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Fanfiction

Die letzte Schlacht - Padma Patil - Padma Patil - Eine Kämpferin

von Keksi

Meine Vorgaben:



Kämpfer: Padma Patil

Leitgedanken: „Wenn Parvati kämpft, dann kämpf ich auch. Für Hogwarts.“

Eine besonders erschreckende Situation der Schlacht: Steht Pansy Parkinson gegenüber, die im Begriff ist, Luna anzugreifen. Realisiert, dass die Slytherins mitkämpfen, trotz Evakuierung.

Zukunftsausblick: Ist sich unsicher, wie sie mit den gefangengenommenen und den kapitulierten Slytherins/Todesser in der Halle umgehen soll, ist extrem misstrauisch

Zusätzlich: Thematisiere während der Schlacht einen Sinn (Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Fühlen) anhand einer konkreten Situation.

Außerdem: Während der Siegesfeier führt sie ein Gespräch mit einem Charakter deiner Wahl.



Wo war Parvati? Würde sie kämpfen? Mein Herz klopfte schnell, als ich mich hastig nach meiner Schwester umsah.

Nach einer scheinbar endlosen Suche, konnte ich sie endlich entdecken. Mein Herz setzte einen Moment aus, als ich begriff wo sie stand. Sie war aufgestanden und hatte sich zu den Kämpfern gestellt.

Kurz schüttelte ich über mich selbst den Kopf. Hatte ich überhaupt etwas anderes von ihr erwartet? Sie war immer schon mutig und vor allem anders als ich gewesen. Natürlich würde sie kämpfen. Aber was war mit mir? Konnte ich kämpfen? Wollte ich überhaupt kämpfen? War ich stark genug dafür?

Meine Augen wanderten hastig meinen Haustisch hinab, während ich fieberhaft überlegte. Kneifen oder kämpfen? Ich hatte die Wahl. Ich war nicht so stark wie Parvati. Hatte ich überhaupt eine Chance diesen Kampf zu überleben? Schließlich war Parvati die starke Gryffindor, ich war nur die Ravenclaw. Obwohl, Parvati sah das sicher anders . . .

Mein Blick blieb schließlich bei einigen kleinen Ravenclawerstklässlern hängen, die sich ängstlich dicht zusammendrängten. Bei ihrem Anblick, wurde mein Herz bleischwer und im Bruchteil einer Sekunde hatte ich meine Entscheidung gefehlt.

Tief durchatmend, blickte ich zu meiner Zwillingsschwester hinüber und nickte ihr fest zu. Parvati nickte ernst und entschlossen zurück, wenn auch leicht besorgt aussehend.

Sie hatte verstanden. Sie hatte es wohl schneller als ich verstanden.

Ich würde kämpfen. Diesmal würde ich mich nicht verkriechen. Nein. Dafür war zu viel auf dem Spiel.

Diese kleinen Erstklässler, aber auch alle anderen Schüler auf Hogwarts, ja selbst die Zukünftigen, verdienten eine Zukunft. Sie verdienten eine schöne, sorgenfreie Zukunft, in der sie keine Angst haben mussten und das Wort Krieg nicht kennen sollten.

Und wenn meine Schwester kämpfen würde, würde ich auch kämpfen! Für Hogwarts. Aber vor allem für mich selbst! Auch wenn ich vielleicht nicht stark genug sein würde, ich würde alles geben und Hogwarts, aber natürlich hauptsächlich meine Schwester nicht im Stich lassen. Mein Entschluss hatte sich gefestigt.

Entschlossen rappelte ich mich auf und stürmte zu meiner Zwillingschwester hinüber, die mir ernst zunickte und dann mit fester Stimme sagte: „Ich wusste das du kommst."

Natürlich wusste sie das. Sie kannte mich manchmal besser, als ich selbst. Ich nickte leicht und drückte zitternd ihre Hand, dankbar für ihr Vertrauen. War es vielleicht das letzte Mal, dass ich sie lebendig sah? Das Zittern verstärkte sich, als ich mich an Voldemorts schreckliche Stimme erinnerte, die noch Sekunden zuvor durch die Halle getönt hatte.

