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Fanfiction

Ein Mann. Eine Bar. Ein Problem? - Ehrlichkeit

von Lady Black



Kapitel 26 – Ehrlichkeit

Severus trat hinter mir auf die Wendeltreppe, die sofort anfing sich zu drehen. Ich war erst zwei Male in Dumbledores Büro gewesen. Einmal wegen der Sache mit Ginny, einmal an meinem ersten Schultag, als ich meinem Haus zugeteilt wurde.
Dumbledore hatte mich am Portal abgeholt und war mit mir hier hinauf gegangen. Oben angekommen hatte ich einen alten Hut aufsetzen müssen.
Dieser Hut hatte gesprochen, also, in meinem Kopf. Er hatte gesagt, ich sei mutig. Tapfer.
Und jetzt zitterten mir die Knie, weil ich Angst vor einem Gespräch hatte.
Weswegen war ich dann in Gryffindor, wenn ich so ein Angsthase war? Nein, ich war mutig, ich hatte keine Angst, auch nicht vor diesem Gespräch!
Wenigstens versuchte ich mir das einzureden.

Als wir oben angekommen waren, standen wir wieder vor einer Tür. Ich drückte den Rücken durch und straffte die Schultern. Was kommen würde, würde eh kommen.
Die Tür öffnete sich wie von selbst. Aus dem Raum kam eine Stimme.
„Severus, Julia, kommt doch bitte herein.“
Albus Dumbledore klang gelassen und freundlich – wie immer. Doch als wir das Büro betraten und ich ihn hinter seinem Schreibtisch sitzen sah, als ich seinen angespannten Gesichtsausdruck bemerkte, wurde mir klar, dass seine Stimme täuschte. Er hatte scheinbar auch keine so große Lust dieses Gespräch zu führen.

„Setzt euch, bitte“, sagte er nun und deutete auf zwei Stühle vor seinem Schreibtisch.
Ich setzte mich. Severus nahm links neben mir Platz.
Es kostete mich sehr viel Kraft, die Kontrolle über mein Gesicht zu behalten. Ich wollte schreien, weinen und lachen – alles gleichzeitig. Lachen, weil ich mich so dämlich benahm, weil ich am liebsten weglaufen wollte, obwohl ich wusste, dass das nicht ging.
Ich wusste eigentlich gar nicht, was ich fühlte.
Ich wusste auch nicht, was ich sagen sollte. Sollte ich lügen? Sollte ich die Wahrheit sagen?
Was würde passieren, wenn ich es tat?
Würde Dumbledore uns tatsächlich raus schmeißen?
In diesem Moment wusste ich gar nichts.

„Schön, dass ihr hier seid“, sagte Dumbledore plötzlich in meine Überlegungen hinein. Schön? Schön, wieso sagte er schön? Was war denn an dieser Situation bitte schön? Nichts!
„Schulleiter“, sagte Severus nur und nickte kurz. Es war offenbar eine Begrüßung.
„Professor Dumbledore“, sagte ich, ebenfalls grüßend und brachte sogar ein Lächeln zustande.

Mir fiel jetzt erst auf, wie nah ich bei Severus saß. Sehr nah. Unsere Stühle standen nur ein paar Zentimeter auseinander. Ich schluckte.
Endlich wagte ich es in sein Gesicht zu sehen.
Ich war nicht überrascht, diese emotionslose Maske zu sehen, die er auch stets im Unterricht trug. Es war wirklich schwer zu sagen, was er dachte.
Wenn er überhaupt dachte.
Und was er sagen würde. Oder was er nicht wollte, dass ich es sagte.
„Ich muss etwas mit Euch besprechen“, fing Dumbledore an. Er sah mich über die Gläser seiner Halbmondbrille hinweg an.
Ich schluckte noch einmal.

„Es handelt sich leider dabei um keine angenehme Angelegenheit“, fuhr er dort. Er strich sich kurz mit einer Hand über den Bart und legte dann seine Fingerspitzen aneinander.
„Heute beim Mittagessen hatte ich eine sehr interessante Unterhaltung mit Mister Malfoy. Er erzählte mir, dass in meinem Schloss etwas passieren würde, was mir entginge und was ich unbedingt wissen müsse.“
Diese Einleitung machte das Ganze auch nicht besser. Er spannte uns auf die Folter. Konnte er nicht einfach zum Punkt kommen?
„Könnt ihr beide euch vielleicht denken, um was es sich dabei handelt?“, fragte er nun. Ah, deswegen also die Vorrede. Er gab uns eine Gelegenheit einfach alles zuzugeben.

Er sah nun abwechselnd von Severus zu mir. Scheinbar wartete er wirklich auf eine Antwort. Die ich – natürlich – nicht kannte. Was sollte ich auch sagen?
Ich wünschte mir wirklich Gedanken lesen zu können.
Was dachte Severus jetzt?
Dumbledore sah mich nun wieder an, ohne den Blick von meinen Augen zu bewegen. Seine Augen bohrten sich in meine, als ob er versuchte meine Gedanken zu lesen.
Instinktiv wandte ich den Blick ab.
„Nein, Professor“, beantwortete ich seine Frage. Meine Stimme klang viel fester, als ich es vermutet hatte.

