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Fanfiction

1981 - Die Vergangenheit ist die letzte Hoffnung - Alisha Mathews

von Imobilus

Die beiden Auroren waren nicht direkt zum Treffpunkt appariert. Zu viele Muggel schlichen selbst um diese Uhrzeit hier herum und sie wollten es nicht riskieren, dass es hier einen Aufstand gab. Zu groß war die Gefahr, dass ihre letzte mögliche Spur auf nimmer Wiedersehen verschwand. Statt dessen nahmen sie lieber den längeren Fußweg in Kauf, bei dem sie beide jedoch schwiegen und ihren eigenen Gedanken nachgingen.

Harry grübelte die ganze Zeit darüber nach, was die junge Frau dazu gebracht haben könnte sich so lang zu verstecken und vor allem wo sie untergetaucht war. Und warum sie sich gerade jetzt mit ihnen hatte treffen wollen. Noch dazu hier, mitten in der Nacht.

James dagegen machte sich Gedanken darüber, was alles wohl schief gehen könnte. Eindringlich hatte Albus ihn davor gewarnt seinem Kollegen zu viel Vertrauen entgegen zu bringen, egal was sein Gefühl ihm sagte. Natürlich zeigte dessen Verhalten beim Angriff auf Hogsmeade wo seine Prioritäten lagen oder zumindest sollte es dies zeigen. Dennoch bestand durchaus die Möglichkeit, dass alles nur ein sehr ausgeklügelter Plan von Voldemort war. Denn die schwarze Magie die sein Kollege beherrschte war nicht gerade vertrauenserweckend und er schien sich auf Hogwarts auszukennen. Anderenfalls hätte er die Bibliothek nicht so zielstrebig finden können. Albus war fest davon überzeugt, dass dieser Amerikaner etwas vor ihnen verbarg und solange nicht geklärt war, was es sein könnte, war es sicherer ihn als eine potentielle Gefahr einzustufen.

Aus diesem Grund war James auch nicht alleine hergekommen. Er hatte zunächst Sirius und Remus aus dem Bett geklingelt und die beiden folgten ihnen nun. Der eine verborgen unter James Tarnumhang, der andere in seiner Animagusgestalt etwas weiter hinten und von einem Schatten zum anderen laufend, damit Evans ihn nicht wiedererkannte.

Schon von weitem wurden die beiden Auroren dann auf Schreie aufmerksam die genau aus der Richtung kamen in die sie mussten. Beide zögerten sie keine Sekunde lang. So schnell sie konnten rannten sie um die Lagerhalle herum und entdeckten fünf Todesser im Kreis um eine am Boden liegende Gestalt die gefoltert wurde.

Harry zögerte nicht eine Sekunde und jagte einem der Angreifer einen Stoßzauber auf den Hals der ihn ins fast fünf Meter entfernte Hafenbecken beförderte und auch James hatte einen erwischt. Aber nicht ganz so gezielt, so dass die beiden es dennoch mit vier Gegnern zu tun bekamen. Gegner die keineswegs irgendwelche Anfänger waren, wie Harry recht schnell erkannte. Außerdem hatte er die Gestalt am Boden als eine Frau identifiziert und sie war schwer verletzt. Deswegen scherte er sich auch nicht sonderlich um irgendwelche Regeln, sondern machte die Todesser zusammen mit seinem Vater schnellstmöglich dingfest.

Der letzte Todesser suchte sein Heil dann in der Flucht, ehe James oder Harry ihn hatten festsetzten können und auf die anderen achtete der Zeitreisende nun erst einmal nicht mehr. Sein Vater würde mit ihnen schon fertig, waren sie doch alle schon entwaffnet. Er kümmerte sich statt dessen um die Frau, die besorgniserregend stark blutete und schon am ganzen Körper zittere.

„Ruhig… ganz ruhig“, sagte Harry leise und schob vorsichtig einen Arm unter ihren Rücken. „Ich bringe Sie ins Krankenhaus. Halten Sie nur noch einen Moment durch, dann wird Ihnen geholfen.“

Ganz unvermittelt packte die junge Frau ihn am Hemd. Ihre Augen waren weit aufgerissen und das Sprechen schien ihr schwer zu fallen. „Meine… Wohnung…“, keuchte sie. „Simon… Papiere versteckt… belasten Cane… Todesser.“

Harry wollte ihr noch etwas sagen, sie fragen wo genau die Papiere waren, aber der Körper der jungen Frau verkrampfte sich, die Augen drehten sich in den Höhlen nach innen. Sie schien um Atem zu ringen und ein starkes Zittern überrollte den Körper ehe er kraftlos in sich zusammensackte. Harry brauchte nicht nach dem Puls zu fühlen um zu wissen, dass die Frau gerade gestorben war. Er schloss kurz die Augen, ehe er sie wieder ganz auf den Boden legte und ihr dann sanft über die Lider zu fahren um diese zu schließen.

