsten war ich auf dem Schuldach! Ich schwöre, ich bin nicht aufs Dach geklettert! Ich bin nur…" Der Junge bemühte sich, die richtigen Worte zu finden. „… ich bin einfach irgendwie dahin teleportiert worden."

Harry starrte seine Tante und seinen Onkel, die ihm auf einem Sofa gegenüber saßen, ängstlich an. Er stand steif vor ihnen und fühlte sich, als ob er sich vor der Polizei rechtfertigen müsste. Seine grünen Augen waren voller Angst, als er um Verständnis bat, jedoch ohne große Erwartungen, dass ihm geglaubt werden würde. Es war sogar für ihn kaum zu fassen… und er hatte die seltsame Erfahrung gemacht. Aber es war die Wahrheit – so unglaublich es auch schien.

In einem Moment lief er noch vor seinem Cousin, Dudley, und seiner Gang davon. Harry wusste, dass sie ihn verprügeln würden, wenn sie ihn fangen sollten. Es war eine von Dudleys Lieblingsbeschäftigungen – seinen Cousin zu verprügeln. Obwohl sie seit Harry 18 Monate alt war und seine Eltern in einem Unfall gestorben waren zusammen aufgezogen worden waren, hatten er und Dudley sich nie als Brüder gesehen. Weil seine Eltern es ihm so vormachten, hatte Dudley Harry immer mit Verachtung behandelt und ihn als seinen persönlichen Boxsack benutzt.

Daher hatte Harry verzweifelt versucht, zu entkommen, als er von Dudley verfolgt wurde. Er war durch den Schulhof, auf dem nur wenige Kinder während der Sommerferien spielten, gelaufen. Er hatte gewusst, dass es nur eine Frage von Sekunden war, bis er gefangen wurde. Er wünschte sich verzweifelt, irgendwie entkommen zu können, und in der nächsten Sekunde war er auf das Schuldach „teleportiert".

Der Schulaufseher war nicht erfreut gewesen. Er hatte angenommen, dass Harry aufs Dach geklettert war und Harry hatte nicht einmal versucht, sich zu verteidigen. Die Wahrheit war zu unglaublich. Aber als er nach Hause zurückgekehrt war und sich vor dem Zorn seiner Tante und seines Onkels verantworten musste, hatte er versucht, es zu erklären.

Mit zehn war Harry ein kleiner, magerer Junge. Seine tiefgrünen Augen leuchteten hell in seinem zu blassen Gesicht. Da er gezwungen war, viel seiner Zeit im kleinen Schrank unter der Treppe zu verbringen, in dem seine Tante und sein Onkel ihn widerwillig unterbrachten, hatte Harry die etwas kränkliche Art von jemandem, der auf dem Weg zur Besserung ist. Ihm wurde selten erlaubt, draußen zu spielen. Harry wusste, dass seine Verwandten ihn nicht einmal in die Schule geschickt hätten, wenn sie gedacht hätten, dass ihnen das keine Probleme bereiten würde. Sie waren der Überzeugung, dass es umso besser wäre, je weniger Zeit Harry mit den Nachbarn zu tun hatte.

Harry war in dem Bewusstsein aufgewachsen, dass er wertlos und ein Fehler war. Wie oft hatte er Onkel Vernon sagen hören: „Sogar deine Eltern konnten es kaum erwarten, von dir wegzukommen! Sie mussten sterben, um es zu erreichen, aber wer kann es ihnen verübeln?"
Harry wusste, dass seine Tante, sein Onkel und sein Cousin keine andere Wahl hatten, als zumindest ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen, da er bei ihnen lebte. Wie Petunia es ausdrückte: „Es ist zu schade, dass wir uns unsere Verwandten nicht aussuchen können, Harry. Es war meine Pflicht, dich aufzunehmen, da meine Schwester deine Mutter war. Du kannst froh sein, dass du uns hast, anderenfalls wärst du in einem Waisenheim gelandet."

Es war kein Wunder – wer könnte in dem Punkt etwas an ihnen aussetzen? – dass sie es so viel wie möglich vermeiden wollten, Harry zu sehen. Deshalb wurde er beiseite geschoben, gezwungen, Stunden in seinem Schrank zu verbringen, und auch wenn er nach draußen durfte, von ihm erwartet, so unsichtbar wie nur irgend möglich zu sein.

Harry war es gewohnt, dass seine Tante und sein Onkel ihn für etwas beschuldigten. Er versuchte zu tun, was sie wollten, aber seine bloße Existenz schien sie schon zu verärgern. Darum war es mit einem schweren, besorgten Herzen, dass Harry darauf wartete, wie sie in dieser höchst ungewöhnlichen Situation handelten.