Nein, es gab kein Zurück mehr. Jetzt ging es wohl wirklich los.

Und was wenn Parvati das alles nicht überleben würde? Entschieden schüttelte ich den Kopf. Nein, daran durfte ich nicht einmal denken! Parvati würde das schaffen! Sie war schließlich eine Gryffindor! Und ich selbst? Ja, wir mussten es einfach beide schaffen! Wir konnten es unseren Eltern nicht antun, dass sie einen von uns verlieren könnten. Und mir selbst könnte ich das auch nicht antun.

Ich sah auf, als die Slytherins allesamt durch die Tür getrieben würde. Meine Augen weiteten sich und ein trauriger Ausdruck breitete sich auf meinem Gesicht aus. Einerseits war ich ja auch froh, dass nun keine Gefahr von eventuellen Todessern ausging, (schließlich waren einige Kinder von Todesser unter ihnen . . .) aber andererseits war ich auch enttäuscht und etwas traurig, dass kein einziger der Slytherins mitkämpfte.

Slytherins waren mir nie ganz geheuer gewesen, das stimmte, aber ich hatte erwartet, dass wenigstens einige von ihnen für Hogwarts kämpfen würden. So konnten sie aber wiederum auch keine Gefahr darstellen.

Ich sollte mich lieber auf das Wichtigere konzentrieren, stellte ich diplomatisch fest.

Ich konnte eine Zusammenzucken nicht unterdrücken, als ein lauter Knall ertönte. Professor Flitwick eilte mit wedelndem Zauberstab auf uns zu und sagte dann mit fester, wenn auch deutlich nervöser Stimme:"Mrs. Patil und Mrs. Patil, sind Sie sicher, dass Sie bleiben möchten?" Parvati antwortete sofort mit einem, lauten "Ja!", während ich etwas zögerte, dann aber meine finsteren Gedanken abschüttelte und ebenfalls zustimmte. Professor Flitwick wirkte besorgt, aber auch stolz als er nickte und schnell sagte: „Wie Sie wollen. Ich kann Sie wohl nicht aufhalten. Parvati, Sie schließen sich Mr. Longbottom an. Er und Mr. Finnigan sind bei den Tunneln. " Parvati nickte sofort entschlossen, während es mir ganz schwer ums Herz wurde. Ich hatte nicht erwartet, dass wir getrennt werden würden. Das waren wir schließlich noch nie gewesen.

Ich konnte nicht verhindern, dass mir eine einzelne Träne meine Wange hinunterlief, während ich meine Zwillingsschwester womöglich ein letztes Mal fest umarmte. Dann ließ ich vorsichtig von ihr ab und schon stürmte Parvati los. Zittrig atmete ich aus und drängte dann die Tränen zurück. Die konnte ich jetzt absolut nicht gebrauchen.

Ich schüttelte abrupt den Kopf und wandte mich dann wieder Professor Flitwick zu, der mich fast schon wehmütig musterte. Unwillkürlich fragte ich mich, ob er es überleben würde.

Aber würde das überhaupt einer von uns?

Ich wurde in meinen unsinnigen Gedanken unterbrochen, als Mr. Flitwick mit leiser Stimme sagte:"Padma, Sie gehen nach oben zu dem Astronomieturm. Sie werden schon erwartet." Ich nickte fest und wandte mich schnell um. Und ehe ich es mir noch anders überlegen könnte, stürmte ich los. Ich schaute nicht mehr zurück, aus Angst ich könnte noch einmal umkehren. Immer schneller und weiter rannte ich, bis ich an den Stufen angekommen war. Dutzende von panischen Schülern drängelten sich an mir vorbei. Ich hatte keine andere Wahl, als mich langsam nach oben zu schieben. Oben angekommen, rannte ich so schnell ich konnte wieder weiter. Mein Blick streife dabei die Fenster und ich blieb abrupt stehen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich nach draußen. Das Schutzschild, dass die Lehrer aufgestellt hatten, war dabei langsam zu zerfallen. Die Risse wurden immer größer.

Mein Atem beschleunigte sich und ich rannte wieder los, während langsam eine lähmende Panik in mir hochkroch. Das Schutzschild war zerstört.