„Ich gehe in ihre Wohnung und sehe mich da um. Nicht dass diese Bastarde uns die Beweise vor der Nase wegschnappen“, sagte Harry zu seinem Vater und disapparierte aus dem Aufstehen heraus. Den Protest seines Vaters hatte er nicht mehr mitbekommen. Und selbst wenn, wäre es ihm egal gewesen. Er würde es sogar vorziehen, wenn dort der eine oder andere Todesser anzutreffen wäre. Dann könnte er seiner Wut nämlich mal so richtig Lauf lassen.

Leider wurde er enttäuscht. Das kleine Häuschen lag vollkommen ruhig da und im Inneren schien sich nichts zu regen. Auch der intakte Verschlusszauber an der Tür ließ nicht darauf schließen, dass irgendwer hier unrechtmäßig eingedrungen war. Denn Harry bezweifelte, dass die Todesser sich die Mühe machten die Tür zu verschließen während sie im Haus waren. Die Gefahr gefangen genommen zu werden war viel zu groß. Zudem war der Verschlusszauber eigentlich viel zu einfach für einen Todesser. Harry hatte in seiner Zeit die Gelegenheit gehabt hier und da mal einen aufheben zu müssen und die waren alle komplizierter gewesen als dieser hier.

Schon auf den ersten Blick sah Harry, dass das Haus ziemlich muggelmäßig eingerichtet war. Viel zu muggelmäßig für einen Zaubererhaushalt, selbst mitten in einer Muggel-Wohngegend. Zumindest für seinen Geschmack. Aber in 20 Jahren konnten sich so manche Einstellungen ändern. Oder das hier war nur die Ausnahme von der Regel.

Konzentriert ließ Harry seine Sinne schweifen. Mit etwas Glück waren die Beweise magisch versteckt worden und er würde sie auf diese Weise schneller finden, denn es war davon auszugehen, dass die Todesser ihren Mann im Ministerium warnten und der sicherlich ebenfalls dann sehr schnell untertauchen wollen würde. Doch rasch musste Harry feststellen, dass er wohl das einzige wirklich magische in diesem Haus war - abgesehen von einem Weckzauber und einem Frischhaltezauber für die Lebensmittel. So viel Muggel war fast schon unnormal für einen Zauberer. So schlimm war es ja nicht einmal in Hermines Zimmer gewesen.

Aber gut. Einen Moment schloss Harry die Augen und hob dann seinen Zauberstab. „Accio Unterlagen über David Cane.“ Nichts geschah. Kein rascheln, kein klappern. Einfach nichts. Noch zwei Mal wiederholte Harry den Zauber ohne Erfolg.

„So eine Scheiße“, brummte er und begann das Haus auf Muggelart zu durchsuchen. Wo auch immer Bagnold die Sachen versteckt haben musste, Magie half offensichtlich nicht sie hervor zu locken. Systematisch begann er jeden Raum abzusuchen sich immer wieder fragend wo er solche Unterlagen verstecken würde. Schubläden wurden dabei ausgeräumt und nach doppelten Böden abgeklopft. Auch unter den Böden wurde nachgesehen. Sogar den Fußboden suchte Harry nach einem losen Dielenbrett ab.

Als er gerade dabei war das Wohnzimmer auf die gleiche Weise auf den Kopf zu stellen und dabei ein Schlachtfeld hinterlies, hörte er Geräusche aus dem Flur. Lautlos bewegte Harry sich hinter die Tür und musste auch gar nicht lange warten bis eine Gestalt eintrat.

Harry reagierte sofort. Mit einem geschickten Manöver hatte er den Eindringling im Würgegriff, gleichzeitig aber auch entwaffnet und benutzte nun beide Stäbe als Drohung. Der Angreifer versuchte krampfhaft seinen Würgegriff zu lockern, traute sich aber offensichtlich nicht zu mehr. Den Fremden leicht in die Ecke schiebend, erkannte Harry dann aber, wen er da erwischt hatte. Schwarze verstrubbelte Haare und eine Brille.

