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Fanfiction

George - George

von Sam Chaucer

Es war ein außergewöhnlich schwüler Herbstsonntag in der kleinen Ortschaft Ottery St. Catchpole, mit einem außergewöhnlich grauen und verhangenen Himmel.
Seit langer Zeit hatten es Arthur, Bill und Charlie wieder einmal geschafft, zur gleichen Zeit Urlaub zu bekommen, und so war die Familie Weasley, zusammen mit Harry, Hermine und Bills Frau Fleur, um den großen Tisch in der Küche versammelt, um dieses seltene Ereignis mit einem guten Essen zu würdigen. Auch Percy war da. Ginny fehlte; sie würde erst wieder zu Weihnachten aus Hogwarts zurückkehren.
Der Guhl unter dem Dach heulte schauerlich, schlug alle Gegenstände, derer er habhaft werden konnte, gegen Rohre oder gegeneinander und rüttelte am Gebälk.
Ansonsten war es still im Fuchsbau.
Molly hatte reichlich aufgetischt; nachdem jeder seinen Teller gefüllt hatte, konnte das Mittagessen beginnen.
„Den Braten hast du richtig gut hingekriegt, Mum“, sagte Charlie.
„Danke“, antwortete Molly und lächelte.
„Ja, der Braten ist toll“, meinte Hermine.
„Wie läuft es eigentlich auf der Arbeit?“, erkundigte sich Arthur bei Percy.
„Ganz gut. Wir haben jetzt einen neuen Praktikanten. Ich habe immer gedacht, das würde uns eine Menge Zeit kosten, aber er nimmt uns doch einiges ab.“
„Na das ist doch wunderbar.“
„Fred, kannst du mir die Erbsen rüber geben?“, fragte Molly.
Augenblicklich schien es im Raum ein paar Grad kälter zu werden.
„Ich bin George“, murmelte George und starrte auf seinen Teller.
Hermine schluckte, als er mit einem Knallen sein Besteck auf dem Tellerrand ablegte und abrupt aufstand.
Bevor noch jemand ein Wort sagen konnte, war George schon bei der Treppe und lief nach oben zu seinem Zimmer.
Hermine schaute sich hilflos um. Tränen glitzerten in Mollys Augen, sie presste eine Hand vor den Mund und schien gar nicht zu bemerken, wie Ron ihr den Arm tätschelte. Alle anderen waren wie erstarrt; keiner rührte sich.
Hermine schob leise ihren Stuhl zurück und stand auf. „Entschuldigung“, wisperte sie. „Entschuldigt bitte.“
Sie war nicht sicher, ob jemand sie gehört hatte. Vorsichtig, um jedes unnötige Geräusch zu vermeiden, stieg sie die Treppe hoch. Oben angekommen schlüpfte sie rasch in Ginnys Zimmer und zog die Tür hinter sich zu. Sie nahm ein Buch vom Schreibtisch, legte sich aufs Bett und las das erste Kapitel dreimal, ohne auch nur einmal den Sinn der Buchstaben zu erfassen, während Schritte auf dem Flur ihr anzeigten, dass auch die anderen auf ihre Zimmer gingen.
Schließlich gab sie es auf und schlug den Buchdeckel zu.
Sie hatte es gewusst. Sie alle hatten es gewusst. Es würde nie mehr wie früher sein.
Hermine setzte sich auf und zog die Knie an die Brust. Es war ein paar Monate her, aber es tat immer noch weh, daran zu denken. Das würde es wohl noch eine ganze Weile.
Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie entsetzlich George sich fühlen musste. George, der dort drüben allein in seinem Zimmer saß.
Hermine schwang die Beine vom Bett und erhob sich. Sie hatte beschlossen, nach ihm zu sehen. Vielleicht würde er sich besser fühlen, vielleicht nicht. Sie musste es auf einen Versuch ankommen lassen.
Über dem Fuchsbau lag eine schwere, drückende Stille, als Hermine sich aus ihrem Zimmer schlich. Als sie dann vor Georges Tür stand, verließ sie für einen Moment der Mut. Ihr Herz pochte wie wild, und am liebsten hätte sie sich auf dem Absatz umgedreht und wäre wieder gegangen.
Hermine legte das Ohr an die Tür und lauschte. Kein Laut drang aus dem Raum. Da endlich überwand sie sich, drückte die Klinke und schob sich in den Türspalt.
George saß auf dem Bett, den Kopf gesenkt. Als er das leise Knarzen am Eingang hörte, blickte er ohne ein Wort auf.
Hermine erwiderte tapfer seinen Blick. Einen Moment glaubte sie, er würde sie wegschicken. Aber der Augenblick verstrich und als nichts geschah, trat sie ein und schob die Tür hinter ihrem Rücken zu.
George sah noch immer zu ihr auf.
Da erst bemerkte sie das kleine, bauchige Fläschchen in seiner Hand.
Eine jämmerliche Übelkeit befiel sie, als ihr Blick zwischen seinem Gesicht und dem Fläschchen hin und her huschte.
„Du wirst doch niemandem etwas sagen, oder?“
Seine Augen waren unergründlich. Hermine hatte nicht die geringste Ahnung, was er in diesem Moment dachte.