Ich hatte zwar gewusst, dass das irgendwann soweit sein würde, aber doch hatte ich gebetet, dass mir noch etwas länger Zeit blieb. Ich keuchte und versuchte noch etwas schneller zu rennen. Hoffentlich würde ich wenigstens noch den Astronomieturm erreichen, bevor es richtig los ging . . .

Meine Hoffnungen wurden mit einem Schlag zerstört, als ein lauter Knall und Schreie ertönten. Mit einem Ruck blieb ich heftig atmend stehen und zog meinen Zauberstab. Hastig sah ich mich um. In meiner Eile und in meiner Angst hatte ich gar nicht auf den Weg geachtet. Ich war in einem verlassenen Korridor gelandet. Der Astronomieturm lag nicht mehr weit entfernt, dass wusste ich, aber war es nicht klüger umzukehren? Die Schreie klangen aus der Richtung aus der ich gekommen war . Und ich musste doch helfen!

Der Entschluss war schnell gefasst und ich drehte mich um und lief wieder los. Die Schreie wurden lauter und vor der nächsten Biegung stoppte ich. Vorsichtig spähte ich um die Ecke und zuckte kurz darauf wieder zurück.

Todesser. Eindeutig Todesser. Männer in schwarzen Kutten, die gegen einige Hufflepuffs kämpften.

Ich atmete tief durch und versuchte ruhig zu bleiben. Die Panik wollte in mir hochkriechen und mich lähmen, aber ich ließ es nicht zu. Mein Herz raste und da wurde mir klar, dass ich handeln musste. Ansonsten würde ich meine Chance verpassen.

Ich atmete noch einmal zittrig tief durch und lehnte mich vorsichtig nach vorne.

Bei drei, Padma. Eins . . . Zwei . . . DREI!

Ohne auch nur einen weiteren Gedanken an die Gefahr zu verschwenden, stürzte ich vor und schockte den ersten Todesser. Die anderen Todesser hielten allerdings leider nicht inne und kümmerten sich nicht um ihren geschockten Kameraden. Ganz im Gegenteil. Sie nahmen die Dachse noch heftiger in die Mangel.

Ich sprintete zu den Hufflepuffs und schoss Flüche um Flüche auf die Todesser.

Alles flog nur so an mir vorbei. Grüne Lichtblitze. Schreie. Jemand rempelte mich an. Stieß mich grob zur Seite. Blockte einen Fluch ab, der mich ansonsten getroffen hatte.

Ich machte mir keine Gedanken mehr darum, dass ich jeden Moment tot auf den Boden liegen konnte. Ein kurzer Schmerz auf meiner Wange ließ mich zusammenzucken, aber ich ignorierte ihn verbissen.

Ich schoss Flüche ab, blockte die Flüche der Gegner ab und duckte mich unter unverzeihlichen Flüchen. Alles zog in einem Wirbel von Farben und Adrenalin an mir vorbei. Nur nebenbei nahm ich wahr, dass ein Hufflepuff neben mir zu Boden ging. Als ich realisierte, was da gerade passiert war, durchströmte mich Wut und ich wollte schon den nächsten Fluch abschießen, als ich innehielt. Jemand hatte mich an den Schultern gepackt und blickte mich ernst an.

Ein Junge. Mit tiefer Stimme sagte er: „Sie sind weg. Zumindest vorerst. Und jetzt lauf. Ich kümmere mich um ihn." Tatsächlich hatten die Todesser wundersamerweise Reißaus genommen.

Zuerst wollte ich protestieren, aber der Junge blickte mich so ernst an, dass ich nickte und wieder loslief. Meine Gedanken rasten und das Adrenalin verschwand langsam. Der Junge der mit mir gesprochen hatte . . . Das war doch Ernie Macmillan gewesen, oder? In meiner Wut hatte ich ihn wohl nicht erkannt. Und was war mit dem Jungen, der zu Boden gegangen war? War er tot? Auch wenn ich den Jungen in der Eile nicht erkannt hatte, trieb mir der Gedanke Tränen in den Augen.