„James“, seufzte er erleichtert und ließ seinen Vater los.

„Stell dir mal vor“, schnappte der, darum bemüht sich nicht anmerken zu lassen, dass Evans ihn gerade eiskalt erwischt hatte. Für einen Moment hatte er wirklich gedacht, sein letztes Stündlein hätte geschlagen.

„Entschuldige, ich habe mit Todessern gerechnet“, sagte Harry.“ Geht’s?“

„Ich werde es überleben“, war James Kommentar darauf. „Ich nehme an, du hast dieses Chaos in der Küche verursacht?“

„Das Zeug ist nicht magisch gesichert, aber dennoch so, dass ein Aufrufezauber nichts bringt“, erklärte Harry und fixierte ein Bild an der Wand. „Also müssen wir wohl suchen müssen.“

Und genau damit verbrachten alle beide auch die nächste Stunde. James Potter hatte auch noch einige Zauber zum Aufspüren von Verstecken gesprochen. Ebenfalls ohne Ergebnis. Nachdem Harry ein Gemälde im Schlafzimmer von der Wand genommen hatte war auch klar warum. „Ein Safe gilt nicht als Versteck. Er ist nur als Sicherung für Wertgegenstände gedacht. Hätte ich auch gleich drauf kommen können.“

Das Schloss war mit Hilfe von Magie schnell geknackt und darin fanden sie dann auch das Gesuchte. Ein dicker Umschlag mit allerhand Schriftstücken und Fotos. Einige davon zeigten Cane mit Männern die Harry als bekannte Todesser erkannte. Zumindest in seiner Zeit. Darunter auch Bellatrix Lestrange und Lucius Malfoy. Auf einem war auch Canes Mal gut zu erkennen. Aber vor allem das letzte Bild fand Harry mehr als interessant. Es zeigte Peter Pettigrew wie er sich mit Cane über etwas stritt und der Ministeriumsangestellte ihn grob am linken Arm packte. Ein kurzer Blick zu seinem Vater zeigte, dass auch der davon ziemlich verwirrt zu sein schien.

„Ich würde sagen wir holen uns Cane und fragen ihn, was das hier alles zu bedeuten hat“, sagte James und wollte die Bilder an sich nehmen, doch Harry war schneller und ließ sie in seinen Umhang verschwinden. „Dann mal los, ehe die Ratte das sinkende Schiff verlässt.“

Gemeinsam apparierten sie, nachdem das Haus zumindest wieder verschlossen war, ins Ministerium. Keiner von ihnen wusste genau wo Cane wohnte. Allerdings erledigte sich der geplante Hausbesuch schnell, denn er Mann am Kontrollschalter konnte ihnen nicht nur zu sagen wo Cnae wohnte, sondern auch, dass dieser vor zwei Minuten das Ministerium betreten und es sehr eilig gehabt hatte.

„Na um so besser“, stellte Harry fest und war schon bei den Fahrstühlen.

„Wie kann man so dämlich sein und hierher kommen, wenn man weiß, dass man enttarnt wurde“, meinte James kopfschüttelnd.

„Vielleicht weiß er nur, dass wir ihn verdächtigen und will Beweise vernichten die er hier hat“, mutmaßte Harry. „Wissen kann er ja nicht, dass wir die Beweise schon gefunden haben.“

„James!“, wurde sein Vater plötzlich gerufen und Sirius schlüpfte so gerade noch durch die nun zugehenden Türen. „Die Kollegen haben die Todesser in die Kerker gebracht. Wie steht’s bei dir?“

Kurz und knapp erzählte Harrys Vater was sie wussten. Nur das mit Peter ließ er weg. Harry vermutete, dass sie das später unter vier Augen besprechen würden und ihm war das im Moment egal. Wenn sie Cane in den Fingern hatten, würde er sich überlegen wie er aus dem Todesser rausquetschte, dass Peter ebenfalls zu ihnen gehörte. Dann waren seine Eltern schon einmal sicher. Zumindest vor einem Verrat durch ihren vermeintlichen Freund.