Der Direktor hatte angerufen um sich bei Tante Petunia und Onkel Vernon zu beschweren. Harry hatte einiges des Gespräches gehört und wusste, dass der Mann versucht hatte, etwas von der Kritik gegen Harry abzuschwächen, indem er vorschlug, dass es Harrys Art war, mit dem Stress klar zu kommen, den sein Abschluss der Grundschule und das Wissen, im September Stonewall High zu besuchen, verursachte. Tante Petunia hatte am Telefon zugestimmt, aber Harry hatte mit einem schlechten Gefühl gedacht, dass er froh sein könnte, wenn sie ihn nicht für ein Jahr in seinen Schrank sperrten!
„Würden sie ihn hungern lassen?", fragte er sich ängstlich. Harry wurde oft ohne Abendessen in seinen Schrank geschickt und war es gewohnt, einen fortwährenden, hartnäckigen Hunger zu spüren. Aber erinnerte sich mit Schrecken an die Zeit, als er Dudley zurückgeschlagen hatte, nachdem Dudley ihn die Treppe herunter geschubst hatte. Er war drei Tage lang ohne Essen in seinen Schrank gesperrt. Der Schmerz in seinem Magen hatte sich angefühlt, als ob ein Messer ihn durchbohren würde. So wollte er sich nie mehr fühlen!
Nachdem er seine unzureichende Erklärung, warum er auf dem Schuldach gewesen war, beendet hatte, wartete Harry darauf, dass das Urteil gefällt wurde. Allerdings fing sein Onkel nicht an zu brüllen, wie er es normalerweise tat. Stattdessen beobachtet Harry verwirrt, wie seine Tante und sein Onkel viel sagende, düstere Blicke tauschten.

„Petunia…", begann Vernon.

„Ich weiß, Vernon", unterbrach sie ihn.

Harry sah verwundert von einem zum anderen. Es war, als würden sie in einer Geheimsprache reden. Was ‚wusste' Tante Petunia?

Petunia sah auf ihre im Schoß gefalteten Hände herunter, die so fest zusammengepresst waren, dass die Knöchel weiß waren. Ihr Gesicht war abgespannt und ihre Lippen so gespitzt, dass es aussah, als ob sie auf eine Zitrone gebissen hätte. Endlich holte sie tief Luft und wandte ihre Augen zu ihrem Neffen. Ihre schwarzen Knopfaugen sahen den Jungen kalt an. Ohne ihren Mann anzugucken sagte sie: „Lass mich das hier regeln, Vernon. Ich weiß, was wir machen müssen. Lass uns für eine Weile allein, in Ordnung?"

Ohne ein Wort stand ihr Mann trampelnd auf und verließ den Raum. Eine Stille füllte das Wohnzimmer. Harry linste zur Tür, durch die sein Onkel verschwunden war. Er hatte seinen Onkel nie als Verteidiger betrachtet, aber irgendwie fühlte er sogar noch unsicherer, jetzt, da sein Onkel weg war. Er wandte seine Augen wieder seiner Tante zu uns sah, dass sie ihn immer noch beobachtete, ohne irgendwelche Besänftigung in ihrem Ausdruck. Er schluckte schwer.

Tante Petunia fing mit einer leisen Stimme an zu reden, als ob sie versuchte, sich selbst zurückzuhalten. Harry konnte den Hass, der ihre Worte tränkte, jedoch hören. „Ich habe gehofft und gebetet, dass du dem Schmutz im Blut meine Schwester entkommen könntest. Aber ich kann die Wahrheit nicht länger verleugnen. Es ist offensichtlich, dass du einer von… ihnen bist." Sie spuckte das Wort mit Ekel aus. Sie beantwortete die unausgesprochene Frage in Harrys ängstlichen, verblüfften Augen. „Ein Zauberer! Das ist es, was du bist! Ich tat mein bestes, dir zu helfen, diesem Fluch zu entkommen, aber du bist wie deine Eltern.
„Meine Schwester – deine Mutter – war eine Hexe. Sie war so zufrieden, in der Lage zu sein zu zaubern, dass sie niemals darüber nachdachte, wie unnatürlich und schlimm sie war. Du hast keine Ahnung, wie es ist, zu wissen, dass seine eigene Schwester ein widerliches Geschöpf ist. Und dann hat sie einen anderen deiner Art geheiratet! Ich wäre glücklich gewesen, ihren Namen niemals mehr hören zu müssen, vorzutäuschen, dass ich niemals eine Schwester hatte. Aber nein! Sie musste sich töten lassen und mich mit dir belasten. Ich musste dich großziehen – im Wissen, dass du die Brut des Bösen bist. Aber ich hoffte, gegen alle Erwartungen – dass du nicht die abscheuliche Kreatur wärst, von der ich wusste, dass du sie sein würdest. Aber die Wahrheit will ans Licht! Du … du bist auf das Dach ‚appariert'."