Tief durchatmend hielt ich inne und lehnte mich keuchend an die Wand. Nur einen kurzen Moment . . . Still horchte ich. Überall Schreie. Hohe Schreie, tiefe Schreie, Schmerzenschreie . . . Ich hatte noch nie so viele Schreie gehört. Ob der Schrei meiner Schwester wohl auch darunter war? Dieser schreckliche Gedanke ließ mich erschaudern.

Sogar die Bäume schienen seltsam zu ächzen, obwohl es windstill war.

Abrupt schüttelte ich den Kopf. Ich musste mich konzentrieren! Ansonsten wäre ich so gut wie tot!

Schließlich öffnete ich die Augen wieder und straffte die Schultern. Meinen Zauberstab umklammerte ich fest, während ich vorsichtig um die nächste Ecke spähte.

Misstrauisch kniff ich die Augen zusammen und schaute mich um. Und ja, da tatsächlich, etwa zehn Meter vor mir standen zwei Mädchen. Ich kannte sie beide. Da war erst einmal Luna Lovegood, die nicht nur in meinem Haus war, sondern auch in Dumbledores Armee. Früher hatte ich sie für verrückt gehalten, aber mittlerweile hatte ich ihre Art schon liebgewonnen. Ja, man konnte sagen, dass ich mich schon etwas mit ihr angefreundet hatte. Ihre verträumte Art hatte mich oft beruhigen können. Ihr gegenüber, schwer keuchend, stand Pansy Parkinson.

Eine Slytherin.

Ihr zitternder Zauberstab, wies auf Luna, die keinen Versuch machte sich zu wehren, sondern nur ernst mit großen Augen zurückblickte.

Eine Welle des Schocks überflutete mich und mein Herz klopfte so schnell, dass es mich nicht wundern würde, wenn es jeden Moment aus meiner Brust springen würde.

Pansy war eine Slytherin . . . Eine Slytherin!

Aber alle Slytherins waren doch evakuiert worden, oder etwa doch nicht? Aber ich hatte es doch mit meinen eigenen Augen gesehen!

Ein keuchender Atemzug entkam mir, als ich begriff was geschehen war. Die Slytherins mussten irgendwie alle ausgebrochen sein.

Und was das Schlimmste war, nicht um auf unserer Seite zu kämpfen, sondern um gegen uns zu kämpfen. Ich hatte mich also wirklich in ihnen geeiert. Aber was sollte ich jetzt machen? Pansy würde Luna jeden Moment töten können und ich wäre nur daneben gestanden.

Ich begann zu zittern.

Denke logisch, Padma. Du bist eine Ravenclaw.

Würde Pansy zögern mich zu töten? Ich wusste es nicht. Aber ich konnte sie nicht töten. Das wusste ich, ohne dass ich darüber nachdenken musste.

Ich fing an zu rennen, als Pansy einen Zauberspruch schrie. Gerade noch rechtzeitig konnte ich Luna zur Seite stoßen und schoss einen Schocker auf Pansy ab. Pansy sprang zur Seite und der Zauberspruch schlug krachend in die Wand ein, wo jetzt ein großes Loch prangte.

Ich zitterte am ganzen Leib, als ich mich vor Luna stellte. Pansy fletschte die Zähne, während sie mich wütend anblitzte.

Mein Kopf schien vor panischen Gedanken überzugehen. Was sollte ich nur machen? Ich hatte keine Chance gegen sie! Was für dunklen Flüche sie wohl von Lord Voldemort gelernt hatte?

Mein Herz raste, als Pansy ihren Mund öffnete, um mir einen Fluch auf den Hals zu hetzen. Dann schien die Welt einen Moment stehen zu bleiben. Alles lief wie in Zeitluppe an mir vorbei. Eine Acromantula, die sich langsam hinter Pansy nach oben hangelte.

Ich keuchte. Pansy hatte sie noch nicht bemerkt. Jeden Moment wäre sie tot.

Ein grüner Lichtblitz flog auf mich zu. Ich konnte mich nicht bewegen. Erst als Luna mich zur Seite schubste und einen Zauberspruch rief, konnte ich wieder klar denken.