Als die Türen aufglitten stockte Harry kurz. Er war noch nie in der Flohnetzwerkaufsicht gewesen. Die Kamine in den Häusern die er in seiner Zeit bewohnt hatte, hatte er einfach mit entsprechenden Zaubern von sich aus blockiert. Wer zu ihm wollte hatte gefälligst die Tür zu benutzen. Nun musste er erkennen, dass diese Abteilung wirklich die seltsamste war die er je gesehen hatte.

Es war ein einfach riesiger Raum, mit einer Vielzahl an Säulen die in die Decke verschwanden. Umgeben waren diese Säulen von dünnen Wänden die den Eindruck erweckten sie seien aus Papier. Schmale Gänge führten zwischen diesen hindurch.

Langsam bahnten sich die drei einen Weg durch eben diese Gänge in den hinteren Teil. Dort sollte nach James Aussage das Abteilungsleiterbüro sein. Auf dem Weg erkannte Harry, dass hinter jedem der Stellwände ein Angestellter saß und die Säulen wohl Kaminschächte darstellen sollten. Unmengen an Tafeln waren an ihnen angebracht und leuchteten immer wieder in verschiedenen Farben auf. Namen waren darauf zu lesen oder Orte.

Harry beglückwünscht sich stumm dafür ein so großes Büro zu haben, denn in diese fast schon einem Hundezwinger ähnelnden Büros würde er nicht arbeiten können. Er würde schon nach einigen Stunden einfach nur durchdrehen.

Nicht wenige Leute beobachteten sie auf ihrem Weg durch die Reihen zum Büro des Abteilungsleiters. Dort herrschte offensichtlich hektische Betriebsamkeit. Harry, den ein ungutes Gefühl beschlich, schickte die Mitarbeiter, die gaffend auf den Gang traten zurück in ihre Bürozellen. Dort sollten sie sicher sein, sollte irgendwas geschehen. So war er einige Schritte hinter seinem Vater als es plötzlich auch von Canes Bürozelle vollkommen ruhig wurde.

Doch diese Ruhe sollte täuschen. Schon im nächsten Moment spürte man Magie aufwallen und Harry schrie noch Deckung und riss seinen Vater zu Boden. Ein grellgelber Blitz jagte über sie hinweg und traf seinen Paten der dicht hinter ihm gewesen war mitten in die Brust. Hart wurde der gegen die nächste Trennwand geworfen, die offensichtlich trotz ihres Aussehens hart wie Beton waren. Regungslos blieb Sirius am Boden liegen.

Harrys Herz hatte bei diesem Anblick für einen Moment ausgesetzt, schlug aber im nächsten mindestens doppelt so schnell weiter und eine gewaltige Dosis Adrenalin jagte durch seine Adern.

Mit einem einzigen Wink seines Zauberstabs zerfielen die Wände und auch die Säulen der nächsten drei Büros zu Staub. Harry war es ziemlich egal, was er damit möglicherweise für einen Schaden am Flohnetzwerk anrichtete. Sie brauchten Platz. Cane, der einen Moment überrascht und sprachlos dagestanden hatte, entging jedoch Harrys Fluch knapp und griff dann selbst an ohne Rücksicht auf die Umstehenden zu nehmen.

Schreie drangen an Harrys Ohren und er sah, dass die anderen Angestellten die Flucht ergriffen. Nur eine junge Frau blieb. Sie kniete neben Sirius, der zwar wieder wach, aber offensichtlich vollkommen benommen war.

Geistesgegenwärtig errichtete Harry ein Schild um die Beiden, Sekunden bevor ein zweiter grellgelber Fluch sie treffen konnte. Das Schild knisterte aber gewaltig und Harry musste sich konzentrieren um es aufrecht zu halten.

„Schaffen Sie ihn in Sicherheit“, rief er ihr zu, gleichzeitig sich selbst mit in den Weg levitierten Tischen und Stühlen schützend. Sein Stab musste auf das Schild gerichtet bleiben, denn stablos schaffte er es in dieser Situation nicht. Auch wenn er sonst so einiges in Petto hatte. Und Cane war ein verdammt guter Duellant. Er war sicherlich ein Anwärter auf den innersten Kreis. Das Zeug dazu hatte er auf alle Fälle.

Für einen Moment war Harry abgelenkt, da auch sein Vater von einem Fluch getroffen wurde, während er sich selbst mit einem Schreibtischstuhl gegen einen weiteren verteidigen musste. So konnte er nichts gegen den grünen Strahl tun, der sein Schild mit einem Krachen durchschlug und die junge Frau über Sirius hinweg gegen die Wand warf. Er selbst war auch durch die Druckwelle des Berstenden Schutzes zu Boden geschickt worden, doch seine geistige Lähmung dauerte nur wenige Sekunden.