„George...“
Er wandte sich ab und presste die Lippen aufeinander. Langsam trat Hermine auf ihn zu. Ihre Knie waren weich und trugen sie kaum. Sie ließ sich neben ihm auf dem Bett nieder.
„George, du musst das nicht machen“, flüsterte sie.
„Ich weiß.“
„Bitte gib mir die Flasche.“
„Nein.“
Ein hysterischer Schluchzer würgte Hermine in der Kehle, doch sie drängte ihn erfolgreich zurück.
„George, bitte... Deine Eltern wären am Boden zerstört, wenn sie auch noch dich verlieren!“
„Das haben sie schon vor Monaten.“
„Nein, sag doch so was nicht! Es wird besser!“
„Das wäre das Einzige, was noch schlimmer wäre. Mich daran zu gewöhnen.“
Zaghaft berührte Hermine seinen Arm.
„Ich weiß, es ist fürchterlich. Aber du bist doch noch ganz jung. Du... du kannst eine Frau haben... und Kinder... Fred hätte sicher nicht gewollt...“
George wandte sich zu ihr um. Hermine konnte spüren, wie seine Muskeln sich unter ihrer Hand verspannten, und zuckte unwillkürlich zusammen.
„Erzähl mir nicht, was Fred gewollt hätte und was nicht! Außerdem, hast du dich vielleicht mal umgeschaut? Fred ist nicht hier! Nur ich.“
Ihre Augen wurden feucht, und sie senkte den Blick.
„Hermine, ich kann das einfach nicht.“
Sie sah ihn an und fühlte sich so unendlich hilflos. Er schüttelte den Kopf.
„Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll, wenn in ein paar Wochen oder Monaten die ersten meinen, ich müsste langsam darüber hinweg kommen.“
Hermine starrte das abscheuliche Fläschchen an.
George hob ihr Kinn mit zwei Fingern an.
„Weißt du eigentlich, dass ich seit zwei Wochen in keinen Spiegel mehr geschaut habe?!“
Hermine musste sich zwingen, den Blick nicht von ihm abzuwenden.
„Er war nicht einfach mein Bruder“, flüsterte er mit leiser, brüchiger Stimme. „Das war was Besonderes. Glaub mir, ich habe wirklich darüber nachgedacht. Ich dachte, vielleicht kann ich irgendwann ohne ihn leben. Aber das geht nicht. Er fehlt mir überall.“
Hermine schluckte. Georges Augen bohrten sich geradezu hypnotisch in ihre.
Und da kam ihr eine Idee. Eine verrückte, aberwitzige Idee. Sie wusste, es war falsch. Ron würde sie hassen.
Aber vielleicht konnte er das Fläschchen vergessen.
Ihr Puls raste, als sie näher rückte und die Lücke zwischen ihren beiden Körpern schloss. Sie konnte seinen Atem im Gesicht spüren, als sie unbeholfen die Hand über seine Brust fahren ließ, über seinen Bauch und zwischen seine Beine.
Sie schluchzte, als er ihr Handgelenk schmerzhaft umklammerte und ihre kleine Hoffnung sich in Luft auflöste.
„Hermine...“
Sie entzog ihm ihre Hand und presste die Fäuste aufs Gesicht.
„Es tut mir leid!“, flüsterte sie. „Ich bin so dumm...“
„Nein, schon gut.“ Er umfasste mit der freien Hand ihre beiden Handgelenke, wesentlich vorsichtiger diesmal, und zog sie herunter.
„Hör mal, Hermine – ich weiß, für dich ist... das was ich vorhabe ein schrecklicher Gedanke. Aber mir macht das nichts aus. Egal was danach kommt, mir kann's eigentlich nur besser gehen als jetzt.“
Mit einem Mal wurde ihr klar, dass es tatsächlich passieren würde. Sie konnte es nicht verhindern.
Mühsam drängte sie die Tränen zurück.
„George...“
„Komm her.“
Er legte den Arm um ihre Taille und küsste sie. Ihr Mund war warm und weich und öffnete sich leicht unter dem Druck seiner Lippen, und er gestattete sich das Flattern im Bauch, das er bei jedem ersten Kuss gespürt hatte.
Ein letztes Mal.
Sie umschlang seinen Hals und erwiderte den Kuss für einen Moment.
Dann aber riss sie sich los und starrte ihn verstört an.
Sie stand auf und fror erbärmlich, als sie die Wärme seines Körpers so plötzlich hinter sich ließ.
„Viel Glück“, würgte sie hervor und floh aus dem Zimmer.
George sah ihr nach und hielt den Blick noch beinahe eine volle Minute auf die geschlossene Zimmertür gerichtet, durch die sie verschwunden war, auf den Lippen noch immer ihren Geschmack.
Dann jedoch betrachtete er wieder das unscheinbare kleine Fläschchen in seiner Hand.
Es war so einfach. Und doch fühlten sich seine Eingeweide in diesem Moment wie verknotet an.
Er seufzte tief, doch dann sah er auf das leere Bett, das ihm gegenüber an der Wand stand, die Decke ordentlich gefaltet, und ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Züge.
Er hatte sich entschieden.
Er fühlte sich übermütig, beinahe wie befreit, als er das Fläschchen entkorkte und in einem Zug leerte.