Severus neben mir regte sich, als ich antwortete. Ich wusste nicht, ob es ein Seufzen war, ob er jetzt erleichtert war, oder ob er mir am liebsten den Hals umgedreht hätte.
Ich sah kurz zu ihm, wie er versteift auf seinem Stuhl saß, blickte dann aber wieder zu Dumbledore.

Dieser nickte leicht.
„Das dachte ich mir“, murmelte er.
„Nun, Mister Malfoy berichtete mir, dass... zwischen euch beiden etwas Unsittliches vorgefallen sei. Er sagte mir, dass es zwischen euch zu... Handlungen gekommen sei, die zwischen Lehrern und ihren Schutzbefohlenen nicht erlaubt sind. Weißt du jetzt, um was es sich dabei halten könnte?“, fragte er mich wieder.

Natürlich wusste ich, worum es sich handelte. Jeder Mensch weiß ja wohl, dass es wirklich keine besonders gute Idee ist mit seinem Lehrer zu schlafen.
Welcher Mensch kommt schon auf die Idee es wirklich zu tun?
Und dann auch noch mit Severus Snape – der ja scheinbar unbeliebt, nicht besonders nett und alles andere als gut aussehend war.
Niemand. Niemand, außer mir.

„Nein, Professor“, sagte ich wieder. Diesmal hielt ich seinem Blick stand.
Dumbledore seufzte. Ich musste ein Grinsen unterdrücken, da ich diesen Laut in letzter Zeit so oft von mir selbst gehört hatte.
Aber irgendwie erschien es mir unpassend in dieser Situation zu Grinsen.

„Dann will ich euch beide mal aufklären. Es sei denn, du willst etwas sagen“, sprach er nun Severus an.
Dieser zog bloß eine Augenbraue hoch, was Dumbledore offenbar als ein „nein“ verstand.
„Dachte ich mir... Mister Malfoy kam also heute zu mir, um mir zu berichten, dass ihr beide das Bett miteinander geteilt hättet. Und zwar mehr als einmal. Er erzählte mir, dass er gesehen habe, wie ihr euch geküsst habt. Er schwor mir, dass er die Wahrheit sage“, sagte Dumbledore mit einer unglaublich ruhigen Stimme.
„Stimmt das?“, fragte er nun.

Auf diese Frage folgte erst einmal Schweigen. Severus hätte ruhig auch einmal etwas sagen können. Er hatte noch nichts wirklich hilfreiches gesagt und ehrlich gesagt fand ich das nicht gerade nett von ihm.
Mal im Ernst – wieso war er überhaupt anwesend?
Ich hätte genauso gut allein hier sitzen und schweigen können.
Er war wirklich keine große Hilfe.

„Julia, bitte. Ich muss das wissen. Hat Professor Snape sie jemals unsittlich berührt?“, fragte er mich nun.
Da war sie nun. Die Frage aller Fragen.
In meinem Gehirn entzündete sich sofort ein Feuerwerk an Gedanken. Mögliche Antworten und mögliche Reaktionen darauf.
Was ich sagen würde, was Severus darauf tun würde, was Dumbledore sagen und tun würde.
Die meisten dieser Szenarien gingen nicht gut für mich aus – in manchen kam direkt ein „Avada Kedavra“ von links.
Obwohl ich mir diese Möglichkeit im Moment wirklich wünschte.
Schnell, bitte.

Dumbledore sah mich noch immer an.
Dieser Blick machte mich weich. Ich musste mich räuspern, bevor ich sprechen konnte. Trotzdem war meine Stimme nur ein leises, kaum vernehmbares Flüstern:
„Ja.“
Unsicher sah ich kurz nach links. Ich sah, dass Severus seine Augen geschlossen hatte.
Sofort blickte ich wieder zu Dumbledore.
Ich hatte das Falsche getan. Ich hatte das Falsche gesagt.
Aber gab es in dieser Situation überhaupt ein Richtig und ein Falsch?
Gab es etwas, das ich hätte sagen können um dieses Gespräch zu verlassen, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen nach sich zog?
Und warum um alles in der Welt hatte dieser Kerl neben mir nicht geantwortet, wenn er eine bessere Antwort wusste?

Dumbledore jedoch schien zufrieden zu sein. Er hatte kurz erleichtert geseufzt und genickt. Ich vermutete, dass er sich freute, dass ich wenigstens ehrlich war.
Allerdings wurde er sofort wieder ernst.
„Hat er es gegen deinen Willen getan, Julia?“, fragte er mich mit einer sehr eindringlichen Stimme.
Mein Mund klappte auf. Ich wollte schon entsetzt antworten, aber Severus kam mir zuvor.
„Albus“, zischte er.