Mit einem Satz war er wieder auf den Beinen und jagte Cane Flüche auf den Hals, die er eigentlich für Voldemort gelernt hatte. Es war eine dermaßen tiefschwarze Magie, dass er nach der Vernichtung seines Feindes eigentlich gehofft hatte, sie nie wieder einsetzen zu müssen. Aber wie immer wurde ihm ein Strich durch die Rechnung gemacht. Wenigstens traf schon der dritte Fluch traf sein Ziel und riss es zu Boden.

Harry scherte sich nicht weiter darum. Er wusste dass Cane für die nächsten 24 Stunden außer Gefecht gesetzt war. Er stürzte zu Sirius und presste beide Hände auf die stark blutende Wunde an der Brust. Die Augen seines Paten huschten umher ohne einen Fokuspunkt zu finden, seine Atmung ging nur keuchend und er hatte offensichtlich starke Schmerzen.

Harry schlug das Herz bis zum Hals. Jede Wut wich gerade grenzenloser Panik, unter der er die Tränen nur schwer zurückhalten konnte. Er schon so viele Menschen hatte sterben sehen, aber Sirius ein zweites Mal zu verlieren, jetzt schon… das würde er nicht verkraften. Er wusste, dass er daran zu Grunde gehen würde.

„Ruhig“, flüsterte er heißer. „Bleib ganz ruhig.“ Fieberhaft durchwühlte Harry sein Gedächtnis nach einem effektiven Heilzauber. Irgendetwas das die Blutung zumindest eindämmen würde. Doch er fand nichts. Sein Verstand war wie leergefegt. Dabei wusste er, dass es einen Zauber gab. Man hatte mehr als einmal diesen Zauber bei ihm selbst benutzt.

Sirius Zittern wurde immer stärker. „Nein…“, hauchte Harry. „Tu mir das nicht an.“

Mit einem Mal fingen seine Hände an zu glühen und ein warmes Kribbeln breitete sich über die Handflächen aus. Harry hatte keine Ahnung was da geschah, aber er wagte es auch nicht die Hände zurück zu ziehen. Das würde es nur noch schlimmer machen.

Mit einem Mal würde Sirius Atmung langsam, ruhiger und seine Gesichtszüge entspannten sich. Immer weniger Blut sickerte zwischen Harrys Finger hindurch und dann erstarb das leuchten.

Von Schwindel gepackt sackte Harry von den Knien ganz zu Boden und nur zwei starke Hände verhinderten, dass er ganz das gleichgeweicht verlor.

„Tief durchatmen“, hörte er die Stimme seines Vaters, während die Abteilung von Dutzenden Auroren gestürmt wurde. Während ihm ein Glas Wasser an die Lippen gehalten wurde, rief sein Vater, dass man Heiler benötigte. Dann klärte sich Harrys Sicht langsam wieder und die Welt kam zum Stillstand. Sein erster Blick viel auf Sirius. Er atmete ruhig und ebenmäßig und aus der Wunde sickerte nur noch sehr wenig Blut. Seine Augen waren geschlossen, er schien zu schlafen. Aber das war Harry egal. Für ihn zählte nur, dass Sirius noch lebte.

Eine halbe Stunde später saßen die beiden Auroren dann allein in ihrem Büro. Sirius war ins St. Mungo gebracht worden. Ein anderer Heiler hatte den Arm seines Vaters verbunden. Eigentlich hatte man auch ihn mitnehmen wollen, doch James Potter hatte darauf bestanden nur einen Stärkungstrank zu sich zu nehmen, er wollte sich zu Hause auskurieren.

„Du erstaunst mich immer wieder“, sagte James leise und Harry nahm den Blick von der Tischplatte. Auch er hatte einen Stärkungstrank bekommen und den Rat sich für ein paar Stunden hinzulegen. Aber noch stand ihm der Sinn so gar nicht danach. Seine Gedanken kreisten viel mehr darum, dass er sich mal wieder ganz schön in die Scheiße geritten hatte. Er hatte vollkommen den Kopf verloren und seine Magie hatte sich selbstständig gemacht. Und das nur weil seine Vergangenheit ihn eingeholt hatte.

„Tu ich das?“, fragte Harry tonlos.