Luna hatte die Spinne mit einem Schocker vertrieben.

Pansy zitterte am ganzen Leib und blickte mit geweiteten Augen, kopfschüttelnd zu Luna. Ich nutzte ihre Unachtsamkeit und schockte sie. Luna war aus irgendeinem unerfindlichen Grund in die Knie gegangen. Ich zitterte, als ich Luna auf die Beine zog.

Das war knapp gewesen. Sehr knapp. Aber was sollte ich jetzt mit Pansy machen? Konnte ich sie einfach so hier liegen lassen? Hätte sie mich hier liegengelassen, oder hätte sie mich längst getötet, wenn sie die Chance dazu gehabt hätte?

Ich erschauderte, als ich mich an den grünen Lichtblitz erinnerte. Ja, sie hätte mich getötet. Ehe ich Zeit hatte noch länger darüber nachzudenken, hörte ich einen lauten Knall und Schreie. Das war die einzige Vorwarnung die ich hatte, bevor der Boden unter meinen Füßen verschwand.

Ein gellender Schrei entglitt mir, als ich in die Tiefe flog. Ein Strudel von Farben und Schreien zogen an mir vorbei. Panisch versuchte ich mich an einen Zauberspruch zu erinnern der mir irgendwie helfen könnte, aber mir fiel keiner ein.

Ein verzweifeltes Schluchzen entkam mir. Ich wollte nicht sterben!

Das letzte, das ich wahrnahm, war ein harter Gegenstand der gegen meinen Kopf schlug, dann wurde alles schwarz.



Ich stöhnte. Ein scharfer, stechender Schmerz wollte mir den Atem rauben. Aber ich lebte noch. Ich lebte noch!

Es roch verbrannt. Ächzend setzte ich mich langsam auf und versuchte die Augen zu öffnen. Und da kam schon der nächste Schock. Ich konnte meine Augen nicht mehr aufmachen! Es war fast schon so, als wären sie zugeklebt. Ich wurde panisch und fuhr mit meinen Fingern zu meinen Augen. Immer wieder versuchte ich meine Augen aufzubekommen, aber es ging nicht. Keuchend sank ich schließlich wieder zurück.

Der Schmerz, der wie ich feststellte von meinem Hinterkopf ausging, war schlimmer geworden.

Tief durchatmend überlegte ich was ich machen sollte. Ich war sicher von irgendeinem Fluch getroffen worden. Es war ein Wunder, dass ich überhaupt noch lebte, stellte ich zitternd fest. Und was war mit Luna? Sie war doch direkt neben mir gestanden?

Mit möglichst fester Stimme versuchte ich zu rufen: „Luna? Bist du hier?" Die Betonung lag auf versuchen. Natürlich brachte ich nur ein heiseres Krächzen zustande.

Verzweiflung kroch in mir hoch und ich unterdrückte ein Schluchzen. Ich musste logisch denken. Nur logisch denken. Das war doch schon laut dem sprechenden Hut einer meiner größten Stärke, oder etwa nicht?

Ich atmete tief durch und setzte mich dann langsam auf. Ich konnte nichts sehen, okay. Ich durfte bloß nicht das Schlimmste befürchten . . .

Hatten wir etwa schon verloren? Mit klopfendem Herzen lauschte ich. Was ich hörte, schockierte mich mehr, als jedes Kampfgeschrei mich schockiert hätte.

Ich hörte nichts. Absolut nichts. Kein Schreien, kein Weinen, ja nicht einmal ein leises Flüstern. Wenn Voldemort gewonnen hätte, dann wäre es sicher nicht so still . . . Das versuchte ich mir zumindest einzureden.

Ich musste hier irgendwie wegkommen. Langsam setzte ich mich auf und kniete mich vorsichtig hin. Den Schmerz, der dabei wieder durch meinen Kopf schoss, ignorierte ich verbissen.

Mit fest zusammengepressten Zähnen tastete ich die Umgebung ab. Ich musste wissen, wo genau ich mich befand. Denn nur so konnte ich irgendwie in die große Halle gelangen, wo wohl die anderen sein müssten. Sie konnten mir sicher helfen . . . Das hoffte ich zumindest.