Dumbledore wandte seinen Blick von meinem Gesicht ab und sah nun seinen Zaubertrankprofessor an.
„Ich muss das wissen, Severus“, sagte er ruhig.
Snape war nun alles andere als ruhig.
Er sprang von seinem Stuhl auf und trat mit voller Wucht vor ihn. Der Stuhl flog nach hinten und schlug irgendwo außerhalb meines Blickfeldes auf den Boden.
„Traust du mir das wirklich zu?“, schrie er.
„Traust du mir wirklich zu, dass ich unten in meinem Kerker... dass ich mich gegen ihren Willen an irgendwelchen Schülerinnen vergehe?“

Ich hatte noch nie einen solchen Wutausbruch bei ihm gesehen. Gegen das hier war er im Unterricht zahm. In meinem Schockzustand konnte ich mich nicht bewegen.
Dumbledore schien völlig unbeeindruckt.
„Nein“, sagte er schlicht.
Severus wurde nur noch wütender.
„Wieso fragst du dann so was?“, schrie er weiter.
„Weil ich dir auch nicht zugetraut hätte, dass du überhaupt irgendwelche sexuellen Gedanken gegenüber einer Schülerin haben könntest – geschweige denn diese ausleben würdest“, erwiderte Dumbledore, noch immer die Ruhe in Person.
Severus atmete schwer. Sein Atem war alles, was man jetzt hörte.

„Scheiße“, fluchte er und schlug mit seiner Faust auf Dumbledores Schreibtisch.
Dann drehte er sich um und verschwand. Sekunden später tauchte er wieder neben mir auf, mit den Resten des Stuhls in der Hand. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs, den er aus seinem Umhang zog, reparierte er diesen und setzte sich wieder, noch immer schwer atmend.

„Ich dachte, du liebst-“, begann Dumbledore, doch Severus unterbrach ihn: „Ja, verdammt!“
Dumbledore nickte.
„Aber du bist dir nicht mehr sicher, ob sie die Einzige ist?“, fragte er. Ich verstand mittlerweile nichts mehr. Ein Instinkt sagte mir, dass sie über Lily sprachen.
Severus drehte seinen Kopf weg.
Dumbledore schien das als Antwort zu genügen.
„Was ist es?“ Dumbledores Stimme war jetzt nur noch ein Flüstern. Man merkte eindeutig, dass er wirklich interessiert war. Er sah mich nicht mehr an, er sah Severus an.
Ich war mir nicht sicher, ob sich die beiden noch darüber im klaren waren, dass ich weiterhin im Raum war.
„Die Augen“, flüsterte Severus jetzt, den Blick starr an die Decke geheftet.
Der Schulleiter nickte. Kurz sah ich, wie er zu mir sah, dann fixierte er wieder Snape.
„Und ihre offene Art“, fügte Severus hinzu uns sah Dumbledore jetzt an.

Mein Gehirn, das im Moment ziemlich langsam arbeitete, registrierte jetzt erst, dass sie von mir sprachen. Das erklärte Dumbledores Blicke. Und es erklärte auch, dass Severus mich nicht ansah.

„Du weißt, dass das nicht geht, Severus“, flüsterte Dumbledore.
„Du weißt, dass es verboten ist.“
„Ja“, zischte dieser nur.
„Und du weißt, dass sie nicht Lily ist“, flüsterte Dumbledore noch leiser.
„Oh ja“, erwiderte Severus und lachte bitter auf.
„Glaub mir, es gibt sehr große Unterschiede.“

Dumbledore, der sich im Laufe des Gespräches über seinen Tisch gelehnt hatte, lehnte sich jetzt wieder in seinem Stuhl zurück.
„Du wirst verstehen, dass ich diesen Vorfall nicht ignorieren kann“, sagte er, jetzt wieder in normaler Lautstärke.
Severus nickte.
Ich merkte, dass es jetzt zum Urteilsspruch kommen würde und richtete mich ein wenig auf meinem Stuhl auf.
Diese kleine Bewegung machte den beiden Männern offenbar klar, dass sie nicht allein im Raum waren. Sofort fixierten mich zwei Augenpaare.

Ich senkte den Blick.

„Die Konsequenzen werden für euch beide sehr schwer sein und ich denke, dass-“, begann Dumbledore, doch er wurde unterbrochen, als die Tür zu seinem Büro auf flog.
Im Türrahmen stand Professor McGonagall, den Hut schief auf dem Kopf und das Gesicht sehr angespannt. Sie war außer Atem, als sei sie hier rauf gerannt.

„Professor“, keuchte sie.
„Wir werden angegriffen... Todesser – überall! Sie müssen uns unbedingt helfen, schnell!“
Dumbledore sah sie an. Kurz sah ich so etwas wie Angst in seinen Augen.
Er seufzte.
„Severus, Julia, ich denke wir werden unser Gespräch verschieben müssen, auf nach dem Kampf“, sagte er mit ruhiger Stimme.
Er erhob sich und ging zur Tür. Als er schon im Türrahmen stand drehte er sich noch einmal um.
„Falls wir dann noch leben. Viel Glück“, sagte er und eilte hinter Professor McGonagall die Treppe hinunter.

TBC


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Beziehungskomödien aufzubauen und die entsprechenden Dialoge zu schreiben kann Joanne K. Rowling so gut wie Woody Allen. Im vierten und fünften Band ist das schön zu beobachten, wenn es die ersten Eifersüchteleien zwischen den Freunden gibt.
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