Harry war so geschockt von der Schimpfkanonade seiner Tante, dass er nicht in der Lage gewesen wäre, eine Frage zu stellen, auch wenn sie für einen Atemzug still gewesen wäre und ihm erlaubt hätte zu sprechen. Ein Zauberer! Er war ein Zauberer! Und das war der Grund, warum seine Tante und sein Onkel ihn hassten. Seine Gedanken flogen wild durcheinander. Trotz dem offensichtlichen Ekel seiner Tante, fühlte Harry, wie er vor Aufregung zitterte, als er lernte, dass er ein Zauberer war und seine Eltern auch magisch gewesen waren. Er dachte nicht, dass es böse war, magisch zu sein. Gute Feen waren magisch. Genauso wie der Dschinn in Aladin. Sie waren nicht böse. Aber er erkannte auch, dass seine Tante ihn für etwas hasste, dass er nicht ändern konnte. Er würde nie in der Lage sein, ihre Anerkennung zu verdienen. Seine bloße Existenz war ein Gräuel für sie.

Seinen Schock beiseite schiebend, versuchte Harry sich darauf zu konzentrieren, so viele Informationen aufzunehmen, wie seine Tante ihm erzählen würde. Seine Augen flehten darum, zu verstehen, und ausnahmsweise hielt sie sich nicht zurück. Die Schleuse war geöffnet worden.

„Deine Mutter prahlte über ihre magischen Fähigkeiten. Sie erzählte mir alles über das Apparieren. Als sie 17 war, bestand sie ihren Apparationstest beim ersten Versuch; sie war so stolz. Als ob es eine Führerscheinprüfung wäre!
„Nun, lass mich dir sagen, was diese ganze Magie sie brachte! Den Tod! Getötet von einem Zauberer, der noch unnatürlicherer war als sie! Nachdem sie geheiratet hatte und mit dir schwanger war, besuchte sie unsere Eltern, als ich auch dort zu Besuch war. Sie erzählte uns, dass sie und ihr Mann sich aufgrund einer Prophezeiung, die der Direktor ihrer Schule gehört hatte, untertauchen würden. Diese Prophezeiung sagte, dass du diesen bösen Zauberer, Voldemort, besiegen würdest. Voldemort hatte von der Prophezeiung erfahren und würde versuchen, dich umzubringen. Sie sagte du würdest die Macht haben, von der dieser Dunkle Lord nichts wusste und dass er dich als seinen Gleichgestellten markieren würde, was auch immer das bedeutet. Aber nur einer von euch könnte überleben. Ich erinnere mich, wie sie ihren Bauch streichelte und meinen Eltern erzählten, dass du dazu vorherbestimmt wärst, ein großer Zauberer zu werden. Wie viel Angst sie hatte, aber dass sie einfach wüsste, dass du ihn besiegen würdest. ‚Mein Sohn wird ein Held sein', prahlte sie.

Jedenfalls, meine Eltern starben ein paar Wochen später in einem Autounfall und sie konnte noch nicht einmal zur Beerdigung kommen, weil sie sich versteckte. Und dann tötete sie stattdessen dieser Dunkle Zauberer, den du eigentlich töten solltest. Also, ein schöner Held bist du! Du hast diesen Mann nicht davon abgehalten, deine Eltern zu töten! Und ich hab dich gekriegt.", sagte sie voll Abscheu.

„Du wurdest vor meiner Haustür abgelegt, mit einem Brief von dem Schulleiter dieser Zauberschule, die deine Mutter besucht hat, der mich bat, dich aufzunehmen – um die ‚Blutmagie' zu versiegeln. Deine Mutter starb, um dein Leben zu retten, Held. Der Brief sagte, dass der Zauberer, der hinter dir her war, zeitweise seine Macht verloren hat, aber irgendwann zurückkehren würde. So lange, wie ich dich bei mir wohnen ließe, wärst du vor diesem Zauberer und seinen Gefolgsleuten sicher.

„Nun, ich habe meine Pflicht für Jahre getan. Aber ich habe genug. Ich werde keinen Zauberer in meinem Haus dulden. Ich kann nicht länger leugnen, dass du böse bist, und ich kann meine Familie nicht mehr mit deiner Gegenwart verschmutzen. Ich will, dass du hier weg bist!"
Harry war verblüfft. „Hier raus?" Was meinte sie? Meinte sie, dass er in ein Waisenhaus sollte? Ihm wurde kalt und ein Rauschen füllte seine Ohren.