Ich fühlte große, kalte Brocken. Eine raue Oberfläche, an denen ich mir die Hände aufschnitt . Und da, eine kalte, morsche Mauer. Ich musste in einem verlassenen Korridor gelandet sein. Der Gedanken trieb mir Tränen in die Augen. Wie sollte ich den hier wieder rauskommen?

Tief durchatmend vertrieb ich die Tränen. Ich musste nur eine Treppe finden. Denn dann hatte ich auch größere Chance, dass mich jemand fand.

Ich traute mich nicht aufzustehen, also rutschte ich auf Händen und Knien weiter. Ich tastete den Boden ab und schnitt mich oft in die Hände, aber ich ignorierte den Schmerz.

Langsam kroch ich weiter. Meine zuvor rasenden Gedanken verstummten schon nach kurzer Zeit und ich dachte nichts mehr. Ich fühlte nur noch den harten Untergrund unter mir, die spitzen Steine und rauen Staub. Ich musste immer wieder keuchend inne halten und als ich schon dachte, ich würde bis in alle Ewigkeit durch die Korridore kriechen müssen, stieß ich mit der Hand gegen etwas Hartes.

Endlich! Das Gelände der Treppe! Mein Mut verließ mich, als ich mich keuchend gegen das Geländer lehnte. Wie sollte mich den hier jemand finden?

Da hörte ich plötzlich ein Geräusch. Ich hatte nicht mehr die Kraft mich zu bewegen, also lehnte ich mich nur zurück und versuchte mich so klein wie möglich zu machen. Instinktiv tastete ich nach meinem Zauberstab, den ich aber natürlich nicht fand. Er musste mir bei der Explosion aus der Hand gefallen sein. Wenn das ein Todesser war, war ich tot . . .

Ich zitterte wie Espenlaub, als ich ein leises Murmeln hörte. Der Schmerz auf meinem Hinterkopf verschwand und meine Augen kribbelten.

Verwirrt blinzelte ich. Moment? Ich konnte meine Augen wieder bewegen! Mit einem Schlag öffnete ich die Augen und zuckte unwillkürlich zurück. Luna kniete vor mir und musterte mich vorsichtig. Ich konnte nichts sagen, aber Luna schien mich zu verstehen, denn sie zog mich einfach auf die Beine. Vorsichtig führte sie mich die Treppe hinunter.

Ich ließ mich einfach mitziehen. Ich war viel zu perplex, um etwas anderes zu tun.

Wir hatten die Hälfte des Weges hinter uns und mein Herz fing wieder an schneller zu klopfen. Die große Halle war nicht mehr weit entfernt. Hatten wir nun verloren, oder gewonnen? Mit zitternder Stimme flüsterte ich: „Luna? Haben wir . . . verloren?" Allein es auszusprechen schmerzte. Denn wenn wir verloren hatten, wären wohl so gut wie alle tot. Also auch Parvati.

Ich wäre fast gestolpert, als Luna munter sagte: „Nein. Wir haben gewonnen. Voldemort ist tot. Aber sieh doch selbst." Wir waren vor der großen Halle angekommen.

Mit einem Ruck blieb ich stehen. Mein Herz klopfte noch schneller. Wir hatten gewonnen?

Wir hatten gewonnen! Voldemort war tot! Endgültig weg! Er konnte nie wieder etwas Böses tun! Und ich lebte noch!

Eine Träne der Erleichterung lief mir über die Wange, während ich die große Halle betrat. Einen Moment später durchflutete mich allerdings wieder Angst. Was war mit Parvati? Lebte sie?

"Padma!" Ich hörte ihre Stimme bevor ich sie sah. Und einen Moment später lagen wir uns schon in den Armen. Ich konnte Parvati schluchzen hören. "Oh, Padma! Wir haben gewonnen!" Ich strich meiner Schwester sanft über den Rücken und murmelte: „Ja, wir haben gewonnen."