Hermine wusste nicht, wie lange sie schon weinend und verzweifelt auf Ginnys Bett lag, zusammengerollt und beide Hände in die Haare gekrallt.
Es konnten zwanzig Minuten sein oder genauso gut zwei Stunden.
Ihre Tränen versiegten schlagartig, als sie Molly draußen laut und gequält jammern hörte. Jetzt erst wurde ihr bewusst, dass sie genau darauf die ganze Zeit gewartet hatte.
Sie erhob sich vom Bett und wankte wie in Trance aus dem Zimmer.
In der geöffneten Tür von Georges Zimmer standen Molly, die ihren Schmerz herausschrie, und Harry, der am Türrahmen lehnte und fassungslos in den Raum starrte.
Hermine drängte sich neben ihn. Sie musste es sehen, sie musste ihn sehen.
George lag ausgestreckt auf dem Bett, die Hände auf dem Bauch, und auf dem Nachttisch stand das Fläschchen. Sein Gesicht sah so glatt und friedlich aus wie schon seit Monaten nicht mehr.
Hermine schluchzte und nahm nur undeutlich wahr, wie Arthur die kleine Gruppe erreichte und Molly stützte.
Sie konnte nicht aufhören, ihn anzusehen. Ihr Inneres zog sich schmerzhaft zusammen, sie würgte und heulte und wusste, sie würde wahnsinnig werden. Sie zitterte unkontrolliert, ihre Beine würden sie nicht mehr lange tragen.
Doch da war plötzlich ein warmer, fester Körper, der sich gegen ihren Rücken presste, und zwei starke Arme, die sie hielten.
„Schhhhhh“, wisperte Ron in ihr Haar und wiegte sie hin und her. „Schon gut. Schon gut.“
Über ihre Schulter sah er seinen Bruder auf dem Bett. Er hatte geahnt, dass es so kommen würde, früher oder später. Der Schmerz lauerte in seinem Inneren, und er wusste, dass er sich ihm würde stellen müssen. Aber nicht jetzt.
Ron schloss die Augen und drückte Hermine fester an sich, die sich inzwischen ein wenig beruhigt hatte und nur noch leise schluchzte.
Er hatte gesehen, wie sie aufgewühlt aus Georges Zimmer gestürzt war.
Und während er sie streichelte und in ihr Ohr flüsterte, schwor er sich, es ihr nie zu sagen.


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Hermine hängt die Tweed-Röcke und Strickpullis von Oma in den Schrank und - darf ich es überhaupt aussprechen - trägt Jeans!
Emma Watson