Ich will, dass du ein paar Sachen einpackst, und gehst. Es ist mir egal, wohin. Was auch immer dir von jetzt an passiert hat nichts mit mir zu tun. Such dir einen Kumpel aus der Schule, bei dem du bleiben kannst, schlaf im Park, geh in ein Waisenhaus. Es ist mir egal! Halte dich einfach von meiner Familie fern. Ich wasche diesen Schandfleck aus dem Blut meiner Familie. Ich will vergessen, dass du überhaupt existierst!"

Harry Beine wackelten so sehr, dass er erwartete, dass sie jeden Moment unter ihm nachgeben würden. „Bitte…" Er brachte den Satz nicht zu Ende. Der hasserfüllte Blick, mit dem seine Tante ihn bedachte, war Furcht einflößend. Harry wich aus Angst zurück.

„Und erzähle niemandem deinen Namen! Ich will keine Polizei hier haben, die an unsere Tür hämmert und behauptet, wir hätten dich weggeschickt!", rief Tante Petunia Harry hinterher, als er aus dem Raum floh.
Harry spendete eine ruhelose Nacht in seinem Schrank.

Er spielte in seinen Gedanken immer wieder den gehässigen Angriff seiner Tante durch und es dauert lange, bevor er einschlafen konnte. Während es schockierend war, dass es so etwas wie Magie gab – und dass er ein Zauberer war – erklärte es doch irgendwie so viel, dass in seinem Leben passiert war. Jetzt verstand er, wie sein Haar über Nacht nachgewachsen war, nachdem seine Tante ihm vor ein paar Jahren eine schreckliche Frisur verpasst hatte. Er erinnerte sich, wie die Haare seines Lehrers sich blau färbten, nachdem er ein paar fiese Bemerkungen über Harrys schlecht sitzende Klamotten (Dudleys alte Sachen) gemacht und die Klasse dadurch zum Lachen gebracht hatte. Am wichtigsten war jedoch, dass es erklärte, wie die zahlreichen Schnitte und Quetschungen die er von Dudley, Tante Petunia oder Onkel Vernon bekam, so schnell verheilt waren.

Harry fühlte, wie die Angst seinen Körper zittern ließ, als er daran dachte, ganz auf sich allein gestellt zu sein. Er hoffte immer noch, dass Tante Petunia es sich am nächsten Morgen anders überlegt hätte. Andererseits flüsterte eine kleine Stimme in Harry Kopf, dass es so wundervoll, seine Verwandten niemals wieder sehen zu müssen. Niemals würde noch mal in seinem Schrank eingeschlossen werden. Es gäbe niemanden, der ihn herumkommandieren könnte. Er könnte hingehen, wo er wollte, und vielleicht eine neue Familie finden.

Natürlich war da auch dieser unheilvoll klingende Dunkle Zauberer da draußen. Wenn er seine Tante richtig verstanden hatte, würde dieser Zauberer versuchen, Harry zu töten, sobald er den „Blutschutz" des Hauses seiner Tante verließ. Harry bemerkte verbittert, dass seine Tante keinerlei Bedenken hatte, ihn einer solchen Gefahr auszusetzen. Der Teil seiner Persönlichkeit, der keine Angst vor dem Tod oder dem Verlassen des einzigen Zuhauses, dass er kannte, hatte, wollte seiner Tante den Rücken kehren und ihr sagen, dass er sie, ihren jämmerlichen Ehemann oder seinen verhassten Cousin jemals wieder sehen wollte!

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, hatte er einen klaren Kopf, obwohl er so wenig Schlaf gefunden hatte. Es war, als ob sein Gehirn an der Lösung seines Problems gearbeitet hatte, während er schlief. Deshalb wusste Harry, was er tun würde, als er seine Augen öffnete.
Wenn seine Tante darauf bestand, würde er das Haus verlassen müssen. Er würde einen neuen Ort, wo er bleiben konnte, und einen Weg, sich selbst zu versorgen, finden müssen. Die einzige Möglichkeit, das zu tun, war, vorzugeben, älter zu sein. Der Schlüssel zu allem war eine Verkleidung. Falls dieser Dunkle Zauberer oder seine Anhänger nach Harry Potter suchten, wollte er nicht, dass irgendjemand wusste, wo oder wer er war. „Keine Sorge, Tante Petunia", murmelte Harry zu sich selbst mit zusammengebissenen Zähnen, sich an Petunias Warnung, niemandem seinen Namen zu verraten, erinnernd. „Ich habe keine Absicht, irgendjemandem zu erzählen, dass ich Harry Potter bin."