Nach einer Weile löste sich Parvati wieder von mir und strich mir sanft über den Arm. Ich betrachtete sie forschend von oben bis unten. Ihr Umhang war zerrissen und sie war von oben bis unten mit Ruß bedeckt, aber ansonsten war sie unverletzt, stellte ich erleichtert fest. Ihre Augen waren rot geschwollen. Ich schluckte. Natürlich . . .

Nicht alle hatten überleben können.

"Wer?", krächzte ich heißer. Parvati schüttelte den Kopf und flüsterte: „Später, Padma. Bitte . . . "

Mit einer normalen Stimmlage fügte sie hinzu: „Ich muss Madam Pomfrey wieder helfen." Bevor ich noch etwas erwidern konnte, drehte sich Parvati um und verschwand in der Menge. Ich blieb alleine zurück. Ich hätte ihr nachlaufen können, aber mir fehlte die Energie dazu. Ich würde früh genug erfahren, wer sein Leben in dieser Schlacht gelassen hatte.

Ich blinzelte die Tränen weg und sah mich langsam um. Überall konnte ich unendlich erleichterte, aber auch traurige, bekannte Gesichter ausmachen.

Und da, in der gegenüberlegenden Ecke stand jemand der mein Herz einen Moment ruckartig stocken ließ. Draco Malfoy und seine Familie. Eng aneinander gedrängt standen sie mit gesenkten Köpfen da.

Aber - aber sie waren doch Todesser! Allesamt Todesser! Draco hatte sich sicherlich mit den anderen Slytherins zurückgeschlichen!

Ich atmete tief durch und versuchte mich zu beruhigen. Es würde schon einen Grund geben, warum die Auroren sie nicht schon längst festgenommen hatten. Und dem würde ich vertrauen. Wohl vertrauen müssen. Auch wenn ich nicht in die Nähe von ihnen kommen würde. Ich ging unwillkürlich einen Schritt zurück und sah mich misstrauisch nach weiteren Todessern zurück. Tatsächlich, nicht einmal weit entfernt von mir standen einige Auroren. Sie umringten einige schwarze Gestalten, die allesamt gefesselt waren. Todesser. Und da, ich konnte deutlich einige Slytherins unter ihnen ausmachen.

Plötzlich hob ein Slytherin, ein Junge, den Kopf und blickte mich durchdringend an, während er bettelte: „Wasser! Bitte Wasser!"

Meine Gedanken rasten, während ich noch einen Schritt zurückstolperte. Was sollte ich tun? Diese Slytherins hatten alle gegen uns gekämpft und jetzt saßen sie gefesselt vor mir . . . Sie hatten doch für Voldemort gekämpft, also verdienten sie es doch! Oder etwa nicht? Aber hatte ich überhaupt das Recht, so etwas zu entscheiden?

Ich zuckte zurück, als mich jemand an der Schulter berührte. Luna stand vor mir und blickte mich verträumt an.

"Danke Luna . . . ", murmelte ich leise. Sie hatte mich schließlich gerettet. Luna nickte und strich mir noch einmal sanft über den Arm, ehe sie sich zu Neville gesellte. Ich blieb alleine zurück und blickte die kapitulierten/gefangengenommen Todesser und Slytherins misstrauisch an. Was würde mit ihnen passieren? Und wie sollte ich mit ihnen umgehen, solange sie hier waren? Ich beschloss nicht mehr darüber nachzudenken und ließ mich müde auf einer leeren Bank nieder. Ich hatte es wohl immer noch nicht richtig realisiert das wir gewonnen hatten.

Ich vergrub den Kopf in den Händen. Wir hatten gewonnen. Wir hatten es geschafft. Aber wie sollte es jetzt weitergehen?

Mir fiel wieder der Junge ein, der Hufflepuff, der neben mir zu Boden gegangen war.

War er tot?

Mit klopfenden Herzen hob ich den Kopf und sah mich um. War er vielleicht hier irgendwo? Nach langem Suchen fand ich aber nur Ernie Macmillan. Der sonst so gefasste Hufflepuff weinte. Ich schluckte und Tränen stiegen in meine Augen.

Das konnte nur eines bedeuten . . . Der Junge musste tot sein.

Ich unterdrückte ein Schluchzen. Ich hatte tatsächlich jemanden sterben sehen.