„Und ob. Erst legst du dich mit Voldemort an, obwohl wir dir vermittelt haben, wie stark er ist und du hältst dich besser, als manch anderer. Eigentlich besser als jeder den ich je im Duell mit ihm erlebt habe, einschließlich mir selbst, wenn wir Albus Dumbledore mal außen vor lassen.

Und jetzt rettest du Sirius das Leben mit… mit einer fast schon natürlichen Begabung für Heilung“, sagte James.

Harry schüttelte nur den Kopf. „Ich bin kein geborener Heiler. Die sind nicht in der Lage einen Menschen zu töten, es wiederstrebt ihrem innersten. Das gerade war… in Extremsituationen, wenn ich… wenn ich einfach nicht mehr weiter weiß, aber was tun will… übernimmt meine Magie die Kontrolle. Sie macht sich selbstständig, ohne dass ich das beeinflussen oder willentlich herbeiführen kann. Es geschieht einfach. Und bisher war das noch nie zum Nachteil von mir oder Menschen die auf meiner Seite standen.“ Harry war klar, dass er gerade eine Menge von sich Preis gab, aber er sah auch keine andere logische Erklärung für das Geschehene. Nichts was die Wahrheit glaubwürdig hätte ersetzen können.

„Du… du hast schon getötet?“, James war gelinde gesagt entsetzt. Sicher hatten auch die Auroren die Erlaubnis zu töten, aber nur wenn ihnen keine andere Wahl mehr blieb und er war Merlin sei dank bisher immer darum herum gekommen. Er hatte Auswege gefunden. Nicht gerade übliche Auswege, aber er hatte sie gefunden.

Harry schnaubte. „Ich bin keineswegs Stolz darauf, aber manchmal ist das wirklich die letzte Möglichkeit die dir bleibt, wenn du nicht selbst sterben willst. Und ich würde so einiges darum geben, wenn ich noch nicht so weit hätte gehen müssen.“ Dann nahm Harry seine Teetasse zur Hand und trank während sein Vater ihn eindringlich musterte. Es war ein Gefühl das ihn ahnen ließ, was in seinem Vater vorging. „Du hast ein Problem mit der schwarzen Magie, oder? Du denkst ich setze sie zu leichtfertig ein. Mache es mir mit ihr einfach und verfalle ihrem Rausch.“

Sein Vater brauchte nicht einmal zu antworten. Allein sein für einen Moment überraschter Blick ließ den ehemaligen Gryffindor erkennen, dass er Recht hatte.

„Ich habe gelernt, dass es einen Punkt gibt, an dem Feuer besser mit Feuer zu bekämpfen ist, weil der Feind es nicht erwartet“, sagte Harry.

„Bei dir ist dieser Punkt ziemlich schnell erreicht“, stellte James fest, sich ziemlich bewusst dass er sich auf ein Spiel mit dem Feuer einließ. Er war schwer angeschlagen und wohl eher tot, als er seinen Zauberstab in der Hand hatte, wenn es Evans darauf anlegte.

„Erfahrungswerte und die Tatsache dass ich eine chronische Abneigung gegen alles habe das auch nur annähernd nach Krankenhaus aussieht. Außerdem verwende ich nur Flüche die den Gegner kampfunfähig machen. Bis ich einen Mord begehe, muss schon so einiges passieren“, sagte Harry.

Es schien Minuten zu dauern in denen sich Vater und Sohn in die Augen sahen, aber dann nickte James leicht. Er wusste nicht, was ihn dazu trieb und sein Verstand schalt ihn auch einen Narren. Aber sein Gefühl sagte ihm, dass dieser Mann die Wahrheit sprach. Diese Augen drücken so viel Leid aus… und schrieen förmlich nach Zuwendung.

„Lass uns Feierabend machen. Mit Cane können wir vor morgen ja eh nichts anfangen“, sagte James dann und erhob sich. Im nächsten Moment musste Harry, der auch aufgestanden war, ihm jedoch unter die Arme greifen, sonst wäre sein Vater wohl zu Boden gegangen.

„Ich glaube ich bring dich besser nach Hause. Nicht dass du dich noch über ganz England verteilst.“ Im ersten Moment machte James noch den Eindruck als wollte er widersprechen, aber dann nickte er. Er schien einzusehen, dass er allein tatsächlich nicht weit kommen würde.