Harry sah sich ein letztes Mal in seinem Schrank um und legte ein paar Klamotten auf einen Haufen, die er vorhatte, mitzunehmen. Als er sich umsah, dachte er kaum daran, dass er diesen Raum vielleicht niemals wieder sehen würde. Er war von seinem ständigen Gedanken: „Ich muss mich verstecken. Ich will nicht, dass jemand weiß, dass ich Harry Potter bin. Ich will nicht mehr wie Harry Potter aussehen", abgelenkt.
Als Harry die Tür seines Schrankes aufmachte und heraustrat, war er verwundert, wie klein die Tür zu sein schien. War es geschrumpft? Aber, als Harry sich aus seinem halbgebückten Zustand aufgrund des Verlassen des Schrankes aufrichtete, sah er sein Spiegel bild in einem Flurspiegel. Harrys Mund fiel offen, als er realisierte, dass der Fremde im Spiegel er war! Ein Junge von etwas 17 oder 18 Jahren stand dort, größer, mit breiteren Schulter, einer langen Nase, hellbraunem Haar und ein bisschen kleinen, braunen Augen. Harry näherte sich dem Spiegel langsam. Er drehte seinen Kopf von einer Seite zur anderen, sein neues Aussehen begutachtend. Er war kein gut aussehender Teenager. Das war gut. Gut aussehende Leute zogen oft Aufmerksamkeit auf sich. Das Gesicht dieses Fremden schien mehr der Typ zu sein, der in den Hintergrund trat. Als Harry diesen Gedanken hatte, lächelte er. Perfekt!

Harry hörte, wie seine Tante und sein Onkel sich bewegten. Indem er sich auf sein Innerstes konzentrierte, sandte er versuchsweise einen Wunsch, sein eigentliches Aussehen zurückzuerhalten. Sofort wurde seine Nase kürzer, sein Haar verdunkelte sich bis es schwarz war, seine Augen wurden grün, und sein Körper erlangte seine kleinere, schmächtigere Erscheinung zurück. Es war überraschend einfach, sein Aussehen zu verändern, fand Harry.

Harry hatte sich keinen Augenblick zu früh umgewandelt. Er drehte sich um und sah seine Tante die Treppe herunterkommen. Sie runzelte die Stirn und furchte die Brauen. „Was?! Bist du immer noch hier? Welchen Teil von ‚hau ab' hast du nicht verstanden?", sagte sie fies.
Harry versuchte, ihren Hass ihn nicht verletzen zu lassen. Er konnte jedoch nicht verhindern, dass er einen Stich im Herzen verspürte, als er erkannte, dass seine Tante sich nicht weniger um ihn kümmern konnte. Dass sie ihn tatsächlich nicht leiden konnte. War er so wenig liebenswert?

Harry hob sein Kinn und sagte: „Ich gehe", in einem harten Ton. Er weigerte sich, sie sehen zu lassen, dass sie ihn verletzt hatte.

„Gut!"

„Ich… ich wollte nur…", Harry schweifte ab. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er ging in die Küche, wo er eine Tasche für die Klamotten fand, die er mitnehmen wollte. Er nahm sich hastig etwas Essen aus dem Kühlschrank – das Schuldgefühl im Bauch ignorierend. Ihm war nie erlaubt worden, sich Essen zu nehmen, ohne zu fragen.

Dann ging er durch die Halle zur Vordertür. Er ignorierte seine Tante, die in der Eingangshalle stand. Keiner von beiden sprach. Harry erreichte die Tür und zog sie auf. Er trat ins Licht des neuen Tages hinaus und hörte, wie die Tür hinter ihm zugemacht wurde.

Er holte tief Lust und konzentrierte sich darauf, wegzukommen, wie er sich am Tag zuvor konzentriert hatte, Dudley zu entkommen. War es wirklich nur 24 Stunden her, dass seine ganze Welt auf den Kopf gestellt wurde? Mit einem ‚pop' apparierte Harry von Nummer 4 Privet Drive.


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Es ist wunderbar, wie furchtlos und entschlossen Dan sich jeder Aufgabe stellt. Manchmal drehten wir eine Szenenwiederholung nach der anderen, und jedes Mal spürte ich seine Entschlossenheit, es bei der nächsten Wiederholung des Takes noch besser zu machen. Das schätze ich so sehr an ihm: Er setzt wirklich alles daran, um seine beste Leistung zu zeigen.
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