Ein Leben war einfach so durch einen einzigen grünen Lichtblitz beendet worden. So viele Träume und Hoffnungen mit einem Schlag zerstört . . .

Ich hatte natürlich schon gewusst, dass der Tod schlimm und unausweichlich war, aber erst jetzt hatte ich wohl begriffen was er wirklich bedeutete.

Mit einem Mal durchfuhr mich Wut. Wenn mehr Leute an unserer Seite gewesen wären, wenn die Slytherins an unserer Seite gekämpft hätten, dann hätten vielleicht so viele Opfer vermieden werden können!

Die Wut machte bald einer kalten Resignation Platz.

Ich musste mit ihr reden. Ich musste mit Pansy reden.

Ich musste einfach wissen, warum sie das getan hatte. Ich musste wissen, warum sie Luna angegriffen hatte. Mich angegriffen hatte. Musste wissen, warum ihr gesamtes Haus uns hintergangen hatte.

Auch wenn ich extrem misstrauisch und auch leicht ängstlich war, was ich aber nie zugeben würde, es musste sein. Ich brauchte diese Gewissheit.

Ich hatte Pansy schnell entdeckt. Ihre Hände waren auf den Rücken gefesselt und sie hatte den Blick stur auf den Boden gerichtet. Sie war etwas abseits von den anderen und nur ein Auror stand vor ihr.

Glücklicherweise erlaubte der Auror es mir etwas näher zu kommen. Natürlich hielt ich noch fünf Meter Abstand von Pansy. Sie könnte ja schließlich noch einen Versuch unternehmen mich anzugreifen. Würde sie mich töten, wenn sie nur nochmal die Chance dazu hätte? Unsicher musterte ich sie. Sie sah verbissen, beinahe verbittert aus, aber ich glaubte einige Tränen in ihren Augen schimmern zu sehen.

Ich atmete tief durch, ehe ich mit brüchiger Stimme nur ein einziges Wort sagte: „Warum?" Pansy sah auf und musterte mich einen Moment. Dann schüttelte sie abrupt den Kopf und fing an zu schreien: „Weil ihr es alle verdient habt!"

Ich schüttelte wild den Kopf. Das wollte ich nicht glauben!

Pansy zitterte, als ich mit fester Stimme fragte: „Warum hast du Luna angegriffen?" „Sie stand im Weg!", knurrte Pansy ungehalten. Ich hörte wie ihre Stimme zitterte und wusste, dass ich auf einer heißen Spur war.

„Warum habt ihr das alle gemacht? Ihr hättet an unserer Seite kämpfen können!" Nun war auch ich wütend. Pansy bebte am ganzen Körper, als sie zischte: „Du verstehst das nicht. Ihr alle versteht es nicht!" Sie blieb einen Moment still, ehe sie kreischte: „WIR ALLE HATTEN KEINE WAHL! ES WAR DIE EINZIGE CHANCE! ES WAR DAS EINZIG RICHTIGE!" Ich schüttelte wild den Kopf und drehte mich mit einem Ruck um.

Mit hängenden Schultern ließ ich mich wieder auf der Bank nieder. Pansy hatte am Anfang noch so überzeugt gewirkt, aber nun wirkte sie fast . . . nein, nicht traurig, eher resigniert. Sie hatte auf der falschen Seite gekämpft. Ich konnte es nicht mehr ändern. Aber konnte man „falsch“ überhaupt definieren?

Ich sah nicht auf, als Parvati einen Arm um mich legte. Wie sollte es nun weitergehen?

Wir hatten überlebt, aber das hieß noch lange nicht, dass es weitergehen würde. Hatten wir wirklich noch vor einem Jahr fröhlich über die Jungen aus unserer Stufe diskutiert? Das alles kam mir nun so surreal, ja fast schon unwirklich vor.

Eine Träne tropfte auf meinen Kopf. Parvati weinte. Ich hatte keine Tränen mehr übrig und brachte nur ein trockenes Schluchzen zustande.



Es war vorbei. In welchem Sinne, wusste ich noch nicht. Aber es war vorbei.


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Imelda Staunton