Nach zehn Minuten Fußweg, sein Vater hatte ihm aus welchen Gründen auch immer nicht die genauen Koordinaten für das Haus in Goderic's Hollow gegeben, kamen sie vor seinem kleinen weißen Einfamilienhaus am Dorfrand an.

Ein brauner Zaun umsäumte eine saftiggrüne Wiese und einen Kiesweg der zu einer dunkelblauen Haustür führte. Auch die Fensterläden waren dunkelblau und im Garten vor dem Haus standen Rosen und Hortensien. Dies wusste Harry so genau, weil er mitten im Sommer einmal hier gewesen war und alles in voller Blüte gestanden hatte.
Leise quietschte die Pforte als Harry sie aufstieß und für einen Moment flammte eine Erinnerung in ihm auf. Dieses Quietschten hatte seine Eltern auf den Verrat aufmerksam gemacht.

„James!“

Dieser Aufschrei ließ Harry aufsehen. Lily kam auf sie zugerannt während sein Vater sich leicht verkrampfte.

„Ist nicht so schlimm wie es aussieht. In ein paar Stunden ist er wieder auf den Beinen“, meinte Harry, während seine Mutter ihren Mann besorgt musterte und schließlich auch stützte und mit Fragen überhäufte.

Zunächst zögerte Harry, betrat dann aber unaufgefordert das kleine Haus. In seiner Zeit war es eine Ruine. Nichts mehr was man irgendwie bewohnen hätte können. Während sein Vater von seiner Mutter nach oben gebracht wurde ließ Harry seinen Blick durch den eindeutig muggeltypischen Flur schweifen und blieb an der offenen Wohnzimmertür hängen.

Hinter einem kleinen Gitter saß sein 8 Monate altes Ich, kaute auf einer Rassel und beobachtete ihn.

„Hi Kleiner“, meinte Harry überwand mit Leichtigkeit das Gitter und kniete sich zu dem Baby das übers ganze Gesicht anfing zu strahlen.

„Da freut sich wohl einer mich zu sehen, was“, schmunzelte er und stubbste sich selbst auf die Nase und entlockte dem kleinen Harry so ein Glucksen. Und dann reckten sich zwei kleine Arme ihm entgegen.

Harry war zunächst verwundert, folgte dann aber der Aufforderung des Kleinen und nahm ihn hoch. „Du bist aber ziemlich zutraulich.“

„Irgendwas scheint er an Ihnen zu mögen. Sonst ist er zu Fremden nicht so“, erklärte seine Mutter ins Zimmer kommend. „Danke, dass Sie James hergebracht haben.“

„Schon gut. Ich will ja nicht dafür verantwortlich sein, das mein Kollege sich übers ganze Land verteilt.

Er sollte heute Abend heiß baden oder duschen, sonst wird er sich morgen vor Muskelkater kaum rühren können“, sagte Harry dem langsam warm ums Herz wurde. Viel zu selten hatte er seine Mutter bisher gesehen oder gar mit ihr sprechen können.

„Ich werde dafür sorgen. Wollen wir nicht noch zusammen frühstücken? Ich habe gerade erst den Tisch gedeckt. Oder haben Sie auch Bettruhe verordnet bekommen?“

Harrys Mund wurde mit einem Mal staubtrocken. „Also… irgendwie schon aber… gegen ein Frühstück hätte ich nichts einzuwenden nur… ich möchte hier niemanden irgendwie in Gefahr bringen.“

„Mr. Evans, glauben sie mir, die Gefahr kann kaum noch größer werden. Es macht wirklich nichts wenn Sie bleiben.“
So fand Harry sind einige Minuten später in der Küche wieder. Der Frühstückstisch war reichlich gedeckt und seine Mutter konnte seinen Wunsch nach einem Becher Kaffee auch problemlos erfüllen. So saßen sie eine Weile beisammen, unterhielten sich über dies und das, wobei Harry aber den Fragen nach seiner Familie aus dem Weg ging. Er brachte es einfach nicht fertig seine Mutter nach Strich und Faden zu belügen.

Zwei Stunden später war Harry dann endlich zu Hause und gönnte sich etwas Ruhe. Er hatte zuvor nur noch Remus Bescheid gegeben, damit der sich nicht unnötig Sorgen um Sirius machte. Eine Geste, die er Werwolf mit erstaunen zur Kenntnis genommen hatte. Offensichtlich hatte er nicht erwartet, dass Harry soweit dachte.


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton